125 Martin Jensen. Foto: obs/Peter Jensen GmbH/Angerer, Krafft

Tipps zum Thema Heizen

Eisheizung sinnvoll?

(6. Oktober 2015)

Frage: Ich würde mich über einen Bericht der technischen Möglichkeiten, Sinnhaftigkeit und finanziellen Aspekten einer Eisheizung freuen. Sowohl für Bestandsgebäude als auch für Neubauten.

Im Fall meiner Eltern wurde bereits eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung und einem Kaminofen mit Wärmetauscher sowie einer Brennwerttherme eingebaut. Damit werden rund 10.000 Kilowattstunden jährlich an Gasverbrauch eingespart. Bevor wir uns jetzt an die Fassadenisolierung begeben, möchten wir alle Varianten zumindest theoretisch durchgespielt haben. Nachdem die Therme jetzt bereits das dritte Mal in drei Jahren hohe Reparaturkosten erzeugt hat, bin ich auf einer langfristigen Lösungssuche. 
Thomas Kemmerling, Mönchengladbach

Antwort: Eine thermische Solaranlage kann umso mehr Energie in einen Wasserspeicher abgeben, je kälter der Speicher ist. Weil beim Betrieb einer Wärmepumpe ohnehin ein Kühleffekt dort auftritt, wo die Wärme entnommen wird, kombiniert ein Eisspeicher eine Wärmepumpe mit einer thermischen Solaranlage. Nachteilig sind der hohe Installationsaufwand und der Stromverbrauch der Wärmepumpe. Dafür bietet ein Eisspeicher mit der Gebäudekühlung im Sommer einen Zusatznutzen. Der Eisspeicher ist also keine Wunderlösung, kann aber durchaus sinnvoll sein.

Details: Eisspeicherheizung – die clevere neue Art der Solarheizung?

Countdown für die Heizung

Wenn die Temperaturen sinken, naht die nächste Heizperiode. Worauf sollten Verbraucher beim ersten Start des Kessels achten?

Countdown für die Heizung

Wenn die Temperaturen sinken, naht die nächste Heizperiode. Worauf sollten Verbraucher beim ersten Start des Kessels achten? Und gibt es einen einfachen Weg, die Heizungsanlage hydraulisch abzugleichen? Darüber sprach die Energiedepesche mit Professor Wolfram Stephan von der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg.

(13. September 2010)

26_564_wolfram stephan

Professor Dr.-Ing. Wolfram Stephan vertritt die Fachgebiete Heizungstechnik, Rohrleitungs- und Apparatetechnik, Anlagenplanung und Gebäude- und Anlagensimulation an der Georg-Simon-Ohm Hochschule in Nürnberg.

Energiedepesche: Worauf sollen Verbraucher achten, wenn sie die Heizungsanlage wieder in Betrieb nehmen?

Wolfram Stephan: In aller Regel funktionieren Heizungsanlagen nach der Sommerpause wieder problemlos. Nutzen Sie jedoch die Chance, zu prüfen, ob Ihre Anlage optimal eingestellt ist: Prüfen Sie, ob genug Wasser in der Heizungsanlage ist. Das Druckmanometer sollte im „grünen Bereich", also mindestens etwa zwei bar, anzeigen. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie Wasser nachfüllen. Tritt dieser Fall öfters auf, so sollten Sie das Ausdehnungsgefäß überprüfen oder es ist eine Leckagestelle im Heizungssystem oder im Wärmeerzeuger.

Nutzen Sie die Gelegenheit, wenn Sie an Ihrer Heizungsregelung die Betriebsart umstellen auch die Parameter der Heizungsregelung, wie Betriebszeiten und die Heizkurve neu einzustellen. Verringern Sie die Heizzeiten und die Vorlauftemperaturen.

Sollten Sie Defizite im Raumkomfort feststellen, können Sie jederzeit diese Parameter wieder anpassen. Wichtig ist auch die Raumtemperaturregelung. Ältere Ventile können festsitzen. Öffnen Sie die Ventile (zum Beispiel auf Stellung 4) und schließen Sie sie wieder (Stellung 2). Bei Raumtemperaturen über 20 Grad sollten die Ventile automatisch schließen und die Rücklauftemperatur stark absinken.

Energiedepesche: Wann sollte man sich von seiner alten Heizung verabschieden?

