311 Erdgas Brennwerttechnik / Foto: Zukunft Erdgas e.V.

Archiv: Meldungen im 3. Quartal aus 2014

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Zu den aktuellen Meldungen

BGH prüft Gaspreiserhöhung trotz fehlender Vertragsklausel

Urteil könnte Grundsatzbedeutung haben.

BGH prüft Gaspreiserhöhung trotz fehlender Vertragsklausel

(25. September 2014) Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, prüft der Bundesgerichtshof (BGH) seit gestern, ob Energieversorger die Tarife erhöhen dürfen, wenn eine entsprechende Klausel im Vertrag fehlt. Hintergrund ist die Klage eines Kunden aus Brandenburg gegen den Energieversorger EWE. Der Kläger fordert 1.500 Euro zurück, die er seiner Ansicht nach für das Abrechnungsjahr 2007/2008 zu viel gezahlt hat.Beim Vertragsabschluss hat der Kläger aus ungeklärten Gründen die Allgemeinen Geschäftsbedigungen (AGB) des Unternehmens, in denen die Tariferhöhungen geregelt sind, nicht erhalten. Die AGB sind daher nicht Bestandteil des Vertrags geworden.

Der BGH will nun grundsätzlich prüfen, ob der Kunde dennoch Preissteigerungen akzeptieren muss. Insgesamt hatte EWE die Preise von anfangs 2,15 Cent pro kWh auf 4,31 Cent erhöht. Laut F.A.Z. könnte dieser Fall Grundsatzbedeutung haben. Aus diesem Grund wollen die Richter länger als üblich beraten und ihr Urteil am 3. Dezember verkünden.

Betriebskosten auf dem Höchststand

Fernwärme treibt die Kosten nach oben - Gaspreise vergleichsweise stabil

Betriebskosten auf dem Höchststand 

(24. September 2014) Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, haben die Betriebskosten in Leipzig einen neuen Höchststand erreicht. Im Jahr 2012 mussten Mieter durchschnittlich 2,51 Euro pro Quadratmeter bezahlen, das sind 15 Cent (bzw. 6,4 Prozent) mehr als noch 2010. Das geht aus einer aktuellen Betriebskostenbroschüre der Stadt hervor. Ein Faktor ist dabei der Heizkostenpreis. Dieser wurde zwischen 2010 und 2012 um 9 Cent teurer.

Yvon-Bernadus Heinikel zufolge, der für das Erstellen der Broschüre zuständig ist, stiegen die Preise in Häusern mit Fernwärmeanschluss kontinuierlich an, während sie in Haushalten, die mit Gas erwärmt werden, in den letzten vier Jahren nahezu konstant blieben. Dieses Bild zeigt sich auch im bundesweiten Durchschnitt. Laut Daten des Brennstoffspiegels bezahlte man im Jahr 2010 für 27.820 kWh Fernwärme noch 2.272,31 Euro. Im Jahr 2012 waren es dann schon 2.509,97 Euro. Das entspricht einem Preisanstieg von etwa 9,5 Prozent.

Ukraine-Krise: Qatar kein Ersatz für russisches Gas

Energie ist keine kommerzielle, sondern eine strategische Ware.

Ukraine-Krise: Qatar kein Ersatz für russisches Gas

(23. September 2014) Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, stellt Qatar für Europa keine alternative Bezugsquelle von flüssigem Erdgas während der Ukraine-Krise dar. Insgesamt ein Viertel des Welthandels mit LNG (engl. liquefied natural gas) entfällt auf das Land. 30 Prozent seines Exports liefert Qatar nach Europa, davon allerdings nur wenig nach Deutschland.

Als Qatar Deutschland beliefern wollte, habe Deutschland zugunsten des russischen Gases abgelehnt. Im Gespräch mit der F.A.Z. stellt Energieminister al Sada klar, dass Qatar sich nicht als Ersatz für andere Produzenten und Exporteure sehe. Vielmehr würden sich die Produzenten ergänzen und Verantwortung tragen, denn Energie sei keine kommerzielle, sondern eine strategische Ware. Al Sada geht davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach Erdgas schneller steigen werde als die Nachfrage nach anderen Energieträgern.

Globale Erwärmung: Menschen dürfen noch 30 Jahre Kohle, Öl und Gas nutzen

Bioenergie ist keine Alternative.

Globale Erwärmung: Menschen dürfen noch 30 Jahre Kohle, Öl und Gas nutzen

(22. September 2014) Wie Spiegel Online berichtet, müssen mehr als die Hälfte der Kohle-, Öl- und Gasvorräte im Boden bleiben. Hintergrund ist das Ergebnis der aktuellen „Globalen Kohlenstoffbilanz“. Demnach dürften nur noch 30 Jahre lang fossile Energien verbrannt werden, um die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Bleibe der CO2-Ausstoß so hoch wie derzeit, überschreite er in etwa 30 Jahren den kritischen Wert von 3.200 Milliarden Tonnen.

Nach Einschätzungen des Weltklimarats IPCC könnte es dann Ende des Jahrhunderts vier Grad wärmer sein als zu Beginn der Industrialisierung. Größter CO2-Verursacher ist China mit einem Anteil von 29 Prozent an den weltweiten CO2-Emissionen. Die EU belegt aktuell Platz drei mit 10 Prozent. Bioenergie und CO2-Einlagerungen im Erdboden könnten den CO2-Gehalt in der Luft zwar reduzieren. Doch Biokraftstoffe würden die Lebensmittelsicherung und Artenvielfalt gefährden und beim Einlagern von CO2 sei ungewiss, ob eine sichere Speichermethode vorhanden sei.

Erdgasabzocke

Der Gaspreis für Händler und Lieferanten an den Spotmärkten ist auf den tiefsten Wert seit 2011 gesunken.

Erdgasabzocke

(17. September 2014) Der Gaspreis für Händler und Lieferanten an den Spotmärkten ist auf den tiefsten Wert seit 2011 gesunken. Auch die aktuellen Gasimportpreise sind gesunken.

981 3094 Diagramm Energie-Preisentwicklung Deutschland

Die Gaspreise für Verbraucher sind im Gegensatz dazu zwischen April 2011 und April 2013 von 4,88 Cent pro Kilowattstunde auf 6,41 Cent gestiegen. Die Energiekonzerne geben den Preisnachlass offenbar nicht an ihre Kunden weiter. Im Gegenteil sorgen sinkende Einkaufspreise zusammen mit steigenden Endkundenpreisen für sprudelnde Gewinne bei Händlern und Lieferanten.

Russische Gaslieferungen: EU gibt Entwarnung

Lieferungen bewegen sich innerhalb üblicher Bandbreite

Russische Gaslieferungen: EU gibt Entwarnung

(16. September 2014) Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, gibt die EU hinsichtlich der russischen Gaslieferungen Entwarnung. Trotz der in den letzten Tagen teils reduzierten Lieferungen in den Westen gebe es keinen Grund zur Besorgnis, so eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Die gelieferten Gasmengen würden sich innerhalb der üblichen Bandbreite bewegen, Versorgungsstörungen gebe es nicht. Auch in Brüssel ist man angesichts der Entwicklungen nicht besorgt. Die Gaslieferungen aus Russland seien am Wochenende stabil gewesen, so eine Sprecherin von EU-Energiekommissar Günther Oettinger.

