Hauptsächlich Reiche zerstören das Klima
(4. Januar 2023) Mit dem Einkommen steigt der Energieverbrauch. Reiche wohnen in größeren Wohnungen, fahren mehr in größeren Autos, fliegen mehr und konsumieren mehr. Das hat der deutsche Ökonom Yanik Oswald herausgefunden, der an der Universität Leeds forscht. Lediglich die Superreichen verbrauchen noch viel mehr Energie: Mehrere Immobilien, schwere SUVs, häufige Flugreisen.
Der Durchschnittsbürger verbraucht jährlich 24.000 kWh. Beim obersten Prozent sind es 110.000 kWh, bei manchen sogar 300.000 kWh. Das reichste Prozent der Bevölkerung verbraucht so viel Energie, wie die unteren 16 %. Wenn das reichste Zehntel nur so viel verbrauchen würde, wie der Durchschnittsbürger, dann würde sich der Gesamtenergieverbrauch privater Haushalte um 26% vermindern. Wenn kein Haushalt mehr Energie verbrauchen würde, als die ärmsten 50%, dann würden 41% weniger Energie verbraucht. Es ist also vor allem der Energieverbrauch der Superreichen, der das Klima ruiniert. Eine Diskussion über die Nutzung von Privatjets, Jachten und SUV findet in Deutschland nicht statt. Felix Creutzig, Gruppenleiter am Berliner Mercator-Institut, hält das für einen großen Fehler.