Wolfram Stephan: Nicht allein das Alter sollte ein Maßstab sein, ob man eine Heizungsanlage erneuern muss. Eine Heizungsanlage sollte mindestens 15 Jahre funktionssicher betrieben werden können. Ob eine Anlage demnächst einen Defekt aufweist, lässt sich schwer vorhersagen. Jedoch sind häufige Störungen ein erster Hinweis auf kommende Defekte. Oftmals sind es nicht die Kernkomponenten, wie Brenner, Wärmetauscher, Kompressoren, sondern elektronische Bauteile, Sensoren und Sicherheitseinrichtungen, die zuerst verschleißen. Beobachten Sie Ihren Energieverbrauch. Wenn dieser trotz gleichem Nutzerverhalten ansteigt, kann ein neuer Wärmeerzeuger sinnvoll sein.

Bei Heizkesseln hilft das Protokoll der Emissionsmessung des Schornsteinfegers: Die Abgasverluste sollten geringer als neun Prozent sein. Bei Wärmepumpenanlagen sollten Sie auf das Verhältnis von erzeugter Wärme zum verbrauchten Strom achten (siehe Jahresverwirrzahl).

Sollten Sie eine Heizungsanlage besitzen, die zu groß ist, kann eine Erneuerung ebenfalls lohnen. Ermitteln Sie die sogenannten „Volllaststunden": Dividieren Sie den Jahresenergieverbrauch (in kWh) durch die Nennleistung (in kW). Wenn die daraus resultierende Zahl kleiner als 1.500 Stunden pro Jahr ist, ist Ihr Heizkessel zu groß dimensioniert.

Genauso wichtig wie die Erzeugung ist Güte der Wärmeverteilung und der Einzelraumregelung. Wenn Sie trotz Einzelraumregelung zu warme und zu kalte Räume haben, werden Ihre Räume über- oder unterversorgt. Mangelnde Hydraulik, zu große oder zu kleine Heizflächen oder eine schlechte Regelung sind meist die Ursache.

Energiedepesche: Welche neuen Systeme gibt es am Markt, die sich als Heizsystem eignen?

Wolfram Stephan: Neben den klassischen Heizungssystemen (Öl- und Gasbrennwertkessel), den Pellets- und Hackschnitzelkesseln und den Wärmepumpen gibt es eine Vielzahl von neuen Systemen zur solaren Unterstützung. Insbesondere Wärmepumpenhersteller bieten neuartige Komplettsysteme aus Luft-Wärmepumpe, Speicher und Solaranlage an. Hier sind Hersteller wie ROTEX oder Sonnenkraft zu nennen. Die Nachteile der Luftwärmepumpe werden durch die Ankopplung der solarthermischen Anlage ausgeglichen. Hinsichtlich Kosten, Effizienz und Wirtschaftlichkeit könnten diese Systeme eine Alternative zur klassischen Erdreichwärmepumpe darstellen.

Wasserstand und Ventile prüfen, damit die Heizung optimal arbeitet

Einen weiteren Trend bei den Wärmepumpen sind Systeme zum Heizen und Kühlen, verbunden mit Flächenheizungen. Auf solare Wärmegewinne ausgerichtete Architektur vermindert zwar den Heizwärmebedarf, kann jedoch bei unzureichendem sommerlichen Wärmeschutz zu hohen sommerlichen Raumtemperaturen führen.

Des Weiteren kommen immer mehr Kleinst-Blockheizkraftwerke auf den Markt. Verbrennungs- und Stirlingmotoren mit einer elektrischen Leistung von etwa einem Kilowatt, gekoppelt mit Gas-Brennwertthermen, bieten einen sehr guten Wirkungsgrad und Energieausnutzung. Die Systeme sind derzeit noch in der Testphase, werden jedoch in naher Zukunft marktreif sein.

Wer Energie und Kosten sparen will, sollte nicht beim Wärmeerzeuger stehenbleiben, sondern das gesamte Heizungssystem betrachten, also auch die Erzeugung, Verteilung und Übergabe der Heizwärme. Elektronische Einzelraumregler erlauben Ihnen eine bedarfsgerechte Regelung. Räume werden nur dann beheizt, wenn Sie genutzt werden. Die Wärmeerzeuger werden nach dem Bedarf in den Räumen gesteuert und nicht nach den Außentemperaturen. Für Altbauten bieten zahlreiche Hersteller hier auch funkbasierte Systeme an (zum Beispiel techem adaptherm).

Energiedepesche: Wie wichtig ist der hydraulische Abgleich eines Heizsystems?

Wolfram Stephan:  Energetisch effiziente Systeme, wie Brennwert-Heizsysteme, Wärmepumpen und solarthermische Systeme mit Heizungsunterstützung, sind nur effektiv zu betreiben, wenn das Heizsystem hydraulisch abgeglichen ist. Was früher nur für Fernheizsysteme galt, nämlich eine maximale Spreizung bei geringstem Volumenstrom, gilt heute für alle modernen Heizsysteme. Raumkomfort, also weder Über- noch Unterversorgung von Räumen, und Energieeinsparung ist nur bei stimmiger Hydraulik möglich.

