125 Martin Jensen. Foto: obs/Peter Jensen GmbH/Angerer, Krafft

Daten und Statistiken

Preishöhenmissbrauch?: Heizen unerklärlich teuer

(4. Mai 2025) Der Bund der Energieverbraucher hat die Preise fürs Heizen in den vergangenen 15 Jahren ermittelt und in einer Grafik zusammengestellt.

Fernwärme war schon vor der Energiepreiskrise teurer als Öl, Gas, Pellets und Flüssiggas. Dabei gibt es bei der Fernwärme keine Umwandlungsverluste im Haus und man braucht auch keinen Heizkessel. Warum die Fernwärme nach der Energiekrise einen Preissprung  von etwa 9 auf gut 15 ct/kWh machte, ist daher nicht nachvollziehbar. Die reinen Wärmeerzeugungskosten, also die Bezugskosten für Öl und Gas, bieten keine Begründung. Denn die Gasimportpreise, stellvertretend für die Gasbezugskosten, haben sich von rund 2 ct/kWh vor der Krise auf etwa 3 ct/kWh nach der Krise nur geringfügig erhöht. Die Mehrerlöse der Fernwärmewirtschaft liegen dadurch zwischen drei bis vier Milliarden Euro jährlich. Es gibt derzeit weder eine gesetzliche Begrenzung der Gewinne von Fernwärmeunternehmen noch eine wirksame Kontrolle durch die Kartellbehörden. Fernwärmepreise, die die Kosten in unangemessener Weise überschreiten, sind nach § 29 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) verboten.

 ED 01/2025 Preishöhenmissbrauch?: Heizen unerklärlich teuer (S.5) 

Einen ähnlich unerklärlichen Sprung machten die Gaspreise für Haushaltskunden: Von 6 ct/kWh vor der Krise haben sie sich auf 12 ct/kWh nach der Krise nahezu verdoppelt. Die höheren Netzentgelte und die CO2-Steuer erklären diesen Anstieg nur zu einem kleinen Teil. Die Mehreinnahmen der Gasversorger durch um 6 ct/kWh höhere Preise summieren sich für alle Haushaltskunden auf etwa 19 Milliarden Euro jährlich.

Die Pelletspreise sind ebenso wie vor der Krise günstiger als die aller anderen Heizenergieträger. Die Heizölpreise stabilisieren wieder nahezu auf dem Niveau vor der Krise. Die Flüssiggaspreise schossen in der Krise weit nach oben. Lagen sie davor deutlich über den Erdgaspreisen, rangieren sie nun spürbar darunter.

Man sieht also, dass die Energiepreiskrise das Preisgefüge kräftig durcheinandergebracht hat. Man sieht auch, dass Fernwärme und Gas gegenüber dem Vorkrisenniveau unerklärlich teuer sind. Der Verdacht auf missbräuchlich überhöhte Preise liegt nahe. Es ist zu hoffen, dass die Kartellbehörden die Preisentwicklung im Auge behalten und entsprechend ihrem Auftrag und ihren Möglichkeiten tätig werden. Der Bund der Energieverbraucher wird der -Monopolkommission seine Beobachtungen mitteilen.

Heizkosten im Vergleich

(8. Januar 2025) Heizkosten für eine durchschnittliche 70 m2 große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus

Energieträger/ Heizsystem Abrechnungsjahr 2022 Abrechnungsjahr 2023 Veränderung in Euro Veränderung in Prozent
Erdgas 1.475 Euro 1.330 Euro - 145 Euro - 10 %
Heizöl 1.400 Euro 1.140 Euro - 260 Euro - 19 %
Fernwärme 1.015 Euro 1.100 Euro + 85 Euro + 8 %
Wärmepumpe 1.260 Euro 910 Euro - 350 Euro - 28 %
Holzpellets 1.050 Euro 840 Euro - 210 Euro - 20 %

Quelle: co2online

So heizt Deutschland

Neue Heiztechnikstatistik

So heizt Deutschland: Neue Heiztechnikstatistik

Von Louis-F. Stahl

(4. Mai 2019) Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie hat allen Grund zur Freude: Im Jahr 2018 wurden über 732.000 neue Heizungen in Deutschland installiert. Das sind rund 113.000 Heizungen mehr als noch vor 10 Jahren.

1277 Diagramm Absatzzahlen für neue Heizungen in Deutschland / Datenquelle: BDH

Den größten Marktanteil hatten im Jahr 2018 mit 67 Prozent Erdgas-Brennwertkessel, weit abgeschlagen gefolgt von Elektrowärmepumpen mit 12 Prozent und Ölkesseln mit 9 Prozent. Biomasseheizungen wie Pelletkessel spielen mit nur rund 3 Prozent statistisch gesehen eine untergeordnete Rolle. Den größten Zuwachs von 20 Prozent konnten stromerzeugende Heizungen (BHKW und Brennstoffzellen) verzeichnen. Größter Verlierer mit -12 Prozent waren thermische Solaranlagen dicht gefolgt von Biomassekesseln mit -7 Prozent.

Auch bei einer Betrachtung des gesamten Gebäudebestandes dominieren Erdgasheizungen mit rund 50 Prozent, gefolgt von Heizölkesseln mit 26 Prozent und Fernwärme mit 14 Prozent.

