125 Martin Jensen. Foto: obs/Peter Jensen GmbH/Angerer, Krafft

News zum Thema Heizen


Ölheizung in Pelletheizung verwandeln

Statt der Anschaffung eines neuen Pelletheizkessels lassen sich auch viele bestehende Öl- und Gasheizungen durch einen wesentlich günstigeren Brennereinsatz in eine Pelletheizung umwandeln. Dies ist hierzulande leider noch kaum bekannt.

(13. September 2016) Viele alte Öl- und Gaskessel lassen sich nachträglich in eine Pelletheizung umwandeln. Das ist sinnvoll, denn Pellets sind sogar bei den derzeit niedrigen Gas- und Ölpreisen noch günstiger und auch umweltfreundlicher. Die Umrüstsätze verkaufen sich gut in ganz Europa, sind in Deutschland jedoch noch kaum bekannt. Der Marktführer Nordland Heizgeräte aus Cuxhaven hat weltweit schon 1.050 Pelletbrenner verkauft, die Firma Axiom bereits fast 400 Nachrüstbrenner.

532 1226 Holzpellets

So wird umgerüstet

Der Pelletbrenner wird am Brennerflansch des Kessels an Stelle des bisherigen Öl- oder Gasbrenners befestigt. Diese Montage ist in rund zwei Stunden erledigt. Es sind keine größeren Umbauarbeiten notwendig. Man spart dadurch die Kosten für einen komplett neuen Heizkessel. Der Pelletbrenner von Nordland ist ein High-Tech-Produkt, das in Estland hergestellt wird. Er arbeitet vollautomatisch, wie der bisherige Öl- oder Gaskessel. Jedoch muss man alle ein bis drei Wochen die Asche aus dem Kessel entfernen. Außerdem braucht man einen Pelletvorratsbehälter im Keller.

Tipp

Mitglieder im Bund der Energieverbraucher e. V. bekommen beim Kauf eines Pelleteinsatzes einen deutlichen Rabatt eingeräumt. Bitte geben Sie bei der Bestellung Ihre Mitgliedsnummer im Verein an oder wenden Sie sich an den Verein.

Voraussetzung ist, das der Feuerraum im bisherigen Kessel groß genug ist, damit die Flammenspitzen der Pellets ausbrennen können, und es muss auch noch genügend Platz für die Aufnahme der Asche vorhanden sein. Der Pelletbrenner wird von einem der Partnerbetriebe des Brennerherstellers montiert. Kostenpunkt für den Pelletbrenner: 2.500 Euro zuzüglich Einbaukosten und Pelletlager.

Durch den Tausch des Brenners entsteht ein neuer Kessel, der vom Hersteller auch mit einem neuen Typenschild versehen wird. Der Hersteller des neuen Brenners übernimmt auch die Garantie und die Wartung. Die Brenner halten die vorgeschriebenen Feinstaubwerte ein und sind in Deutschland geprüft und zugelassen. Die Brenner sind kompatibel mit den meisten Gas- oder Ölkesselbefestigungen für Standkessel mit horizontalem Feuerraum und deren elektronischen Anschlüssen.

Die Umrüstung geht in folgenden Schritten vonstatten:
  • Foto von Typenschild sowie Heizung machen und an den Hersteller senden.
  • Wenn der Hersteller sein Okay gibt, dann Schornsteinfeger fragen und Pelletlagerung abklären.
  • Brenner sowie Lager bestellen und installieren lassen. In etwa zwei Stunden ist der alte Öl- oder Gasbrenner gegen einen vollautomatischen Pelletbrenner ausgetauscht.

Die Erfahrungen der Anwender sind positiv. Allerdings muss man bereit sein, sich in regelmäßigen Abständen um die Heizung zu kümmern, Pellets nachzuschütten oder Asche zu entfernen. Belohnt wird man durch geringe Brennstoffpreise, ein gutes Umweltgewissen und geringe Umrüstkosten.

Blog über das Nachrüsten: www.pelletbrenner-nachrüsten.info

Infos über Holzpellets

Pellets werden zu über 90 Prozent aus Sägenebenprodukten wie Sägespänen hergestellt, die beim Einschnitt im Sägewerk anfallen. Das heißt, für Pellets werden keine Bäume gefällt. Zudem nimmt der Holzvorrat in Deutschland kontinuierlich zu, da weniger Holz genutzt wird als nachwächst. Das ist vielen Verbrauchern jedoch nicht bewusst.

Ebenfalls oft vergessen wird die Tatsache, dass hierzulande europaweit die meisten Pellets produziert werden und Pelletimporte daher nicht gebraucht werden. Mit dem heimischen Energieträger lassen sich zudem Heizkosten sparen: In den letzten zehn Jahren waren Pellets durchschnittlich 30 Prozent günstiger als Heizöl. Die Presslinge verbrennen dank des automatischen Betriebs effizient und emissionsarm. Dadurch sind Pelletheizungen – abgesehen von gelegentlichen Brennerreinigungen – komfortabel und klimafreundlich zugleich.