Energiedepesche: Gibt es eine vereinfachte Methode für den hydraulischen Abgleich, wenn man nicht das ganze System durchrechnen kann und will?

Wolfram Stephan: Ein hydraulischer Abgleich ist ohne Probleme durchführbar: Kontrollieren Sie am Heizkörper die Differenz zwischen der Vor- und Rücklauftemperatur Wenn die Differenz den Sollwert von zehn bis 15 Grad unterschreitet, sollten Sie die Drehzahl der Pumpe reduzieren und die Voreinstellungen an den Ventilen korrigieren.

Eine Hilfestellung dazu gibt auch das von der Bundestiftung Umwelt geförderte System OPTIMUS, entwickelt im TWW an der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Professor Dieter Wolff. Diese Verfahren helfen, die Verteilung des Heizungswassers im Warmwasserheizungsnetz zu verbessern.

Viele Fehler treten jedoch auch bei der Hydraulik in Wärmepumpen-, Solar- und BHKW-Anlagen auf. Falsch dimensionierte Pumpen, Rohrleitung und Ventile verhindern oftmals, dass die energetischen Einsparpotentiale ausgeschöpft werden. Hier ist jedoch der Fachplaner gefordert. Eine einfache Methode gibt es nicht.

Energiedepesche: Wie wichtig ist eine kontrollierte Wohnungslüftung?

Wolfram Stephan: Energiesparen erfordert dichte Gebäudehüllen. Raumlufthygiene und Energiesparen ist zukünftig fast nur noch mit Wohnungslüftungssystemen erreichbar. Es ist jedoch eine weitere Standardisierung, verbunden mit einer Kostensenkung der Systeme erforderlich.

Energiedepesche: Welche Systeme für eine kontrollierte Lüftung kennen und empfehlen Sie?

Wolfram Stephan: Es gibt eine Vielzahl von Herstellern von Lüftungsgeräten mit hoher Effizienz. Neben einem hohen Wärmebereitstellungsgrad der Wärmetauscher sind der Wirkungsgrad der Motoren und ein geringer Druckverlust im Kanalnetz von Bedeutung. Zentrale Systeme sind im Neubau einfach in das Gebäude zu integrieren.

Ein Luft-Erdreichwärmetauscher zur Vorwärmung im Winter und Kühlung im Sommer ist sehr effektiv und sollte, sofern möglich, immer berücksichtigt werden, ein sogenannter Luftbrunnen.

Für bestehende Gebäude gibt es eine Vielzahl von dezentralen Systemen, die im Sanierungsfall eingesetzt werden können. Hygiene- und Schimmelprobleme bekommt man durch einfache Abluftsysteme mit feuchtegeregelten Öffnungen im Fensterbereich in den Griff.

Vergleichskriterien für Wohnungslüftungssysteme sind

  • der Wirkungsgrad der Zu- und Abluftwärmetauscher,
  • die spez. Leistungsaufnahme der Ventilatoren (SFP Klasse 2 < 1200 W/m2/s),
  • die Art der Filter,
  • die Austauschbarkeit der Filter und
  • die Schallemissionen der Geräte (< 35 dBA).

Vielen Dank für das Gespräch!

KAGO & ZWS: Vorsicht, "Schnäppchen"

(14.06.07) Die Firma KAGO kennt jeder. Weniger bekannt ist, dass diese Firma mit recht hemdsärmligen Methoden Kunden zur Unterschrift veranlasst.

KAGO & ZWS: Vorsicht, "Schnäppchen"!

(14. Juni 2007) - Die Firma KAGO kennt jeder in Deutschland. Weniger bekannt ist, dass diese Firma mit recht hemdsärmligen Methoden Kunden zur Unterschrift unter Kaufverträge veranlasst: Es werden angebliche Sonderpreise offeriert, die nur bei sofortiger Unterschrift gelten. Doch wer einmal unterzeichnet hat, kommt aus dem Vertrag nicht mehr heraus, wenn es nicht gerade ein Haustürgeschäft war.

Etwa 200 Kunden, die sich von KAGO geprellt fühlen, haben sich in Braunschweig unter der Leitung von Simon Gabrüsch zu einem Verein zusammengeschlossen. Die Verbrauchersendung "Markt" des WDR berichtete bereits zweimal über die ruppigen Geschäftsmethoden von KAGO (am 7. November 2005 und am 16. April 2007).