Die für diesen Samstag geplanten Gespräche zum Rückgang der Erdgaslieferungen zwischen Russland, der Ukraine und der EU-Kommission mussten aufgrund von anderen terminlichen Verpflichtungen des russischen Energieministers auf einen bisher unbekannten Zeitpunkt verschoben werden. In den vergangenen Tagen hatten sowohl der polnische Energiekonzern PGNiG als auch der deutsche Konzern E.ON geringere Gasmengen aus Russland gemeldet (wir berichteten). PGNiG räumte mittlerweile ein, dass höhere Gasbestellungen zwar nicht vollständig geliefert, aber die bisher zugesagten Mengen angekommen seien.

Energieverbraucher verurteilen Sanktionen gegen Russland als „gefährlichen Irrsinn“

Pressemitteilung vom Bund der Energieverbraucher e.V.

Pressemitteilung vom Bund der Energieverbraucher e.V.

Energieverbraucher verurteilen Sanktionen gegen Russland als „gefährlichen Irrsinn“

(16. September 2014) Der Bund der Energieverbraucher lehnt die Wirtschaftssanktionen gegen Russland als „gefährlichen Irrsinn“ ab. Denn man könne seinen Willen nicht gegenüber einem Land durchsetzen, von dessen Lieferungen man vollkommen abhänge. Es sei eine gefährliche Illusion, zu glauben, man könnte auf das Drittel der Öl- und Gaslieferungen verzichten, die derzeit aus Russland bezogen werden. Ohne diese Lieferungen zerbräche die deutsche Wirtschaft in kurzer Zeit wie eine Porzellantasse. Daran änderten auch die Notfallreserven für Öl und Gas nur wenig. Über einen Plan B habe man noch nicht einmal ernsthaft nachgedacht. Aber auch schon Lieferdrosselungen würden zu unvorhersehbaren Preissprüngen führen.

Fritz Pleitgen warnt mit einem Gedicht von Puschkin: „Reizt Russlands Zaren nicht! Ihr wäret schlecht beraten! Mag ganz Europa uns bekriegen, der Russe weiß wie stets, zu siegen“. Ähnlich, so Pleitgen, klinge es aus dem heutigen Russland.

Der Bund der Energieverbraucher e.V. fordert eine forcierte Abkehr vom Öl und Gas ähnlich wie in Dänemark sowie ein sofortiges Ende der Wirtschaftssanktionen.  „Wenn man Russland zu nichts zwingen kann, dann wirkt jeder Versuch dazu nur hilflos und lächerlich“, so der Vereinsvorsitzende Dr. Aribert Peters.

In Dänemark dürfen seit 2013 in Neubauten keine Öl- und Gasheizungen installiert werden. Ab 2016 ist dort die Installation auch in Bestandsgebäuden verboten, sofern Fernwärme zur Verfügung steht.

In Deutschland führt das seit 2009 geltende Erneuerbare-Wärme-Gesetz bis zum Jahr 2020 zu einer Verdoppelung des Wärmeanteils aus erneuerbaren Energien auf 14%.

Die Expertenkommission zum Monitoring der Energiewende geben Effizienzmaßnahmen im Gebäudebereich die erste Priorität. Der Erfolg der Energiewende wird ohne den entsprechenden Beitrag des Gebäudebereichs und die dazu notwendigen Investitionen nicht zu erreichen sein.

Impulse zu einer Energiewende im Gebäudebereich fehlten weitgehend, so die Kritik des Bundes der Energieverbraucher e.V.

Gasspeicher werden geschlossen

Betreiber klagen über Unrentabilität

Gasspeicher werden geschlossen

(15. September 2014) Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, bietet der Speicherbetreiber Storengy ab Oktober die fünfte und letzte Kaverne seines Untergrundspeichers für Kunden zum Befüllen an. Insgesamt können damit in Deutschland 24 Milliarden Kubikmeter Gas gelagert werden. Das ist ein Viertel Gas mehr als Verbraucher und Unternehmen im Jahr benötigen. Jedoch seien Gasspeicher verhältnismäßig unwirtschaftlich: Sie brächten kaum das Geld ein, das sie kosten.

Laut Hans-Joachim Polk, Vorstandsmitglied der Leipziger Verbundnetz Gas AG (VNG), ist der Wettbewerbsdruck aufgrund hoher Importraten und großer Speicherkapazitäten sehr stark. Daher werden kaum noch neue Speicher gebaut und viele Projekte werden zurückgestellt. So teilte beispielsweise der Energieversorger E.ON mit, dass man vorerst nicht in weitere Speicherprojekte investieren werde. Erste Speicher gehen bereits wieder vom Markt, aufgrund der Befürchtung, dass man die Modernisierungskosten nicht refinanzieren könnte. Bernd Protze, Vorsitzender der Initiative Erdgasspeicher und Geschäftsführer der VNG Gasspeicher GmbH, rechnet damit, dass das Speichervolumen mittelfristig um mehr als zehn Prozent zurückgehen werde. Das wären zwei bis vier Milliarden Kubikmeter weniger als heute. 

Momentan sind die deutschen Gasspeicher zu mehr als 90 Prozent gefüllt. Trotz wachsender Spannungen mit dem wichtigsten Gaslieferanten Russland ist die Versorgung über den Winter somit gewährleistet (wir berichteten). 

Deutschland und Polen erhalten weniger Gas aus Russland

Gazprom weist Vorwürfe zurück.

Deutschland und Polen erhalten weniger Gas aus Russland

(11. September 2014) Wie die Wirtschaftswoche berichtet, erhalten europäische Energieversorger weniger Gas vom russischen Staatskonzern Gazprom.

Beim polnischen Konzern PGNiG seien knapp ein Viertel weniger russisches Gas eingegangen als vertraglich vereinbart. Auch der deutsche Energieversoger E.ON meldete verringerte Liefermengen. Laut Spiegel Online soll sich der Einbruch bei E.ON jedoch im geringen einstelligen Prozentbereich bewegen. Derartige Schwankungen seien weitgehend normal.

Der Grund für die verringerten Liefermengen bleibt zunächst offen. Gazprom weist alle Vorwürfe zurück. Polen erhalte genauso viel Gas wie in den vergangenen Tagen. Deutschland und Polen prüfen nun, ob technische oder handelsbezogene Ursachen für die Drosselung der Lieferungen vorliegen. Einige europäische Länder vermuten, dass Moskau in der Ukraine-Krise seine vorherrschende Stellung als Druckmittel gegenüber dem europäischen Gasmarkt einsetzen könnte. Insgesamt ein Drittel des Gases stamme aus russischen Quellen. Nach Einschätzung des Warschauer Energieexperten Pawel Poprawa sind die verringerten russischen Liefermengen eine Warnung an die EU angesichts der geplanten Verschärfung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland.
Einen Lieferengpass hat Deutschland jedoch vorerst nicht zu befürchten. Die deutschen Erdgasspeicher sind gut gefüllt, sodass eine lückenlose Versorgung über den Winter gewährleistet werden kann (wir berichteten). 

Bundesregierung will fracking-freundlichere Gesetze

Die Meinungen zu dieser Fördermethode sind in der Politik nach wie vor zweigespalten.

Bundesregierung will fracking-freundlichere Gesetze

(8. September 2014) Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, ändert die Bundesregierung in den kommenden Wochen die Gesetze, die das Fracking in Deutschland regeln sollen. Dabei geht es um Änderungen des Wasserhaushalt- und Bundesnaturschutzgesetzes sowie der Grundwasserversorgung. An den Verhandlungen beteiligt sind die Fachbeamten des Umwelt-, des Wirtschafts- und des Forschungsministeriums.

Erst im Juli wurde das unkonventionelle Schiefer-Fracking auf der Grundlage eines Eckpunktepapiers von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel für sieben Jahre verboten (wir berichteten). Konventionelles Fracking in Sandstein ist jedoch nach wie vor erlaubt.

