ED 02/17 Die Welt reparieren oder wegwerfen? (S.22-25)

Kochen

Induktion siegreich: Kochherde im Test

(7. Juli 2015) Rund zehn Prozent des Stroms wird in Haushalten fürs Kochen verbraucht. Energiesparende Lösungen wie Induktionsherde oder Gaskocher sparen Kosten. Die Stiftung Warentest hat genau hingeschaut (test 2/2015): Induktionsherde brauchen etwa ein Fünftel weniger Strom als übliche Ceran-Kochfelder. Die gute alte Kochplatte war nicht mehr im Test vertreten, wohl aber der Gasherd.

277 Induktionskochfeld / Foto: Pixelio.de/Uwe Bergeest

Ein weiterer Vorteil der Induktionsherde ist das schnellere Hochheizen. Der Koch muss sich darauf einstellen, denn die Zutaten müssen schon fertig bereitstehen, wenn man die Platte anschaltet. Die Stromkostenersparnis bei Induktionsherden gleicht die höheren Anschaffungskosten erst nach zehn bis 15 Jahren aus: Testsieger ist der Induktionsherd von Bosch PI645B17E. Er kostet 650 Euro, andere Induktionsherde kosten dagegen deutlich mehr. Bei Ikea ist ein Induktionsherd schon für 300 Euro zu haben. Der Herd erhielt im Test aber nur die Note „befriedigend“, hauptsächlich wegen des Brummens beim Aufheizen. Das Induktionskochfeld bleibt beim Kochen kühl, heiß wird es nur im Kochtopf. Auch gezieltes Kochen mit sehr niedrigen Temperaturen von 40 bis 50 Grad ist mit dem Induktionsherd möglich. Wegen der magnetischen Streufelder empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz einen Abstand von fünf bis zehn Zentimetern von der Vorderkante des Herdes. Der Induktionsherd verlangt auch geeignete Töpfe – Kochgeschirr aus Aluminium wird nicht warm.

Die Ceran-Kochfelder erzielten im Test nur ein „Befriedigend“ aufgrund der mittelmäßigen Ergebnisse bei der praktischen Kochprüfung (Kochzeit, Wärmeverteilung und behutsames Schmelzen von Kuvertüre). Nur Miele und Siemens, die zu den teuersten Ceran-Herden gehörten (860 beziehungsweise 590 Euro), erzielten ein „Gut“. Lediglich AEG und Ikea bieten Dreikreiskochfelder für unterschiedliche Topfgrößen.

Gasherde brauchen im Vergleich zum Induktionsherd die doppelte Energiemenge. Dennoch sind sie finanziell und auch für die Umwelt vorteilhaft, so der Test. Weil die Kilowattstunde Gas nur ein Viertel des Preises einer Kilowattstunde Strom kostet, zahlt man für das Kochen mit Gas im Jahr rund 50 Euro, mit Strom dagegen 80 bis 100 Euro. Für die Umwelt ist der Gasherd günstig, weil Gas schadstoffarm verbrennt, während für die Stromproduktion hierzulande hauptsächlich Kohle eingesetzt wird. Die Gasherde im Test kosteten zwischen 280 und 700 Euro.

letzte Änderung: 10.07.2023