Öl- und Gasgewinne 3 Milliarden US-Dollar täglich: Staatliche Förderung verhindert Klimaschutz
Ein UNEP-Bericht der Vereinten Nationen warnt, dass die Staaten für 2030 mehr als das Doppelte an CO2-Emissionen planen, als nach dem Pariser Klimaabkommen erlaubt ist.
Von Aribert Peters
(29. Januar 2024) Kein Land unter den analysierten 20, inklusive Deutschland, verpflichtet sich ausreichend zur Emissionseinschränkung für das 1,5-Grad-Ziel. Viele setzen auf Gas ohne klaren Ausstiegsplan.
Ein „weiter so“ erscheint höchst profitabel: Die Öl- und Gaskonzerne und Petrostaaten haben 50 Jahre lang, zwischen 1970 und 2020, inflationsbereinigt 3 Milliarden Dollar Gewinn gemacht – Gewinn, nicht Umsatz. Und zwar nicht jährlich, sondern täglich! Am meisten verdienten sie in den vergangenen 20 Jahren mit einem Rekord im Jahr 2022.
Deutschland plant den Kohleausstieg bis 2038, den Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030. Aber Gasverträge und LNG-Terminals fördern indirekt die Gasproduktion. Kritiker sprechen von „eklatanter Heuchelei“, da Staaten die Klimakrise verschärfen, obwohl sie sich als Klimavorreiter darstellen.