Experten des Wirtschaftsministers befürchten nun ein Verbot selbst der Erforschung von Fracking. Dabei sei die Erschließung einheimischer Rohstoffe für Deutschland äußerst wichtig: Zum einen, weil Erdgas als Energiequelle eine immer größere Bedeutung zukäme. Zum anderen, weil Deutschland angesichts des Ukraine-Konflikts bestrebt sein müsse, von ausländischen Erdgaslieferanten unabhängiger zu werden.

Für Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) stellt Fracking hingegen eine „hochgefährliche“ Technologie dar, die das Trinkwasser bedrohe. Der bayerische Umweltminister Marcus Huber (CSU) hatte erst im August  den bayerischen Bezirksregierungen und Wasserwirtschaftsämtern untersagt, die wasserrechtliche Erlaubnis für Fracking-Bohrungen zu erteilen (wir berichteten).

Hans-Joachim Kümpel, Chef der Bundesanstalt für Geowissenschaften, hält die Befürchtungen jedoch für unbegründet, insbesondere solange man die nötige Sorgfalt bei dieser Fördermethode walten lasse.

Erdgasspeicher so voll wie noch nie

Deutschland käme fünf Monate ohne russisches Gas aus.

Erdgasspeicher so voll wie noch nie

(5. September 2014) Wie das Manager Magazin berichtet, ist in Deutschland so viel Erdgas gespeichert wie noch nie zuvor um diese Jahreszeit. Grund hierfür sei neben der Angst vor Lieferengpässen infolge der Ukraine-Krise auch der milde Winter und der daraus resultierende niedrige Erdgasverbrauch.

Nach Angaben des Branchenzusammenschlusses Gas Infrastructure Europe (GIE) befanden sich vorgestern 19,7 Milliarden Kubikmeter Erdgas in den Speichern.

Die deutsche Erdgaswirtschaft sei damit für den Winter gut aufgestellt und werde zuverlässig liefern, so Timm Kehler, Sprecher des Vorstands der Brancheninitiative Zukunft Erdgas. Und nicht nur das: Sollte der Ernstfall eintreten und Russland seine Lieferungen einstellen, könnte Deutschland das mithilfe der Vorräte noch fünf Monate lang ohne Versorgungsstörungen kompensieren. Dies geht aus einer Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) hervor, welche Spiegel Online vorliegt. Andere europäische Länder wären demnach erheblich schneller unterversorgt. Griechenland, Bulgarien, die Slowakei und Ungarn decken ihren Verbrauch größtenteils durch russische Lieferungen und verfügen teilweise über sehr kleine Gasspeicher. Zudem hat das europäische Pipelinenetz nicht genug Kapazitäten, um den Gasbedarf dieser Länder aus anderen Teilen der EU zu decken.

Erdgas-Förderung: Leichtes Erdbeben in Niedersachsen

Experten sehen Zusammenhang als wahrscheinlich an.

Erdgas-Förderung: Leichtes Erdbeben in Niedersachsen

(3. September 2014) Wie das Internet-Portal Hannover Zeitung berichtet, kam es in Niedersachsen in der Nacht zu gestern zu einem leichten Erdbeben im Bereich der Gemeinden Emstek (Kreis Cloppenburg) und Bakum (Landkreis Vechta). Der Niedersächsische Erdbebendienst (NED) im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) registrierte das Erdbeben der Stärke 2,8. Das Epizentrum des Bebens lag im Bereich des Erdgasfeldes Goldenstedt/Visbek (Kreis Vechta). In den letzten Jahren kam es bereits häufiger zu Erdschütterungen in dieser Region. Erst letztes Jahr im Dezember hatte die Erde mit einer Stärke von 2,4 gebebt. Ein Zusammenhang mit der Erdgasförderung gilt laut NED daher als wahrscheinlich.

Spezielle Arbeiten hätten jedoch nicht zu dem Beben geführt, da in dieser Nacht keine untertätigen Aktivitäten stattgefunden hätten, so Ulrike Schopp von ExxonMobil gegenüber der Nordwest-Zeitung. Laut Joachim Fitz, Diplom-Geologe vom Landesamt, seien diese auch nicht nötig. Erdbeben würden allein durch die Erdgasförderung an sich ausgelöst werden. Durch eine Druckabsenkung in der Lagerstätte komme es zu Spannungsumlagerungen, die wiederum zu Gesteinsbrüchen führten. Diese seien an der Oberfläche als Erdbeben spürbar. Schon seit Beginn der Förderung in den 1970er Jahren wurden immer wieder Erschütterungen in der Nähe von Erdgasfeldern aufgezeichnet. 

Deutschland muss keinen Lieferstopp aus Russland befürchten

Rosneft wird Lieferverträge bei Öl und Gas einhalten

Deutschland muss keinen Lieferstopp aus Russland befürchten

(2. September 2014) Wie Spiegel Online berichtet, hat Deutschland trotz der wachsenden Spannungen zwischen der EU und Russland keine Lieferstopps von russischem Öl und Gas zu befürchten. Rosneft-Chef Igor Setschin versprach, dass Rosneft und andere russische Unternehmen sich an die Lieferverträge halten werden, welche mit Krediten und Vertragsstrafen abgesichert seien. Aufgrund des Ukraine-Konflikts hatten die EU und die USA russische Firmen mit Strafmaßnahmen belegt. Ziel ist es, Russland dazu zu bewegen, auf die Separatisten im Osten der Ukraine mäßigend einzuwirken.

Allerdings sieht Setschin die europäischen Sanktionen als eine Kriegserklärung an, die den Hass weiter schüre. Rosneft könne trotz der fehlenden Aufträge aus dem Westen Europas seine Investitionsprojekte finanzieren. Schließlich würden Indien und China vermehrt Öl oder Gas von dem russischen Energieriesen kaufen. Die fehlenden Lieferungen aus Deutschland – beispielsweise von Bohranlagen – könnten durch Aufträge aus Südkorea und China kompensiert werden. Eine Isolation Russlands sei damit unmöglich.

Russland zählt zu den wichtigsten Lieferanten von Öl und Gas für die EU und Deutschland. Doch auch Energieexpertin Claudia Kemfert erwartet keine Lieferengpässe oder Preissprünge in diesem Winter, da es ausreichend Gas auf den Märkten gebe, so die Kieler Nachrichten. Zudem seien die Gaspreise vertraglich langfristig festgelegt.

Erdgas erste Wahl im Neubau

50,6 Prozent der Bauherren setzten 2013 auf Erdgas als Wärmequelle.

Erdgas erste Wahl im Neubau

(1. September 2014) Wie die Brancheninitiative Zukunft Erdgas mitteilt, stand Erdgas im Jahr 2013 bei der Wärmegewinnung im Neubau auf Platz eins der Energieträger. 50,6 Prozent der im letzten Jahr neu errichteten Wohngebäude nutzen Erdgas als primäre Wärmequelle. Auf den weiteren Plätzen folgen Wärmepumpen mit 32,2 Prozent, Nah- und Fernwärme (7,1 Prozent) und Holz (5,0 Prozent). Öl- und Stromheizungen haben lediglich einen Marktanteil von unter zwei Prozent. Zunehmend setzen die Haushalte dabei auf Kombinationen von verschiedenen Energieträgern und binden erneuerbare Energien in die Wärmegewinnung ein. Vorteile des Wärmens mit Erdgas sind laut Dr. Timm Kehler, Sprecher des Vorstands von Zukunft Erdgas, die günstigeren Kosten im Vergleich zu anderen Energieträgern, Klimaschonung und Komfort.

