Archiv

EU genehmigt Atomsubventionen

Hinkley Point: EU genehmigt Atomsubventionen

(15. Oktober 2014, geändert 15. Dezember 2014) Die EU-Kommission hat die Subvention des britischen Atomkraftwerkes Hinkley Point C abgesegnet. Die genehmigten Beihilfen setzen neue Rekordmarken in der europäischen Subventionspolitik und zeigen deutlich, welche absurden Blüten die Unwirtschaftlichkeit der Atomenergie treibt.

Die französische EDF möchte am britischen Atomstandort Hinkley Point ein Atomkraftwerk bauen, das sich nur mit exorbitanten Zuschüssen für den Konzern rechnet. Die britische Regierung plant dafür einen garantierten Abnahmepreis von 11,7 Cent je kWh. Mit den beantragten Garantien inklusive Inflationsausgleich stünde laut Berechnungen der Financial Times der Stromabnahmepreis im Jahr 2058 bei 35,5 Cent je kWh. Das entspricht etwa dem zehnfachen des aktuellen Preises an der Leipziger Börse.

Die Regierung Österreichs hat bereits angekündigt, gegen die Pro-Atom-Entscheidung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu klagen. Die EWS Schönau sowie auch der Bund der Energieverbraucher e. V. werden die Klage aktiv unterstützen und  einen bundesweiten Klagefonds ins Leben rufen.

Im Gegensatz zu Österreich unternimmt die Regierung Merkel nichts – trotz der Lippenbekenntnisse zur Energiewende und bezahl-baren Strompreisen. Im Gegenteil: Angela Merkel und Sigmar Gabriel sollen einem Artikel des Handelsblatts zufolge im Gegenzug für ihr „Ja“ zum britischen Deal von der EU-Kommission grünes Licht für die umstrittene Befreiung der deutschen Industrie von der EEG-Umlage bekommen haben. Damit richten sich beide Seiten des Deals gegen die Stromkunden.

letzte Änderung: 17.11.2020