Archiv

Archiv: Meldungen zum EEG aus 2006 bis 2008

Archiv2-web.jpg

Zu den aktuellen Meldungen zum EEG

Investitionsmotor EEG

Bei der Umsetzung der Ziele der Bundesregierung würden bis 2030 jährlich zwischen 6 und 8 Mrd Euro investiert.

Investitionsmotor EEG

(15. Dezember 2008) In einer Studie fürs Bundesumweltministerium berechnete das Institut für neue Energien (IfnE), Teltow, die Auswirkungen der zum 1. Januar 2009 in Kraft tretenden EEG-Novelle. Bei der Umsetzung der Ziele der Bundesregierung würden bis 2030 jährlich zwischen 6 und 8 Mrd Euro investiert.

Trotz des Anstiegs der Ökostromerzeugung von derzeit rund 15% auf rund 30% im Jahr 2020 und rund 50% im Jahr 2030 stiegen die von den Stromkunden aufzubringenden Mehrkosten oder Differenzkosten nur noch bis Mitte des kommenden Jahrzehnts leicht an.

Dann liege die EEG-Umlage von maximal 1,5 Cent je kWh nur geringfügig über ihrem aktuellen Wert von 1,2 Cent je kWh. Der Anteil des EEG am Haushaltsstrompreis werde angesichts weiter steigender Strompreise auf seinem jetzigen Niveau von rund 5,5% bleiben.

Die im EEG angelegte Abschmelzung der Vergütung sowie deutlich steigende Kosten der fossilen Stromerzeugung sorgten dafür, dass Ökostrom zunehmend frei vermarktbar werde und die Mehrkosten des EEG kontinuierlich sinken, so das Gutachten. 2030 liege die EEG-Umlage nur noch bei 0,2 Cent je kWh.

Weniger Geld für Erneuerbare

Am 1. Januar 2009 tritt die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2009) in Kraft

Weniger Geld für Erneuerbare

(8. Dezember 2008) - Am 1. Januar 2009 tritt die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2009) in Kraft. Danach erhalten die Betreiber von Photovoltaikanlagen, die ab dem 1. Januar 2009 in Betrieb gehen, nur noch geringere Vergütungssätze. Zwar gelten die Regelungen zur Vergütungshöhe des EEG 2009 nur für nach dem 1. Januar 2009 in Betrieb genommene Anlagen. Die übrigen Regelungen der Novelle könnten jedoch auch für schon bestehende Anlagen gelten. Weil das EEG 2009 den Anlagenbegriff anders fasst als das bisherige Gesetz, könnten manche Energieversorger versuchen, die Vergütungen auch für Altanlagen zu vermindern. Betroffene Betreiber sollten dem widersprechen.

Neue EEG Vergütungssätze ab 2009

Für eigenverbrauchten Strom vergütet das neue EEG 25 Cent je Kilowattstunde

Neue EEG Vergütungssätze ab 2009

(20. Juni 2008) Für eigenverbrauchten Strom vergütet das neue EEG 25 Cent je Kilowattstunde. Zusätzlich erspart die Einspeisung den Strombezug, so dass diese Vergütung durchaus interessant sein kann. Der Anlagenbetreiber darf den Strom sogar an Dritte in unmittelbarer Nähe der Anlage verkaufen. Die neue Sätze gelten jeweils abhängig vom Zeitpunkt der Anlageninbetriebnahme für 20 Jahre.

Die folgende Tabelle zitiert die Zeitschrift "Solarthemen" vom 19. Juni 2008

Download eex Vergütungssätze EEG ab 01.01.2009

EEG-Clearingstelle

Sie soll Streitigkeiten und Anwendungsfragen zum EEG klären.

EEG-Clearingstelle

(16. Oktober 2007) Das Bundesumweltministerium hat eine Clearingstelle zum EEG eingerichtet. Sie soll Streitigkeiten und Anwendungsfragen zum EEG klären und, um langwierigen Gerichtsprozessen vorzubeugen, Empfehlungen zu Rechtsfragen des Gesetzes geben. Sie kann von Anlagenbetreibern und Netzbetreibern gleichermaßen angerufen werden und fungiert als neutrale Mittlerin.