Mit einfachen Tricks Heizkosten senken

Ein Grad weniger spart 6 % Energie

Mit einfachen Tricks Heizkosten senken

(6. November 2015) Aktuelle frühlingshafte Temperaturen und gesunkene Preise lassen kaum ans Heizen denken. Doch gerade die Heizung, egal ob Erdgas, Heizöl oder Fernwärme, macht für die meisten Haushalte nach wie vor den größten Anteil der Energiekosten aus. Der Verbrauch lässt sich meist mit einfachen Mitteln spürbar senken. Der vzbv empfiehlt dafür folgendes:

  • Heizung herunterdrehen: Jedes Grad weniger spart 6 % Heizenergie“. Eine Senkung der Temperatur von 24°C auf 20°C spart also rund ein Fünftel der Heizkosten.
  • Thermostat nicht voll aufdrehen: Entgegen der landläufigen Meinung wird es nicht schneller warm, wenn der Heizkörper voll aufgedreht wird.
  • Heizkörper frei räumen: Kann die warme Luft am Heizkörper nicht zirkulieren, funktioniert das Thermostat nicht richtig. Vorhänge vor dem Heizkörper, Abdeckungen oder zu nahe aufgestellte Möbel besser entfernen.
  • Zeitschaltuhren nutzen: Wenn tagsüber alle Bewohner außer Haus sind oder aber nachts schlafen, muss die Heizung nicht mit voller Kraft heizen. Im einfachsten Fall dreht man die Ventile manuell herunter. Komfortabler geht es mit dem Zeitschalter.
  • Richtig lüften: Lüften ist wichtig, um Schimmelbefall in den Wohnräumen zu verhindern. Dabei gilt: Stoßlüften ist die beste Methode, gekippte Fenster sind jedoch besser, als gar nicht zu lüften.
  • Dichten und dämmen: Je weniger Wärme nach draußen entweicht, desto weniger muss geheizt werden. Ein erster Schritt ist deshalb, alte Fenster und Türen abzudichten.
Heizungslabel: Information oder Verwirrung?

Verbraucher werden bei neuen Heizungen in Kürze auf neue Energieeffizienzlabel stoßen. Was diese konkret bedeuten, lesen Sie hier.

Heizungslabel: Information oder Verwirrung?

Verbraucher werden bei neuen Heizungen in Kürze auf neue Energieeffizienzlabel stoßen. Was diese konkret bedeuten, lesen Sie hier.

(10. September 2015) Ab dem 26. September 2015 müssen neu gekaufte Heiz- und Warmwassergeräte mit Effizienz-Etiketten versehen werden. Sie ähneln den Labeln für Waschmaschinen sowie Kühlschränken und sind europaweit einheitlich. Grundlage ist die Ver­ordnung für energierelevante Produkte (Energy-related Products, kurz „ErP“). Das installierende Handwerk ist verpflichtet, seinen Kunden bereits mit dem Angebot Informationen zur Energie­effizienz der angebotenen Produkte in Form eines Datenblatts und eines Energieeffizienz-Labels zu übersenden.

Die Effizienzklassen

Grundsätzlich gibt es sieben Effizienzklassen von „A“ für beste Effizienzwerte bis „G“ für die schlechtesten Geräte. Zudem sind die Kategorien mit Farbbalken von grün für „sehr effizient“ bis rot für „sehr ineffizient“ hinterlegt. Bei den Wärme­erzeugern werden die besten Geräte mit Inkrafttreten der Richtlinie zusätzlich zur „A-Einstufung“ mit bis zu zwei Plus-Zeichen versehen. Ab Ende September 2019 können sie mit drei Plus-Zeichen eine noch bessere Einstufung erreichen. Hersteller beziehungsweise Importeure müssen prüfen, ob ein Produkt den Anforderungen der Richtlinie entspricht und es mit einem entsprechenden Effizienzlabel und dem „CE“-Zeichen versehen. Die Koordination der Markt­aufsicht obliegt in Deutschland der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).

1226 Heizungslabel

Label-Wirrwarr

Basis für die Kennzeichnung der Heizungen ist die EU-Richtlinie 2010/30/EU aus dem Jahr 2010 (http://eur-lex.europa.eu). Diese Richtlinie erweitert die bisher gültige Kennzeichnung von A bis G auf A++ bis G. Eine Studie im Auftrag der EU hat ermittelt, dass diese Erweiterung die Moti­vation der Verbraucher zum Kauf effizienterer Produkte verringert (COM(2015) 345 final). Deshalb hat die Kommission am 17. Juli 2015 den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, diese Richtlinie aufzuheben und durch eine neue Verordnung zu ersetzen (COM(2015) 341 final, 2015/0149(COD)). Diese neue Verordnung soll endlich Ordnung in das europaweite Label-Wirrwarr bringen. Die Effizienzkennzeichnung von Heizungen erfolgt aber noch auf der Basis der verwirrenden Richtlinie von 2010.

Mindestanforderung an Heizungen

Die heute noch verbreiteten Niedertemperaturkessel erfüllen die Mindestanforderungen der Verordnungen nicht mehr. Sie erhalten deshalb kein Label. Ab dem 26. September 2015 dürfen nur noch Geräte mit Label verkauft werden. Ausgenommen sind Restbestände, die der Händler am Stichtag schon im Lager hatte. Faktisch müssen dadurch alle neu installierten Heizungen Brennwertheizungen sein. Für Mehrfamilienhäuser gibt es eine Härtefallregelung. Dort dürfen unter bestimmten Voraussetzungen auch künftig Niedertemperaturkessel verbaut werden. Defekte Bestandsgeräte können auch künftig repariert werden. Zu bestehenden Anlagen können neue Komponenten ergänzt werden, ohne dass die Verordnung greift. Aber defekte Heizwertgeräte dürfen nach dem Stichtag nicht mehr durch ein neues Gerät ersetzt werden, von der genannten Härtefallregel abgesehen.

