Argumente zur Windenergie
Relaunch für Windmonitor
(27. März 2015) Das Fraunhofer IWES behandelt auf der neugestalteten Website www.windmonitor.de umfassend und anschaulich Schwerpunktthemen der Windenergie aus Deutschland und der Welt. Unter anderem wird der onshore realisierte Rekordzubau von über 4,6 GW Windenergieleistung im vergangenen Jahr im monatlichen Verlauf und nach Bundesländern sowohl tabellarisch wie grafisch aufbereitet.
Eine Besonderheit des Windmonitors stellt die neue interaktive Offshore-Karte dar, die den Ausbaustand der Windparks in europäischen Gewässern veranschaulicht. Durch einen Klick werden Informationen zu einzelnen Parks, Ländern und Gewässern angezeigt. Weiterhin können Abstände von Park zu Küste gemessen und Parks mit verschiedenen Projektstatus gefiltert angezeigt werden.
Der vom BMWi geförderte Windmonitor bietet der Fachöffentlichkeit online kostenlose Informationen zur Technik- und Kostenentwicklung der Windenergie und ermöglicht u. a. Politik, Forschung, Investoren, Herstellern und Betreibern eine objektive Sicht auf die On-und Offshore-Windenergienutzung.
Der Chemiker Hans Penner hat die Nachteile der Windenergie-Nutzungzusammengestellt und öffentlich verbreitet. Seine Argumentesind hier wiedergegeben und ergänzt um Argumente für dieWindkraft-Nutzung.
Contra und Pro Windenergie
Der Chemiker Hans Penner hat die Nachteile der Windenergie-Nutzung zusammengestellt und öffentlich verbreitet. Seine Argumente sind hier wiedergegeben und ergänzt um Argumente für die Windkraft-Nutzung.
(14. Dezember 2003)
Contra |
Pro |
1. Standort Deutschland ungeeignet Deutschland ist für die Nutzung der Windenergie kein geeigneter Standort. Deutschland ist zu dicht besiedelt. Es steht in Deutschland zu wenig Landschaftsfläche zur Windenergienutzung zur Verfügung. Die Errichtung von Windkraftanlagen nähert sich bereits jetzt einer Grenze. Die Windenergienutzung ist keine Wachstumsbranche mehr. |
Deutschland ist weltweit Windland Nr. 1 Windenergie erzeugt heute bereits 5,5 Prozent des Nettostrom-Verbrauchs in Deutschland. Auf rund einem Prozent der Fläche Deutschlands kann etwa ein Drittel des deutschen Strombedarfs aus Windkraft gewonnen werden - das entspricht etwa dem heutigen Anteil Atomenergie. Bis 2010 sind rund zehn Prozent möglich. Deutschland ist weltweit das Land mit der größten Zahl von Windkraftanlagen.
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2. Effizienz der Windenergie-Anlagen zu gering Windkraftanlagen sind im Jahresdurchschnitt nur zu etwa 14 Prozent ausgelastet, das heißt, sie arbeiten im Durchschnitt nur 3,5 Stunden am Tag. Die großtechnische Speicherung von Strom ist nicht realisierbar.
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2. Effizienz beachtlich Eine einzige Windkraftanlage kann 4.500 Menschen versorgen. Eine Rotorfläche von etwa 25 x 25 Zentimetern genügt, um den Jahresstrombedarf einer Person zu decken. Windenergieanlagen laufen mehr als 7.000 Stunden im Jahr, also 80 Prozent des ganzen Jahres. Bezogen auf die Maximalleistung läuft eine Anlage in Deutschland durchschnittlich 1.427 Stunden jährlich, also fast vier Stunden täglich. |
3. Windenergie-Anlagen nicht konkurrenzfähig Windkraftanlagen sind gegenüber Kernenergie- und Fossilenergie-Anlagen |
3. Wind wird 2015 konkurrenzfähig Seit 1990 sind die Preise für Windstrom um 55 Prozent gefallen. Bis 2010 wird eine weitere Senkung um mindestens 20 Prozent erreicht werden. Stromkosten von Windkraft müssen mit den Kosten neuer konventioneller Kraftwerke verglichen werden (zirka 3,5 Cent pro Kilowattstunde) und auch die Umweltschäden konventioneller Stromerzeugung einbeziehen. Während die Kosten für Strom aus konventionellen Kraftwerken in den kommenden Jahren laufend steigen werden, wird Windstrom schon 2015 wettbewerbsfähig sein. |