Die Stelle ist mit einem interdisziplinären Team im Bereich der erneuerbaren Energien und der außergerichtlichen Streitbeilegung unter der Leitung von Dr. Sebastian Lovens besetzt. Nähere Informationen unter www.clearingstelle-eeg.de.

Das Erneuerbare Energien-Gesetz als Erfolg

Wer heute durch Deutschland fährt, der kann es nicht mehr übersehen: Überall drehen sich Windräder, spiegeln sich Solarzellen auf den Dächern und sprießt goldgelber Raps auf den Feldern.

Das Erneuerbare Energien-Gesetz als Erfolg

Wer heute durch Deutschland fährt, der kann es nicht mehr übersehen: Überall drehen sich Windräder, spiegeln sich Solarzellen auf den Dächern und sprießt goldgelber Raps auf den Feldern. Diese Veränderungen verdankt die Bundesrepublik dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz: EEG. Ein im Entwurf vorliegender Erfahrungsbericht des Bundesumweltministeriums fördert Erstaunliches zutage.

(16. September 2007) - Immerhin schon 16 Jahre Erfahrung mit dem EEG liegen bereits vor: 1990 beschloss der Bundestag einvernehmlich, ein gesetzlich geregeltes Einspeisesystem für Strom aus Erneuerbaren Energien einzuführen. Das Stromeinspeisungsgesetz (Str EG) trat zum 1. Januar 1991 in Kraft. Am 1. April 2000 löste es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ab, das der Gesetzgeber zum 21. Juli 2004 weiter optimierte. Das EEG stellt das wichtigste und erfolgreichste Instrument zum Ausbau der Erneuerbaren Energien für den Stromsektor dar. Dabei entpuppte es sich als Wachstumsbeschleuniger: Die Erneuerbaren Energien verdoppelten ihren Anteil an der Stromerzeugung nahezu von 6,3 Prozent im Jahr 2000 auf zwölf Prozent 2006. Die Koalitionsvereinbarung vom Herbst 2005 sieht vor, das EEG grundsätzlich beizubehalten und 2007 auf seine Effizienz zu überprüfen. Bis zum Jahresende soll daher dem Bundestag ein Erfahrungsbericht vorliegen.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) verläuft so erfolgreich, dass das EEG das für 2010 verankerte Ziel - mindestens 12,5 Prozent Strom aus Erneuerbaren - bereits 2007 überschreitet, 2010 dürften es bereits rund 15 Prozent sein, 2020 bereits 20 Prozent. Alle Erneuerbaren Energiequellen gemeinsam führten im vergangenen Jahr bereits zu CO2-Einsparungen von über 100 Millionen Tonnen, das sind elf Prozent der gesamten CO2-Emissionen Deutschlands.

Altes-Kraftwerk-web.jpg

Erneuerbare Energien lösen konventionelle Kraftwerke ab.

Volkswirtschaftlicher Nutzen

Volkswirtschaftlich bewirkte das EEG mehrere positive Entwicklungen: Deutschland errang in den vergangenen zehn Jahren die Weltmarktführerschaft für die Windenergie-Branche und ist auf dem besten Wege, auch für die Photovoltaik und Biomassekraftwerken die Spitzenposition zu erreichen.

Neun Milliarden Euro wurden allein 2006 in die Errichtung von EEG-Anlagen investiert. Im vergangenen Jahr arbeiteten rund 214.000 Menschen im Bereich der Erneuerbaren Energien - rund 50.000 mehr als 2004. Davon gehen etwa 124.000 Arbeitsplätze 2006 auf das EEG zurück. Aufgrund des guten Inlandsmarktes können die Firmen ihre Exportquote stetig steigern; sie liegt für die Windenergie inzwischen über 70 Prozent. Der Anlagen- und Maschinenbau konnte so eine führende Rolle in diesem wichtigen internationalen Zukunftsmarkt erobern.

Treibt das EEG die Strompreise hoch?