Vorteile für Verbraucher

Das Energielabel schafft für Verbraucher mehr Vergleichbarkeit beim Kauf einer Heizungsan­lage. Es wird einfacher, die Energieeffizienz als wichtiges Entscheidungskriterium für den Kauf einzubeziehen. Gleichzeitig wird dadurch für die Hersteller ein Anreiz geschaffen, die Entwicklung besonders effizienter Geräte voranzutreiben und auch bei der Vermarktung stärker auf energieeffiziente Geräte zu setzen. Die Pflicht zur Kennzeichnung richtet sich an Hersteller und Händler. Die Hersteller und Händler müssen ihre Produkte mit dem neuen Label kennzeichnen. Der Verbraucher bekommt dadurch Informationen, die ihm bisher nicht zur Verfügung standen. Eine Verpflichtung, nur noch Heizungen mit einem bestimmten Effizienzlabel zu kaufen oder zu verwenden, gibt es nicht.

Kombigeräte

In kombinierten Anlagen mit Solaranlage, Wärmepumpe oder Speicher hat jede Komponente ein eigenes Label. Jedoch hat der Verbraucher einen Anspruch auf eine Kennzeichnung des gesamten Systems, ein sogenanntes „Paket-­Label“. Dieses muss der Fachhandwerker liefern. Ausgangspunkt für das Paket-Label ist das Label des Hauptwärmeerzeugers. Komponenten wie Regelung, Speicher oder Solarkollektoren können zu Bonuspunkten führen. Standby-Verbrauch und elektrische Hilfsenergie haben dagegen einen nachteiligen Einfluss auf die Effi­zienzeinstufung.

Wirtschaftlichkeit

Die Effizienzlabel haben mit der Wirtschaftlichkeit einer Anlage direkt nichts zu tun. So kann eine Anlage mit höherer Effizienz dennoch zu höheren Energiekosten führen. Und eine Anlage mit geringer Effizienz kann dennoch zu geringen Heizkosten führen. Die Verordnung sorgt zwar dafür, dass besonders ineffiziente Anlagen künftig vom Markt verschwinden werden. Aber unter den verbleibenden Anlagen die – unter Effizienz- und Kostengesichtspunkten – beste zu finden, wird auch künftig schwierig sein.

Was wird verglichen?

Die Kennzeichnung erfolgt für jede Geräteart wie Heizkessel, Warmwasserbereiter, Klimage­räte oder Einzelraumheizungen nach unterschiedlichen Verfahren und Kriterien. Ein Vergleich der Effizienz zwischen den Gerätearten ist dadurch unmöglich. Die Kennzeichnung erfolgt nur für die Geräte selbst und wird unter genormten Betriebsbedingungen gemessen. Die Effizienz im praktischen Betrieb hängt hingegen von der konkreten Einbausituation ab und kann von den unter idealen Betriebsbedingungen gemessenen Werten gravierend abweichen.

Label auch für Altgeräte

Auch für schon bestehende Heizungen soll es eine freiwillige Effizienzkennzeichnung geben. Die Bundesregierung plant, dieses Labeling auch auf Altgeräte auszudehnen. Zunächst sollen alle Heizgeräte, die älter als 15 Jahre sind, durch Heizungsmonteure oder zugelassene Energieberater mit einem Label versehen werden. Fehlt das Label, soll der Schornsteinfeger zur Anbringung eines Labels verpflichtet werden. Gleichzeitig soll über weiterführende Energieberatungsangebote informiert werden. Das Labeling von Bestandsanlagen soll über acht Jahre gestreckt werden, um eine Überhitzung am Markt zu vermeiden. Die Kosten für das Labeling will der Staat übernehmen. Dies sieht ein Gesetzentwurf vor, der im Jahr 2016 in Kraft treten soll. Wissenschaftler schätzen, dass dadurch die Austauschrate von Heizungsanlagen um rund 20 Prozent auf 3,7 Prozent je Jahr steigen könnte. Bei 9,8 Millionen Öl- und Gasfeuerungsanlagen, die vor 1998 eingebaut wurden, könnten über einen Zeitraum von acht Jahren gut 1,2 Millionen Anlagen jährlich gelabelt werden. Die Energieeinsparung zwischen 2016 und 2020 könnte 21,2 Petajoule Heizenergie und 1,6 Petajoule Strom betragen.

Was auf dem Effizienzlabel für Heizgeräte steht

Wärmeerzeuger zur Raumheizung

  • Heizkessel mit Schallwerten und Leistung
  • Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit Schallwerten und Leistung sowie Symbol ­zur Stromerzeugung
  • Wärmepumpe mit Schallwerten, Europa-Karte mit drei unterschiedlichen Temperaturzonen und davon abhängigen Leistungswerten, sowie zweiter Energieeffizienzklasse für den Niedertemperaturbetrieb

Kombigeräte (für Raumheizung und Warmwasserbereitung)

  • Heizkessel mit Leistung, Schallwerten, Zapfprofil, zweiter Skala mit Energieeffizienzklasse zur Warmwasserbereitung und ggf. Symbol „Betrieb zu Schwachlastzeiten“
  • Wärmepumpe mit Schallwerten, Zapfprofil, zweiter Skala mit Energieeffizienzklasse zur Warmwasserbereitung und ggf. Symbol „Betrieb zu Schwachlastzeiten“, sowie  Europa-Karte mit drei unter­schiedlichen Temperaturzonen und davon abhängigen Leistungswerten

Warmwasserbereiter

  • Konventionell mit Schallwerten, Zapfprofil, Jahresverbrauch und ggf. einem Symbol „Betrieb zu Schwachlastzeiten“
  • Wärmepumpe mit Schallwerten, Zapfprofil und Europa-Karte mit drei unterschiedlichen Tempe­raturzonen und davon abhängigen Leistungswerten
  • Solar mit Schallwerten, Zapfprofil und Europa-Karte mit drei unterschiedlichen Temperatur­zonen und davon abhängigen Leistungswerten

Warmwasserspeicher

  • Volumen und Bereitschaftsverluste
  • Verbundlabel Raumheizgeräte
  • Effizienzklasse(n) des Wärmeerzeugers und der enthaltenen Komponenten