4. Regelenergiebedarf zu hoch Windenergie-Anlagen können die Kernenergie- und Fossilenergie-Anlagen nicht ersetzen, weil Wind nicht immer weht. Kommt plötzlich Wind auf, müssen die Fossilenergie-Anlagen extrem schnell in den unwirtschaftlichen "stand-by"-Bereich zurückgefahren werden. |
4. Regelenergie kein Problem Die in Deutschland vorhandenen Speicher- und Pumpspeicherwasserkraftwerke (rund 10.000 Megawatt) reichen, um die Schwankungen des Windangebots auszugleichen. Die Schwankung ist zu mehr als 97 Prozent eine Stunde im Voraus prognostizierbar. Selbst wenn gedrosselte Kohlekraftwerke als Regelkapazität eingesetzt werden, können sie die Emissionseinsparung durch Windstrom nur um wenige Prozent schmälern. |
5. Wind nur mit Zwang durchsetzbar Windenergiestrom ist auf dem freien Markt nicht konkurrenzfähig. Die Windenergie-Nutzung ist deshalb nur zwangswirtschaftlich durchsetzbar. Die Zwangsabgaben für die Windenergie-Nutzung betragen im Jahr 2003 etwa zwei Milliarden Euro. |
5. Zusatzkosten denkbar gering Für einen Durchschnittshaushalt schlägt die Einführung der Windenergie nur mit monatlich einem Euro zu Buche. Dieser Geldbetrag kann durch Installation einer zusätzlichen Stromsparlampe erwirtschaftet werden. Der Wechsel in den günstigsten Tarif des eigenen Versorgers bringt sogar größere Ersparnisse. |
6. Windenergie Anlagen auf See illusorisch Auf See Windenergie-Anlagen zu errichten, ist wesentlich teurer als auf dem Land. Ein Gewicht von 300 Tonnen auf einer Säule von über 100 Metern Höhe mit einer 20 Meter tiefen Gründung wird starken Querkräften ausgesetzt. Windenergie-Anlagen auf See behindern die Fischerei, die Seefahrt und nächtliche Vogelschwärme. Sie erfordern hohe Wartungs- und Versicherungskosten sowie hohe Kosten für den Stromtransport. |
6. Offshore-Anlagen Große Offshore-Windparks sind zur Zeit in Dänemark, Großbritannien und Irland im Bau. In Deutschland werden die ersten Anlagen 2005 ans Netz gehen. Die Anlagen stören auf dem Meer kaum jemanden. Die höheren Erträge von Offshore-Anlagen überwiegen die höheren Kosten solcher Anlagen.
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7. Windenergie-Nutzung ist unsozial Die Investoren von Windenergie-Anlagen genießen Steuervorteile, die von den übrigen Bürgern kompensiert werden müssen. Windenergie-Anlagen mindern die Lebensqualität der Anlieger. Der Immobilienwert der Nachbargrundstücke von Windkraftanlagen sinkt beträchtlich. |
7. Windkraftausbau ist Gemeinschaftsaufgabe Der Ausbau erneuerbarer Energien ist für eine Volkswirtschaft, die zu 74 Prozent von Energieimport aus wirtschaftlich und politisch unstabilen Regionen abhängt, eine Überlebensfrage. Diese Aufgabe ist eine typische Staatsaufgabe ähnlich dem Bau von Straßen oder Eisenbahnen. Durch sorgfältige Planung werden Gefährdungen und Belästigungen von Mensch und Umwelt durch Windkraftnutzung ausgeschlossen oder auf ein Minimum reduziert. |
8. Volkswirtschaftliche Schäden Die Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke nach 32 Jahren statt 60 Jahren wie in den USA belastet die deutsche Volkswirtschaft bei Ersatz durch Windstrom und Strom aus Gas (50/50) mit etwa 250 Milliarden Euro. |
8. Volkswirtschaftlicher Nutzen Da das Uran bald zur Neige geht, muss der Strom aus anderen Quellen erzeugt werden. Dazu trägt die Windkraft wesentlich, aber nicht allein bei. Windkraft stützt auch durch die Wertschöpfung und durch die Schaffung von 50.000 Arbeitsplätzen das Wachstum und den Wohlstand. |
Reaktionen auf Pro und Contra zur Windenergie
(20. Dezember 2003) Hans Penner hatte seine Contra-Argumente an eine Reihe von Persönlichkeiten gemailt, denen auch die komplette Argumentation übersandt wurde. Es gab daraufhin eine Reihe von sehr interessanten Reaktionen, die wir hier komplett wiedergeben möchten.