Zahlreiche Nutzer diverser Internetforen warnen gleichfalls vor der Firma ZWS (Zukunftsorientierte Wärmesysteme GmbH). Der Bund der Energieverbraucher rät: Vor einer wichtigen Kaufentscheidung auf jeden Fall eine Nacht drüber schlafen. Je günstiger der Preis und je heftiger ein Verkäufer auf eine sofortige Unterschrift drängt, desto entschiedener sollte man sich diesem Druck entziehen. Gute Verkäufer mit wahrhaft exzellenten Angeboten hätten es nicht nötig, vermeintliche Schnäppchen unter hohem Zeitdruck aufzudrängen.

Heizung: entlüften oder reparieren?

(05.12.05) Machen Heizkörper blubbernde Geräusche, könnte das auf einen Defekt an der Heizanlage hindeuten.

Heizung: entlüften oder reparieren?

(05. Dezember 2005) Machen Heizkörper durch blubbernde Geräusche auf sich aufmerksam, könnte das auf einen Defekt an der Heizanlage hindeuten. Darauf weisen die Fachleute von TÜV SÜD hin. Und sie geben generelle Tipps in punkto Wartung und Werterhaltung der Wärmequelle.

Entlüften ist fällig! Diesen Schluss ziehen viele, wenn die Heizkörper blubbernde Geräusche von sich geben.

Doch dies könnte auch vom Druckausdehnungsgefäß an der Heizungsanlage hervorgerufen werden. Wenn es zu klein, mit zu wenig Druck versehen oder anderweitig defekt ist, gerät die komplette Druckhaltung der Heizung durcheinander.

Bei einer neuen Heizung sei anfängliches Gluckern normal. Dies stamme vom Sauerstoff im Wasser, der infolge der Wärme langsam abgebaut werde. Ist die Anlage ein Jahr in Betrieb und entsprechend entlüftet, müssten die Geräusche ausbleiben.

Kessel regelmäßig reinigen

Der Wartungstakt der Heizung hängt stark vom Material ab, das verfeuert wird. Ein Gaskessel muss etwa all zwei Jahre gereinigt werden, ein Ölkessel jährlich, der Kessel einer Holzpelletheizung einmal pro Halbjahr. Das Säubern oder Erneuern der Düsen ist bei Öl- und Gaskessel einmal im Jahr fällig.

Heizkosten senken - aber wie?

(07.10.05) Tipps und Informationen vom Bund der Energieverbraucher

Heizkosten senken - aber wie? Tipps und Informationen vom Bund der Energieverbraucher

Für die meisten Verbraucher stehen die Heizkosten im Vordergrund. Bei welcher Heizungsart sind die Heizkosten am niedrigsten?

(07. Oktober 2005) Für Haushalte ist der Brennstoff Öl günstiger als Gas. Der Unterschied betrug stets 20 bis 30 Prozent, ist aber in den letzten Monaten deutlich geringer geworden.

Diagramm Ölpreise Gaspreise für Haushalte 1985 bis 2004

542 1192 1389 Brennstoffkosten und Verbräuche

Weil alle Preise derzeit nach oben in Bewegung sind, ist ein aktueller Vergleich schwierig. Vor dem Preissprung war Flüssiggas teuerer als Erdgas und Fernwärme war noch teurer

Diagramm Mittlere Energiekosten April 2003

Strom kostet nach wie vor ein Mehrfaches von Öl, Gas oder Fernwärme.

Wie kann ich den Verbrauch meiner Heizung bewerten?

Grundlage einer Bewertung ist der Heizenergieverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter Wohnfläche. Diesen Wert kann man selbst leicht berechnen. Wie sich diese Werte verändert haben, sieht man an folgender Grafik

650 Diagramm Meilensteine des energiesparenden Bauens

Weitere Informationen auf Bewertung des Heizenergieverbrauchs. Der Verbrauch wird aber nicht nur bestimmt durch die Heizung, sondern ebenso stark durch die Wärmedämmung der Wände und durch die Heizgewohnheiten. Auch die Witterung spielt natürlich eine Rolle. Einen kostenlosen Heizenergie-Check kann man unter co2-online.de machen lassen. Vergleichsdaten für die Heizkosten je Quadratmeter Wohnfläche findet man im bundesweiten Heizspiegel oder als  Download Bundesweiter Heizspiegel 2005 

Lohnt sich der Kauf einer neuen Heizung?