Verbundlabel Kombiheizgeräte

  • Effizienzklasse(n) des Wärmeerzeugers, der enthaltenen Komponenten, des Zapfprofils und einer zweiten Skala mit Energieeffizienzklasse zur Warmwasserbereitung

Verbundlabel Warmwasserbereiter

  • Effizienzklasse(n) des Wärmeerzeugers, der enthaltenen Komponenten und des Zapfprofils
Heizkosten

Deutliche Rückzahlungen für 2014

Deutliche Rückzahlungen für 2014

(25. August 2015) Aufgrund des milden Winters und der deutlich gesunkenen Preise für Heizöl könnten die Abrechnungen für 2014 zu deutlichen Rückzahlungen bei den Heiz- und Warmwasserkosten führen. Beim Heizöl, das deutlich an Wert verlor, dürften die Rückzahlungen am höchsten ausfallen, meint der Deutsche Mieterbund. Für das neue Jahr sieht er eine ähnliche Entwicklung.

Betriebskostenspiegel 2012

Gasheizungen am günstigsten

Betriebskostenspiegel 2012: Gasheizungen am günstigsten

(22. September 2014) Der kalte Winter 2011/2012 hat die Heizkosten 2012 um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen lassen. Neben dem Verbrauch stiegen auch die Preise: Während sich Fernwärme um 9 Prozent verteuerte, stiegen der Ölpreis um 8,9 Prozent und Gas um 5,3 Prozent im Preis.

Auch 2013 ist der Verbrauch um rund fünf Prozent gestiegen, die Preise sind jedoch kaum gestiegen: Gas wurde um 1,3 Prozent teurer, Fernwärme um 2,8 Prozent.

Der Heizölpreis fiel 2013 sogar um sechs Prozent. Wer in einem Gebäude mit Ölheizung wohnt, kann sogar auf eine Heizkostenrückzahlung hoffen.

Der für 2012 veröffentlichte Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbunds hat die Brennstoffkosten nach Energieträger untersucht. Wer mit Gas heizte, zahlte durchschnittlich 1,13 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Teurer wurde es bei Fernwärme mit 1,24 Euro und wer mit Öl heizte, zahlte sogar 1,31 Euro.

Die durchschnittlichen Heizkosten werden für 2012 mit 1,16 Euro pro Quadratmeter und Monat angegeben.

Heizungsrohre dämmen, sonst Bußgeld

Heizungsrohre und Warmwasserleitungen sowie Armaturen in unbeheizten Räumen müssen gedämmt sein.

Heizungsrohre dämmen, sonst Bußgeld

(09. Januar 2015) Heizungsrohre und Warmwasserleitungen sowie Armaturen in unbeheizten Räumen müssen gedämmt sein. Hauseigentümer müssen dafür bereits seit 2007 sorgen. Wer dieser Pflicht bisher nicht nachgekommen ist, muss jetzt mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen, denn Verstöße gelten nun als Ordnungswidrigkeit. Das schreibt  Energieeinsparverordnung in §10 vor.

Diese Verpflichtung gilt nicht für Ein- und Zweifamilienhäuser, von denen der Eigentümer eine Wohnung am 1.2.2002 selbst bewohnt hat. Im genannten Fall gilt die Verpflichtung erst nach einem Eigentümerwechsel. Die Verpflichtung gilt, wenn die dafür erforderlichen Aufwendungen nicht innerhalb angemessener Frist erwirtschaftet werden können.

Unabhängig von der Schwammigkeit dieser Vorschrift liegt die Dämmung im Interesse des Hausbesitzers, kommentiert der Bund der Energieverbraucher.

Ob die Vorschrift eingehalten wird, überprüft der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger im Rahmen der regelmäßigen Feuerstättenschau. Die Stärke der Dämmung hängt vom Innendurchmesser der Rohre ab. Je größer der Durchmesser, desto dicker muss die Dämmung sein. Die genauen Vorgaben finden sich in der Energieeinsparverordnung (EnEV) Anlage 5.

Heizen wird günstiger

2013 zahlten die Bewohner einer 70 m² großen Wohnung in Deutschland durchschnittlich 1.000 Euro Heizkosten

Heizen wird günstiger

(16. Oktober 2014) 2013 zahlten die Bewohner einer 70 m² großen Wohnung in Deutschland durchschnittlich 1.000 Euro Heizkosten, so der bundesweite “Heizspiegel 2014“ der co2online GmbH und des Deutschen Mieterbundes. Haushalte mit einer Erdgasheizung zahlten im Schnitt 910 Euro, fernwärmebeheizte Wohnungen mit 1.055 Euro 16% mehr und Haushalte mit Heizöl im Schnitt 1.085 Euro, also knapp 20% mehr als die mit Gasheizungen. 2013 war es insgesamt etwas kühler als 2012.

Der Heizölpreis sank gegenüber 2012 um durchschnittlich 6%, die Erdgaspreise stiegen um 1,3% und die Fernwärmepreise um 2,8%. Erstmals seit langer Zeit können einzelne Haushalte bei der Heizkostenabrechnung 2013 sogar mit einer Rückzahlung im zweistelligen Bereich rechnen. Der Deutsche Mieterbund sieht eine Entlastung insbesondere für die knapp 30% der Haushalte, die mit Öl heizen. Für den Heizspiegels wertete co2online 65.000 Gebäudedaten aus ganz Deutschland aus. Auch fürs Abrechnungsjahr 2014 gebe es für die meisten Haushalte Geld zurück, hieß es.

