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Lichtblick dreht Kunden die Wärme ab

Zuhausekraftwerke: Lichtblick dreht Kunden die Wärme ab

Von Louis-F. Stahl

(2. Juli 2018) Ganze 100.000 Zuhausekraftwerke wollte Lichtblick in deutschen Heizungskellern installieren. Die von Volkswagen in Salzgitter gefertigten stromerzeugenden Heizungen sollten Strom und Wärme für die Bewohner liefern. Hausbesitzer zahlten 5.000 Euro an Lichtblick. Das Hamburger Unternehmen demontierte für diesen Preis die alte Heizung und installierte „Volkswagen EcoBlue“ Blockheizkraftwerke. Gekoppelt war das Angebot an einen Wärmeliefervertrag über 10 Jahre.

Nachdem die Geräte technische Probleme bereiteten (siehe Energiedepesche 2/2014, S. 28-29) und sich Lichtblick mit Volkswagen im Streit trennte, will sich der Versorger jetzt auch seiner Wärmekunden entledigen. Wie der Onlinedienst Energate berichtet, soll Lichtblick Zuhausekraftwerk-Wärmekunden Angebote zur Vertragsauflösung unterbreitet haben. Verbraucher, die dieses Angebot nicht annahmen, habe Lichtblick den Vertrag gekündigt. So auch 36 Bewohnern eines Hauses in Berlin. Die Verbraucher bestanden weiterhin auf Erfüllung ihres 10-Jahres-Vertrages mit dem Versorger, woraufhin Lichtblick die Wärme- und Warmwasserversorgung des Hauses kurzerhand abgedreht haben soll.

Dagegen erwirkten die betroffenen Verbraucher am 9. Mai 2018 erfolgreich eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Hamburg. Lichtblick muss die Kunden jetzt weiter mit Wärme und Warmwasser versorgen. Wie ein Lichtblick-Sprecher gegenüber Energate mitteilte, wolle sich das Unternehmen juristisch dagegen wehren und hält an der Kündigung fest. Nach Ansicht von Lichtblick sei als Grund für die Kündigung die Unwirtschaftlichkeit des Vertrages für den Versorger ausreichend.

letzte Änderung: 24.10.2019