PV-Anlagen lohnen sich
(9. April 2018) Laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest versprechen PV-Anlagen aufgrund gesunkener Anlagenpreise bei gleichzeitig steigenden Strompreisen eine Rendite von mehr als 5 Prozent – und das über die nächsten 20 Jahre.
Eine 5-kW-Anlage kostet fertig installiert rund 7.000 Euro und erzeugt je nach Standort 4.300 bis 5.000 kWh im Jahr, so viel wie ein vierköpfiger Haushalt verbraucht. Auf 20 Jahre umgerechnet, ergeben sich Stromerzeugungskosten von 9 bis 12 ct/kWh (Finanztest Heft 12/2017). Das ist weniger als halb so viel, wie der Strombezug aus dem Netz kostet. Deshalb lohnt es sich, den Strom möglichst selbst zu verbrauchen und damit teuren Strombezug aus dem Netz zu ersetzen. Verkauft man den selbst erzeugten Strom ins Netz, so bekommt man nur 12,2 ct/kWh – dieser Preis wird für die nächsten 20 Jahre garantiert.
Eine PV-Anlage kann jedoch nicht den gesamten Strombezug aus dem Netz ersetzen, da nur der Verbrauch, der zeitgleich mit der Erzeugung erfolgt, mit Strom aus der eigenen Anlage gedeckt wird. Wird beispielsweise abends Strom verbraucht, kommt dieser auch weiterhin aus dem Netz. Selbst wenn die PV-Anlage mittags mehr Strom produziert hat, als zu diesem Zeitpunkt im Haus verbraucht wurde. Ohne einen eigenen Stromspeicher ersetzen PV-Anlagen daher typischerweise nur etwa 25 bis 35 Prozent des eigenen Strombedarfs.
Durch einen eigenen Stromspeicher im Haus kann man mehr des selbst erzeugten Stroms verbrauchen. Dadurch kann man die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage erhöhen. Jedoch ist ein Speicher sehr teuer.
Das aktuell beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet der Speicher „Tesla Powerwall 2.0“. Fertig installiert kostet dieser Speicher etwa 8.000 Euro und bietet 13,5 kWh Kapazität. Speichert ein PV-Anlagenbetreiber über ein Jahr 2.000 kWh in diesem Speicher zum späteren Verbrauch und spart er damit 30 Cent je kWh vermiedenem Strombezug, so muss er 600 Euro weniger an seinen Versorger zahlen. Gleichzeitig erhält er aber auch 244 Euro weniger Einspeisevergütung vom Netzbetreiber. Im Ergebnis spart er 356 Euro pro Jahr. Den Speicher könnte er folglich erst nach 22 Jahren abbezahlen, wobei sehr zweifelhaft ist, ob der Speicher so lange durchhalten wird. Bei weiter steigenden Strompreisen macht sich ein Speicher schneller bezahlt. Vor zehn Jahren waren die Strompreise um ein Drittel geringer.