Die Preise für Heizöl seien von Januar bis Juli 2014 erneut um 5,4% gesunken. Auch Fernwärme wurde um gut 1% preiswerter und der Gaspreis lag stabil auf Vorjahresniveau. Gleichzeitig ist der Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2014 gesunken. Die Wintermonate waren zu Beginn des Jahres deutlich weniger kalt als noch 2013. Somit werde die Heizkostenabrechnung für das aktuelle Jahr aus heutiger Sicht deutlich niedriger ausfallen, hieß es.

Kosten für Heizung auf Rekordniveau

Studie im Auftrag der Grünen

Studie: Kosten für Heizung auf Rekordniveau

(27. Dezember 2013) Nach einem Bericht der Online-Ausgabe des Nachrichten-Magazins Spiegel (SPON) bewegen sich die Heizkosten in Deutschland seit 2012 auf Rekordniveau. Das Magazin bezieht sich dabei auf eine Studie, die der Energieexperten Steffen Bukold im Auftrag der Grünen verfasste. Demnach sorge die einseitige Ausrichtung der Energieversorgung auf Öl und Gas dafür, "dass 2012 und 2013 zu den teuersten Heizjahren der Geschichte wurden".

Bukolds Berechnungen nach würde jeder Bundesbürger 2013 rechnerisch 1135 Euro für den Import fossiler Energien ausgeben, das seien nur 34 Euro weniger als im Rekordjahr 2012. Und das, obwohl der Import-Preis für Rohöl in diesem Jahr deutlich und für Erdgas leicht nachgegeben hat.

Nach einer Studie des Deutschen Mieterbundes, die in der Studie ebenfalls erwähnt wird, stiegen die Heizkosten für eine 80-Quadratmeter-Wohnung durchschnittlich um mehr als zehn Prozent im Vergleich zu 2012. Als Hauptgrund wird der lange und kalte Winter 2012/2013 genannt.

Wintermonate

Nie zu spät für Heizungs-Check

Wintermonate: Nie zu spät für Heizungs-Check

(17. Dezember 2013) Nicht in jedem Haushalt arbeitet die Heizungsanlage effizient. Wenn es in den Wohnräumen nicht richtig warm wird, die Heizung gluckert und veraltete Heizungstechnik die Energiekosten in die Höhe treibt, ist ein Heizungs-Check überfällig. Schon kleine Maßnahmen ohne großen Kostenaufwand können die Wirtschaftlichkeit und Effizienz beim Heizen verbessern.

In den Monaten von Oktober bis April ist die Heizung besonders starken Belastungen ausgesetzt. Umso wichtiger ist es, dass sie zuverlässig funktioniert. Insbesondere bei Wärmeerzeugern mit einem Alter von über 10 Jahren ist ein Heizungs-Check dringend zu empfehlen, so der Spitzenverbandes der Gebäudetechnik, VdZ.

Dabei wird die gesamte Heizungsanlage unter die Lupe genommen: Nachdem der Wärmeerzeuger geprüft wurde, wird kontrolliert, ob bei der Wärmeverteilung auf dem Weg vom Kessel zum Heizkörper Energie verloren geht. Anschließend erfolgt ein Check der Heizkörper, Thermostate und Raumtemperaturregler. Nachdem die Ergebnisse dem Eigenheimbesitzer dargelegt wurden, erläutert der Fachhandwerker die Einsparpotenziale im gesamten Heizsystem.

Daraus ergeben sich Empfehlungen für Optimierungs- oder Sanierungsmaßnahmen. So können mit niedriginvestiven Maßnahmen, wie beispielsweise dem Austausch einer ineffizienten und veralteten Heizungspumpe gegen ein neues Modell, einem hydraulischen Abgleich für eine gleichmäßige Wärmeverteilung über alle Etagen hinweg oder dem Einbau von programmierbaren Thermostatventilen, die eine exakt auf die Nutzungszeiten der Räumlichkeiten angepasste Temperaturregelung ermöglichen, die Effizienz der Heizungsanlage gesteigert werden.

Bei einer veralteten Heizungsanlage empfiehlt sich langfristig nur eine komplette Sanierung, die sich auch positiv auf den Wert der Immobilie auswirkt. Weiterführende Informationen und Tipps finden Interessierte auf dem Serviceportal www.intelligent-heizen.info.

Bauernregeln

Winter wird eher Wischi-Waschi

Bauernregeln: Winter wird eher Wischi-Waschi

(11. Dezember 2013) Alle Jahre wieder ein beliebtes Spiel ist die Vorhersage des Winter- und Sommerwetters. Der Leipziger Diplom-Meteorologe Dr. Jurik Müller ist ein profunder Kenner von Bauernregeln und weiß, dass diese mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 % tatsächlich zutreffen, da sie auf langjährigen Beobachtungen der namensgebenden Bauern beruhten (hier ein aktuelles Buch von ihm zu dem Thema). Die wussten zwar, was sie da beschreiben, aber nicht, warum es entsteht.

Als renommierter Agrarmeteorologe weiß er aber auch, dass Vorhersagen die, einen längeren Zeitraumals drei Tage betreffen, unmöglich sind. Dennoch kann man einige Tendenzen aufzeigen, wie sich der kommende Winter gestalten könnte – und ob es eine weiße Weihnacht gibt. Das dürfte nicht nur Energieverbraucher wegen der zu erwartenden Heizkosten interessieren.

Für Müller, der für den Deutschen Wetterdienst (DWD) Agrarwetterberichte erstellt, ist der 1. Dezember, der Eligiustag, ein entscheidender. „Fällt auf Eligius ein kalter Wintertag, die Kälte noch vier Wochen dauern mag“, so die Regel. Dieser Tag war in Deutschland eher überdurchschnittlich warm und in einigen Gebieten sonnig. Das dürfte es einer weißen Weihnacht schwer machen.