Die EEG-Vergütungszahlungen stiegen zwischen 2004 von 3,6 Milliarden Euro auf schätzungsweise 5,5 Milliarden 2006. Allerdings muss man in diese Rechnung mit einbeziehen, dass für diese Summen zusätzlich Strom produziert wird, der auf dem Strommarkt Abnehmer findet. Die Steuerzahler müssen genau genommen nur für die Differenz aus Vergütungszahlungen und dem Erlös aus dem Verkauf grünen Stroms aufkommen. Diese Differenz erhöhte sich zwischen 2004 und 2006 von 2,5 auf 3,2 Milliarden Euro. Berücksichtigt man die Sonderregelungen für stromintensive Unternehmen ergibt sich daraus eine durchschnittliche EEG-Umlage für Stromverbraucher von etwa 0,72 Cent pro Kilowattstunde. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden entspricht dies einem Betrag von rund 2,20 Euro montalich, also gerade mal knapp vier Prozent der gesamten Stromkosten.

Für den Strompreisanstieg zwischen 2000 und 2006 ist das EEG nur zu knapp zehn Prozent verantwortlich. Rund 70 Prozent der gestiegenen Preise gehen auf die Produktion, den Transport und den Vertrieb konventionell erzeugten Stroms zurück. Weiterhin entfallen rund 16 Prozent auf die Stromsteuer und rund vier Prozent auf das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz. Haushaltskunden zahlten 2006 monatlich netto rund 14 Euro pro Monat mehr als sechs Jahre zuvor, während die EEG-Umlage im gleichen Zeitraum nur um 1,80 Euro stieg.

Nutzen des EEG übersteigt Kosten

Die Vergütungszahlungen für Erneuerbare in Höhe von 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2006 steht ein geldwerter Nutzen gegenüber: Allein durch Verdrängung von teurerem Spitzenstrom (Merit-Order-Effekt, siehe Kasten) senkte der EEG-Strom die Großhandels-Strompreise im Jahr 2006 um rund fünf Milliarden Euro. Die Bestimmung des Preises an der Strombörse erfolgt durch die Kosten der Strombereitstellung der jeweils teuersten fossilen Kraftwerke, deren Einsatz die regenerativ erzeugten Kapazitäten jedoch zurückdrängte. Dank EEG sparte Deutschland allein 2006 Brennstoffimporte in Höhe von 0,9 Milliarden Euro. In mindestens diesem Umfang verringerte sich auch der Verbrauch unwiederbringlicher fossiler Rohstoffe.

Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren verringert die Schäden durch Klimawandel und Luftschadstoffe der Stromerzeugung. Bewertet man die Schadenskosten von CO2-Emissionen mit einem eher niedrigen Ansatz von 70 Euro je Tonne, so ergeben sich für 2006 vermiedene volkswirtschaftliche Kosten durch das EEG in Höhe von 3,4 Milliarden Euro. Damit ergibt sich für 2006 ein volkswirtschaftlicher Nutzen des EEG von rund 9,3 Milliarden Euro.

Jede dieser Zahlen ist mit Ungenauigkeiten behaftet. Eine direkte Saldierung von Kosten und Nutzen ist zwar nicht möglich; dennoch zeigt die Gegenüberstellung, dass das EEG bereits heute mehr Nutzen stiftet als Kosten verursacht.

Vergütung für PV schneller senken

Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen hat sich seit dem Jahr 2003 ausgesprochen dynamisch entwickelt und Deutschland als weltweit größten Markt etabliert. Milliardenbeträge flossen in den Aufbau von Produktionsanlagen und mehreren zehntausend Arbeitsplätze, die die deutsche Solarwirtschaft international wettbewerbsfähig gemacht haben. Unterstützt durch Forschung und Entwicklung entstanden unerwartet hohe Produktivitätsfortschritte sowohl quantitativer als auch qualitativer Art. Der Erfahrungsbericht schlägt deshalb vor, die Vergütungssätze nicht nur wie bisher geplant um jährlich fünf Prozent abzusenken, sondern um sieben bis acht Prozent. Dies rege die raschere Senkung der Modulkosten in den nächsten Jahren an. Die Bundesregierung verspricht sich davon eine regenerative Stromproduktion, die mit der von sonnenverwöhnten Ländern wie Südeuropa oder der Süden der USA konkurrieren können. Sie rechnet noch vor 2015 mit Stromkosten von zum Teil unter zehn Cent pro Kilowattstunde und damit mit einem Markt, der auch ohne zusätzliche finanzielle Förderung funktioniert und auch deutschen Unternehmen interessante Perspektiven eröffnet.

