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Die Firma greenXmoney hat sich etwas Innovatives einfallen lassen.

In erneuerbare Energien investieren mit gesunden Zinsen

Unsere Leserschaft wie auch die Einwohner Deutschlands gehören entweder zur millionenstarken Minderheit, die in erneuerbare Energien investiert oder zu denjenigen, die das nicht getan haben. Die Grenze zwischen beiden Gruppen abzutragen und bisherige Nichtinvestoren an den Renditen der Energiewende teilhaben zu lassen, dazu hat sich die Firma greenXmoney etwas Innovatives einfallen lassen.

(18. Dezember 2014) Die Investoren haben ihr Geld gewagt und werden durch eine meist gute Rendite über 20 Jahre belohnt. Sie haben dafür auch ihr Geld und Zeit investiert, sind über viele bürokratische Hürden geklettert und sind ein Risiko eingegangen. Manchen dieser Investoren wäre es mittlerweile vielleicht lieber, sie hätten ein wenig mehr Bares auf dem Konto, um in neue Projekte zu investieren oder ihren Kindern zu helfen. Dafür wären sie bereit, auf einen Teil ihrer Rendite zu verzichten.

399 Torsten Blumenthal und Murat Sahin

Die Firmengründer Torsten Blumenthal und Murat Sahin

Die Nichtinvestoren würden vielleicht gerne jetzt noch ins Geschäft einsteigen, nicht mit großen sondern mit kleinen Beträgen, die sie bar auf dem Konto haben und derzeit nicht brauchen, wenn sie dafür mehr als die kärglichen Zinsen auf dem Festgeldkonto bekämen und damit auch in erneuerbare Energien investieren würden. Sie wären auch bereit, ein überschaubares Risiko einzugehen, wenn sie im Fall des Falles auch wieder rasch Bargeld in die Hand bekommen könnten.

Ein sehr innovatives Konzept führt diese beide Gruppen zum beiderseitigen Nutzen zusammen: Die neue Internetplattform greenXmoney. Das Konzept ist völlig neu.

Der Anlagenbesitzer hat eine Anlage errichtet und besitzt einen gesetzlich garantierten Anspruch gegenüber dem Netzbetreiber, 20 Jahre lang Strom ins Netz liefern zu dürfen und dafür einen festgelegten Vergütungsvertrag zu erhalten. Er trägt dafür auch das Risiko: Bei technischen Defekten erhält er entsprechend geringere Vergütungsbeträge.

Das Wattpapier als Forderungsabtretung

Diesen Vergütungsanspruch (Forderung gegen dem Netzbetreiber) bietet der Anlagenbesitzer nun häppchenweise unter dem Namen „Wattpapier“ über die Internetplattform greenXmoney zum Verkauf an. Der Käufer des Wattpapiers zahlt dem Anlagenbesitzer einen Barbetrag von beispielsweise tausend oder zehntausend Euro. Der Anlagenbesitzer liefert weiter Strom ins Netz. Die Vergütung für eine vorher fest vereinbarte Strommenge fließt aber nun nicht mehr an den Anlagenbesitzer sondern über ein Treuhandkonto an den Erwerber des Wattpapiers als Rückzahlung des Barbetrags. Es können monatliche, halbjährliche oder jährliche Raten vereinbart werden. Am Ende der Laufzeit hat der Käufer des Wattpapiers sein Geld vollständig zurückerhalten und zusätzlich eine Verzinsung von Beispielsweise vier Prozent. Das Risiko des Anlagenbetriebs trägt weiter der Anlagenbesitzer. Mehrerträge  verbleiben beim Anlagenbesitzer. Bleibt der gelieferte Strom unter der vereinbarten Menge, muss der Anlagenbetreiber trotzdem den vereinbarten Betrag an den Käufer des Wattpapiers zahlen.

Handel von Wattpapieren

Braucht der Käufer des Wattpapiers schnelle Liquidität, dann kann er das Wattpapier über greenXmoney zum Kauf anbieten. Der Käufer zahlt dann den noch nicht zurückgezahlten Restbetrag an den Verkäufer und einen frei vereinbarten Zu- oder Abschlag auf diesen Betrag.

Auf der Plattform kann man wählen, ob man sich für Kilowattstunden aus Windkraft oder PV interessiert. Dann bekommt man Angebote von Anlagenbetreibern zu sehen und kann sich ein Bild von den jeweiligen Anlagen und auch Betreibern machen.

Es empfiehlt sich, in mehrere Anlagen zu investieren, um das auch hier unvermeidliche Risiko zu streuen und damit zu optimieren. Die Plattform verlangt bankübliche Aufwandspesen und betreibt Treuhandkonten für die Zahlungen der Netzbetreiber, die an die jeweiligen Forderungsinhaber weitergeleitet werden. 

Fazit

Das System ist von Nutzen sowohl für Anlagenbesitzer, die Liquidität brauchen, als auch für Verbraucher, die in erneuerbare Energien investieren wollen und sich darüber freuen, mit guter Rendite Strom ins Netz zu speisen.

Die Plattform zeigt auf Wunsch, welche Strommengen der jeweilige Besitzer eines Wattpapiers einspeist. Natürlich entsteht durch diese Art von Handel keine neue Anlage. Dennoch kann das Konzept als Unterstützung der Energiewende gesehen werden. Denn die Unterschiede zwischen der Klasse Menschen, die selbst Anlagen besitzen und daran gut verdienen und der Restmenschheit wird abgetragen, ohne dass der Allgemeinheit neue Kosten aufgebürdet werden. Auch dieses Konzept birgt für die Investoren Risiken, die sich zwar klein halten, jedoch nicht ganz vermeiden lassen und genau betrachtet sowie abgewogen sein sollten.

letzte Änderung: 18.03.2016