Laut Daten des Brennstoffspiegels lag der durchschnittliche Erdgas-Preis für Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 33.540 Kilowattstunden im August 2014 bei 2248,79 Euro (entspricht in Heizenergie 3000 Litern Heizöl). Im Vorjahresmonat betrug der Durchschnittspreis 2333,70 Euro, im August 2012 lag er bei 2278,68 Euro. Der niedrige Preis in diesem Jahr erklärt das Portal fxempire.de mit dem milden Sommer in den USA – die Nachfrage nach Gas zum Betreiben von Klimageräten hielt sich dadurch in Grenzen.

BMWi will Gas-Versorgungssicherheit regeln

Studie soll nationale Gasbevorratung und Selbstverpflichtung des Gas-Marktes vergleichen

BMWi will Gas-Versorgungssicherheit regeln

(25. August 2014) Wie wir bereits im Mai und Juni berichteten, diskutiert die Regierung über eine nationale Gasreserve (ähnlich der nationalen Ölreserve), um weniger anfällig für Konflikte, wie sie derzeit in der Ukraine herrschen, zu sein und um bei Lieferengpässen die Versorgung insbesondere im Winter zu sichern. Nun erfolgte die Ausschreibung einer Studie durch das Bundeswirtschaftsministerium, die erklären soll, wie eine strategische Gasreserve in Anlehnung an den Erdölbevorratungsverband im Vergleich zu einer marktbasierten Selbstverpflichtung aufgebaut werden und funktionieren kann. Auch potenziell neu zu gründende Institutionen und der Zeitaufwand sollen betrachtet werden. Zudem wird eine Auswertung gefordert, die beschreibt welche Maßnahme in welchem Maße Engpässe, Lieferausfälle oder extreme Wetterbedingungen auffangen kann. Auch die Auswirkungen auf den Energie- und im speziellen auf den Gasmarkt sollen analysiert werden.

Die Ausschreibung einer solchen Studie legt nahe, dass das Thema ‚nationale Gasreserve oder Selbstverpflichtung der Marktteilnehmer‘ zukünftig zentral in der Energiepolitik behandelt wird. Für den Endverbraucher bedeutet eine gesetzliche Regelung zunehmende Versorgungssicherheit im Falle politischer Krisen oder extremer Wintertemperaturen. Bis zum zehnten September können die Teilnahmeanträge zur Ausschreibung abgegeben werden, bis zehnten Oktober sollten die Angebote dem Ministerium vorliegen.

Prognose: 2040 bis 30 Prozent weniger Energieverbrauch

Erdgas ab 2030 bedeutender als Erdöl

Prognose: 2040 bis 30 Prozent weniger Energieverbrauch

(22. August 2014) Dass es unwahrscheinlich ist, die politisch gesetzten Klimaziele zu erreichen, war spätestens beim derzeit vermehrten Einsatz von Kohle zur Stromgewinnung abzusehen. Dass die Bemühungen der Technologie und auch das Umdenken der Gesellschaft trotzdem einen positiven Effekt auf die Kohlenstoffdioxidemissionen haben werden, prognostiziert eine Studie des Energiekonzerns ExxonMobil. Durch mehr Effizienz und einen geringeren Gesamtenergieverbrauch soll es in Deutschland bis 2040 gelingen, knapp 30 Prozent weniger Energie zu verbrauchen.

Die Einsparungen liegen dabei vor allem im Bereich der privaten Haushalte und des Verkehrs. Trotz höheren Verkehrsaufkommens soll auch hier Energie durch effiziente Motoren eingespart werden. Energiesparende Haushaltsgeräte und ein sparsamer Energieeinsatz dergleichen bewirken einen geringeren Energieverbrauch um rund 700 Petajoule, ca. 27 Prozent bis 2040.

Die Prognose des Rückgangs der CO2-Emissionen wird durch die Verdrängung von Kohle und Öl durch Erdgas, einem emissionsärmeren Brennstoff, begründet. Erneuerbare Energien werden auch 2040 erst ein Viertel des Primärenergiemixes ausmachen. Der Kohleanteil sinkt von 24 Prozent in 2013 auf 15 in 2040 und auch der Mineralöleinsatz soll sich um 9 Prozent auf 24 Prozent vermindern. Erdgas dagegen baut seinen Anteil auf 32 Prozent aus.

Dieses Energieverhältnis ergibt sich aus der Annahme, dass die fehlende Energie aus Atomkraftwerken nicht allein durch Erneuerbare Energien ersetzt werden kann und fossile Energieträger hier eintreten müssen. Bereits 2030 wird anteilig mehr Erdgas als Erdöl gebraucht. Die 2040 eingesetzte Erneuerbare Energie entsteht der Prognose zufolge zu 50 Prozent aus Biomasse und 16 Prozent aus Biogas. Windkraftanlagen an Land tragen 14 Prozent zu den Erneuerbaren Energien der Zukunft bei.

Leichte Zweifel an der prognostizierten Entwicklung entstehen, wenn man die aktuellen Marktpreise für Gas und Öl mit den Kohlepreisen vergleicht, die die Verstromung von Kohle gerade interessant erscheinen lassen. Um die vorgestellten Ergebnisse umzusetzen, dürfte der aktuelle Trend zur Kohle nur eine Phase, keine anhaltende Entwicklung sein. Auch an den tatsächlichen Vorteilen von Erdgas wird gezweifelt, da bei der Gewinnung Methan, ein wirksameres Treibhausgas als CO2, in die Atmosphäre entweicht (wir berichteten).

Mehr Biogas im deutschen Netz

Biogasausbau bleibt hinter Zielen zurück-Förderungen laufen aus.

Mehr Biogas im deutschen Netz

(20. August 2014) Laut dem Biogas-Monitoringbericht 2014 der Bundesnetzagentur wurden 2013 25,9 Prozent mehr Biogas in das Gasversorgernetz eingespeist als 2012. 144 Biogasanlagen produzierten demnach im vergangenen Jahr 520 Millionen Kubikmeter Biogas. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag mit 6,44 Cent pro Kilowattstunde unter dem Preis von 2012: 7,02 Cent pro Kilowattstunde. Die gemeldeten Herstellerkosten für aufbereitetes Biogas unterliegen einer sehr großen Schwankung (2,5 bis 11,24 Cent pro Kilowattstunde). Berücksichtigt werden müssen auch verschiedenen Förderungen wie der Gasaufbereitungsbonus, den die Anlagenbetreiber erhalten.

Trotz allem ist konventionelles Erdgas deutlich günstiger. Mit einem Grenzübergangspreis von durchschnittlich 2,75 Cent je Kilowattstunde in 2013 kann Biogas preislich nicht konkurrieren. Zudem erhöht der Kostenanstieg der Biogaseinspeisung die Netzentgelte. Ab 2014 gilt dafür eine bundeseinheitliche Biogasumlage, um der zunehmend ungleichen Verteilung der Kostenbelastung entgegenzuwirken. Auch die auslaufenden Fördermodelle tragen nicht zur Wirtschaftlichkeit der Biogaseinspeisung bei. Zudem gelingt der Ausbau nicht in angestrebter Geschwindigkeit – von den ursprünglich bis 2020 einzuspeisenden 6 Milliarden Kubikmetern Biogas jährlich wurden im letzten Jahr erst 8,7 Prozent realisiert. Aufgrund der unwahrscheinlichen Zielerreichung und den auslaufenden Förderungen durch die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes wurden auch die Einspeisevorgaben gestrichen.

