Mehr Klimaschutz, bitte!

Expertenrat unzufrieden: Mehr Klimaschutz, bitte!

(13. Mai 2025) Der jüngste Zweijahresbericht des Expertenrats für Klimaschutz legt offen, dass Deutschland seine Treibhausgasemissionen in den letzten zehn Jahren zwar schneller gesenkt hat als zuvor. Dennoch reichen die bisherigen Anstrengungen nicht aus, um das Klimaziel für 2030 zu erreichen. Um den Vorgaben aus EU-Recht, Klimaschutzgesetz und der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts gerecht zu werden, müssten die Emissionen nun um 50 % schneller sinken als bisher. Mit dem europäischen Emissionshandel allein wird sich diese Entwicklung jedoch nicht beschleunigen lassen. Zusätzliche politische Maßnahmen sind notwendig, insbesondere in den weitgehend stagnierenden Bereichen Gebäude und Verkehr, wo die  Emissionsmengen die zulässigen Grenzwerte des Klimaschutzgesetzes weiterhin überschreiten.

  ED 01/2025 3503 Expertenrat unzufrieden: Mehr Klimaschutz, bitte! (S.6)    

Auch der Land- und Forstwirtschaft kommt eine größere Rolle zu: Der sogenannte LULUCF-Sektor (Land Use, Land Use Change and Forestry) trägt per Saldo nicht zur CO2-Bindung bei, sondern verursacht netto zusätzliche Emissionen – und dies in weitaus größerem Ausmaß, als bisher gedacht. Gleichzeitig betont der Expertenrat die Gefahr, dass Menschen mit geringem Einkommen in eine CO2-Falle geraten könnten. Die CO2-Bepreisung führt zu steigenden Kosten und das raubt Menschen mit wenig Geld die Möglichkeit, auf klimafreundliche Alternativen umzusteigen. Als Gegenmittel empfiehlt der Bericht unter anderem ein Klimageld und Programme wie den Stromsparcheck, die den Betroffenen helfen sollen, ihre Energiekosten zu senken. Inspiration liefert ein Blick ins Ausland: In Frankreich haben einkommensschwache Haushalte die Möglichkeit, E-Autos verbilligt zu leasen. 

letzte Änderung: 13.05.2025