„Das liegt an einer im letzten Dezemberdrittel auftretenden, durch Zustrom milder Meeresluft aus Südwest bis West gekennzeichneten Witterungsperiode. Dieser statistische Regelfall tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 72 Prozent auf“, weiß Müller.

Eine weitere Regel betrifft den 2. Dezember. „Lässt Bibiana schon Schnee und Eis am Hoftor sich türmen, wird’s weiter bis Roman (28.02.) schneien und stürmen“. Diese Phänomene fehlten, was wiederum auf einen eher durchschnittlichen Winter hindeutet.

„Lässt Nikolausregen die Bäche ansteigen, ächzt grimmig der Januarfrost in den Zweigen“, beschreibt eine wieder Regel den 6. Dezember. Nun hatte an jenem Tag der Orkan Xaver Deutschland fest im Griff. Und regnen tat es auch, jedoch nicht in diesem Übermaß. Auch das dürfte auf einen eher durchschnittlichen Winter hindeuten, der im Gegensatz zu den vergangenen fünf Wintern deutlich milder ausfallen dürfte.

Müllers Fazit:

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben wir stinknormalen Winter. Dabei wechseln sich milde und eisige Abschnitte ab. Es kann aber auch jahreszeitlich typisch zu sehr strengen Nachtfrösten kommen. Mal Schnee, mal Regen in Gestalt von Schmuddelwetter werden wohl dem Winter ihren Stempel aufdrücken.“

Kommunen können bestimmte Brennstoffe verbieten

1.000 Verbrennungsverbote in Deutschland

Kommunen können bestimmte Brennstoffe verbieten

(8. Oktober 2013) Bauherren, die  ein Haus bauen oder sanieren wollen, werden bei der freien Wahl des Heizungssystems und des Energieträgers immer öfter durch ihre Kommunen eingeschränkt. In Deutschland existieren inzwischen 1.000 Verbrennungsverbote. Ursache sind Anschluss- und Benutzungszwänge, etwa an bestehende Nah- oder Fernwärmenetze, mit denen die Kommunen ihre meist eigenen Energieerzeugungs- und -verteilkapazitäten auslasten wollen.

Dies ist für Verbraucher mit konkreten Nachteilen verknüpft, weil sie dann an langfristige Lieferverträge mit den Energieversorgern gebunden wären. Marktwirtschaftlich durch den freien Wettbewerb bedingte Preisvorteile wie beispielsweise beim Einkauf von Energie oder bei der Wahl der Heizungstechnik entfallen. Unter www.freie-waerme.de können sich Hausbesitzer und Bauherren über die Vorteile der freien Wahl des Heizsystems und des Energieträgers informieren. Zudem werden Tipps gegeben wie man Verbrennungsverbote und Anschlusszwänge frühzeitig erkennt und was man als Bürger gegen solche Markteingriffe tun kann.

Neues Label für Heizgeräte

Nach Ablauf einer zweijährigen Übergangsfrist wird das neue Energielabel verpflichtend.

Neues Label für Heizgeräte

(30. September 2013) Am 26. September 2013 traten die Verordnungen zur Energieeffizienzkennzeichnung von Heizgeräten und Warmwasserbereitern in Kraft. Nach Ablauf einer zweijährigen Übergangsfrist wird das neue Energielabel für alle betroffenen Raum- und Kombiheizgeräte sowie Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher verpflichtend. Verbraucher kennen das Prinzip seit Jahren von Kühlschränken, Waschmaschinen oder Geschirrspülern: Die bunten Etiketten kennzeichnen den Energieverbrauch von Elektrogeräten und helfen, deren Effizienz auf einen Blick einzuordnen.

1226 Label Heizgeraete

Zunächst erstreckt sich die Skala für eine Dauer von vier Jahren von Klasse A++ bis Klasse G (Etikett I). Danach ist ab 2019 das Etikett II zu verwenden, das von A+++ bis D reicht.

Die Energielabel müssen deutlich sichtbar außen auf den Geräten angebracht sein. Betroffen sind alle Heizgeräte in wasserbetriebenen Zentralheizungsanlagen, die zur Erzeugung von Wärme Erdgas, Heizöl oder Strom nutzen, neben herkömmlichen Gas-, Öl- und Elektrokesseln also auch KWK-Geräte und Wärmepumpen. Wärmeerzeuger, die überwiegend gasförmige oder feste Biomasse, z. B. Holzpellets nutzen, fallen nicht in den Geltungsbereich der Verordnungen.

Die Ökodesign-Verordnungen für Heizgeräte und Warmwasserbereiter, die ebenfalls in sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten am 26.9.2013 in Kraft getreten sind, schreiben Höchstwerte für Schallleistungspegel und Stickoxidemissionen sowie Mindestanforderungen für die Energieeffizienz vor. Geräte, die diese Kriterien zwei – bzw. im Falle der Stickoxidemissionen drei – Jahre nach Inkrafttreten nicht erfüllen, dürfen dann nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Als Konsequenz daraus werden Geräte mit geringer Energieeffizienz nach und nach vom Markt genommen. Das betrifft zum Beispiel einige Niedertemperaturkessel. Für alle nicht gas- oder ölbefeuerten Heizgeräte greift nach 4 Jahren – also am 26. September 2017 – außerdem eine Verschärfung dieser Mindestanforderungen.

Heizung mieten statt kaufen

enviaM bietet Hauseigentümern eine günstige und komfortable Alternative zum Kauf einer neuen Heizung an.

