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ED 04/14 Bürgerprotest: Beispiel Lübeck (S.18)
Frieren trotz Fernwärme

Fernwärmehavarien: Frieren trotz Fernwärme

Von Louis-F. Stahl

(2. Juni 2021) Im Februar 2021 sorgten pünktlich zu den kältesten Tagen des Jahres zahlreiche Fernwärmeausfälle bundesweit für Schlagzeilen. Die Stadt Nürnberg rief nach einem Kraftwerksbrand angesichts angekündigter Tiefstwerte von bis zu minus 13 Grad am 9. Februar sogar den Katastrophenfall aus und organisierte vorsorglich 1.100 Hotelzimmer in Gebäuden mit eigener Heizenergieversorgung. Letztendlich verlief der Störfall glücklicherweise glimpflich. Der örtliche Netzbetreiber N-Ergie konnte schnell schiffscontainergroße Heizmodule organisieren. Zur gleichen Zeit wunderten sich auch in Braunschweig Fernwärmekunden über kühle Heizkörper: Feuchte Kohle sorgte für technische Probleme beim örtlichen Versorger BS-Energy mit rund 45.000 Kunden, die teilweise von Raumtemperaturen um 15 °C berichteten. In Jena versagte eine Hauptleitung und ließ 6.500 Haushalte kurzzeitig frieren. Auch hier konnte innerhalb nur eines Tages die Versorgung weitestgehend wiederhergestellt werden.

Grundsätzlich ist Fernwärme eine vergleichsweise sichere Wärmequelle für Energieverbraucher. Während die Störung bei einer eigenen Heizung nicht selten über Tage für ein kaltes Haus sorgt, verfügen Fernwärmenetze in der Regel über mehrere Kraftwerke. Kommt es jedoch zur Havarie, betrifft ein Fernwärmeausfall schnell hunderte bis zehntausende Haushalte.

letzte Änderung: 16.06.2021