EEG und Merit-Order

Der Preis für Strom wird auf dem Spotmarkt durch das jeweils teuerste Kraftwerk bestimmt, das noch benötigt wird, um die Stromnachfrage zu befriedigen (Merit- Order). Die Einspeisung von Windstrom reduziert die Nachfrage nach konventionellem Strom. Entsprechend der Merit-Order werden daher die teuersten Kraftwerke zur Nachfragedeckung nicht mehr benötigt; der Preis auf dem Spotmarkt sinkt entsprechend.

Da die Spotmarktpreise gleichzeitig der wichtigste Preisindikator für den gesamten Strommarkt sind, führt das EEG nicht nur zu erheblichen Preisreduktionen am Spotmarkt, sondern hilft allen Stromkunden, zu sparen (Hebeleffekt). Empirisch lässt sich zeigen, dass bei höherer Einspeisung von Windstrom die Börsenpreise sinken. Das ergab die Analyse der Strompreise und der Windstromproduktion.

Diagramm Merit-Order Windenergie

Vgl. Studie des ISI: Analyse des Preiseffekts der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf die Börsenpreise im deutschen Stromhandel. Frank Sensfuß, Mario Ragwitz, Juni 2007 und weiter dort genannte Quellen.

Was kostet die Sonne?

Jedes installierte Solarmodul ist nicht nur ein Erfolg für die Erneuerbaren, sondern auch eine finanzielle Verpflichtung: Der produzierte Strom wird laut Gesetz 20 Jahre lang vergütet.

Was kostet die Sonne?

Jedes installierte Solarmodul ist nicht nur ein Erfolg für die Erneuerbaren, sondern auch eine finanzielle Verpflichtung: Der produzierte Strom wird laut Gesetz 20 Jahre lang vergütet. Zur Höhe der Vergütung hier zwei Meinungen.

(14. Juli 2007) - Die deutsche Photovoltaikindustrie hat ein Wachstumstempo vorgelegt, das vor einigen Jahren wohl niemand erwartet hätte. Im Jahr 1996 sicherte Solarstrom noch weniger als 0,05 Prozent der deutschen Stromversorgung. Zehn Jahre später war es bereits das Achtfache: 0,4 Prozent. Das ist noch längst nicht alles: Solarstrom könnte sogar nennenswert zum Ersatz von Atomkraft beitragen.

Mehrkosten trägt der Stromverbraucher

Bislang ist Deutschland der mit weitem Abstand größte Photovoltaikmarkt der Welt. Nahezu die Hälfte aller in den letzten beiden Jahren weltweit neu in Betrieb genommenen Anlagen sind hierzulande ans Netz gegangen. Wenn die jährlich installierte Solarstromleistung im gleichen Tempo wächst wie in den vergangenen drei Jahren, hätte Deutschland zwar im Jahr 2010 den schönen Erfolg errungen, dass zwei Prozent des hier verbrauchten Stroms von der Sonne kommen. Doch gleichzeitig hätten alle bis dahin angeschlossenen Photovoltaikanlagen eine enorme Zahlungsverpflichtung verursacht: nach Berechnungen der Zeitschrift "Photon" insgesamt rund 150 Milliarden Euro. Die enorme Summe ist leicht zu erklären: wenn wie im vergangenen Jahr Solarstromanlagen mit einer Spitzenleistung von insgesamt 1.150 Megawatt neu installiert werden, erhalten die Betreiber innerhalb der Laufzeit von 20 Jahren eine Einspeisevergütung von etwa zehn Milliarden Euro (Überschlagsrechnung: Jährlich 1 TWh Einspeisung x 20 Jahre = 20 TWh x 0,50 Euro/kWh = 10 Mrd. Euro oder jährlich 500 Mio. Euro). Addiert man die anfallenden Einspeisevergütungen für ältere Anlagen und berücksichtigt die bisherigen Wachstumsraten, kommt man in der Summe bis zum Jahr 2010 auf 150 Milliarden Euro. Zieht man davon die Produktionskosten ab, die konventionell erzeugter Strom verursacht hätte, außerdem noch die vermiedenen Netznutzungsentgelte und bereinigt diese Summe um die voraussichtliche Inflationsrate, verbleiben lt. Photon noch zirka 77 Milliarden Euro.

