ED 01/20 Einladung zur Prosumertagung des Vereins (S.33)

BHKW für kleine Häuser (12-15 kWth) - "DACHS" oder "Ecopower"?

Auf dem heimischen Markt werden für den Einsatz in kleinen Häusern vor allem zwei Blockheizkraftwerke angeboten: der DACHS der Firma Senertec und die ecopower-Anlage von PowerPlus Technologies.

(13. Oktober 2003) Vor- und Nachteile DACHS/ecopower allgemein:

Vorteile ecopower:
  1. Geringeres Gewicht als der DACHS, daher etwas einfacher einzubringen. Das ist aber auch ein Nachteil, denn Lebensdauer erhalte ich nur über Materialeinsatz und das hat Gewicht.
Vorteile DACHS:
  1. Speziell entwickelter Motor von SACHS mit hoher Lebensdauer da hoher Materialaufwand
  2. Direkte Motorkühlung mit Heizwasser, kein aufwändiger Platten-Wärmetauscher mit Verlusten wie ecopower
  3. Keine Leistungsmodulation
  4. Im Feldtest (130 Anlagen seit 1987) erprobt und Laufzeiten über 80.000 Betriebsstunden bei Vollwartung nachgewiesen.
  5. Niedrige Wartungskosten
  6. Kein grundsätzlicher Brennwertbetrieb (nur optional) vorgesehen, daher auch an den "normalen" Kamin/Schornstein ohne Sanierung anschließbar (ecopower benötigt immer eine druckdichte Brennwertleitung)
  7. Service-Netz mit über etwa 250 Partnern + 30 Regionale Service-Center
  8. über 10.000 verkaufte Anlagen im Markt.
H. Schmidt, Senertec Center, Hessen Süd, über ecopower:

"Vorteilhaft an der Leistungsregelung von ecopower: Man kann auch eine kleine thermische Abnahme abfahren und bekommt somit auch Betriebsstunden auf die Anlage, wenn nur wenig Wärmeabnahme gegeben ist. Man muss daher gegebenenfalls weniger Energie (Wärme) speichern und hat trotzdem etwas Strom zur Verfügung.

Der Nachteil der Leistungsregelung: Jede Stunde Teillastbetrieb zählt als volle Betriebsstunde, obwohl man gegebenenfalls nur einen geringen Teil des Energiepotenzials abruft. Dadurch erhöhen sich die Service- und Betriebskosten, denn die Maschine läuft, produziert aber weniger Strom.

Beispiel: Man erzeugt bei Volllast stündlich 10 kW Wärme und 5 kW Strom und etwa 72 Ct. Gas- und 7,5 Ct Servicekosten, das heißt die kWh Energie kostet ca. 5,3 Ct. Bei Teillast (z.B. 50%) hat man 5 kW Wärme und 2,5 kW Strom bei 40 Ct Gaskosten und ebenfalls 7,5 Ct Servicekosten, die kWh Energie kostet hier also schon 6,3 Ct. Der Motor und andere wesentliche Teile werden durch Lastwechsel stark belastet, das schlägt sich in der Lebensdauer nieder. Der Motor läuft bei Teillast nicht mit der optimalen Betriebstemperatur."

Ecopower-Hersteller PowerPlus Technologies GmbH über ecopower:

"Überwiegend werden die ecopower-Anlagen wärmegeführt betrieben. Sie können bis auf 28% zurückgefahren werden ohne negative Auswirkungen auf den Wirkungsgrad. In der Praxis wird dadurch eine bis zu 60% höhere Stromproduktion (Eigenbedarfsabdeckung und Einspeisung) erreicht.

Eine Stromführung ist über die Option Impulsführung möglich. Sie wird heute allerdings nur noch zur Kappung von Lastspitzen eingesetzt, weil durch die Bonusregelung meist kostendeckende Einspeisevergütungen (Vollkostenbetrachtung) erzielt werden können. Die intelligente Steuerung erlaubt es, die geforderten Produktionslinien so zu programmieren, dass nur die benötigte Energie erzeugt wird.

Es ist richtig, dass die Wartung nach jeweils 4.000 Betriebsstunden fällig ist, unabhängig von der produzierten Energie. Da bei der Konstruktion der Anlage gerade die kostengünstige Wartung im Vordergrund stand, sind die Auswirkungen wesentlich günstiger als dargestellt. Vom Werk werden keine Wartungskosten verbindlich vorgeschrieben. Nahezu alle unsere Partner halten sich an die Werksempfehlung von 7,3 Cent netto pro Betriebsstunde.

In diesem Preis ist das Material, die Arbeitszeit und die Anfahrt enthalten. Und die Zündkerze ist auch schon drin. Die zusätzliche Produktion (bis zu 60% mehr Strom gegenüber reinem Volllastbetrieb) wirkt sich positiv auf die Amortisation aus. Die Anlage arbeitet im Leistungsspektrum von 28% bis 100% und nicht nur bei der niedrigsten Leistung. Der Motor hat auch im Teillastbetrieb immer eine Betriebstemperatur von 78 bis 80 Grad.

Die Modulation verhindert häufiges Takten, was sich positiv auf die Lebensdauer des Motors auswirkt. Das geringere Gewicht ergibt sich aus dem Verzicht auf ein Getriebe. Zudem ist der speziell entwickelte, wartungsfreie Permanentmagnetgenerator wesentlich leichter als ein Asynchrongenerator mit gleicher Leistung. Der Generator hat einen Wirkungsgrad zwischen 94% und 96%. Die Strom und Wärme - Leistungsangaben sind bereits um die internen Verluste reduziert. Sie stehen voll zur Verfügung.

Der von BATTELLE/USA für YORK TRIATLON entwickelte Gasmotor, der heute bei MARATHON Engine Systems hergestellt wird, wurde für lange Laufzeiten konstruiert. Betriebserfahrungen im BHKW Einsatz liegen über 25.000 Stunden vor. Im Wärmepumpeneinsatz gibt es bereits Betriebserfahrungen mit mehr als 65.000 Stunden.

Selbstverständlich gilt für die ecopower-Anlage eine Nutzungsdauer von 40.000 Stunden. Inzwischen wurden ca. 250 Service- und Vertriebspartner für das ecopower Mini BlockHeizKraftWerk gewonnen. Seit der Heizperiode 1996/97 wurden Feldtests in der Schweiz durchgeführt. Ab Herbst 1999 werden die Anlagen in Deutschland gefertigt. Im Herbst 2000 konnte die Serienfertigung in Gera aufgenommen werden.

Fazit: Das ecopower Mini BlockHeizKraftWerk wurde speziell für kleine und mittlere Anwendungen konzipiert. Das zeigt sich auch in der serienmäßigen Ausstattung mit Heizkreisregelung und Speicherbewirtschaftung sowie Warmwasserbereitung. Hier steht sie einer modernen Heizungsanlage in nichts nach. Hinzu kommt noch das intelligente Produktionsprogramm, dass sich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse des Nutzers einstellen lässt.

Dort, wo die Leistungsmodulation gefordert wird, ist die Anlage hoch profitabel. Die verschiedenen Optionen, wie zum Beispiel Steuerung eines zweiten Heizkreises und Spitzenlastkesselsteuerung, führen dazu, dass in den meisten Fällen auf eine Gebäudeleittechnik verzichtet werden kann."

letzte Änderung: 16.06.2015