311 Erdgas Brennwerttechnik / Foto: Zukunft Erdgas e.V.

Archiv Meldungen zu RWE aus 2007 bis 2010

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Unrühmlicher Lobby-Preis für RWE

Den "Worst EU Lobbying Award 2010" von einer Gruppe NGOs

Unrühmlicher Lobby-Preis für RWE

(30. Dezember 2010) Den "Worst EU Lobbying Award 2010" in der Kategorie Klimapolitik für "die europaweit fragwürdigste und unlauterste Lobbyarbeit" erhielt die Essener RWE AG von einer Gruppe NGOs. Öffentlich verpasse sich das Unternehmen ein grünes Image, hinter den Kulissen maceh es auf allen Ebenen Druck, um alte, schmutzige Kraftwerke ohne Auflagen weiter zu betreiben, zum Schaden der Umwelt und der Verbraucher, hieß es zur Begründung.

Knapp 10.000 Bürger hatten sechs Wochen lang online über den Preis abgestimmt. Zu den verleihenden NGOs gehören u. a. LobbyControl, Corporate Europe Observatory, Friends of the Earth Europe und Spinwatch. Gefördert wird das Netzwerk von Attac, Campact, Climate Action Network, Oxfam und dem World Development Movement.

RWE

Fehlerteufel steckt in Rechnungen

Fehlerteufel steckt in Rechnungen

(15. Dezember 2010) Wegen eines Systemfehlers hat RWE im Grundversorgungstarif in den aktuellen Jahresrechnungen teilweise falsche Preise abgerechnet. Betroffen sind Kunden des "RWE Klassik Strom", deren Stromverbrauch zwischen dem 1. August 2010 und dem Ablesetermin geringer als 300 Kilowattstunden war.

Statt 19,7 Cent Arbeitspreis wurde ihnen der teure Tarif für Geringverbraucher von 28,7 Cent netto pro Kilowattstunde berechnet. Damit zahlten die Stromkunden bis zu 32 Euro zu viel, so das Unternehmen.

Nachrechnen lohnt sich!

Kunden des Tarifs, deren Zähler im August abgelesen worden seien, sollten ihre Abrechnungen überprüfen und bei einem Fehler die zu viel gezahlten Beträge zurückfordern. Aus technischen Gründen sei eine automatische Information nicht möglich.

Auch bei RWE-Kunden mit Nachtstromheizungen wurde falsch abgerechnet: 70.000 Kunden mit Nachtspeichergeräten, denen eine Erstattung von 39 Euro angekündigt worden sei, erhalten nun 80 Euro und Kunden, die 80 Euro erhalten sollten, bekommen 39 Euro. Hintergrund: Ende September 2010 hatte das Bundeskartellamt verfügt, dass 17 Energieversorger ihren Nachtstromkunden Geld zurückzahlen müssen.

Blei vom Mast

RWE habe bei älteren Strommasten Bodenbelastungen durchbleihaltige Rostschutzanstriche festgestellt, melden die RWETransportnetz Strom GmbH, Dortmund, und das NRW-Umweltministerium.

Blei vom Mast

(26. Juni 2008) RWE habe bei älteren Strommasten Bodenbelastungen durch bleihaltige Rostschutzanstriche festgestellt, melden die RWE Transportnetz Strom GmbH, Dortmund, und das NRW-Umweltministerium.

Nach einem Gutachten reicherten sich durch Regenwasser oder Reparaturarbeiten Schadstoffe im Umkreis der Masten von mehreren Metern an. In Einzelfällen würden die gesetzlichen Grenzwerte überschritten. Es bestehe aber keine akute Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung.

In Kleingärten, in denen Kinder spielen, könne ein Bodenaustausch nötig werden. Die bleihaltigen Rostschutzanstriche seien bundesweit bis 1960 bei Stahlkonstruktionen aller Energieversorger und auch bei öffentlichen Brücken verwendet worden, so RWE.

Seit Mitte der 90er Jahre verwende RWE bleifreie Anstriche. Von den rund 20.000 RWE-Höchstspannungsmasten in NRW, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg trage etwa die Hälfte noch bleihaltige Beschichtungen.

Für Gewerbegebiete, Parkanlagen, Wiesen und Weiden ergäben sich keine Probleme. Potenziell kritisch seien die bundesweit 20 älteren Strommasten auf Privatgrundstücken oder in Kleingartenanlagen.

Hier habe das Unternehmen Kontakt mit den Eigentümern aufgenommen, um die Schwermetallwerte zu messen. Ergäben sich überhöhte Werte, könnten Böden eingezäunt, mit Sträuchern unzugänglich gemacht oder ausgetauscht werden.

RWE hatte nach Schweizer Berichten über Bleibelastung durch Strommasten eine Untersuchung in Auftrag gegeben, bei der der Boden nahe 210 Masten an unterschiedlichen Standorten geprüft worden war.