2014 mehr russisches Gas in der EU

Trotz Unabhängigkeitsbestrebungen der EU mehr russisches Gas importiert

2014 mehr russisches Gas in der EU

(15. August 2014) Nach Berichten des Nachrichtenportals Spiegel Online lieferte der russische Gaskonzern Gazprom im ersten Halbjahr 2014 2,5 Prozent mehr Gas nach Europa als im Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung widerspricht den Erklärungen europäischer Politiker, mehr Unabhängigkeit der EU-Länder von russischem Gas erlangen zu wollen. In der Summe lieferte Russland von Januar bis Juni 2014 67,9 Milliarden Kubikmeter Gas an EU-Staaten. Die EU deckt 40 Prozent des europäischen Energiebedarfs durch Importe aus Russland. Nach Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) importierte Deutschland 2013 1.448.087 Terrajoule Gas aus Russland. Das entspricht 38,7 Prozent des Gesamterdgasimportvolumens im Jahr 2013.

Im Zuge der Ukraine-Krise werden immer wieder Befürchtungen laut, Gaslieferungen durch die Ukraine könnten gestoppt oder boykottiert werden (wir berichteten). Jetzt informiert der ukrainische Staatskonzern Neftogaz europäische Unternehmen über die Risiken des Gasbezuges über die Ukraine. Circa 50 Prozent aller russischen Gaslieferungen durchqueren ukrainisches Staatsgebiet. Immer noch befinden sich Gazprom und Neftogaz im Streit über die Höhe der ukrainischen Gasschulden und den künftig zu zahlenden Gaspreis. Seit Juni exportiert Russland kein Gas mehr in die Ukraine.

Keine Genehmigung für Fracking in Bayern

Bayerischer Umweltminister hält Gabriels Eckpunkte für unzureichend

Keine Genehmigung für Fracking in Bayern

(12. August 2014) Medienberichten zufolge, unter anderem in Der Welt auf dem Portal ad-hoc-news, untersagte der bayerische Umweltminister Marcus Huber (CSU) den bayerischen Bezirksregierungen und Wasserwirtschaftsämtern per Brief die wasserrechtliche Erlaubnis für Fracking-Bohrungen zu erteilen. Gleichzeitig kritisiert er die von Bundeswirtschaftsminister Gabriel vorgelegten Eckpunkte zum Fracking (wir berichteten) als unzureichend. Huber meint, in Bayern werde es ein Fracking unter Einsatz von Giftstoffen nicht geben.

Dieser Vorstoß wird SPD-Umweltexperte Florian von Brunn als reine „Sommerloch-PR-Aktion“ bewertet, da im Juli Fracking in Bayern aufgrund der geologischen Beschaffenheit vom Umweltbundesamt ohnehin für ausgeschlossen erklärt wurde. „Augenwischerei“ nannte Hubert Aiwanger (Freie Wähler) die Aktion, da ein wirkungsvolles Verbot nur über das Bergrecht möglich sei. Wasserschutzgesetze könnten außerhalb von Wasserschutzgebieten nur ins Leere laufen. Auch Landtags-Fraktionschef Ludwig Hartmann (Die Grünen) verlangt eine gesetzliche Regelung auf Bundesebene.

Kiew kann Gas-Transit stoppen

mögliche Sanktionen gegen Russland beinhalten Transitunterbrechungen

Kiew kann Gas-Transit stoppen

(11. August 2014) Laut verschiedenen Medienberichten, unter anderem auf tagesschau.de, liegt der ukrainischen Regierung ein Gesetz zur Bewilligung vor, in dem 65 russische Unternehmen als Reaktion auf Russlands Vorgehen in der Ukraine-Krise sanktioniert werden sollen. Darin enthalten sind, nach Aussagen des ukrainischen Regierungschefs Arseni Jazenjuk, auch die Möglichkeiten jeglichen Transit zu unterbrechen, handele es sich um Überflüge oder Rohstoffleitungen.

Damit dreht die Ukraine den sprichwörtlichen Spieß um. Zuvor hatte Russland stets gedroht, die Lieferungen an die Ukraine einzustellen. Nun besteht die Gefahr, dass Russlands Lieferungen nach Europa boykottiert werden. Die Umleitung über andere Länder ist möglich, aber teuer.

Bereits 2009 ist es laut Tagesschau bereits zu Konflikten gekommen, die zu erheblichen Lieferengpässen in der EU geführt haben. Ein russischer Diplomat erklärt, dass Russland erst mit Gegenmaßnahmen antworten würde, sollte das entsprechende Gesetzt verabschiedet werden. Das Gesetz sanktioniert auch 172 Personen, die die russischen Separatisten und entsprechende Aktionen aktiv finanziell unterstützen.

Kurzfristig haben diese Unruhen zwar potenziell Auswirkungen auf den Gaspreis an der Börse, allerdings sind die deutschen Gasspeicher ausreichend gefüllt (wir berichteten), um kurzfristige Engpässe auszugleichen. Erst wenn die Lieferungen tatsächlich ausbleiben, könnten größere Preisschwankungen aufgrund des erhöhten Lieferaufwandes über andere Länder entstehen.

Deutschland verbraucht 20 Prozent weniger Erdgas

Gesamtenergiebedarf um 8 Prozent eingebrochen

Deutschland verbraucht 20 Prozent weniger Erdgas

(6. August 2014) Die Preise für Heizöl in Deutschland bleiben stabil, auch aufgrund der geringen Nachfrage. Wie das Manager Magazin berichtet lag der Mineralölverbrauch im ersten Halbjahr 2014 4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch Braunkohle (-4 Prozent) und Steinkohle (-7 Prozent) wurden weniger nachgefragt. Der Erdgasverbrauch ging sogar um 20 Prozent zurück.

Insgesamt ist der Energieverbrauch um 8 Prozent eingebrochen, was zum einem am milden Winter, zum anderen an veränderten Energienutzungsgewohnheiten von Privathaushalten und Industrie liegt.

Studie erklärt Weg zu Wärme ohne Erdgas

Importabhängigkeit soll verringert werden

Studie erklärt Weg zu Wärme ohne Erdgas

(05. August 2014) Nach der Ankündigung möglicher Preissteigerungen für Erdgas als Folge der EU-Sanktionen für Russland (wir berichteten) erhält nun eine Kurzstudie mediale Aufmerksamkeit, bspw. durch den Spiegel, die bereits im Juni vom Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel veröffentlicht wurde. Im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärt die Studie Möglichkeiten der Erdgassubstitution durch eine forcierte Energiewende. Ziel der Erdgassubstitution ist die Unabhängigkeit von vorrangig russischem Gas. In der Zusammenfassung heißt es: „Die Studie kommt zu dem Schluss, dass durch eine konsequente (volkswirtschaftlich jedoch rentable) Weiterverfolgung der Energiewende im Jahr 2030 rund 400 TWh Erdgasimporte eingespart werden können (entspricht den Importen aus Russland im Jahre 2013).“ Gemäß den bestehenden Plänen laut EEG 2.0 würde dieses Ziel erst 2050 erreicht.

