ED 01/13 Durchbruch bei LED S.14/15
Wer eine neue Lampe kaufen will, muss sich umstellen. Weder Halogenlampen noch Energiesparlampen sollten gekauft werden.

LED erleuchten das Land

Wer eine neue Lampe kaufen will, muss sich umstellen. Weder Halogenlampen noch Energiesparlampen sollten gekauft werden. Die Neuorientierung fällt angesichts der vielen Angaben wie Lumen, Abstrahlwinkel, Farbtemperatur und Preis nicht leicht.

(3. Juli 2015) „Noch nie waren LED so billig und so gut. Sie können für fast sämtliche Zwecke im Haushalt Glühlampen ersetzen und sparen enorm viel Strom“, schreibt die Stiftung Warentest in ihrem jüngsten Test (test 4/2015).

Der Physik-Nobelpreis ehrte 2014 die drei japanischen Wissenschaftler Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura für die Erfindung blauer Leuchtdioden. Ihre Arbeiten machte die Entwicklung von energieeffizienten Leuchtdioden (LED) möglich. Isamu Akasaki wurde 1929 geboren. Er ist Professor an der Nagoya-Universität. Den gleichen Posten bekleidet der 1960 geborene Hiroshi Amano. Shuji Nakamura wurde 1954 in Japan geboren. Er besitzt die amerikanische Staatsbürgerschaft und lehrt als Professor an der University of California in Santa Barbara.

Die Wissenschaftler schufen in den 90er Jahren LEDs, die blaues Licht abgeben. „Rote und grüne Dioden gab es seit vielen Jahren, aber blau hat gefehlt“, begründete das Nobelpreiskomitee die Entscheidung. Alle drei Farben sind nötig, um weißes Licht zu erzeugen. Damit wurde es erstmals möglich, Leuchtdioden herzustellen, die angenehmes weißes Licht abstrahlen – und so eine echte Alternative zur Glühlampe darstellen. Für das Nobelpreiskomitee eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit.

1517 LED-Lampe wird eingeschraubt / Foto: Fotolia.com/martiapunts

Ein Zehntel des Stromverbrauchs

LED-Leuchten werden mithilfe von Halbleitermaterialien hergestellt, die Licht unterschiedlicher Wellenlänge abstrahlen. Im Gegensatz zu Glühlampen entsteht dabei weniger Wärme; somit geht auch deutlich weniger Energie verloren. Die LED kommen mit einem Sechstel bis einem Zehntel des Stroms einer Glühbirne aus. Bei drei Stunden Leuchtdauer täglich lassen sich 15 Euro im Jahr an Stromkosten einsparen. Ein Durchschnittshaushalt betreibt rund 32 Lampen.

Nicht nur steigen Effizienz und Qualität der Leuchtmittel ständig. Gleichzeitig fallen auch die Preise. Kostete die Testsieger-LED der Stiftung Warentest im April 2014 noch 30 Euro, kostet eine gleichhelle Lampe heute nur noch sieben Euro. Der Lampenwechsel rechnet sich mitunter schon nach einem halben Jahr.

Die Testsieger

Die besten Noten bekommen Isy LED von Saturn (8 Euro), Osram LED Star Classic (7 Euro) und Toshiba E-Core LED (7 Euro). Im Test waren 15 LED-Lampen mit E27-Schraubsockel und zirka 810 Lumen vertreten.

Der von der Stiftung gemessene Lichtstrom lag teilweise sogar über dem auf der Packung deklarierten Wert. Einige Lampen lagen aber auch deutlich darunter und lieferten statt der versprochenen 810 nur 500 oder 600 Lumen, was zu deutlichen Abwertungen führte. Die Dauerprüfung überstanden die meisten Lampen sehr gut. Auch häufiges Schalten schadet ihnen nicht mehr. Die Tester bestimmten den sogenannten Halbwertswinkel: den Bereich, in dem die Lampen mindestens 50 Prozent der maximalen Lichtstärke abstrahlen. Einige Anbieter geben diesen Wert auf der Packung an. Die angegebenen Werte sind meist deutlich höher als die von den Testern ermittelten Winkel. Gute Werte sind 245 Grad (Paulmann). Selbst eines der Osram LED-Leuchtmittel brachte es nur auf 120 Grad.

1517 Halbwertwinkel LED

Im Bereich des Halbwertswinkels werden mindestens 50 Prozent der maximalen Lichtstärke abgestrahlt.

Wer statt LED die auf den ersten Blick günstigeren Halogenspots kauft, macht insgesamt ein sehr schlechtes Geschäft. Die Anschaffungskosten betragen oft nur die Hälfte. Dafür fressen die kleinen Strahler aber viel Strom und sind nach zwei Jahren schon kaputt. Das Qualitätsurteil der Stiftung Warentest: „mangelhaft“ (test 10/2014). Die LED-Lampen im Labor brannten dagegen auch nach mehr als 25.000 Stunden noch. Lediglich in der Farbwiedergabe liegen -
die Halogenspots vorn. Sie eignen sich daher für Küche und Esszimmer.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat mehrere Hersteller von Halogenlampen wegen irreführender Werbung abgemahnt. Denn Halogenlampen sind weder Eco, noch sparsam, sondern verbrauchen bis zu 80 Prozent mehr Strom als LED und haben deshalb nur die Effizienz-klasse „D“.

letzte Änderung: 24.01.2018