Neue Großkraftwerke?
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Gibt es die Lücke?
Die Atomkonzerne und einige mit ihnen verbundene Institute und Gutachter warnen vor dem Abschalten der sieben ältesten und weiterer Atomkraftwerke. Deutschland würde zum Stromimporteur, Blackouts von mehreren Tagen drohten und die Strompreise stiegen.
(11. April 2011) Der Bund der Energieverbraucher e.V. hat diese Befürchtungen zurückgewiesen. Er bezieht sich dabei auf zahlreiche Gutachten und Untersuchungen, die bereits vor der Laufzeitverlängerung und Fukushima veröffentlicht worden sind:
- Der Monitoringbericht der Bundesregierung rechnet damit (Seite 12) dass bis 2015 einer gesicherten Kraftwerksleistung von 117 GW eine Last von 77 GW gegenübersteht. Die Abschaltung von 7 GW Atomkraftwerksleistung fällt dabei nicht ins Gewicht.
- Studien des Öko-Instituts und Prognos bestätigen, dass Atomkraftwerke verzichtbar sind. (siehe Prognosen sind gut - Erneuerbare Energien sind besser)
- Bestätigt werden diese Untersuchungen auch durch eine Studie des Umweltbundesamtes, sowie der Grünen Bundestagsfraktion basierend auf einer Studie der Fraunhofer-Instituts ISET.
Aber auch eine Reihe von neuen Studien zeigen, dass und wie man auf die Atomkraft verzichten kann: Deutschland könne Kernkraft bis 2020 durch Ökostrom ersetzen und die Stromversorgung vor 2050 voll auf erneuerbare Energien umstellen, so das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), Stuttgart. Der Anteil der Kernkraft könne bis 2020 auf null reduziert werden, zwei Jahre schneller als nach dem rot-grünen Atomkonsens.
Das Öko-Institut schätzt, dass neben den sieben ältesten und bereits abgeschalteten Meilern zwei weitere Blöcke dank der so genannten Kaltreserven im deutschen Stromversorgungssystem ebenfalls sehr kurzfristig abgeschaltet werden könnten. Vier weitere Blöcke ließen sich bis 2013 stilllegen – in Kombination mit Lastmanagement-Maßnahmen sowie der Inbetriebnahme der Kraftwerke, die bis 2013 ans Netz gehen.
Erneuerbare Energien sind in der Vergangenheit systematisch unterschätzt und kleingerechnet worden, so eine Studie (siehe Prognosen sind gut - Erneuerbare Energien sind besser).
Auch die Strompreise für Verbraucher müssen durch die Stillegung nicht steigen. Denn die günstigen Erzeugungskosten von Atomstrom sind von den Atomkonzernen als Gewinn eingestrichen und nicht an die Verbraucher weitergegeben worden. Die Gewinne der drei Atomkonzerne sind von 5,7 Milliarden im Jahr 2002 auf über 23 Milliarden Euro 2009 angestiegen (siehe Entwicklung der Konzerngewinne zwischen 2002 und 2009 )
Der Bund der Energieverbraucher e.V. wünscht sich mehr Sachlichkeit bei der Diskussion um die künftige Stromversorgung Deutschlands.
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