Der Kauf einer neuen Heizung kann sich durchaus lohnen. Jedoch sollte man vor einer solchen Investition folgendes unbedingt beachten:

  1. Dämmen ist besser als Heizen! Was man einmal in die Dämmung investiert, spart man für alle Zukunft an Energiekosten. Man kann heute schon Häuser bauen, die gar keine Heizung mehr brauchen. Und selbst Altbauen kann man so gut dämmen, dass sie nur noch einen Bruchteil an Heizenergie brauchen
    650 Diagramm Meilensteine des energiesparenden Bauens
    Die entscheidende Beurteilungsgröße ist der Energiebedarf pro Jahr und beheizter Wohnfläche. Man kann diesen Wert einfach selbst berechnen.
  2. Läuft die Heizung optimal? Mit sehr geringen Kosten kann man aus einer alten Heizung gut 20 Prozent mehr Energie herauskitzeln. Die Regelung muss richtig eingestellt werden. Die Thermostatventile und Pumpen müssen aufeinander abgestimmt werden. Details dazu unter Hydraulischer Abgleich und Heizungsoptimierung konkret. Heizungen, die vor 1979 eingebaut wurden, müssen ohnehin bis zum Jahr 2006 erneuert werden. Nur in selbstbewohntem Hauseigentum gilt das nicht.
Was kann man als Mieter tun, um die Heizkosten zu senken?

Durch vernünftiges Heizen und Lüften kann man den Verbrauch deutlich beeinflussen. Informationen zum Lüften oder luftdicht.de Wenn man nicht in der Wohnung ist, kann man die Thermostatventile schließen. Es gibt auch programmierbare Thermostatventile, die das automatisch tun. Weitere Tipps: Temperatur absenken spart je Grad zwischen acht und zwanzig Prozent an Heizkosten, je nach Wärmedämmung. Nicht alle Räume gleich behaglich warm machen, sondern nur die Wohnräume. Die übrigen Räume kälter halten und Türen geschlossen lassen. Heizkörper nicht mit Möbeln zustellen, die Heizungsluft muss frei zirkulieren können.

Lohnt sich eine Holz- oder Pelletheizung?

Holz ist derzeit nach der Solarenergie der günstigste Brennstoff - deutlich günstiger als Öl oder Gas. Pellets sind kleine Presslinge aus Sägespänen. Pelletheizung arbeiten vollautomatisch wie Öl- oder Gasheizungen. Die Anschaffungskosten sind jedoch noch deutlich höher als die einer Öl- oder Gasheizung. Dafür sind Pelletheizungen sehr umweltfreundlich und zukunftssicher: Das Holz wächst nach. Und es gibt staatliche Zuschüsse für den Kauf. Die Entscheidung zwischen Brennwert- und Pelletkessel fällt schwer, Entscheidungshilfe findet man unter Gasbrennwert- oder Pelletheizung?

Wie sieht es mit Wärmepumpen aus?

Wärmepumpen gewinnen aus einer Einheit eingesetzter Energie drei bis vier Einheiten Wärme aus der Umgebung. Das hört sich nach einem guten Geschäft und nach erheblicher Energieeinsparung an. Jedoch:

  • Weil Dämmen besser als Heizen ist, sollte man vor oder sogar statt Einbau einer Wärmepumpe die Dämmung verbessern.
  • Eine Wärmepumpe ist teuer. Für einen Altbau ist von einer Wärmepumpe unbedingt abzuraten. Für einen Neubau sollte man genau rechnen und die Rechnungen der Wärmepumpenverkäufer kritisch hinterfragen, Infos dazu auf Wärmepumpen: Top oder Flopp?.
  • Wärmepumpen werden mit Strom angetrieben. Dieser Strom wird mit hohen Energieverlusten herstellt, die den Energiegewinn der Wärmepumpe ganz oder teilweise wieder aufheben.
  • Der Strom für Wärmepumpen ist zwar günstiger als üblicher Strom. Diese Sondertarife sind aber bereits in der Vergangenheit deutlich angehoben worden. Wenn schlussendlich der Wärmepumpenstrom so teuer ist wie üblicher Strom, dann spätestens ist auch der Kostenvorteil dahin.
Empfehlen Sie eine Solaranlage?

Man unterscheidet zwischen Solaranlagen zur Stromerzeugung und zur Wassererwärmung. Mit Warmwasseranlagen kann man in der Übergangszeit die Heizung betreiben und mindestens ein Drittel des Jahresverbrauchs von Öl oder Gas einsparen. Dafür braucht man relativ große Flächen auf dem Dach. Diese Anlagen werden staatlich bezuschusst. Und der Warmwasserspeicher der Solaranlage ermöglicht auch eine wirtschaftlichere Betriebsweise der Heizung. Denn die vielen Tausend Brennerstarts eines Jahres werden auf ein Minimum reduziert. Weitere Informationen gibt es unter Solares Heizen.

Welche Förderprogramm gibt es?