Antwortmail von Hans Penner:
Dr. Hans Penner, Diplomchemiker - 76351 Linkenheim-Hochstetten
Sehr geehrter Herr Peters,
haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben und die Gegenüberstellung der Argumente für und gegen die Windenergie im Internet.
Ich meine, daß es sich hier um rationale Überlegungen handelt, die mit rationalen Mitteln geklärt werden können. Es sollte sich klären lassen, welche Argumente richtig sind und welche falsch sind.
Problematisch wird die Sache, wenn Menschen ideologisch festgelegt sind. Leider haben Sie meinen Namen falsch widergegeben: ich heiße Hans penner, nicht Peter Penner. Für eine Korrektur der Internetseite wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Penner
Lieber Herr Prof. Alt,
es ehrt Sie, daß Sie einer solchen Truppe Ihre kostbare Zeit schenken. Mein Tip: Lassen Sie´s. Wenn man schon nicht Öko-Gangster zu solchen Leuten sagen darf! Alles was gerade noch erlaubt ist, wäre bestimmt nur ein halber Volltreffer. Und so verharmlosend, daß man es sich gleich sparen sollte.
Wer sich zum guten Hirten der "Energieverbraucher" aufspielt und sie dann so dermaßen reinlegt, hat auf jeden Fall nichts unter dem Weihnachtsbaum verdient als einige kräftige Streiche von Knecht Ruprecht. Die wären gerecht - aber sicher wirkungslos. Ich verspreche Ihnen - die machen weiter, als ob nichts geschehen wäre. Man wird ja bezahlt dafür. Und beschwindelt die leichtgläubigen Energieverbraucher weiter mit fies getürktem Infomüll erster Ordnung. Die Rolle der Verbraucherzentralen (die mir aus inneren Abstimmungskreisen immer wieder kritisch berichtet wird) ist dabei ebenos dialektisch. Schlimmer kann man die Verbraucher in Energiefragen nämlich nicht hinters Licht führen. Man merkt, daß die Truppe nur als übles Werkzeug für verrückte Politik mißbraucht wird - weil sie eben abhängig von Staatsknete ist.
Daß der ganze Öko-Energie-Schmonz in Wahrheit eine abgefeimte Ausgeburt der Strommonopolisten ist, dürfte in diesem Kreis ja den meisten bekannt sein. Sie versperren damit den Korridor für billigen Basisstrom und verkaufen mehr teuren, dem Wettbewerb nicht zugänglichen Regelstrom. Und nutzen die Zwangseinspeisung des selbst hinten und vornherum organisierten Ökostroms mit scheinheiligem Augenaufschlag zur Marktabdichtung gegen fremden Wettbewerb und zur Preiserhöhung. Bewährte Monopolstrategie gegen den Verbraucher. Selbst Weihnachtsgänse rupft man mit mehr Respekt!
Das Interessante ist allerdings das Menschenbild der selbsternannten Energieverbrauchsapostel: Für wie blöd die ihre Mitmenschen nur halten! Das läßt schon tief blicken!
Ihnen und den weiteren anständig Gebliebenen in diesem Empfängerkreis zumindest ein segensreiches Weihnachtsfest!
Konrad Fischer Hauptstr.50 D-96272 Hochstadt/Main
Es ist wohl sehr schade, dass der "Bund der Energieverbraucher" die Bürgerinnen und Bürger so durch Falschinformationen in die Irre führt.
Als etwas sachkundiger Energieverbraucher daher eine kleine Richtigstellung, nur bezogen auf Punkt 5:
Es wird behauptet, im Gleichklang mit Verlautbarungen von unserem verehrten Bundesumweltminister Trittin, dass die Mehrkosten durch die Vergütung der Windenergie nur 1 Euro pro Monat ausmachten. Ein Blick in die Stromrechnung eines jeden weist derzeit einen EEG Aufschlag von 0,43 Cent/kWh aus. Dies ergibt bei 4.000 kWh Jahresverbrauch und 16 % Mehrwertsteuer eine Monatsbelastung von 1,67 Euro/Monat. Im nächsten Jahr wird der Aufschlag deutlich über 0,5 Cent/kWh sein. Natürlich erfahren auch alle Hersteller von Waren und Erbringer von Dienstleistungen den gleichen Aufschlag, so dass alle daraus folgenden Preise ebenfalls höher ausfallen. Die korrekte jährliche Belastungsberechnung durch die EEG-Windvergütung ergibt sich daher aus der Einspeisung (derzeit rd. 20 Milliarden kWh) und dem Mehrkostenanteil von mindestens 7 Cent/kWh wie folgt:
20 Milliarden kWh x 0,07 Euro/kWh = 1,4 Milliarden Euro dividiert durch rd. 40 Millionen Haushalte = 35 Euro/Haushalt plus 16 % MWSt = 40,60 Euro pro Jahr dividiert durch 12 = 3,38 Euro pro Haushalt im Monat. Hinzu kommt die dadurch bedingte Verteuerung aller Produkte und Dienstleistungen. Hierbei sind die Sekundäreffekt der Mehrbelastung für die Stromerzeugung aus den vorhandenen Kraftwerken zu Zeiten, wo der Wind nicht oder weniger stark weht (schlechterer Wirkungsgrad), oder für die Regelenergie noch nicht berücksichtigt. q.e.d.
