Hitzewellen in Städten: Bäume statt Parkplätze

(29. September 2023) Die sommerliche Hitze wird insbesondere in großen Städten immer mehr zum Problem. „In Städten ist es im Jahresdurchschnitt um 2 bis 3 Grad wärmer als im Umland. An einzelnen Hitzetagen kann der Unterschied sogar 6 bis 10 Grad betragen“, sagt der Stadtökologe Prof. Stephan Pauleit von der Technischen Universität München. Gegen sommerliche Hitze in Städten sind Bäume das Mittel der Wahl. „Sie senken die Temperatur nicht nur durch Verdunstung, sondern schaffen auch Schatten. Unter Bäumen ist es 1 bis 2 Grad kühler als auf offener Straße. Gefühlt ist es aber im Schatten unter den Bäumen noch viel kühler“, so Paulitz.

 ED 03/2023 Hitzewellen in Städten: Bäume statt Parkplätze (S. 6)  

Der Platz für Bäume ist in Städten grundsätzlich da. Er wird heute jedoch von Parkplätzen belegt oder auch von dem fahrenden Verkehr. Die drängendste Aufgabe ist es daher, Autos durch Bäume zu ersetzen. Gleichzeitig muss man aber auch im Untergrund Raum für die Wurzeln schaffen. Das ist besonders schwierig, da dort die ganze Infrastruktur für Abwasser, Gas, Strom, Internet, Telefon verläuft. Man müsste den Anteil des Grüns in Städten auf 20 bis 25 % erhöhen, damit der Sommer auch noch 2050 erträglich ist.

 ED 03/2023 Hitzewellen in Städten: Bäume statt Parkplätze (S. 6)  

Paulitz weiß: „Die Menschen wünschen sich eigentlich mehr Grün in der Stadt. Sie wollen lebenswerte Städte. Wenn es jedoch darum geht, dass sie dafür auf ihr Auto verzichten müssen, wird es problematisch. Man kann nicht erwarten, dass die Bürger den Kampf selbst in die Hand nehmen. Daher hat die Politik die wichtige Aufgabe, eine Richtung vorzugeben.“ 

letzte Änderung: 25.06.2013