Große Bedeutung schreibt die Studie der Wärmeerzeugung zu, für welche Erdgas hauptsächlich genutzt wird. Die Forscher raten zu einer energetischen Sanierung, mindestens Dämmung, von jährlich 3 Prozent der betreffenden Gebäude, anstelle der bisherigen 0,8 Prozent. Dazu gehört die Installation von Wärmepumpen, die bereits mit dem derzeitigen Anteil an Erneuerbaren Energien effizient arbeiten. Auch Solarthermie und Power-to-Heat-Lösungen werden im Szenario berücksichtigt. Nach 2030 soll auch Power-to-Gas eine Rolle spielen. Um Erdgas als Brennstoff zur Wärmeerzeugung zu ersetzen wird zudem auf Biomasse gesetzt – dezentral mit Pellets- oder Holzfeueröfen – zentral durch Biomasse-Heizkraftwerke. Hier kann aufgrund des Nachhaltigkeitsgebotes jedoch nur eine bestimmte Menge Holz und Energiepflanzen eingesetzt werden. Die Forscher sehen einen effektiven Einsatz dieser Brennstoffe jedoch auch ohne Überdüngung oder Vermaisung der Agaflächen als umsetzbar an.

Die politische Herausforderung liegt darin, ein wirkungsvolles Anreizsystem für Hausbesitzer und Investoren zu schaffen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Bekannte Mittel wären Fördergelder und Zuschüsse oder steuerliche Absetzbarkeit.

Das Szenario ist im ersten Augenblick teuer, soll sich aber auch sehr schnell rentieren. Sinnvoll wird es erst, wenn sich dieser Trend in ganz Europa durchsetzt, damit dieses so unabhängig wie möglich von Erdgasimporten, gleich welcher Herkunft, wird, und somit ein Stück Eigenständigkeit zurückgewinnt. Für deutsche Verbraucher hieße eine größere Unabhängigkeit von Gasimporten weniger Preisschwankungen aufgrund der Börsenpreisentwicklung von Erdgas. Die Studie gibt lediglich an, dass die „ambitionierte Energiewende volkswirtschaftlich kosteneffizient zu erreichen ist“. Über die Strom- und Wärmepreisentwicklung bei geglückter Umsetzung erfährt man leider nichts. Ob die Preise dann aufgrund schwankender Strommarktpreise ebenso variabel sind, ist nicht ersichtlich.

EU-Sanktionen können Gas für Europa verteuern

Putin droht mit Preiserhöhungen

EU-Sanktionen können Gas für Europa verteuern

(01. August 2014) Der Ukrainekonflikt spitzt sich weiter zu, sodass jetzt sogar eine Kriegssteuer eingeführt wurde. Um Russland dazu zu bewegen, sich den Friedensbemühungen der EU und den USA anzuschließen, es zumindest die Unterstützung der kriegerischen Auseinandersetzungen einstellt, werden immer neue Wirtschaftssanktionen erdacht. Diese Sanktionen haben nicht nur Auswirkungen auf die russische Wirtschaft. Wie die WirtschaftsWoche und der Focus berichten, könnten auch die Europäer, vor allem die hiesigen Energieabnehmer, gezwungen sein, schon bald unangenehme Preissteigerungen hinzunehmen. Denn wenn die russische Regierung beschließt, über seinen Gaskonzern Gazprom die Preise zu erhöhen, um die durch Sanktionen entstandenen Schäden auszugleichen, werden diese höheren Preise durch die deutschen Energieversorger an die Kunden weitergereicht werden. Solche Preiserhöhungen sind durch die Verträge mit Gazprom durchaus gedeckt.

Mit Blick auf die Suche nach Alternativen zu russischem Gas, die seit Monaten mit Nachdruck betrieben und beschrieben wird, gibt die WirtschaftsWoche die Warnung von Helge Lund, Chef des norwegischen Ölkonzerns Statoil, wieder und schreibt, Statoil könne kurzfristige Störungen ausgeleichen, aber Norwegen könne die Rolle Russlands und Gazproms nicht ersetzen.

Dass Russland Gaslieferungen tatsächlich auch einstellt, beweisen Beispiele, wie Serbien im Winter 2009. Die Warnungen als leere Drohungen abzustempeln wird also nicht funktionieren. Vielmehr müsste eine rasche politische Lösung eintreten, um europäischen Gas- und Stromkunden einen, im Ukrainekonflikt begründeten, Preisanstieg zu ersparen. Dabei haben Gaskraftwerke in Deutschland zukünftig eher wenig Einfluss auf die Preisgestaltung, da viele bereits Stillegungsanträge gestellt haben und im Falle deren Bewilligung als Großabnehmer für Gas ausscheiden.

EnBW-Handelpartner durch USA sanktioniert

EnBW sieht keinen Anlass zur Unterbrechung der Geschäftsbeziehung mit Novatek.

EnBW-Handelspartner durch USA sanktioniert

(28. Juli 2014) Wie die WirtschaftsWoche berichtet, zählt auch das russische Unternehmen Novatek, der wichtigste Handelspartner des deutschen Energiekonzerns EnBW, zu den durch die USA sanktionierten Unternehmen. EnBW schloss mit Novatek einen Rahmenvertrag über 6 Milliarden Euro für Gaslieferungen über 10 Jahre, die über ein Drittel des EnBW-Gasbedarfs decken sollen.

Die Wirtschaftwoche zitiert einen Unternehmenssprecher, der keinen Anlass zur Unterbrechung der Handelsbeziehungen zu Novatek sehe, da keine Geschäftsbeziehungen in die USA beständen und auf diesem Wege auch keine Sanktionen zu befürchten seien. Allerdings wird es aus Sicht der Banken zum Verlust wichtiger Finanziers Novateks für neue Pipelines kommen. Dieser Kapitalverlust drückt sich künftig möglicherweise durch steigende Gaspreise aus, die bis zum Verbraucher weitergereicht werden. So haben die durch die USA verhängten Sanktionen potenziell nachteilige Auswirkungen auf die Gaspreisentwicklung für deutsche Endverbraucher.

Ukraine lehnt westliche Beteiligung an Gasnetz ab

Umstrukturierung des Gasversorgers Neftogaz genehmigt

Ukraine lehnt westliche Beteiligung an Gasnetz ab

(25. Juli 2014) Der Gasstreit in der Ukraine scheint im Schatten der (para-)militärischen Konflikte im Land beinahe stillzustehen. Doch im Hintergrund verschieben sich langsam die Bedingungen der Verhandlungen. Die Nachrichtenagentur RIA NOVOSTI berichtet von einem Gesetzesentwurf zur Umstrukturierung der ukrainischen Gasversorgung, der von der Rada, dem Parlament, abgelehnt wurde. Demnach sollte das Gesetz der Regierung genehmigen, einen Betreiber des Gastransportnetzes der Ukraine ins Leben zu rufen, an dem Investoren aus den USA und der Europäischen Union bis zu 49 Prozent der Anteile kontrollieren könnten. Diese Maßnahme sollte bei der Modernisierung der ukrainischen Gaspipelines helfen.

Genehmigt wurde zuvor eine Umstrukturierung von Neftogaz, dem ukrainischen Gasversorger, der in zwei Aktiengesellschaften aufgeteilt wurde, eine für das Gasnetz, die andere für die unterirdischen Gasspeicher. Beide sind dem Konzern Ukrtrangas unterstellt, anstelle von Neftogaz, dessen Überbleibsel für Gaslieferungen und -käufe im Ausland zuständig sein soll.

Eine Beteiligung westlicher Finanziers hätte die Modernisierung des maroden ukrainischen Gasnetzes schneller vorangetrieben. Ohne diese finanziellen Mittel wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis die Versorgungssicherheit mittels russischer Gaslieferungen durch die Ukraine für Europa allein durch technische Mängel weniger gefährdet ist.