RWE ohne Hand

Die Essener RWE wechselt nach der Konzernstrategie auch ihr Logo

RWE ohne Hand

(9. April 2008) Die Essener RWE wechselt nach der Konzernstrategie auch ihr Logo: Die weiße Hand auf blauem Grund kommt weg, der Firmenname RWE im Motto "Vorweg gehen" wird in "VoRWEg" eingefettet.

Das alte Logo bedeutete "Alles aus einer Hand" und entsprach der Multi-Utility-Strategie, mit der RWE den Kunden Angebote aus den fünf "Finger"-Bereichen Strom, Gas, Wasser, Entsorgung und Dienstleistung machte. Später begann die Konzentration auf Strom und Gas: Thames Water ist schon verkauft, American Water wird gerade angeboten.

RWE: Gewinnzuwachs 2007 21% - Preiserhöhungen warenüberzogen

Der Bund der Energieverbraucher sieht durch den deutlichenGewinnzuwachs bestätigt, dass die Preiserhöhungen desVorjahres in erster Linie der Gewinnsteigerung dienten und weitaushöher waren, als die gestiegenen Kosten rechtfertigten.

RWE: Gewinnzuwachs 2007 21% - Preiserhöhungen waren überzogen

(25. Februar 2008) Trotz hoher Belastungen aus der Netzregulierung und dem Ausfall in Biblis hat RWE wegen des positiven Trends in der Stromerzeugung und einem außergewöhnlich guten Handelsergebnis die Ertragslage 2007 gegenüber dem Vorjahr verbessert: Das betriebliche Ergebnis stieg um 15% auf 6,5 Mrd Euro, das um Einmaleffekte bereinigte nachhaltige Nettoergebnis um 21% auf knapp 3 Mrd Euro. Das Nettoergebnis brach jedoch deutlich um 31% auf 2,7 Mrd Euro ein.

Der Bund der Energieverbraucher sieht durch den deutlichen Gewinnzuwachs bestätigt, dass die Preiserhöhungen des Vorjahres in erster Linie der Gewinnsteigerung dienten und weitaus höher waren, als die gestiegenen Kosten rechtfertigten.

Der Konzernumsatz verharrte bei 42,5 Mrd Euro, und lag operativ, also bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseinflüsse, um 2% über dem Vorjahresniveau. Aufsichtsrat und Vorstand schlagen der HV eine Dividende von 3,15 Euro je Aktie vor. Bezogen aufs nachhaltige Nettoergebnis ergibt sich so eine Ausschüttungsquote von 60%.

Für 2008 erwartet der Konzern einen höheren Umsatz und will beim betrieblichen Ergebnis mindestens das Vorjahresniveau erreichen. Grund ist der Gegenwind durch verschärfte Rahmenbedingungen im Emissionshandel und weitere Kürzungen durch die Bundesnetzagentur. In der Summe würden diese beiden Faktoren zu einer Ergebnisbelastung von mehr als 1,5 Mrd Euro führen, hieß es. Das Nettoergebnis soll aber ebenso wie das um Sondereffekte bereinigte nachhaltige Nettoergebnis um mehr als 10% zulegen.

Bis 2012 will RWE mit dem größten Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte insgesamt mehr als 30 Mrd Euro investieren. Damit will RWE mehrere Ziele erreichen: Das betriebliche Ergebnis soll um durchschnittlich 5% pro Jahr durch organisches Wachstum steigen, das nachhaltige Nettoergebnis um durchschnittlich 5% bis 10% pro Jahr.

Bis 2012 soll die regenerative Erzeugungskapazität mehr als verdreifacht werden. Außerdem sieht das Unternehmen Potenzial, bis 2012 die CO2-Emissionen um fast 40 Mio t und bis 2015 um weitere 20 Mio t zu senken. Die Gasförderung will der Konzern bis 2012/13 verdoppeln.

Darüber hinaus bereitet RWE den Eintritt in neue Märkte vor: In der Türkei wurde bereits eine Landesgesellschaft gegründet. Auch in Griechenland ist Wachstum geplant. Weitere südosteuropäische Märkte stehen ebenfalls auf der Agenda. Gleichzeitig prüft RWE Optionen in Russland.

RWE in der Kritik

Hauptversammlung der RWE: Kritik von Umweltorganisation

RWE in der Kritik

(23. April 2007) Am 18. April 2007 fand die Hauptversammlung von RWE statt. Im Vorwort zum Geschäftsbericht 2006 ("Investition in Innovation und Wachstum") schreibt der Vorstandsvorsitzende Harry Roels: Leider sind konstruktive Gespräche angesichts des Unmuts über hohe Energiepreise, für die ich persönlich Verständnis habe, eher die Ausnahme".

Die Kurs der RWE-Aktie stieg innerhalb eines Jahres um 37%, der DAX um 22%. Der Vorstand wurde für diese Kursteigerung belohnt mit Sonderzahlungen in Höhe von 19 Mio. Euro, davon erhielt der Vorstandsvorsitzende allein 8,3 Mio.

