Seit über drei Jahrzehnten engagiert sich Günter Rabe für den Verein. Klimaschutz ist für den 75-Jährigen eine Herzensangelegenheit.

Berater mit Pioniergeist

Seit über drei Jahrzehnten engagiert sich Günter Rabe für den Verein. Klimaschutz ist für den 75-Jährigen eine Herzensangelegenheit.
Von Volker Kühn

(1. September 2025) Er las die Warnungen des Clubs of Rome vor den »Grenzen des Wachstums«, erlebte die Auswirkungen von Tschernobyl und sah, wie verschwenderisch Deutschland mit Energie und natürlichen Ressourcen umging. Klima- und Umweltschutz waren Günter Rabe deshalb früh ein Herzensanliegen.

Dennoch war es ein weiter Weg, bis sich der gebürtige Lipper 1995 als damals einer von nur zwei Energieberatern am Niederrhein selbstständig machte. »Ich habe drei Berufe gelernt, um dann im vierten glücklich zu werden«, sagt der heute 75-Jährige.

 ED 02/2025 Berater mit Pioniergeist (S.34) 

»Der Aufklärungsbedarf ist nicht kleiner geworden«, sagt Günter Rabe.

16 Jahre ist er Lehrer,  dann macht er sich selbstständig

Am Anfang stand eine Lehre zum Maschinenschlosser, dann folgten ein Maschinenbaustudium und ein Lehramtsstudium in Bielefeld. Seine Fächer Physik und Technik brachten ihm trotz der Lehrerarbeitslosigkeit in den Achtzigern eine Beamtenstelle – wenn auch an einer Hauptschule in Duisburg. Das war auch damals kein Traumort angehender Lehrer. 16 Jahre unterrichtete er dort, alle Versetzungsanträge wurden abgelehnt. »Von meinen Kollegen hat höchstens ein einstelliger Prozentsatz das Pensionsalter erreicht», sagt Rabe, »alle anderen machte der Job vorher dienstunfähig.«

Keine erfreuliche Zukunftsperspektive für ihn. Anfang der Neunziger bildete er sich daher zum Energieberater fort, schloss erste Aufträge parallel zu seiner Schultätigkeit ab und sagte der Beamtenkarriere dann adieu. Kurze Zeit später trat er in den Bund der Energieverbraucher ein – 2021 lag eine Urkunde zur 30-jährigen Mitgliedschaft in der Post.

Die Themen damals waren andere als heute. Was eine »Wärmepumpe« sein sollte, wusste kaum jemand, und auch um PV ging es in seiner Arbeit anfangs selten. Erst das noch unter Helmut Kohl beschlossene Stromeinspeisegesetz und schließlich das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von Rot-Grün bescherten der Solarenergie viel Aufmerksamkeit.

Für Rabe war es die Zeit, als er Teil einer Gruppe mit heute fast legendärem Ruf in der Energieszene wurde: der Phönix-Solarinitiative, gegründet 1994 vom Bund der Energieverbraucher mit dem Freiburger Öko-Institut und der Deutschen Gesellschaft für Solarenergie. Ziel war es, Solarenergie für jedermann zugänglich zu machen. Das Phönix-Projekt organisierte Selbstbaugruppen und Schulungen, Berater wie Rabe waren bundesweit ehrenamtlich im Einsatz. »Es war eine tolle Zeit voller Aufbruchstimmung«, erinnert er sich.

Heute kümmert sich Rabe im Verein vor allem um das Heizungs-EKG: Er wertet die Messgeräte aus, die die Mitglieder nach Anleitung zu Hause anschließen, gibt Empfehlungen zur Optimierung und deckt nicht selten Fehlfunktionen auf.

Ans Aufhören denkt er nicht. »Die Arbeit macht mir Spaß. Es ist schön, den Menschen helfen zu können.« Auch als Energieberater ist Rabe weiterhin tätig, wenn auch nur noch in Teilzeit. »Der Aufklärungsbedarf ist heute ja nicht kleiner geworden«, sagt Rabe. »Es kursieren viele Falschinformationen, oft bewusst gestreut von interessierten Kreisen aus der alten Energiewirtschaft. Das kann man ja nicht einfach so stehenlassen!«

Mehr über das von Günter Rabe betreute Heizungs- und Solarthermie-EKG erfahren Sie unter bdev.de/heizungsekg.

letzte Änderung: 27.08.2025