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Studien zum so genannten „Restrisiko“ von Kernkraftwerken geben an, dass sich ein „größter anzunehmender Unfall“ (GAU), also eine Kernschmelze, einmal in 10.000 Jahren ereignet.

Restrisiko 1.000 Mal größer!

(27. Oktober 2017) Studien zum so genannten „Restrisiko“ von Kernkraftwerken geben an, dass sich ein „größter anzunehmender Unfall“ (GAU), also eine Kernschmelze, einmal in 10.000 Jahren ereignet. Dies entspricht einem Restrisiko von 10-4. Soweit die Theorie! Die Praxis hat diesen Wert inzwischen mehrfach als total geschönt entlarvt und widerlegt.

Zur Erinnerung: Der Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Harrisburg am 28. März 1979 liegt 38 Jahre zurück, die Katastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 31 Jahre und Japan mit einer dreifachen Kernschmelze in Fukushima ereignete sich 2011. Das sogenannte Restrisiko ereignete sich also nicht nur einmal, wie von der Theorie vorhergesagt, sondern nun schon dreimal und zwar nicht in 10.000 Jahren, sondern in nur 38 Jahren.

Das heißt, dass das tatsächliche Restrisiko drei Ereignisse in 38 Jahren beträgt = 3/38 = rund 10-1. Das bedeutet aber nichts anderes, als dass das wahre Restrisiko um den Faktor 10-1/10-4 = 103 = 1.000 fach höher ist, als angenommen!

Im Klartext ist davon auszugehen, dass sich das so genannte Restrisiko nicht einmal in 10.000 Jahren realisieren wird, sondern rund alle zehn Jahre einmal stattfinden könnte. Entsprechend der Statistik ist ein weiterer Unfall bis spätestens 2021 nicht auszuschließen. Belgische, französische und tschechische Reaktoren stehen als Kandidaten bereit. Soviel zur vielbeschworenen Sicherheit von Kernkraftwerken und ihrem angeblich so verschwindend geringem Restrisiko!

Dieses Risiko ist in Wirklichkeit so groß, dass nicht auszuschließen ist, dass es der Menschheit in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich den Rest geben könnte.

Dr.-Ing. Helmut Lawitzka, Oedekoven

letzte Änderung: 17.11.2020