Interessantes vom Wärmepumpen-Telefon
Montags zwischen 15 und 18 Uhr berate ich Vereinsmitglieder zum Thema Wärmepumpen (02224.12312-46). Hier interessante Fragen und Antworten aus dieser Sprechstunde.
Von Ralf Krug
(18. Juni 2025)
Vergleich mit Heizkessel
Herr Brandt sieht moderne Gaskessel im Vorteil, weil diese praktisch keine Verluste mehr haben und 1 kWh Wärme etwa so viel kostet wie 1 kWh Gas. Dies trifft nicht zu, insbesondere nicht, weil sich der Brennstoffpreis auf den Brennwert bezieht. Nach Messungen mit Wärmezählern werden bei modernen Gaskesseln nur 80 bis 85 % davon in Wärme umgewandelt. Bei Altanlagen sind es deutlich weniger.
Ralf Krug ist Gesellschafter eines Ingenieurbüros und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Einsatz von Wärmepumpen.
Effizienteste Wärmepumpen
Frau Sperlich fragt nach den effizientesten Wärmepumpentypen. Gemäß dem Schweizer Testzentrum (www.wpz.ch) gibt es inzwischen zwei Geräte, die in Verbindung mit einer Fußbodenheizung Jahresarbeitszahlen im Bereich von 6 erreichen. Das sind die Modelle Lambda EU10L sowie Ovum AC312P.
Integration Solarthermie
Herr Semmler möchte seine vorhandene solarthermische Anlage auch nach Einbau einer Wärmepumpe betreiben. Das ist möglich. Die Wärmepumpe dient dann – ähnlich dem bisherigen Heizkessel – zur Nachheizung des Warmwassers. Allerdings ist meistens der Warmwasserspeicher zu ersetzen, damit er eine für die Wärmepumpe geeignete Wärmetauschergröße hat.
Effizienzhaus 40
Herr Christian fragt, ob mit der „Tandem-Lösung“ (Energiedepesche 3/24), bei der eine Abluft-Wärmepumpe zum Lüften und Warmwasserbereiten verwendet wird, auch ein Effizienzhaus 40 (EH40) möglich ist. Dies ist der Fall, wie etliche realisierte Projekte zeigen. Die beim EH40-Standard übliche aufwendige Zu- und Abluftanlage ist nicht zwingend.
Hohe Kosten
Herr Neul kritisiert die hohen Kosten von Wärmepumpenanlagen, bei Einfamilienhäusern gibt es oft Angebote über 40.000 Euro. Die Kritik ist zutreffend, die Preise sind zu hoch!
Die aktuelle Konjunkturflaute und veränderte Förderprogramme führen aber möglicherweise zu niedrigeren Kosten.