ED 01/12 Wärmedämmung - Zweitmauer gegen die Kälte (S.7)
Er hat in Freiberg zwei „energieautarke“ Häuser gebaut.

Auch Mitglied bei uns: Timo Leukefeld

(8. April 2015) Timo Leukefeld war nicht nur Phönix-Berater sondern auch technischer Berater und beliebter Redner auf den Phönix-Treffen. Nach der Insolvenz seiner Solarfirma Soli fer in Freiberg wurde Prof. Leukefeld Dozent an der TU Bergakademie und Berater. Er hat in Freiberg zwei „energieautarke“ Häuser gebaut. Ein großer Warmwasserspeicher mit neun Kubikmeter Inhalt steht in der Hausmitte. Auf dem Dach hat das Haus eine thermische Solaranlage mit 46 Quadratmetern und eine PV-Anlage mit 8,4 Kilowatt Leistung (58 Quadratmeter).

524 Timo Leukefeld

Wer nun denkt, der riesige Wassertank rettet die Sonnenenergie vom Sommer in den Winter, der täuscht sich. Der Wassertank speichert voll beladen höchstens 800 Kilowattstunden. Bei einer Heizleistung von drei Kilowatt lässt sich die Heizung damit zehn Tage betreiben. Timo Leukefeld kommt mit der Sonne und jährlich nur zwei bis drei Kubikmetern Holz aus, das entspricht rund 3.900 Kilowattstunden. Der Wärmekollektor liefert 65 Prozent des Jahreswärmebedarfs.

Eine Wärmepumpe wollte Timo Leukefeld nicht in seine Häuser einbauen. Denn vier Fünftel des jährlichen Photovoltaikstroms werden im Sommer produziert. Dagegen benötigen Wärmepumpen vier Fünftel ihres Stroms im Winter. Wärmepumpen verschieben das Problem der saisonalen Ungleichheit von Angebot und Nachfrage einfach ins Stromnetz mit der Hoffnung, dass schon jemand die Probleme lösen wird. Timo Leukefeld spricht von der „saisonalen Illusion“.

Die Erfahrung mit dem Haus sind in einem Buch festgehalten: „Modern heizen mit Solarthermie“.

letzte Änderung: 19.03.2016