Erhöhung der Strom- und Gaspreise: Sammelklage gegen Primastrom und Voxenergie
Von Michael Herte und Aribert Peters
(25. September 2023) Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) klagt gegen Preiserhöhungen der Strom- und Gasanbieter Primastrom und Voxenergie. Das Ende der Verfahren sei zwar noch offen, aber wer von einseitigen Erhöhungen betroffen sei, könne schon jetzt Geld zurückerhalten. Dies teilte der vzbv Ende Juni mit, denn: Beide Anbieter hätten angekündigt, die Erhöhungen zurückzunehmen und Rechnungen gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern zu korrigieren, die im Klageregister eingetragen sind. Wer bereits an der Sammelklage teilnehme, müsse nicht tätig werden.
Hintergrund: Der vzbv hat im Oktober 2022 gegen Primastrom und Voxenergie geklagt, weil beide Unternehmen ihre Preise für Strom und Gas gegenüber Bestandskunden erhöht hatten. Die Gaspreise waren teilweise sogar um das Neunfache gestiegen, so der Verband. Welche Verbraucher sich an den Klagen beteiligen könnten, erführen sie mit dem Klage-Check des vzbv. Das Tool liefert Hinweise und einen Mustertext für den Eintrag ins Klageregister beim Bundesamt für Justiz. Durch den Eintrag schließen sich die Betroffenen der Klage an. Möglich ist das noch bis zur ersten mündlichen Verhandlung. Den Termin dafür kann das Gericht jederzeit festlegen. Bis 22.11.2023 können sich Verbraucher der Musterfeststellungsklage gegen Voxenergie anschließen.
Tipp: Zwar führt die Eintragung ins Klageregister dazu, dass man den musterhaft festgestellten Sachverhalt für sich beanspruchen kann, doch eine Zahlung erhält man im Rahmen dieses Prozesses nicht. Hier müsste man selbst noch einmal vor Gericht klagen. Wenn die beiden Anbieter Primastrom und Voxenergie ihr Wort halten, genügt ein Hinweis auf die eigene Eintragung im Klageregister, um die Neuabrechnung und Fortführung des eigenen Vertrages zu früheren Konditionen beziehungsweise die Auszahlung eines Guthabens bei bereits gekündigten Verträgen zu verlangen.