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Verbraucher werden bei den Angaben zur Stromherkunft zunehmend in die Irre geführt.

Legalisierter Betrug

(7. Dezember 2016) Verbraucher werden bei den Angaben zur Stromherkunft zunehmend in die Irre geführt. Klartext redet Johannes Lackmann: Die Stadtwerke  Paderborn liefern keinen Ökostrom und auch nicht – wie behauptet – Wasserkraftstrom aus Norwegen. Es gibt derzeit keine Netzverbindung nach Norwegen, die einen relevanten Stromimport ermöglichen würde und die Norweger verbrauchen ihren Strom selbst. Die Stadtwerke Paderborn bekommen von ihrem Vorlieferanten Gelsenwasser den allgemeinen deutschen Strommix geliefert. Gelsenwasser kauft dann schlicht und einfach ein Stück Papier mit der Aufschrift „Zertifikat“ aus Norwegen hinzu, das diesem Strom dann eine grüne Eigenschaft bescheinigt.

377 Sonnenblume vor Windrad / Foto: Pixelio.de/Thorben Wengert

Ein solches Zertifikat kostet für eine durchschnittliche Haushaltsstrommenge im Jahr maximal 40 Cent. Leider wird durch diesen Papierhandel keine einzige Tonne CO2 eingespart, es wird kein einziges neues Ökokraftwerk gebaut, weder in Norwegen noch bei uns. Es ist eine perfekte Verbrauchertäuschung, legalisiert durch Bundesgesetzgebung aus dem Hause Gabriel. Ich nenne das legalisierten Betrug! Und daran sollten sich seriöse Stadtwerke nicht beteiligen. Man sollte dazu stehen, dass der Strom noch nicht zu 100 Prozent aus sauberen Energiequellen stammt und wir sollten gemeinsam daran arbeiten, das zu ändern, statt einen reinen Ablasshandel zu betreiben.

letzte Änderung: 13.06.2022