Die ausführliche Richtigstellung der übrigen größtenteils unrichtigen Darlegungen des "Bundes der Energieverbraucher" möchte ich mir aus Zeitgründen ersparen.
Wenn man z.B. die unter Punkt 1 genannte Einspeisung von 5,5% entsprechend 27,5 Milliarden kWh zu Grunde legt, beträgt die monatliche Mehrbelastung je Haushalt bereits 4,65 Euro pro Monat.
Im übrigen brauchen die Bürger bezugnehmend auf Punkt 2 nicht 4 Stunden täglich Strom sondern 24 Stunden und das möglichst unterbrechungslos. Die Kostendegression ist bezugnehmend auf Punkt 3 vornehmlich eine Folge des Größenzuwachses der Anlagen und weniger aus rationellerer Fertigung herstammend.
Die Größendegression hat aber mit rd. 5 MW Einheitsleistung ein natürliches Ende erreicht. Dass Regelenergie aus Punkt 4 kein Problem darstellt, kann nur einer sagen, der von der Sache nun wirklich nichts versteht. Daher breche ich aus Effizienzgründen hier ab.
Solche Mitbürger haben uns wohl die unerfreuliche Pisa-Position eingebrockt. Es wäre gut, wenn sich ein Bundesverband in seinen Aussagen ein wenig um Sachkunde bemühen würde, sonst ist der Anspruch, Bundesverband zu sein, eher peinlich..
Mit freundlichem Gruß,
Helmut Alt
Sehr geehrter Herr Dr. Aribert Peters,
als einer der Kopienempfänger habe ich mir die Mühe gemacht, die von Ihnen empfohlene Gegenüberstellung der kritischen Äußerungen von Herrn Dr. Penner mit den Argumenten des "Bund der Energieverbraucher eV" unter anzusehen. Leider scheint Ihr Verein Propaganda mit Fakten zu verwechseln. Meine ursprüngliche Hoffnung, dass es sich beim "Bund der Energieverbraucher eV" um einen verbraucherfreundlichen Verein handeln könnte, wurde nach dem Besuch der von Ihnen ebenfalls empfohlenen Internetadresse www.energienetz.de gründlich enttäuscht.
Anstatt Fakten - Ideologie pur!
Wer ist eigentlich der Nachfolger von Dr. Hartkopf, der heute im Sinne von Bürokratismus total mit Bürgerinitiativen und Vereinen wie "Bund der Energieverbraucher eV" versucht den Bürger zu verdummen, um ihm anschließend das Geld aus der Tasche zu ziehen, mit dem die Bürokratie noch weiter ausgebaut wird? Vermutlich ist es heute nicht mehr "nur" ein Staatssekretär, sondern ein leibhaftiger Minister. Ich halte den Namen "Bund der Energieverbraucher eV" für eine arglistige Täuschung des Endverbrauchers, der seine Kosten nicht mehr "umlegen" kann, sondern aus eigener Tasche zu begleichen hat. Denn das, was der "Bund der Energieverbraucher eV" als Information verkauft, hat mit Fakten so gut wie nichts, mit voreingenommener Ideologie aber so gut wie ausschließlich zu tun.
Von praktischen Beispielen möchte ich nach der Lektüre "Leserbrief" in der Kategorie Atomstrom Abstand nehmen, da ich nicht gerne "Perlen vor die Säue" schütte.
