Teurer Strom: Was Braunkohlestrom wirklich kostet
(2. September 2024) Die Stromerzeugung aus Braunkohle mag auf den ersten Blick günstig erscheinen. Werden jedoch neben den Stromgestehungskosten auch die nicht internalisierten externen Kosten sowie die staatlichen Förderungen von Braunkohle berücksichtigt, ist sie deutlich teurer als die Nutzung erneuerbarer Energien. Man spricht von „gesamtgesellschaftlichen Kosten“.
In einer Kurzstudie stellt das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft nun dar, wie hoch diese Kosten tatsächlich sind. Die Abbildung zeigt die gesamtgesellschaftlichen Kosten des Braunkohlestroms 2022 im Vergleich zum Börsenstrompreis, den Stromgestehungskosten von Braunkohle und den Stromgestehungskosten von Neuanlagen erneuerbarer Energien.
Die gesamtgesellschaftlichen Kosten summieren sich auf 26,3 bis 26,5 ct/kWh. 11,8 bis 12,0 ct/kWh machen dabei die Stromgestehungskosten von Braunkohle aus (abhängig vom Alter des Kraftwerks), während 1,2 ct/kWh aus staatlichen Förderungen stammen und weitere 13,3 ct/kWh auf nicht internalisierte externe Kosten zurückgehen.
Der Börsenstrompreis betrug 2022 durchschnittlich 23,5 ct/kWh. Im Vergleich zu 2017 hat er sich infolge der Gaspreiskrise knapp verzehnfacht (Forschungsstelle für Energiewirtschaft 2023).
Die Stromgestehungskosten von Neuanlagen erneuerbarer Energien betrugen im Mittel 2021 6,1 ct/kWh bei neuen Onshore-Windenergieanlagen, 9,7 ct/kWh bei neuen Offshore-Windenergieanlagen und 7,1 ct/kWh bei neuen PV-Anlagen. Da die externen Kosten vernachlässigbar klein sind, entsprechen die Stromgestehungskosten weitgehend den gesamtgesellschaftlichen Kosten der erneuerbaren Energien.
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