Solarindustrie profitabler als Google

Muss die Vergütung so hoch sein? Lassen sich Photovoltaikanlagen nicht zu Preisen verkaufen, bei denen die Betreiber auch mit geringeren Einspeisetarifen ihr Auskommen haben? Bei der letzten Justierung der Tarife hielt man eine Absenkung der Vergütung um jährlich fünf Prozent für angemessen. Die Industrie erzielte jährlich Kostensenkungen von mindestens zehn Prozent. Dadurch entstand eine Schere zwischen Entwicklung von Kosten und Einspeisevergütung. Die Einspeisevergütung müsste in dem Maße gesenkt werden, wie sich die Herstellungskosten entwickelt haben. Dies sollte aber nur schrittweise geschehen. Nur dann kann sich die Solarindustrie anpassen und wird in ihrem rasanten Wachstum nicht gebremst. Insgesamt hat die Solarindustrie ihre durchschnittliche Umsatzrendite binnen zwei Jahren von 15 auf 30 Prozent verdoppelt.

Gegensteuern notwendig

Photon-Herausgeber Philippe Welter findet deshalb ein schnelles Gegensteuern unabdingbar: "Würde die Einspeisevergütung der Kostenentwicklung angepasst würde, hätte die Solarindustrie weiterhin die für Investitionen notwendigen Gewinnmargen. Und die vielen Milliarden Euro Förderung wären gut angelegt. Denn bereits im Jahr 2019 könnten fast 15 Prozent des deutschen Stroms aus Solaranlagen stammen."
Bernd Schüßler

Jeder Haushaltskunde zahlt derzeit mit jeder Kilowattstunde Strom 0,65 Cent für die Vergütung des gesamten aus Wind und Sonne eingespeisten Stroms. Das summiert sich je Haushalt auf 23 Euro jährlich. Zum Vergleich: Der Strom wird derzeit an Haushaltskunden um mindestens fünf Cent je Kilowattstunde zu teuer verkauft. Das macht je Haushalt eine jährliche Mehrbelastung von 175 Euro aus. Und summiert sich jährlich zu überhöhten Gewinnen der Stromwirtschaft zwischen zehn und zwanzig Milliarden Euro.

Hohe Gewinne steigern die Ausbau-Geschwindigkeit

Dazu Klaus von Fabeck, Solarenergie-Förderverein Aachen

Dass es in einem schnell wachsenden Markt punktuell hohe Gewinne durch momentane Engpässe gibt, ist völlig normal. Es ist sogar notwendig, denn die punktuellen Gewinne steigern die Ausbaugeschwindigkeit gerade bei den jeweiligen Engpassstellen und führen dazu, dass diese Engpässe rasch verschwinden. Wenn die Engpässe dann beseitigt sind, teilen sich die Gewinne wieder gleichmäßig auf alle Teilnehmer am Produktionsprozess auf.

Nur wenn eine hohe Gewinnspanne und damit ein hoher Gewinnanreiz bleibt, wird weiteres freies Kapital in die weitere Solaranlagenproduktion investiert. Es liegt nahe, dass dann auch die bisherigen Gewinne in den Ausbau der Solaranlagenproduktion fließen. Wenn der Gewinnanreiz aber sinkt - z. B. durch eine stärkere als bisher vorgesehene Absenkung der Einspeisevergütung im EEG, dann wird neues Kapital - und auch die bisherigen Gewinne der Solarsiliziumhersteller - an anderer Stelle des Wirtschaftslebens investiert; vielleicht sogar beim Bau von 40 neuen Kohlekraftwerken. Woher soll dann das Kapital für die weiteren Solarsiliziumproduktionsstätten kommen?

Bis 2013 25% Ökostrom

Der Bund der Energieverbraucher hat die prognostizierte Verdoppelung des Ökostroms bis 2013 als sensationellen Erfolg des Einspeisgesetzes EEG gelobt.