Für die Anschaffung einer neuen Heizung oder eine bessere Wärmedämmung gibt es keine staatlichen Zuschüsse. Jedoch vergibt die bundeseigene KfW-Bank zinsgünstige Darlehen bis zu 1,6 Prozent Effektivzins. Dabei werden unterschiedliche Maßnahmebündel finanziert. Ferner gibt es zahlreiche Förderprogramme von Ländern, Kommunen und Energieversorgern. Genauere Informationen und weiterführende Links findet man unter Geld vom Staat.

Wer kann mich neutral beraten?

Es gibt zahlreiche Energieberater. Für Privathäuser, die vor 1984 gebaut wurden, gibt es sogar einen staatlichen Zuschuss zur Energieberatung. Details und Listen zugelassener Berater findet man unter Vor-Ort-Energieberatung.

Weitere Energiespartipps zum Winterbeginn
Automatische Türschließer

(06.09.05) Türen zu schließen ist ein wichtiger Baustein für vernünftiges Heizen.

Automatische Türschließer

Türen zu schließen ist ein wichtiger Baustein für vernünftiges Heizen. Türschließer können dabei helfen. Sinnvoll sind sie dort, wo nicht ständig geheizt werden soll oder wo andere Temperaturen gewünscht sind, als im Rest der Wohnung.
Von Oliver Stens

(6. September 2005) - Die Wohlfühl-Temperaturen sind von Mensch zu Mensch verschieden. Während der eine sich bei 18 Grad pudelwohl fühlt, ist dem anderen bei 22 Grad immer noch zu kalt. Die optimale Temperatur hängt zudem von der Raumnutzung ab. Bei der Planung einer Heizungsanlage werden meist recht hohe Raumtemperaturen angesetzt. Mediziner dagegen empfehlen eher niedrigere Raumtemperaturen.

Einzelraumregelung versagt

Alle Heizkörper einer Wohnung werden beim Bau auf diese Temperaturen ausgelegt. Wenn die Türen von Räumen offen stehen, sind die Zimmer heizungstechnisch miteinander verbunden. Die getrennte Temperaturregelung versagt. Mit etwas Verzögerung stellt sich überall die Temperatur des Raumes ein, dessen Heizung am höchsten aufgedreht ist. Viele Menschen glauben, sie würden Heizenergie einsparen, indem sie die Heizung im Schlafzimmer ganz abstellen und die Tür zum Wohnbereich offen lassen. Leider trifft das nicht zu. Durch die Verbindung entsteht zwischen den Räumen ein freier Luftaustausch und die Heizkörper der restlichen Räume erzeugen entsprechend mehr Wärme.

Türschließerarten

Dass man Türen beim Betreten eines Raumes öffnet, klappt in der Regel gut. Dass man dieselben hinter sich wieder schließt, vergessen viele. Hilfreich sind daher Vorrichtungen, die für selbsttätiges Schließen sorgen. Türschließer, oft auch Türheber genannt, gibt es in Baumärkten und Haushaltswarengeschäften für etwa zehn Euro in verschiedenen Farben. Das Anbringen dauert etwa 30 Minuten Zeit und einen Schraubendreher. An die Tür und an den Rahmen werden Halter geschraubt und dazwischen eine Stange eingesetzt. Beim Öffnen wird die Tür damit um etwa einen Zentimeter angehoben und schließt wieder von allein.

Eine Selbstbau-Variante ist in zwei Minuten montiert. Man benötigt zwei kleine Schraubhaken, die von Hand in Rahmen und Tür gedreht werden. Dann wird eine Feder eingehängt (zum Beispiel aus der wackeligen Schreibtischlampe, bevor sie auf dem Sperrmüll landet). Solange man noch keine passende Feder hat, hängt man einfach ein Einmachgummi ein.

Sowohl Türschließer als auch Federlösung verursachen in der Tür und im Rahmen ein paar Schraubenlöcher. Wer empfindliche Vermieter hat, sollte sich vorher deren Einverständnis holen. Will man mit einem gedeckten Tablett von einem Zimmer durch den Flur in ein anderes, kann es störend sein, dass die Tür automatisch schließt. Dann hilft ein kleiner Keil, den man zum Offenhalten unter die Tür klemmt. Eine Feder lässt sich mit einem Handgriff aus- und wieder einhängen.

In großen Räumen oder bei geöffneten Fenstern kann es passieren, dass eine Tür mit Türschließer zu laut zufällt. Aber auch das lässt sich mit ein wenig Erfahrung in den Griff bekommen. Nach der Heizsaison spricht nichts dagegen, die Federn wieder auszuhängen. So lange die Heizung aus ist, können Fenster und Türen offen bleiben, und Licht und Luft lassen sich unbeschwert genießen.

