ED 01/13 Durchbruch bei LED S.14/15
Leserbrief an die Redaktion der Energiedepesche
Zu ED 3/2017: LED ersetzen Leuchtstoffröhren

LED-Röhren gibt es auch für EVG

(3. Dezember 2017)

In der letzten Energiedepesche stand, dass ein Austausch nur bei konventionellen Vorschaltgeräten mit Starter ohne großen Aufwand möglich ist. Es gibt mittlerweile jedoch auch LED-Röhren für elektronische Vorschaltgeräte (EVG).
Axel Mietz, Remagen

Mit großem Interesse lese ich die Energiedepesche seit vielen Jahren, und habe viel vom dem umsetzen können, worüber Sie berichtet haben. In der letzten Energiedepesche bin ich jetzt zum ersten Mal auf einen Artikel gestoßen, von dem ich der Meinung bin, dass er fachlich teilweise falsch informiert. Es geht um die letzten zwei Sätze im zweiten Absatz:

„Leuchtstoffröhren mit elektronischem Vorschaltgerät haben keinen Starter und lassen sich nicht so einfach umrüsten. […]“

Dem muss ich widersprechen. Seit über zwei Jahren haben wir in den Kellern unserer Hausgemeinschaft LED-Röhren der Firma Schmelter aus dem Sauerland im Einsatz. Hintergrund war, dass die durch Bewegungsmelder gesteuerten alten Leuchtstoffröhren mit elektronischem Vorschaltgerät sehr hohe Ausfallquoten hatten. Davor hatten wir erst einen Test mit LED-Röhren eines anderen Unternehmens gemacht, welches in der Tat noch eine elektrische Umrüstung erforderlich machte. Für den kompletten Keller war das aus finanzieller Sicht keine Option. Die LED-Röhren der Firma Schmelter wurden nur gegen die bestehenden Leuchtstoffröhren ausgetauscht. Es waren keinerlei weitere technische Eingriffe notwendig und seit dem Austausch ist die Ausfallrate auf 0 (!) zurückgegangen. Damit haben wir vier positive Effekte für die Hausgemeinschaft erzielen können:

  • Die Allgemeinstromkosten konnten um circa 50 % reduziert werden.
  • Die laufenden Kosten für den Austausch ausgefallener Leuchtstoffröhren sind entfallen.
  • Sowohl bei Transport, Ein- und Ausbau sowie Entsorgung wird bei Glasbruch einer Röhre kein Quecksilber mehr freigesetzt – was gerade in wenig belüfteten Kellerräumen ein Thema sein kann.
  • Seit der Umstellung ist die Ausleuchtung der Kellerräume deutlich besser geworden, was das subjektive Sicherheitsempfinden erhöht hat.

Da ich mir nicht sicher war, ob ich in dem Artikel etwas falsch verstanden habe, habe ich mit unserem Lieferanten Rücksprache gehalten. Stand heute gibt es keinerlei Einschränkungen mehr in Bezug auf das Vorschaltgerät, selbst ohne VS-Gerät oder an Batterien (Anwendungsbereich Insellösungen oder Camping) ist ein Betrieb möglich. Für die von mir genannten Einsatzbereiche kann ich das ohne Einschränkung bestätigen.

Aus dem Artikel bestätigen kann ich die Aussagen in Bezug auf Helligkeit und Haltbarkeit von LED-Röhren. Die Umrüstung funktioniert selbst bei uralt Vorschaltgeräten, die in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts eingebaut wurden.

Ich möchte Sie bitten, hier mit Ihren Experten Rücksprache zu halten und ggf. eigene Tests durchzuführen.
Dr. Andreas Riepe, Frankfurt

Antwort der Redaktion

Vielen Dank für Ihre Hinweise. Trotz mehrfacher fachlicher Korrektur bei der Erstellung der Energiedepesche ist uns die unpräzise Beschreibung leider nicht aufgefallen.

Tatsächlich war bis vor wenigen Jahren der Austausch von Leuchtstoffröhren bei einer Lampe mit EVG im Gegensatz zu Lampen mit konventionellem Vorschaltgerät (KVG) grundsätzlich nicht ohne Umbau der Lampe möglich. Wie von Ihnen richtig beschrieben, gab es dann mit den ersten HF-LED-Röhren sehr häufig Inkompatibilitäten mit bestimmten EVG-Typen, so dass dennoch oftmals ein Umbau erforderlich war. Die Leuchtmittelhersteller arbeiten seit Jahren an der Thematik.

Philips hat beispielsweise erst im April 2017 die neueste nochmals deutlich effizientere Generation seiner „InstantFit“ HF-Leuchtmittel für Lampen mit EVG auf den Markt gebracht (Philips Master LEDtube HF UltraEfficiency), die Vorgeneration war von etwa Oktober 2016 – die Entwicklung ist folglich noch rasant. Doch selbst die aktuelle – meist monatlich aktualisierte – Kompatibilitätsliste weist noch immer viele mit allen Leuchtmitteln inkompatible EVG und damit Lampen aus: bdev.de/evgliste

Es gilt also im Zweifel: Kompatibilitätsliste konsultieren, gegebenenfalls selbst probieren und wenn alles nicht hilft, einen Fachmann fragen.

Genau so erging es uns bei der Umrüstung der Geschäftsstelle vom Bund der Energieverbraucher. Die verbauten EVG in den Lampen über den Schreibtischen waren in keiner Kompatibilitätsliste aufgeführt. Und tatsächlich schalteten die EVG nach dem Einbau von EVG-tauglichen HF-LED-Röhren den Strom nach zwei Minuten ab. Letztendlich half nur der Umbau aller Lampen auf einen Netzbetrieb ohne EVG – und so sparen wir jetzt bei der Beleuchtung rund 65 Prozent Strom und haben helleres, besseres Licht.
Louis-F. Stahl

letzte Änderung: 24.01.2018