Deutsche Gasspeicher zu 80,2 Prozent gefüllt

Über ein Viertel der EU Gasreserve in Deutschland

Deutsche Gasspeicher zu 80,2 Prozent gefüllt

(22. Juli 2014) Nach den Daten des Europäischen Gasspeichervereins Gas Storage Europe (GSE) für den Juli 2014 sind die deutschen Gasspeicher zu 80,2 Prozent gefüllt. Ein Füllstand von 80 Prozent genügt für die deutsche Gasversorgung über einen Winter.

Die Übersicht zeigt auch den gesamten Speicherstand der 28 EU-Länder: 76,84 Prozent. Den höchsten Speicherfüllstand weist Spanien mit 98,82 Prozent auf. In totalen Zahlen ist dabei aber zu beachten, dass Deutschland deutlich größere Gasspeicherkapazitäten besitzt als Spanien, und mit 17.484,6 Millionen Kubikmetern jetzt schon acht Mal mehr Gas gespeichert hat. Insgesamt stellen die deutschen Gasreserven über ein Viertel des in der EU gespeicherten Gases dar.

An zweiter Stelle, gemessen an Gasvorräten, steht Italien mit 13.679,74 Millionen Kubikmetern gespeichertem Gas bei einem Speicherstand von 82,62 Prozent. Das Schlusslicht ist Portugal mit 169 Millionen Kubikmetern bei einem Füllstand von 70,83 Prozent. Die Daten von Irland, Lettland, Litauen und Schweden fehlen in der aktuellen Aufstellung.

Gabriel-Verordnung für mehr Durchblick bei Gas- und Stromrechnungen

Neue Vorschrift zielt vor allem auf Grundversorger ab.

Gabriel-Verordnung für mehr Durchblick bei Gas- und Stromrechnungen

(21. Juli 2014) Mehr Durchblick bei Strom- und Gasrechnungen verspricht der aktuelle Verordnungsentwurf des von Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) geführten Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), der vergangene Woche veröffentlicht wurde und bereits im  Herbst in Kraft treten soll. Darin wird eine transparentere Auflistung der Preisbestandteile der Energiekosten gefordert. Im Entwurf ist die Rede von Grundversorgungspreisen, die von diesen Forderungen betroffen wären.

Der Verbraucher soll in die Lage versetzt werden, den zu zahlenden Preis besser analysieren und die Auswirkungen preislicher Änderungen besser einschätzen zu können. Das unterstützt den fairen Wettbewerb trotz vielfältiger Einflussfaktoren, die den Kunden beim Vergleichen täuschen können. Der Preis wird dann wie folgt aufgeschlüsselt: Umsatzsteuer, Stromsteuer, Konzessionsabgabe, EEG-Umlage, KWK-Aufschlag, Umlage nach § 19 StromNEV, Offshore-Umlage, Umlage abschaltbare Lasten und Netzentgelte.

Nach Angaben des BMWi sind rund ein Drittel der Letztverbraucher im Grundversorgungstarif und profitieren damit von den zusätzlichen Informationen, die die Lieferanten online, bei Preisänderungen, bei Vertragsbestätigung und bei der Jahresrechnung darlegen müssen.

Laut Verordnungsentwurf betragen die zusätzlichen Kosten dieser Änderung für die Wirtschaft jährlich nur 6.051 Euro und einmalig 16.680 Euro für die Umstellung, für Verbraucher und Behörden ändert sich dahingehend nichts. Diese Beträge sollten demnach kein Argument gegen diese Verordnung für mehr Transparenz darstellen.

Gas beim Import wieder günstiger, für Endverbraucher jedoch nicht

Trend zu billigerem Erdgas hält weiter an

Gas beim Import wieder günstiger, für Endverbraucher jedoch nicht

(18. Juni 2014) Nach vorläufigen Berechnungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)  ist der Grenzübergangspreis pro Terajoule Erdgas im Mai 2014 (6.229,6 Euro) im Vergleich zum April 2014 (6.659,59 Euro) um 6,5% gesunken; gegenüber Mai 2013 sogar um 20%.

Laut Daten des Brennstoffspiegel lag der Endverbraucherpreis für Erdgas im Mai dieses Jahres um rund 0,6% unter dem Preis des Vorjahresmonats. Im Vergleich zum April 2014 ist der Preis jedoch um 0,4% gestiegen.

Insgesamt wurde im Mai dieses Jahres 13,8% weniger Erdgas importiert als im Vorjahresmonat. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2014 gingen die Erdgasimporte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5% zurück. Die drei wichtigsten Lieferländer waren in diesem Jahr die Russische Föderation (550.814 Terajoule), Norwegen (508.764 Terajoule) und die Niederlande (367.270 Terajoule).

Russische Exportpläne nach Asien könnten Erdgas verteuern

Als Ersatz kommen nur deutlich teurere Importe von verflüssigtem Erdgas für Deutschland in Frage.

Russische Exportpläne nach Asien könnten Erdgas verteuern

(15. Juli 2014) Deutschland sucht neue Lieferanten, um unabhängiger von nur einem, und im Speziellen von Russland als Gaslieferant zu werden. Auch Russland reagiert auf die Unabhängigkeitsbestrebungen und versucht seinerseits seinen Kundenstamm zu erweitern, um seinen Gasabsatz zu sichern.

Wie n-tv und das Wall Street Journal berichten, planen asiatische Redereien verflüssigtes Erdgas per Schiff durch das Nordpolarmeer zu transportieren. Das Erdgas soll von Westsibirien in die Ballungsgebiete Chinas und Japans gebracht werden. Dort soll der vermehrte Erdgaseinsatz die Kohle als Energielieferant verdrängen und damit den Smog bekämpfen, unter dem die Asiaten leiden. Außerdem muss in Japan Ersatz für die Atomkraftwerke gefunden werden, die seit dem Unglück in Fukushima abgeschaltet wurden und von denen nur wenige wieder ans Netz gehen dürfen.

Die Route über das Nordpolarmeer ist 40 Prozent kürzer als die bisherige Strecke durch den Suezkanal – und sei damit auch sehr viel günstiger, vor allem für die Kunden. Der Arktische Ozean gilt laut dem japanischen Wirtschaftsminister Ryo Minami zudem als äußerst rohstoffreich, was seine Erschließung noch interessanter mache. Das Nordpolarmeer war lang als nur schwerlich schiffbar angesehen worden und auch die geplanten Erdgaslieferungen sollen nur während der wärmeren Monate stattfinden. Trotzdem ermöglicht die durch die Erderwärmung verursachte Eisschmelze die Schifffahrt auf dieser Route.

Wie das Wallstreet Journal berichtet, haben sich die japanische Mitsui O.S.K Lines und China Shipping Development zusammengetan, um in vier Jahren Gas durch den Arktischen Ozean zu transportieren. Dabei sollen 932 Millionen US-Dollar für drei Flüssigerdgastanker investiert werden, die zusätzlich mit Eisbrechern ausgestattet sind, um einen Linienverkehr auf der Strecke zu ermöglichen.

Diese Pläne passen in die bereits vor Monaten abgeschlossenen Vertragsverhandlungen zwischen China und Russland, nach denen Russland innerhalb von 20 Jahren 3 Millionen Tonnen Gas im Jahr liefern soll.

Tendenziell dürfte das mittelfristig den Preis für deutsche Erdgaskunden stabilisieren, wenn nicht gar verteuern. Denn in Frage kommen als Ersatz auch in diesem Zeitraum nur deutlich teurere Importe von verflüssigtem Erdgas (LNG), insbesondere aus Nordafrika, Katar oder den USA, wobei dies bei den letzteren aufgrund fehlender Verflüssigungskapazitäten noch Zukunftsmusik ist. Zudem werden derzeit und wohl auch in absehbarer Zukunft in Asien deutlich höhere Preise für Erdgas als in Europa bezahlt. Was den Markt für Produzenten und Exporteure deutlich interessanter macht. Zwar werden sich die Preise aufgrund von Arbitrage-Effekten langsam angleichen, doch dies kann auch nach oben geschehen. Dass die Preise weltweit gesehen unter das derzeitige europäische Niveau sinken, ist nicht zu erwarten.

