Schon bald am Markt verfügbar: Autobatterie als Solarspeicher
(11. April 2024) PV-Anlagen werden oftmals ergänzt durch Batteriespeicher mit typischerweise einer Kapazität von 10 kWh und Kosten von derzeit rund 750 Euro/kWh mit großen Preisschwankungen. Sie dienen dazu, den Strom vom Dach zu speichern und dadurch den Anteil selbst verbrauchten PV-Stroms deutlich zu erhöhen. Völlig anders sieht es bei Elektroautos aus. Dort sind wesentlich größere Batterien mit 50 bis 100 kWh verbaut, die auch deutlich günstiger sind. Es liegt nahe, die Autobatterien auch als Speicher für die PV-Anlage und das Hausnetz zu nutzen. Zwischen 350 und 490 Euro/Jahr an Stromkosten könnten durch bidirektionales Laden gespart werden.
Was theoretisch einfach klingt, ist in der Praxis noch nicht ausgereift. Einige Autos verfügen über eine Netzsteckdose, mit der man beispielsweise beim Camping Elektrogeräte betreiben kann (Vehicle to Load: V2L Volvo und Modelle der asiatischen Automobilhersteller Hyundai, Kia, MG4). Schwieriger wird das Rückspeisen von der Autobatterie ins Hausnetz (Vehicle to Home V2H) oder sogar ins öffentliche Stromnetz (Vehicle to Grid V2G). Für diese Varianten muss der Gleichstrom aus der Batterie in Wechselstrom umgewandelt werden.
Es gibt allerdings auch den direkten Weg von der PV-Anlage in den Autoakku. Dafür braucht man technische Normen, die mit der ISO 15118-20 seit April 2023 vorliegen, und ein Verständigungsprotokoll, das Open Charge Point Protocol (OCPP). Dafür geeignete Wallboxen sind derzeit am Markt selten (Smartfox aus Österreich, Quasar 2 aus Spanien) und noch drei- bis viermal teurer als die einfachen Varianten, Tendenz sinkend. Bei den Autos sieht es etwas besser aus: VW, Volvo, Nissan und Mitsubishi sind seit 2024 bereit fürs Hausnetz und vorbereitet für die Einspeisung ins Stromnetz. Eine Studie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) im Auftrag des ADAC fasst den Sachstand zusammen: Derzeit muss man für das Laden des Autos Steuern und Abgaben bezahlen und für die Rückspeisung ins Stromnetz wären wiederum diese Steuern und Abgaben ein zweites Mal fällig. Kein großer Anreiz, die eigene Batterie für die eigentlich nützliche Stromnetzstabilisierung zur Verfügung zu stellen.
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Weniger Geld für PV-Strom
Für neue PV-Anlagen verringerte sich ab 1. Februar 2024 die Vergütung für den ins Netz eingespeisten Strom:
Anlagen mit Eigenversorgung bis 10 kWp erhalten 8,11 Cent pro kWh (bislang 8,2 ct/kWh), über 10 kWp 7,03 ct/kWh (bislang 7,1 ct/kWh).
Für Anlagen mit Volleinspeisung gibt es bis 10 kWp 12,9 ct/kWh (bislang 13 ct/kWh) und darüber 10,8 ct/kWh (bislang 10,9 ct/kWh).