Übrigens: Türschließer für Außentüren sind für den Innenbereich kaum geeignet. Sie kosten zwischen 50 und 100 Euro, brauchen mehr Platz und müssen mit stabileren Schrauben im Mauerwerk befestigt werden. Federkraft und Dämpfungswirkung sind einstellbar. Die Türen schließen dadurch sanft und kraftvoll, aber sie sind auch schwerer zu öffnen.

Korrosion: Luft in der Heizung

(27.12.03) Luft gilt in Heizungsanlagen als der größte Störfaktor

Korrosion: Luft in der Heizung

(27. Dezember 2003) - Luft gilt in Heizungsanlagen als der größte Störfaktor. Korrosion ist die Folge. Luft macht sich zum Beispiel durch Gluckern in den Heizkörpern bemerkbar.

Luft lässt den Druck in der Heizung abnehmen.

Ursache für das Eindringen von Luft sind unter anderem zu kleine oder defekte Ausdehnungsgefäße. Beim Nachfüllen von Wasser in die Heizung kommt über den Füllschlauch Luft in das System. Auch ein zu geringer Fülldruck kann über Automatikentlüfter Luft eintreten lassen. Man kann das durch Belüftungsverhinderer unterbinden, die auf Automatikentlüfter aufgeschraubt werden. Man sollte gelegentlich prüfen, ob das Membranausdehnungsgefäß noch genügend Druck hat und gegebenenfalls mit Stickstoff nachfüllen.

Gasbrennwert- oder Pelletheizung?

(08.10.03) Frage eines Vereinsmitglieds, auch über finanzielle Förderungsmöglichkeiten beider Heizungstypen

Gasbrennwert- oder Pelletheizung?

08. Oktober 2003

Frage von K. P. Schulte

Ich bin seit vielen Jahren Mitglied beim Bund der Energieverbraucher und so konnte ich mir eine gute Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten zur Energieversorgung eines Hauses verschaffen. Da ich in nächster Zukunft eine Erneuerung meiner Heizungsanlage plane, möchte ich Sie um Ihre neutrale Einschätzung bitten.

Ich lebe seit 1981 in einem zwei Personenhaushalt in einem zirka 135 Quadratmeter großen Einfamilienhaus ohne Keller. Mein jährlicher Gasverbrauch liegt bei zirka 20.000 Kilowattstunden pro Jahr. In einem Bericht eines Energieberaters wurden uns hinsichtlich der Heizung unseres Hauses zwei Möglichkeiten angeraten:

  • der Einbau eines Brennwertkessels, rentabel, relativ geringe Anschaffungskosten, oder

  • die Anschaffung einer Pelletheizung - nicht ganz rentabel, aber wesentlich umweltfreundlicher (würde von uns bevorzugt).

Weitere Ausgaben für Energieeinsparungsmaßnahmen können aus finanziellen Gründen im Moment nicht durchgeführt werden. Es wäre sehr nett, wenn Sie mich bei meiner Entscheidung für die eine oder andere Lösung unterstützen und auch über finanzielle Förderungsmöglichkeiten dieser beiden Heizungstypen informieren könnten.

Hans Strobel

Antwort von Hans Strobel, Neusäß

Die Empfehlungen ihres Energieberaters sind richtig.

  • Sie haben einen spezifischen Energieverbrauch von etwa 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Das ist für ein Bestandsgebäude ein durchschnittlicher bis niedriger Verbrauch.

  • Der Warmwasserverbrauch für Ihren Zwei-Personen-Haushalt ist vermutlich auch nicht besonders groß.

  • Die Wirtschaftlichkeit einer neuen Heizung ist daher in ihrem Fall hauptsächlich von den Investitionskosten und weniger von den Brennstoffkosten abhängig.

Argumente für eine Gasbrennwertheizung
  • Sie benötigen weiterhin keinen Lagerraum im Haus. Das ist für Sie sicher nicht ganz unwichtig, da Ihr Haus nicht unterkellert ist.

  • Die Kaminsanierung für eine Gasbrennwertheizung ist günstiger als für einen Holzpelletkessel.

  • Die Infrastruktur für Gas (Hausanschluss, Zähler, Leitungen) ist bereits vorhanden.

  • Der Platzbedarf für den Gasbrennwertkessel ist gering.

  • Gasbrennwerttechnik ist sehr effizient und hat geringst mögliche Schadstoffe vor Ort. Der Beitrag zum Treibhauseffekt ist bei Gas wegen des auf dem Transport entweichenden Menthangases jedoch nicht so gut, wie die Werbung glauben macht.

Argumente für Holzpellets
  • Holzpellets sind ein nahezu CO2-freier Brennstoff und damit optimal klimaverträglich, regional ausreichend verfügbar und zur Zeit etwas günstiger als Gas.