Heizung mieten statt kaufen

(26. September 2013) Die Chemnitzer enviaM bietet Hauseigentümern eine günstige und komfortable Alternative zum Kauf einer neuen Heizung an. Beim von enviaM geschnürten Rundum-sorglos-Paket muss sich der Kunde um nichts kümmern: Die enviaM trägt die Kosten für Planung sowie Einbau der Wärmeerzeugungsanlage und sorgt zudem für die regelmäßige Wartung, bezahlt den Schornsteinfeger und übernimmt notwendige Reparaturen.

Der Kunde schließt im Gegenzug einen Vertrag mit enviaM über eine Laufzeit von zehn Jahren ab und zahlt einen monatlichen Grundpreis ab 89 Euro. Hinzu kommen die verbrauchsabhängigen Kosten für Heizung und Warmwasser, die bei den modernen energieeffizienten Anlagen geringer ausfallen. Kunden können zwischen drei Varianten wählen: Erdgas-Brennwertheizung, Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Mikro-BHKW.

Einbrecher in der digitalen Welt

Smarte Haustechnik mit wenig Aufwand absichern.

Einbrecher in der digitalen Welt

Strom kommt aus der Steckdose und behaglich warm wird es dank der Rohre, die aus der Wand in unsere Heizkörper führen. Stand am anderen Ende dieser Leitungen bis vor wenigen Jahren robuste Anlagentechnik hinter sicheren Türen, werden mittlerweile Heizungen, Blockheizkraftwerke und teilweise sogar Industrieanlagen viel zu oft sorglos mit dem Internet verbunden. Dabei lässt sich smarte Haustechnik mit wenig Aufwand absichern. Wir zeigen, wie es geht.

(24. September 2013) Viren und Trojaner sind auf Desktoprechnern seit jeher ein großes Problem. Mit der zunehmenden Computerisierung sind miniaturisierte Rechner, sogenannte „Embedded Systems“, mittlerweile aber auch in ganz gewöhnliche Haustechnik vorgedrungen. Dies hat für die Hersteller handfeste Vorteile: Die massenhaft produzierten Minicomputer sind weitaus kostengünstiger, als die aufwändige Entwicklung von eigener Hardware für Spezialanwendungen wie Heizungssteuerungen oder Smart-Home-Zentralen.

754 2110 Louis-F. Stahl

Louis-F. Stahl | Chefredakteur des Branchenportals BHKW-Infothek.de und Vorsitzender der Betreibervereinigung BHKW-Forum e. V.

Und selbst für die notwendige Software bieten Regelungstechnikhersteller fertige Lösungen an, mit denen sich die gewünschten Funktionen im Handumdrehen zusammenklicken lassen. Ganz nebenbei sind die Minicomputer auch aus Marketingsicht für Haustechnikhersteller attraktiv, da eine Internetanbindung oder eine eigene iPad App ohne großen Aufwand realisiert werden können.

1226 Touchscreen

Moderne Heizungen haben Touchscreen, einen LAN-Anschluss und lassen sich mit dem Smartphone über das Internet steuern.

Sicherheitsupdates sind oft Mangelware

Ebenso wie Desktoprechner läuft im Zuge dieser Entwicklung aber auch einfache Haustechnik Gefahr, aufgrund von Sicherheitslücken leichte Beute für Hacker oder böse Nachbarn zu werden. Erschwerend kommt hinzu, dass wichtige Sicherheitsupdates im Gegensatz zu gängiger Bürosoftware oft nicht zeitnah angeboten werden – und selbst wenn dies der Fall ist, in vielen Fällen nicht installiert werden. Oder würden Sie auf die Idee kommen, monatlich zu prüfen, ob es für Ihre Heizung ein Sicherheitsupdate gibt?

Erste Sicherheitslücken

Diese Frage mussten sich vor wenigen Wochen jedoch die Besitzer einer ecoPower Heizung von Vaillant stellen, denen der Heiztechnikhersteller in einem Brief schrieb, dass sie sofort den Netzwerkstecker der internetfähigen Heizung ziehen müssen. Nachdem ein Besitzer einer solchen Heizung ungewöhnlichen Datenverkehr bei seiner Heizung bemerkte, stellte sich schnell heraus, dass der Steuerungscomputer der Heizung ungefragt sämtliche Passwörter im Klartext verriet, einschließlich des Kennwortes der Vaillant-Entwicklungsabteilung. Darüber hinaus waren alle Heizungen dieses Typs über einen öffentlichen Adressdienst des Herstellers für jedermann leicht aufzufinden. Nachdem Vaillant seine Kunden hektisch aufforderte, die Heizungen vom Internet zu trennen, sollen in diesen Tagen die Kundendienstautos ausschwärmen, um die Software der Heizungen zu aktualisieren und zusätzlich VPN-Boxen (siehe Infobox) zur Absicherung der Heizungscomputer zu installieren.

1226 Steuerungstechnik

Dank Firewall und VPN-Box kann auch über das Internet sicher mit sensibler Steuerungstechnik kommuniziert werden.

Kritische Infrastruktur leicht verwundbar

Wie sich bei einer Analyse der Sicherheitslücke durch die Computerzeitschrift c’t herausstellte, waren aber nicht nur die Vaillant-Heizungen betroffen, sondern eine ganze Produktfamilie des Steuerungsherstellers Saia-Burgess. Nach Unternehmensangaben sollen 200.000 dieser Steuerungen im Einsatz sein.

Dementsprechend brauchten die Computerexperten nicht lange zu suchen, bis sich die virtuellen Leitwarten von Fernwärmekraftwerken, Brauereien, Rechenzentren, der Schließanlage eines großen Fußballstadions und sogar eines Gefängnisses auf ihren Bildschirmen aufbaute.