Total-Chef warnt vor Gas-Engpass im Winter

Neue Pipelines statt Abkehr von Russland als Lieferant gefordert.

Total-Chef warnt vor Gas-Engpass im Winter

(9. Juli 2014) Nach Berichten der Zeitung „Die Welt“ warnt Total-Chef Christophe de Margerie vor Gas-Engpässen im kommenden Winter. Lieferunterbrechungen russischen Erdgases aufgrund der Ukraine-Krise sollten aber nicht durch Abkehr vom Lieferanten Russland vorgebeugt werden, sondern durch den Ausbau der Pipelines, um auf den Gastransport durch die Ukraine notfalls auch verzichten zu können. Es dürfe, so Margerie, keine neue Berliner Mauer geben. Auch BP und Royal Dutch Shell sollen bereits die geschäftlichen Beziehungen zu Russland untermauert haben.

Unkonventionelles Fracking wird für 7 Jahre verboten

Zu Forschungszwecken bleibt es weiterhin erlaubt.

Unkonventionelles Fracking wird für 7 Jahre verboten

(8. Juli 2014) Wie wir am 30. Juni berichteten soll die Fördermethode Fracking in Schiefer- oder Kohleflözen  vorerst deutlich eingeschränkt werden. Vergangenen Freitag legte Wirtschaftsminister Gabriel nun ein Eckpunktepapier vor, welches das Verbot der unkonventionellen Erdgasförderung für vorerst sieben Jahre, also bis 2021, vorsieht. Dann soll aufgrund der bis dahin gesammelten Daten und Weiterentwicklungen der Methode neu darüber entschieden werden.

Die Hauptargumente für dieses Verbot sind der Schutz des Trinkwassers und damit der Gesundheit und Umwelt. Unkonventionelles Fracking soll erst dann in Deutschland möglich werden, wenn nachgewiesener Maßen keine Gefährdung für Grund- und Trinkwasser besteht. Vor allem die eingesetzte Flüssigkeit dürfe nicht wassergefährdend sein.  Daher ist Fracking „jeglicher Art in Wasserschutzgebieten, Heilquellenschutzgebieten, Einzugsbereichen von Talsperren und Seen, die unmittelbar der Trinkwassergewinnung dienen, untersagt […]; dieses Verbot kann durch die Länder auch auf Trinkwassergewinnungsgebiete ausgeweitet werden“, so eine Mitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).

Konventionelles Fracking in Sandstein und damit die Förderung von Tight Gas, bleibt nach wie vor erlaubt. Trotzdem sind auch hier strengere Regelungen zum Schutz der Umwelt angesetzt. Im bestehenden Berg- und Wasserrecht ist dafür die Voraussetzung der Ungefährlichkeit für Gesundheit und Grundwasser bereits festgeschrieben.

Die Eckpunkte werden in kommende Gesetzesänderungen einfließen, vor allem in die Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes und die Änderungsverordnung zur UVP-Bergbau (BMWi). Diese Regelungen sind kein allumfassendes Verbot, sondern eine Einschränkung der Förderung auf unrentable und nicht wassergefährdende Bohrungen in Schiefer- und Kohleflözen. Zum Zwecke der Forschung ist es weiterhin erlaubt und mit dem Ziel des Erfahrungsgewinns wohl auch erwünscht.

Mieterbund: Gasheizungen am günstigsten

Die durchschnittlichen Heizkosten werden für 2012 mit 1,16 Euro pro Quadratmeter und Monat angegeben.

Mieterbund: Gasheizungen am günstigsten

(4. Juli 2014) Der Deutsche Mieterbund (DMB) veröffentlichte den Betriebskostenspiegel für Deutschland für 2012. Demnach sind die Heizkosten, neben den Witterungsbedingungen, vor allem stark vom Brennstoff abhängig. Bei der erstmalig getrennten Erhebung der Heizkosten nach Brennstoffen kam der Mieterbund zu folgendem Ergebnis: „Wer mit Gas heizte, zahlte […] 1,13 Euro [pro Quadratmeter und Monat]. Teurer wurde es bei Fernwärme mit 1,24 Euro, und wer mit Öl heizte, zahlte sogar 1,31 Euro“.

Die durchschnittlichen Heizkosten werden für 2012 mit 1,16 Euro pro Quadratmeter und Monat angegeben. Die, im Vergleich zum Vorjahr, um 17 Prozent höheren Heizkosten resultieren laut DMB aus den kalten Wintermonaten und dem Preisanstieg der Brennstoffe. Während sich Fernwärme um 9 Prozent verteuerte, stiegen der Ölpreis um 8,9 Prozent und  Gas um 5,3 Prozent im Preis.

Im Ausblick für die Abrechnung von 2013 rechnen die Experten weiter mit steigenden Heizkosten, da der Energieverbrauch 2013 um ca. 5 Prozent gestiegen sei. Die Nachzahlungen werden sich voraussichtlich in Grenzen halten, da die Mieter dann schon von den stabilen Rohstoffpreisen profitieren. Gas wurde um 1,3 Prozent teurer, Fernwärme um 2,8 Prozent. Der Heizölpreis fiel 2013 sogar um 6 Prozent. Der DMB gibt Anlass zur Hoffnung auf Heizkostenrückzahlungen für Mieter in Gebäuden mit Ölheizungen.

Europas Abhängigkeit von russischem Gas wächst weiter

Derzeit gibt es keine echte Alternative zu russischen Gaslieferungen.

Europas Abhängigkeit von russischem Gas wächst weiter

(3. Juli 2014) Unkonventionelle Erdgasförderung, nationale Erdgasreserven und natürlich die Förderung Erneuerbarer Energien – alles Maßnahmen und Überlegungen um eine eigenständigere europäische Energieversorgung zu gewährleisten. Unabhängig vor allem von Erdgasimporten, die zu einem Drittel aus Russland stammen, dem bisher zuverlässigen Lieferanten, mit dem allerdings immer mehr politische Streitigkeiten entstehen. Wie n-tv berichtet, lieferte Gazprom, aller Bemühungen zum Trotz, auch in den vergangenen 6 Monaten dieses Jahres 2,8 Prozent mehr Erdgas nach Europa, als im Vergleichszeitraum 2013, in dem bereits Rekordlieferungen erfolgt seien.

Gazprom-Chef Alexej Miller erkläre, dass ausländische Verbraucher weiter russisches Gas wählten und betone die anhaltenden und zuverlässigen Lieferungen nach Europa, trotz politischer Krisen, wie in der Ukraine. Als alternativer Gaslieferant kämen die USA infrage. Die könnten theoretisch verflüssigtes Erdgas, beispielweise über den Terminal in Polen, nach Europa exportieren. Auch Lieferungen aus Nordafrika wären denkbar. Die Verflüssigung und der Schiffstransport, beziehungsweise Transport per Laster würden das Gas jedoch merklich verteuern und die CO2-Bilanz deutlich verschlechtern. So gibt es derzeit keine echte Alternative zu russischen Gaslieferungen nach Europa, trotz aller politischen Krisen. Und auch Russland ist auf den Export seiner Rohstoffe und die entsprechenden Einnahmen angewiesen.

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letzte Änderung: 26.04.2017