Wärmemonitor für Deutschland

Des DIW in Zusammenarbeit mit ista entwickelte Wärmemonitor 2013.

Wärmemonitor für Deutschland

(14. Oktober 2014) Der Heizenergiebedarf, also der um witterungsbedingte und klimatische Einflüsse bereinigte Heizenergieverbrauch, von Mehrfamilienhäusern ist bundesweit zwischen 2003 und 2013 pro 1 m2 Wohnfläche von 155 kWh pro Jahr um 15,5 % auf 131 kWh gesunken. Das zeigt der vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Energiedienstleister ista Deutschland entwickelte "Wärmemonitor Deutschland 2013".

Mit 17,3 % wurden in den alten Bundesländern besonders große Einsparungen erzielt, in den neuen Ländern waren es nur 9,8 %. Da die Gesamtwohnfläche im selben Zeitraum um gut 7 % größer geworden ist, ging der Gesamtenergieverbrauch nur um 9,7 % zurück. Seit 2008 halten sich Energieeinsparung und Flächenausweitung in etwa die Waage, sodass der Energieverbrauch nicht weiter zurückging.

Gleichzeitig ist zwischen 2003 und 2013 die Heizkostenbelastung der Haushalte gestiegen und zwar stärker als der Energiebedarf sinkt. Damit die Kostenbelastung für Haushalte stabil bleibt, sei es zwingend notwendig, den Fokus auf die Energieeffizienz von Gebäuden zu legen, so das DIW. Die Untersuchung basiert auf über 3 Mio. anonymisierten Daten aus Heizkostenabrechnungen und Energieausweisen.

Dena

Gebäudereport

Dena: Gebäudereport

(18. Dezember 2012) Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) hat in ihrem „Gebäudereport 2012“  die wichtigsten Daten über den Gebäudebestand in Deutschland und seine Energieeffizienz zusammengefasst, analysiert und aufbereitet.

348 500 1277 End- und Primärenergiebedarf von Gebäuden nach Baualter

Der durchschnittliche Endenergieverbrauch von heutigen Gebäuden liegt um den Faktor 4,5 niedriger als bei Gebäuden aus der Vorkriegszeit. Quelle: Gebäudereport 2012

Eine kostenlose Leseversion kann unter www.zukunft-haus.info/gebaeudereport eingesehen werden.

Sechs Liter Öl für einen Kubikmeter

Leserfrage zu den Kosten der Erwärmung von Wasser

Sechs Liter Öl für einen Kubikmeter heißes Wasser?

(14. Juli 2007)

Frage:

Um meine Kosten für die Erwärmung von Wasser zu ermitteln, benötige ich den Verbrauch von Heizöl. Vor geraumer Zeit erhielt ich die Auskunft, dass man 18 Liter Heizöl benötigt, um ein Kubikmeter Heizwasser zu erwärmen. Stimmt das?
Karin Mönkemeier

Antwort:

Man braucht 1,16 Wattstunden (Wh), um einen Liter Wasser um ein Grad zu erwärmen. Mit einer Kilowattstunde kann man also 860 Liter um ein Grad Kelvin (K) erwärmen (860 kg x 1,16 Wh/kgK = 1.000 Wh/K = 1 kWh/K) oder 8,6 Liter Wasser von 0 auf 100 Grad erwärmen (8,6 kg x 100 K x 1,16 Wh/ kgK = 1000 Wh = 1 kWh). Um einen Kubikmeter Wasser auf Heiztemperatur zu erwärmen, benötigt man etwa 58 Kilowattstunden Energie oder sechs Liter Öl (1.000 x 50 K x 1,16 Wh/kgK = 58 kWh).

Ergänzung von Andreas Stemberg:

Karin Mönkemeier möchte wissen ob Sie 18 Liter Öl benötigt um 1m³ Warmwasser zu erwärmen um die Kosten der Warmwasserbereitung zu ermitteln. Rechnerisch ist Ihre Antwort mit ca. 6 Liter zwar richtig. Aber im wirklichen Leben haben Heizungsanlagen nun mal nicht 100 % Wirkungsgrad, so dass die Formel oft mindestens mit 3 multipliziert werden kann. Für Abrechnungszwecke gibt es die Heizungsanlagenverordnung. Dort steht die Formel: B = (2,5 x V x (tw -10)/Hu. Nach dieser Formel erhält man 12,5 Liter Heizöl um 1.000 Liter Wasser auf 60° Grad zu erwärmen.

Heizenergie

45% nutzen Gas

Heizenergie: 45% nutzen Gas

(20. März 2004) - Anfang 2003 nutzten 45% aller deutschen Privathaushalte Gas als Heizenergie, so das Statistische Bundesamt. Heizöl setzen 37% der Haushalte ein, 1993 waren es 35%. Feste Brennstoffe wie Kohle und Koks werden im früheren Bundesgebiet seit 1993 konstant niedrig von 6% genutzt. In den neuen Ländern und Berlin-Ost hat sich die Zahl der Haushalte, die mit Gas heizen, innerhalb der letzten zehn Jahre von 23% auf 67% nahezu verdreifacht, und die Zahl derer, die Heizöl nutzen, von 12% auf 22% fast verdoppelt. Der Anteil der festen Brennstoffe ging in Ostdeutschland von 49% in 1993 auf derzeit 9% zurück.

letzte Änderung: 04.05.2025