Hektische Betriebsamkeit

Durch diese Funde alarmiert, schaltete sich zwar umgehend das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ein und forderte sofortige Abhilfe für die „kritische Sicherheitslücke“ vom Hersteller der Steuerungen. Doch es dauerte fast ein halbes Jahr, bis ein Sicherheitsupdate veröffentlicht wurde – und das muss jetzt von den Anwendern installiert werden. Bei den betroffenen Vaillant-Heizungen wird dies der Kundendienst übernehmen. In zahlreichen anderen Anwendungsfällen scheint das Update aber nicht anzukommen. So berichtete die c’t erst kürzlich über den Glockenturm der Propsteikirche St. Stephanus in Beckum, bei dem auch Unberechtigte für großes Geläut sorgen könnten.

1226 Smarthome

Nicht nur Heizungen können leicht zum Spielball von Hackern werden: Dieses Smarthome erlaubte jedermann heimliche Einblicke in das Leben seiner Bewohner.

Blick in die Zukunft

Unabhängig von diesen aktuellen Vorfällen muss bei dem Einsatz von internetfähiger Steuerungstechnik bedacht werden, dass selbst wenn diese über eine – nach heutigem Stand der Technik – sichere Passwortabsicherung verfügt, sich über den Einsatzzeitraum von nicht selten 10 oder 20 Jahren auch die Angriffstechniken weiterentwickeln und neue Sicherheitslücken aufgedeckt werden können. Dementsprechend sollten Steuerungssysteme nur dann mit dem Internet verbunden werden, wenn dies einen das Risiko rechtfertigenden Nutzen bringt. Mag dies bei der Heizung eines nicht ständig bewohnten Ferienhauses sinnvoll sein, um sich im Falle einer Störung informieren zu lassen oder das Haus vor der Anreise wohlig warm zu heizen, ist eine Anbindung der Heizung in ständig bewohnten Objekten oft verzichtbar. Sofern eine Anbindung tatsächlich erforderlich ist, sollte man sich zudem nicht auf die eingebauten Schutzfunktionen der Steuerungen verlassen, sondern mit einfachen Mitteln (siehe Infobox) einen unbefugten Zugriff auf die Steuerung verhindern.

Digitaler Einbruchschutz in vier einfachen Schritten

Die grundlegende Absicherung von internetfähiger Haustechnik ist kein Hexenwerk. Egal ob Webcam, Lichtszenensteuerung oder Heizung: Die Beachtung folgender Hinweise ist in den allermeisten Fällen ausreichend, um ungebetene Gäste effektiv abzuwehren.

  1. Passwörter nutzen Unabhängig vom Einsatzzweck ist es ratsam, vorhandene Passwortschutzfunktionen bei allen Geräten auch zu nutzen. Unbedingt sollten zudem ab Werk eingestellte Standardpasswörter geändert werden, auch wenn diese bereits sicher erscheinen. Dies gilt insbesondere auch für WLAN-Router, da es für zahlreiche Modelle Tools und Listen zum Errechnen der ab Werk eingestellten Passwörter gibt. Ein gutes Passwort sollte zudem aus mindestens acht Ziffern, Buchstaben und Sonderzeichen bestehen, damit es nicht durch ein automatisiertes Durchprobieren (Brute-Force) umgangen werden kann.
  2. Firewalls nicht beschädigen Mit der in DSL-Routern bereits vorhandenen Firewall werden die Geräte im lokalen Netzwerk vor unberechtigten Zugriffen und Angriffen aus dem Internet geschützt. Diese Schutzfunktion sollten sie nicht abschalten, auch wenn Sie von unterwegs auf die Geräte daheim zugreifen wollen. Für den einfachen Zugriff aus der Ferne empfehlen einige Anbieter zwar eine sogenannte „Portweiterleitung“. Diese bohrt jedoch nur ein Loch in die Firewall und zerstört damit die Schutzfunktion. Portweiterleitungen sollten Sie daher keinesfalls nutzen, denn mit VPN-Tunneln gibt es eine sichere Alternative.
  3. Für den Fernzugriff VPN-Tunnel nutzen Die Abkürzung VPN steht für ein „Virtuelles privates Netzwerk“.  Diese Technik erlaubt den Zugriff auf das Heimnetzwerk und seine Geräte über eine verschlüsselte Verbindung aus der Ferne über das Internet. Bei modernen DSL-Routern, wie beispielsweise den Fritz!Boxen von AVM, ist die Einrichtung eines VPN-Zugangs fast so einfach wie die Einrichtung einer unsicheren Portweiterleitung. Es ist aber auch möglich, separate VPN-Boxen direkt vor der Haustechnik – oder dessen eigenem Netz – zu installieren, wodurch die Haustechnik zudem vor unbefugten Zugriffen aus dem eigenen Heimnetzwerk geschützt wird.
  4. Netze auftrennen Viele moderne Router bieten darüber hinaus die Möglichkeit, mehrere Heimnetze getrennt voneinander aufzuspannen. So ist es möglich, die smarte Haustechnik zusammen mit dem Büro-PC über Kabel mit dem Router zu verbinden und die Familien- sowie Gästelaptops davon getrennt über ein abgeschottetes WLAN anzubinden. Die diesbezüglichen Möglichkeiten variieren je nach dem eigenen Netzwerkaufbau sowie dem verwendeten Routermodell und sind in dessen Dokumentation unter den Begriffen „VLAN“, „Gastnetze“ oder auch „Netzwerktrennung“ zu finden. Virenverseuchte Rechner im Heimnetz sowie Gäste können durch diese Trennung nicht unberechtigt auf die Haustechnik zugreifen.

Archiv

Weitere Artikel zu diesem Thema finden Sie in unserem Archiv:

2010 bis 2012  2004 bis 2009 

letzte Änderung: 20.06.2023