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ED 04/14 Bürgerprotest: Beispiel Lübeck (S.18)
Fernwärme zurückgekauft

Hamburg: Fernwärme zurückgekauft

Von Aribert Peters & Energie-Chronik.de

(8. Januar 2019) Die Koalitionsparteien des Hamburger Senats haben beschlossen, die 2014 mit Vattenfall vereinbarte Kaufoption auszuüben und das Fernwärmenetz der Hansestadt mit Wirkung zum 1. Januar 2019 zurückzukaufen.

Um der zunehmenden Forderung nach einer Rekommunalisierung der Energieversorgung nachzukommen – und um zugleich eine echte Rekommunalisierung zu verhindern – hatte der SPD-Senat Ende 2011 beschlossen, jeweils 25,1 Prozent an den lokalen Netzen für Strom, Fernwärme und Gas zu erwerben und dafür insgesamt 544 Millionen Euro auszugeben. Die Forderung nach einer mehrheitlichen Übernahme war damit aber wider Erwarten nicht vom Tisch. Bei einem Volksentscheid am 22. September 2013 sprachen sich die Hamburger Bürger mit knapper Mehrheit für die vollständige Rekommunalisierung ihrer Strom-, Gas- und Fernwärmenetze aus. Inzwischen gehören sowohl das Strom- als auch das Gasnetz der Stadt und werden von kommunalen Netzgesellschaften betrieben.

Für die Übernahme des Fernwärmenetzes hatten der Senat und Vattenfall Anfang 2014 einen Mindestpreis von 950 Millionen Euro vereinbart. Abzüglich der 325 Millionen Euro, die bereits 2012 für die Viertelbeteiligung gezahlt wurden, sind somit noch insgesamt 625 Millionen Euro für den kompletten Erwerb zu zahlen. Der Vattenfall-Konzern wäre gerne Miteigentümer oder sogar Mehrheitsgesellschafter geblieben. Er akzeptierte jedoch die anderslautende Entscheidung (siehe auch Leserbrief ED 04/18, Seite 22 „Argumente für Fernwärmenetz-Rückkauf“).

letzte Änderung: 16.06.2021