Bis 2013 25% Ökostrom

(22. Juni 2007) Der Bund der Energieverbraucher hat die prognostizierte Verdoppelung des Ökostroms bis 2013 als sensationellen Erfolg des Einspeisgesetzes EEG gelobt. Die Belastung der Verbraucher blieben dabei selbst im Jahr 2013 mit 46 Euro je Haushalt und Jahr überschaubar und seien gut in die Zukunft investiert. Im Vergleich zu den von der Stromwirtschaft ohne jede Leistung überhöhten Strompreisen seien diese Beträge geradezu gering.

Mehr als 25% des Stromverbrauchs in deutschen Haushalten könnten 2013 aus Ökostrom gespeist werden, so eine Prognose des Verbands der Netzbetreiber (VDN) beim VDEW. Bezug ist der Strombezug, der nach dem EEG zur Umlagefinanzierung des EEG herangezogen wird. Grund sei der starke Zubau von Onshore-Windenergie-, Biomasse- und Solaranlagen.

In 2008 rechnet der VDN zudem mit dem Einstieg in die Offshore-Windstromerzeugung vor Deutschlands Küsten. Erneuerbare Energien hätten aber ihren Preis, so der VDN.

Die Belastung der Stromnetze werde durch die geografische Konzentration der Windenergie im Norden von Jahr zu Jahr größer. Damit steige der Druck auf die Politik, Genehmigungsverfahren für neue Stromleitungen zu beschleunigen, und der auf die Unternehmen, zu investieren.

Der Anteil der nach dem EEG geförderten Strommengen am gesamten Letztverbrauch habe 2006 etwa 10,4% betragen und könne bis 2013 auf 21,8% ansteigen, so der VDN. Hinzu kämen 3,4% Strom aus nicht EEG-geförderten Wasserkraftwerken, so dass die Erneuerbaren 2013 insgesamt mehr als 25% des Stromverbrauchs der öffentlichen Versorgung ausmachen würden.

Der Löwenanteil der EEG-Einspeisungen käme mit über 60% aus Windenergie. Damit würde sich die Volatilität weiter verstärken. Die Schwankungen der Windenergieeinspeisungen seien das größte Problem für eine zuverlässige Netzsteuerung.

Die monatlichen Abweichungen vom Normalwert könnten bis zu 50% nach oben oder unten betragen. Im windschwachen Januar 2006 seien knapp 2 Mrd kWh Windstrom eingespeist worden, im Januar 2007 bei nur 10% mehr installierter Leistung 7,5 Mrd kWh.

Für 2008 rechnet der VDN mit dem Bau der ersten Offshore-Windenergieanlagen. Dadurch würden die Belastungen der vorhandenen Stromnetze und die Zahlungen für EEG-Strom ansteigen und es kämen zu den reinen Vergütungszahlungen pro eingespeister kWh die Kosten für die Seekabel und Anschlussleitungen hinzu, die von den Übertragungsnetzbetreibern getragen und über die Netzentgelte von den Kunden bezahlt werden müssten, so der VDN.

Dies widerspreche zwar dem Ziel eines preisgünstigen Netzbetriebs, sie aber so beschlossen. Belastet werde der Verbraucher laut VDN auch durch den starken Zubau von Photovoltaikanlagen: Bis 2013 sei mit einer Verdreifachung der Einspeisungen und der Vergütungszahlungen gegenüber 2006 zu rechnen.

Damit würde in sechs Jahren zwar weiterhin nur 6% des EEG-Stroms aus Solarenergie stammen, von den EEG-Vergütungszahlungen von insgesamt 12,5 Mrd Euro werde aber knapp ein Viertel allein an Betreiber von Solaranlagen ausgezahlt.

Mehr Infos unter www.eeg-kwk.net

 

Regierungsamtlich: Der Erfolg des EEGs

Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien am Nettostromverbrauch ist im Jahr 2006 auf 11 Prozent gewachsen. Er betrug im Jahr 1998 erst 5,2 Prozent.

Regierungsamtlich: Der Erfolg des EEGs

Die Bundesregierung hat einen ersten Erfahrungsbericht zum EEG vorgelegt. Er belegt die Erfolge des Gesetzes. Hier die wichtigsten Ergebnisse.

(12. Januar 2007) - Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien am Nettostromverbrauch ist im Jahr 2006 auf 11 Prozent gewachsen. Er betrug im Jahr 1998 erst 5,2 Prozent. Die Vergütung für diesen Strom betrug insgesamt 1,5 Milliarden Euro, davon 950 Millionen Euro für Windenergie und 30,4 Millionen Euro für Photovoltaik.

