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Erneuerbare im Auf- und Abwind

Energiewende: Erneuerbare im Auf- und Abwind

Von Louis-F. Stahl

(1. Juli 2022) Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem jüngsten Report „Renewables 2021“ einen weltweiten Boom erneuerbarer Stromerzeugung festgestellt. Der bereits seit Jahren steigende Zubau erneuerbarer Stromerzeugung habe sich im vergangenen Jahr um weitere 3 Prozent beschleunigt. Insgesamt seien 290 Gigawatt erneuerbare Erzeugung hinzugebaut worden. Bei der derzeitigen Entwicklung werde im Jahr 2026 weltweit die Erzeugung aus Erneuerbaren dominieren. Besonders schnell erfolge der Ausbau der Erneuerbaren in China, das im Jahr 2021 für 43 Prozent des weltweiten Zubaus verantwortlich war. Durch den Abbau bürokratischer Hürden werde sich, so die IEA, auch in der Europäischen Union das Zubautempo in den kommenden Jahren beschleunigen.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte am 17. März 2022 hingegen alarmierende Zahlen für Deutschland: Die Stromerzeugung aus fossilen Kraftwerken ist hierzulande im Jahr 2021 um 11,7 Prozent gestiegen. Besonders stark ist der Anstieg beim schmutzigen Energieträger Kohle, der um satte 24,9 Prozent zugelegt hat. Mitverantwortlich dafür sind hohe Stromexportüberschüsse in unsere Nachbarländer im Umfang von rund 19 Milliarden Kilowattstunden. Die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen ist hierzulande im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent gesunken. Diese Entwicklung steht im krassen Widerspruch zum Ziel der Bundesregierung, den Anteil der Erneuerbaren auf 80 Prozent bis zum Jahr 2030 auszubauen (siehe „Koalitionsvertrag durchleuchtet“). Der Anteil Erneuerbarer an der Stromerzeugung betrug mit dem verzeichneten Rückgang im Jahr 2021 nur 42,4 Prozent gegenüber noch 47,1 Prozent im Vorjahr.

letzte Änderung: 13.02.2024