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Ölschiefer als Ausweg? - Erdöl aus kanadischem Ölschiefer

(10. Oktober 2003) Der "Spiegel" berichtete in Ausgabe 14/ 2001 über die Erschließung gewaltiger Ölsand-Vorkommen in Kanada. Bereits heute ist Kanada der größte Erdöllieferant der USA. Allein die kanadischen Reserven rund um Fort McMurray auf einem Gebiet von der Größe der Niederlande könnten den derzeitigen weltweiten Erdölbedarf für weitere 100 Jahre sichern, so der Spiegel.

Zwar gelten nur zwölf Prozent als wirtschaftlich abbaubar. Doch diese Menge von 300 Milliarden Barrel überstiegen die gesicherten Reserven Saudi-Arabiens um 15 Prozent. Zum Vergleich: Von der insgesamt auf der Welt förderbaren Ölmenge von 1.800 Mrd. Barrel wurden bisher 784 Mrd. Barrel gefördert. Die Weltölförderung betrug 1996 23 Mrd. Barrel jährlich.

In großen Chemiefabriken werden Sand und Öl getrennt. Aus einer Tonne Ölsand werden 80 Liter Öl gewonnen. Der Produktionspreis liegt bei 20 bis 30 Pfennig je Liter Öl. Werner Zittel von der Ludwig Bölkow Stiftung hat sich die Zahlen genau angesehen und kommt zu einem weit weniger beruhigenden Ergebnis:

Wenn alle heutigen Pläne in zehn Jahren verwirklicht sind, könnte aus Ölsanden und Ölschiefern weltweit soviel Öl gewonnen werden, wie der Produktionsrückgang in den USA zwischen 1990 und 2000 betrug.

letzte Änderung: 01.11.2010