  • Pelletkessel haben um etwa 15 bis 20 Prozent niedrigere Jahresnutzungsgrade als optimal laufende Gasbrennwertkessel. Dafür ist der Brennstoff optimal umweltfreundlich.

  • Pelletkessel sollten insbesondere in Häusern mit geringem Heizleistungsbedarf mit Pufferspeicher betrieben werden. Die Pufferspeicher können auch zur Speicherung von Solarwärme verwendet werden.

  • Unter der Voraussetzung, dass Ihre alte Heizungsanlage einen Jahresnutzungsgrad von etwa 80 Prozent hatte, werden Sie etwa vier Tonnen Pellets pro Jahr benötigen.

  • Die Pellets können zum Beispiel ebenerdig im Freien in einem Gewebetank gelagert werden.

Zuschüsse
  • Wenn Ihr Haus vor 1979 fertiggestellt wurde und die alte Heizung vor dem 1. Juni 1982 eingebaut wurde, können sie für die Pelletheizung ein zinsgünstiges KfW-darlehen mit einem effektiven Zinssatz von 2,07 Prozent (bei 20-jähriger Laufzeit, 10 Jahre Zinsbindung) in Anspruch nehmen. Die maximale Darlehenshöhe beträgt 250 Euro pro Quadratmeter. Der Zinsvorteil beträgt etwa 2.500 bis 3.500 Euro. Ob das Darlehen auch für die Gasheizung möglich ist, können Sie unter www.co2-nachweis.de erfahren

  • Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (bafa) fördert Holzpelletheizungen mit einem pauschalen Zuschuss von 1.500 Euro. Anträge erhalten sie unter www.bafa.de .

  • Länderförderungen, zum Beispiel zusätzlich 1.500 Euro Zuschuss in NRW, und kommunale Förderungen können sie zum Beispiel unter www.energiefoerderung.info einsehen.

Meine Empfehlung

Unter rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten ist die Gasbrennwertheizung trotz des Zuschusses für die Pelletheizung interessanter. Sollten die Gaspreise in den nächsten 20 Jahren überdurchschnittlich steigen, dann könnte langfristig auch die Pelletheizung günstiger sein. Ökologischer und auch sicherer bezüglich der Brennstoffverfügbarkeit ist auf jeden Fall die Holzpelletheizung.

Umweltfreundlicher und sicherer: Pellets
Foto: Energieagentur Regio Freiburg

Wirkungsgrad und Auslastung

(30.09.03) Der Wirkungsgrad von Heizungsanlagen verschlechtert sich mit abnehmender Auslastung.

Wirkungsgrad und Auslastung

(30. September 2003) Der Wirkungsgrad von Heizungsanlagen verschlechtert sich mit abnehmender Auslastung. Beispielsweise liegt der Jahresnutzungsgrad überdimensionierter Heizungen bei weniger als 60 Prozent, während richtig dimensionierte Systeme einen Nutzungsgrad von über 80 Prozent aufweisen. Das gilt in besonders starkem Maße für alte Heizanlagen.

Der Wirkungsgrad hängt von der Auslastung ab

Bei einer Reduzierung der Brennerleistung steigt der Norm-Nutzungsgrad beträchtlich. Bei zu starker Reduzierung kann allerdings bei niedrigen Außentemperaturen der Wärmebedarf nicht mehr gedeckt werden. In derPraxis wird der maximale Wärmebedarf meist überschätzt, um auf der sicheren Seite zu sein. Auch wird an zu großen Heizungen nicht schlecht verdient.

Gegenüber einer richtig angepassten Heizung ergibt sich jedoch so ein deutlich schlechterer Wirkungsgrad. Ein neues Verfahren erlaubt, den maximalen Wärmebedarf von Gebäuden innerhalb von zwölf Tagen empirisch zu ermitteln, auch bei geringer Auslastung. Es wurde im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt von Zoltan Farago entwickelt.

Mail an Zoltan Farago

Neuartige Einspartechniken

(19.05.03) Top oder Flop?

Neuartige Einspartechniken - Top oder Flop?

(19. Mai 2003) Eine Information des Arbeitskreises der Energiebeauftragten in hessischen Gemeinden und Kreisen über

  • Keramikeinsätze in Heizkesseln
  • Geräte zur Verlängerung der Brennerlaufzeit und zur Verzögerung der Brenner-Startzeiten

vor dem Hintergrund von vorliegenden Expertisen, Messungen, Erfolgsberichten, Gutachten und Zeitschriftenartikeln.

 Download Neuartige Einspartechniken - Top oder Flop? 67 kB PDF hier 

letzte Änderung: 06.11.2015