ED 04/12 Eine Welt ohne Öl (S.30-31)

Natürliche CO2-Reduktion nutzen

(1. Februar 2023) Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und die globale Erwärmung auf 1,5 bis 2 Grad Celsius zu begrenzen, wird es nicht reichen, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Darüber hinaus wird es wahrscheinlich notwendig, der Atmosphäre bereits emittiertes Kohlendioxid wieder zu entnehmen. Kohlendioxid lässt sich auf natürlichem oder technischem Wege aus der Atmosphäre entziehen.

1235 Baum wird gepflanzt / Foto: Ilham / stock.adobe.com

Die natürliche Reduktion ist schneller umsetzbar und weniger risikoreich als Hightech-Ansätze, von den Kosten ganz zu schweigen. ForscherInnen unter anderem des UFZ-Zentrums haben die vielversprechendsten Ansätze in Deutschland untersucht. Sie zeigen, dass natürliche Senken kurzfristig erweitert werden können, während Hightech-Ansätze Treibhausgase erst mittelfristig reduzieren könnten und potenzielle Risiken bergen. Eine solche CO2-Abscheidung ließe sich auf natürlichem Wege durch die Erweiterung natürlicher Senken wie beispielsweise die Wiederaufforstung von Wäldern erreichen. Auch neue Technologien, die chemische Prozesse zur Kohlenstoffabscheidung nutzen, ließen sich nutzen. Das Potenzial und die Durchführbarkeit dieser so genannten Kohlendioxid-Entnahmemaßnahmen sind jedoch von vielen Variablen abhängig. Dazu gehören unter anderem die Verfügbarkeit von Infrastrukturen und Ressourcen wie Land und Energie.

Ein Beispiel natürlicher CO2-Rückholung ist die vier-Promille-Initiative. Sie wurde 2015 ins Leben gerufen und wird derzeit von mehr als 250 Organisationen (Regierungen, Forschungseinrichtungen, NGOs, Universitäten, Stiftungen, Unternehmen etc.) unterstützt und umfasst 80 Unterzeichnerstaaten, darunter Frankreich und Deutschland. Mit vier Promille mehr organischem Material in landwirtschaftlichen Böden pro Jahr könnte ein Teil der globalen CO2-Emissionen in der Atmosphäre gebunden werden.

letzte Änderung: 04.03.2024