ED 01/20 Einladung zur Prosumertagung des Vereins (S.33)

Enatec

Enatec - der holländische Stirling

(15. Juni 2004)

  • Das Elektroenergie produzierende Gas-Zentralheizungsgerät
  • Erzeugung von Elektroenergie mit 50 % niedrigeren CO2 - und NOx - Emissionswerten
  • Senkung des Energieverbrauches um 15 %
  • Mikro-Wärmekraftkopplung ( µWk ):
  • Nachfolge -Innovation der Gas- Brennwerttechnik
Ausgangslage und Grundkonzeption

Gas-Brennwertgeräte der heutigen Generation (S-HR) haben einen energetischen Wirkungsgrad von ca. 110 % ( nach Ho = 96 % ) . Das bedeutet eine wesentliche Verbesserung gegenüber Kesseln der vorigen Generation, die als Niedertemperatur-kessel bekannt waren und einen Wirkungsgrad von ca 80% hatten. Lässt sich eine solche Steigerung des Wirkungsgrades um 15% beim Energieverbrauch in der Wohnung wiederholen? Nicht, wenn es nur um die Umwandlung von Energie für den Wärmebedarf geht - ein sehr viel höherer Wirkungsgrad als 96% ist unmöglich. Wohl aber, wenn auch der Elektrizitätsbedarf in der Wohnung berücksichtigt wird. Man muss sich dabei vergegenwärtigen, dass die Elektrizität in einem herkömmlichen Kraftwerk mit einem Wirkungsgrad von oft weniger als 50% erzeugt wird: Meistens geht mehr als die Hälfte des Energieinhalts der fossilen Brennstoffe, die verbrannt werden, im Kühlwasser verloren. Auch entstehen Verluste auf dem Transportweg vom Kraftwerk zum Verbraucher.

Wie würde sich die Situation darstellen, wenn in Wohnungen oder Einfamilienhäusern kleine Kraftwerke installiert sind und deren Abwärme für die Zentralheizung und die Warmwasser-bereitung verwendet würde ? Könnten dann, wie im S-HR-Kessel 96% des Energieinhalts des Erdgases das zur Elektroenergieerzeugung verbrannt wird, genutzt werden? Ja, das ist möglich und mit dem zusätzlichen, großen Vorteil, dass bei dieser Art der Elektroenergie-gewinnung die Emission von Rauchgasen wie CO2 und NOx dann fast 2-mal niedriger wären, als in der herkömmlichen Konstellation ( Kraftwerk und Brennwert-kessel).

Das ist das umweltfreundliche Grundkonzept der Mikro-Wärmekraft von ENATEC. Die Verbesserung des Wirkungsgrades um 15 %, wie beim Übergang vom Niedertemperatur- zum Brennwertkessel lässt sich wiederholen.

Nutzen für den Endkunden

Für den Nutzer wird das Gerät auf den ersten Blick nicht von einem normalen Zentral-heizungsgerät unterscheiden. Es bietet denselben Komfort wie die heutige Generation von Gas-Brennwertgeräten, liefert aber bei Wärmebedarf zu einem sehr niedrigen Preis Elektroenergie als Nebenprodukt . Diese Elektroenergie kann er selbst im Haus verbrauchen, oder wenn im Haus weniger Bedarf besteht als das Gerät erzeugt, in das Versorgungsnetz einspeisen. Von diesen Veränderungen gegenüber der heutigen Situation wird der Anwender nichts spüren - außer auf der Energieabrechnung!

Seine Gasrechnung wird etwas höher ausfallen, die Elektroenergierechnung aber wesentlich niedriger. Bei den derzeitigen Gaspreisen wird die Erzeugung von Elektroenergie im Mikro-Wärmekraft-Gerät von ENATEC ca. Euro 0,03 pro Kilowattstunde kosten. Je nach Heizverhalten des Nutzers, nach der von ihm verbrauchten Elektroenergiemenge und nach der Vergütung, die er für die Netzeinspeisung bekommt, wird die Endsumme seiner jährlichen Gas- und Elektrizitätsrechnung ein paar hundert Mark niedriger als bisher ausfallen.

Außerdem leistet der Besitzer eines ENATEC-Gerätes einen beachtlichen Beitrag zur Begrenzung des Ausstoßes von Schadstoffen , der zwangsläufig mit der dezentralen, kompakten Erzeugung von Wärme und Elektrizität einhergeht. In Anbetracht der optimalen Nutzung der verfügbaren Energieressourcen und der Entlastung unserer Umwelt eine zeitgemäße, von persönlicher Mitverantwortung getragene Entscheidung.

Aufbau und Leistungsdaten des ENATEC Gerätes

In dem Gerät ist ein 1-kW-Stirlinggenerator mit Komponenten des "Blauwe Engel II" ( HR 5000 ) von ATAG vereinigt.

Das zur Zeit in Entwicklung befindliche Gerät, hat folgende Leistungsparameter:

Es kann maximal 1 Kilowatt Elektroenergie ( 230 V / 50 Hz ) und 6 bis 24 Kilowatt Wärme erzeugen. Perspektivisch sind Geräte vorgesehen, die elektrisch und thermisch in anderen Leistungsgrößen konfiguriert sind. Weitere Eigenschaften sind:

  • Das µWk-Gerät wird nach dem Wärmebedarf gesteuert.
  • Die Geräte sind nicht wesentlich größer als derzeitige Zentralheizungsgeräte.
  • Der Geräuschpegel des Systems wird mit dem eines Zentralheizungs-Gerätes vergleichbar sein.
  • Beim Design wurde von einer 'plug-and-play'-Anlage ausgegangen: Es werden keine gravierenden Veränderungen bei der Installation in der Wohnung nötig sein.
Wann wird das Gerät auf dem Markt sein?

Es ist vorgesehen, das die ersten Geräte im Jahre 2003 an 'early adoptors' ausgeliefert werden . ATAG plant die groß angelegte Markteinführung für das Jahr 2004.

Stirling und Gas-Brennwert

Mikro-Wärmekraftkopplungssystem

Stirling und Gas-Brennwert: Mikro-Wärmekraftkopplungssystem

(Juli 2001) Drei holländische Unternehmen entwickeln derzeit ein Mikro-Wärmekraftkopplungssystem. In ein Gas-Brennwertgerät wird ein Stirling integriert, der 1 kW Leistung bringen soll. (ENATEC)

544 ENATEC Stirling im Jahr 2001

Das Gerät hofft man bis 2003 auf den Markt zu bringen.

letzte Änderung: 20.04.2011