Zur Jahreshauptversammlung des Essener Energiekonzerns am 18. April legt die Umweltorganisation urgewald eine kritische Bilanz der Konzernpolitik von RWE vor "Investitionen in Ineffizienz und Wahnwitz" und kündigt Proteste vor der Hauptversammlung an. Download RWE-Studie von Urgewalt

"RWE steht wegen Atomkraft, Klimafragen und seiner Preispolitik immer wieder in der Kritik. Wir haben uns nun entschlossen, zum ersten Mal eine umfassende Konzernbilanz zu ziehen und die einzelnen Kritikpunkte in einem Gegenbericht zum RWE Geschäftsbericht zusammen zu bringen. Wir betrachten dort nicht nur die Konzernpolitik in Deutschland, sondern haben auch geprüft, wo und wie RWE in anderen Ländern agiert", erklärt Heffa Schücking, Geschäftsführerin von urgewald.

Dabei stellt urgewald fest, dass bei dem Konzern, der seine Arbeit unter dem Titel "Innovation und Wachstum" präsentiert, zukünftig vor allem der CO2-Ausstoß wächst. Denn er plant neue Kohlekraftwerke, von denen besonders das Braunkohlekraftwerk Neurath zum Klimakiller wird, da es nach Fertigstellung jährlich mehr als 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Luft blasen wird. "Die Behauptung, dass der Konzern bei der Laufzeitverlängerung für sein altes AKW Biblis A den Klimaschutz im Blick hat, wird damit zum reinen Hohn. Tatsächlich will er mit dem Weiterbetrieb von Deutschlands ältestem AKW Geld scheffeln, auf Kosten der Sicherheit", konstatiert Regine Richter, Energieexpertin von urgewald.

Auch im Strombereich findet die Organisation nichts Gutes: "RWE gebärdet sich als Platzhirsch, der anderen Anbietern das Leben schwer macht. So verhindert RWE fairen Wettbewerb und tut alles, um die verkrusteten Strukturen im derzeitigen Stromsystem zu halten", sagt Trudel Meier-Staude, Energieexpertin von projekt 21plus, die beim Gegenbericht kooperiert hat.

Im Ausland betreibt der Essener Konzern seine fossil-atomare Energiepolitik ebenso. In Rumänien etwa bewirbt er sich für den Bau von zwei Atomkraftwerksblöcken in einem Erdbebengebiet. Und nach Russland exportiert RWEs Beteiligungstochter Urenco radioaktiven Abfall, wie die für die Hauptversammlung angereiste russische Umweltaktivistin Alisa Nikulina kritisiert: "Statt ihn in Deutschland zu entsorgen, schiebt die Urenco ihren radioaktiven Abfall nach Russland ab. In Sibirien wird er dann in rostenden Containern unter freiem Himmel und ohne Rücksicht auf die Gefahren für die Bevölkerung gelagert. Wenn unsere Städte zur radioaktiven Müllkippen werden, trägt hierfür auch RWE die Verantwortung. "

RWE 2006: Gewinnsteigerung um 14 Prozent wegen Strompreissteigerung

Was Verbrauer ärgert - freut die Konzerne /Gewinn gesteigert

RWE 2006: Gewinnsteigerung um 14 Prozent wegen Strompreissteigerung

(23. Februar 2007) Was die Verbraucher ärgert, freut die Konzerne: Dank der hohen Strompreise hat der zweitgrößte deutsche Energieversorger RWE seinen Gewinn um knapp 14 Prozent gesteigert. Nun verspricht das Unternehmen Investitionen in Milliardenhöhe.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr kletterte der Betriebsgewinn von RWE um 13,7 Prozent auf 6,11 Milliarden Euro, wie die Gesellschaft heute Morgen mitteilte. Der Umsatz wuchs um 12,1 Prozent auf 44,26 Milliarden Euro, wobei vor allem das Deutschlandgeschäft zulegte. Mit beiden Werten übertraf der Konzern die Erwartungen von Analysten.

In den nächsten fünf Jahren will RWE nun bis zu 25 Milliarden Euro investieren. "Wenn die politischen Rahmenbedingungen es zulassen, wird RWE in Deutschland zum größten privaten Einzelinvestor", erklärte das Essener Unternehmen. Nach E.on ist RWE der zweitgrößte Energiekonzern in Deutschland.

Bereits 2007 sollen die Sachanlageinvestitionen im Energiegeschäft deutlich über das Vorjahresniveau steigen. Der stärkste Zuwachs sei im deutschen Kraftwerksgeschäft geplant, hieß es. Ein weiterer Schwerpunkt sei der Ausbau des Gasgeschäfts. Dabei stünden Pipeline-Projekte, die Exploration neuer Lagerstätten sowie die Flüssiggas-Aktivitäten des Konzerns im Mittelpunkt. 2006 hatte der Konzern insgesamt Sachinvestitionen von 4,5 Milliarden Euro ausgewiesen

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letzte Änderung: 09.01.2013