Wenn man diese Kosten auf den insgesamt verbrauchten Strom umlegt, ergibt sich eine durchschnittliche Mehrbelastung der Strompreise durch das EEG von 0,3 Ct/kWh. Nun sparen ja die Stromversorger die Bezugskosten für den eingespeisten Strom. Damit verbleibt je nach Marktpreis von konventionell erzeugtem Strom eine Mehrbelastung von 0,18 bis 0,26 Ct/kWh laut EEG-Bericht. Etliche Stromversorger hatten 2000 deutlich höhere Aufschläge verlangt (zum Beispiel E.on, Stadtwerke Kiel und EAM 0,73 Pf/kWh) und sollten diese Beträge den Kunden zurückerstatten.

Windrad-web.jpg

Wind: Nur gute Standorte rentabel

Hinsichtlich der Windenergie zeichnen die beiden mit Gutachten betrauten Institute ISET und DEWI ein unterschiedliches Bild. Das DEWI rechnet mit höheren Betriebskosten und zeigt daher nur an guten bis sehr guten Windstandorten und bei langer Abschreibungsdauer eine Vergütung, die über den Stromgestehungskosten liegt. Das ISET zeigt für gute Standorte Erträge, die um 0,1 Ct/kWh über den Kosten liegen. Je nach Standort muss pro Kilowattstunde jährlichem Stromertrag zwischen 0,5 und 0,6 Euro in eine Windkraftanlage investiert werden. Die Investitionskosten liegen bei circa 1.110 Euro je Kilowatt Leistung. Auch bei Biomasse verweist der Bericht darauf, dass bei Festbrennstoffen in der Regel nur für Altholzanlagen ein wirtschaftlicher Betrieb darstellbar ist.

Keine Überförderung

Insgesamt zeigt sich, dass das EEG nicht zu einer Überförderung beiträgt. Von den am Markt aktiven Anbietern von Produkten und Dienstleistungen ist im Bericht nicht die Rede. Dagegen nimmt die Kostenentwicklung einen relativ breiten Raum ein.

Verbraucher zusätzlich belastet

(12.01.07) Der Bundestag winkte die Entlastungen stromintensiver Unternehmen durch.

Verbraucher zusätzlich belastet

(12. Januar 2007) - Der Bundestag winkte die Entlastungen stromintensiver Unternehmen bzw. die entsprechende Änderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) durch. Für rund 330 Unternehmen mit hohem Stromverbrauch wird Strom billiger, weil für sie der EEG-Aufschlag auf den Strompreis auf 0,05 Cent je kWh begrenzt wird. Für die Einnahmeausfälle daraus müssen alle anderen Stromverbraucher aufkommen: Bei ihnen steigt der Strompreis deswegen um 0,02 bis 0,03 Cent pro kWh.

Der Bund der Energieverbraucher hat diese einseitige Entscheidung kritisiert: Die Strompreise der privaten Verbraucher werden staatlich erhöht, ohne dass dies den erneuerbaren Energien zugute kommt. Dies ist in höchstem Grade ungerecht. Wenn der Staat die Strompreise der Industrie subventionieren will, dann muss er dies aus dem Staatshaushalt bezahlen und darf nicht einseitig die Haushaltskunden zur Kasse bitten.

EEG Umlage schrumpft

(0909.06) - Die Umlage für Erneuerbare Energien geht von 0,54 Cent in 2005 auf nun 0,50 Cent zurück.

EEG Umlage schrumpft

(9. September 2006) - Die Umlage für Erneuerbare Energien geht von 0,54 Cent in 2005 auf nun 0,50 Cent zurück und beträgt damit nur noch 2,5 Prozent des Strompreises für Durchschnittsverbraucher. Die Preise von Strom aus erneuerbaren Energien und von herkömmlichen Energien wie Kohle und Gas nähern sich kontinuierlich an. Schon heute ist Strom aus Wind- und Wasserkraftwerken an vielen Tagen billiger als Strom aus herkömmlichen Kraftwerken.

Selbst Strom aus Photovoltaikanlagen war in diesem Sommer erstmals zeitweise günstiger als herkömmlicher Strom an der Leipziger EEX. Der Anteil Erneuerbarer am Stromverbrauch wird 2006 voraussichtlich elf Prozent betragen. Bis 2012 will die Branche der Erneuerbaren Energien 40 Milliarden Euro in die Stromerzeugung investieren und damit den Beitrag von Sonne, Wasser, Wind, Bioenergie und Erdwärme am Stromverbrauch auf 20 Prozent steigern.

Archiv

Archiv2-web.jpg

Weitere Artikel zu diesem Thema finden Sie in unserem Archiv:

aus 2015  aus 2014  aus 2013  aus 2012  aus 2010 & 2011

aus 2009  aus 2006 bis 2008  aus 2004

Regierungsamtlich: Der Erfolg des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

Die Bundesregierung hat einen ersten Erfahrungsbericht zum EEG vorgelegt.

Regierungsamtlich: Der Erfolg des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

Die Bundesregierung hat einen ersten Erfahrungsbericht zum EEG vorgelegt. Er belegt die Erfolge des Gesetzes. Hier die wichtigsten Ergebnisse.

(09. September 2006) Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien am Nettostromverbrauch ist im Jahr 2001 auf 7,5 Prozent gewachsen, er betrug im Jahr 1998 erst 5,2 Prozent. Die Vergütung für diesen Strom betrug insgesamt 1,5 Mrd. Euro, davon 950 Mio. Euro für Windenergie und 30,4 Mio. Euro für Photovoltaik.

Wenn man diese Kosten auf den insgesamt verbrauchten Strom umlegt, ergibt sich eine durchschnittliche Mehrbelastung der Strompreise durch das EEG von 0,3 Ct/kWh. Nun sparen ja die Stromversorger die Bezugskosten für den eingespeisten Strom. Damit verbleibt je nach Marktpreis von konventionell erzeugtem Strom eine Mehrbelastung von 0,18 bis 0,26 Ct/kWh lt. EEG-Bericht. Etliche Stromversorger hatten 2000 deutlich höhere Aufschläge verlangt (z.B. E.on, Stadtwerke Kiel und EAM 0,73 Pf/kWh) und sollten diese Beträge den Kunden zurückerstatten.

Photovoltaik-Kosten halbiert

Der Bericht stellt eine Halbierung der Kosten einer PV-Anlage seit Beginn der neunziger Jahre fest. Die Stromkosten von PV-Anlagen lagen im Jahr 2000 auch bei Finanzierung über das 100.000-Dächer-Programm noch über den Vergütungssätzen des EEG. Im Jahr 2001 lagen sie bei Anlagen über 10 kW Leistung erstmals darunter.

Wind: Nur gute Standorte rentabel

Hinsichtlich der Windenergie zeichnen die beiden mit Gutachten betrauten Institute ISET und DEWI ein unterschiedliches Bild. Das DEWI rechnet mit höheren Betriebskosten und zeigt daher nur an guten bis sehr guten Windstandorten und bei langer Abschreibungsdauer eine Vergütung, die über den Stromgestehungskosten liegt. Das ISET zeigt für gute Standorte Erträge, die um 0,1 Ct/kWh über den Kosten liegen. Je nach Standort muss pro kWh jährlichem Stromertrag zwischen 0,5 und 0,6 Euro in eine Windkraftanlage investiert werden. Die Investitionskosten liegen bei ca. 1.110 Euro je kW Leistung. Auch bei Biomasse verweist der Bericht darauf, dass bei Festbrennstoffen in der Regel nur für Altholzanlagen ein wirtschaftlicher Betrieb darstellbar ist. Biogasanlagen kommen erst ab etwa 200 kW mit den Kosten in den Bereich der EEG-Vergütung.

Keine Überförderung

Insgesamt zeigt sich, dass das EEG nicht zu einer Überförderung beiträgt. Von den am Markt aktiven Anbietern von Produkten und Dienstleistungen ist im Bericht nicht die Rede. Dagegen nimmt die Kostenentwicklung einen relativ breiten Raum ein. Der Bericht macht keine Vorschläge zur Modifizierung des EEG, sondern überlässt dieses Feld der kommenden Legislaturperiode und den dann regierenden Parteien.

letzte Änderung: 18.01.2019