Aber vielleicht können Sie mir eine Frage beantworten: In Ihrer Vita steht: "Geboren am 25. November 1948, verheiratet, drei Kinder, Studium der Physik in Berlin und Tübingen, Promotion an der TU Berlin auf dem Gebiet der Stadt- und Regionalplanung, Stipendiat des Wissenschaftszentrums Berlin, Lehraufträge an der TU-Berlin, Tätigkeit in der Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung, Arbeiten zur Kartographie, Regionalforschung, Arbeitsmarktpolitik, Abfall- und Energiewirtschaft." Sind Sie Dr. der Physik? Die Arbeitsschwerpunkte sind für einen promovierten Physiker nämlich aus meiner Sicht etwas ungewöhnlich, da sie mehr an einen Verwaltungsfachmann erinnern denn an einen Physiker.
Mit freundlichen Grüßen
Otto Wildgruber
Sg. Hr. Dr. Peters,
tolle Zusammenstellung, ehrlich.
Die Argumente mit denen die alten Energieformen (fossile und Uran) verteidigt werden, werden zusehends unehrlicher, weil keiner schreibt davon, dass in Deutschland die Atomkraft in diesem Sommer kläglich versagt hat (durch die Abschaltung wegen zu geringem Kühlwasser). Immer heißt es nur: es geht nicht immer ein Wind.
Aber der Unsicherheitsfaktor, dass nicht immer genügend Kühlwasser für die Atomkraft und die kalorischen fossilen Kraftwerke zur Verfügung steht, schreibt niemand. Deshalb freut es mich, wenn Leute wie Sie solchen Leuten wie dem Hr. Penner (so ein Penner ;-) Kontra geben.
Schöne Grüße aus Wien.
Lukas Pawek
Herausgeber Die erste Tages-Zeitung für Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit =
= Traue keiner Zeitung, die Du nicht selber schreibst
Nichts ist dauerhaft billiger als Sonne und Wind.
WIND - NEWS 30.10.03 BWE 16/16
Falsches Spiel: ENERTRAG deckt fünf der großen Lügen der Windkraftgegner auf
Die Erneuerbaren Energien - allen voran die Windenergie - treffen mit ihrem Erfolg auf den erbitterten Widerstand der konventionellen Energiewirtschaft. Die plötzliche Härte und Gleichförmigkeit der medienverstärkten Angriffe einiger Politiker lässt eine gezielte Kampagne vermuten. Die Stromwirtschaft steht vor wichtigen Weichenstellungen - der Kraftwerkspark muss weitgehend erneuert werden. "Die Erneuerbare Energie ist dabei neuen konventionellen Kraftwerken wirtschaftlich und ökologisch überlegen. Nur sie nutzt unbegrenzte und kostenlose Energiequellen. Das wissen auch die Betreiber von Kohle- und Kernkraft", so ENERTRAG-Vorstand Jörg Müller zur derzeitigen Debatte. "Durch gezielte Fehlinformationen versuchen sie, die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu beeinflussen. Hier geht es um Milliardeninvestitionen. Fließen diese aber in fossil befeuerte Kraftwerke, wird sich das als eine gigantische Fehlinvestition erweisen. Denn nichts ist dauerhaft billiger als Sonne und Wind." Anlass genug, über fünf der großen Lügen der Windkraftgegner aufzuklären.
Lüge 1: Windkraft kann herkömmliche Energieformen nicht ersetzen.
Wahr ist: Mit einem Mix aus Wind- und Wasserkraft, Sonnen- und Bioenergie kann der gesamte Energiebedarf gedeckt werden. Das Angebot dieser Energien ist hundertfach größer als der Energiebedarf. Die Grundlastsicherung für die wenigen wind- und sonnenlosen Stunden (ca. 5% des Jahres) ist mit Wasserkraft, Biomasse und Speicherkraftwerken machbar. Da bekanntlich Wind- und Solaranlagen häufig mehr Strom erzeugen, als zeitgleich verbraucht wird, lässt sich mit diesem Überschussstrom künftig unbegrenzt Wasserstoff für Verkehr und Industrie erzeugen. Diese leicht regelbare Wasserstoffproduktion gleicht das schwankende Energieangebot aus, so dass keine zusätzliche Regelenergie gebraucht wird.Durch intelligentes Lastmanagement und Energie-Wettervorhersagen sind Wind- und Sonnenenergie berechenbar. In Schleswig-Holstein (25 % Windstrom im Netz), lässt sich heute der Windstrom 24 Stunden im Voraus mit neunzig Prozent Genauigkeit vorhersagen.
Lüge 2: Windkraft trägt nicht zur Senkung des Schadstoffausstoßes bei.
Wahr ist: Eine dreistere Lüge kann man sich kaum vorstellen - denn nur Erneuerbare Energien arbeiten völlig ohne Schadstoffe. Jede einzelne 1,5-Megawatt-Windenergieanlage spart pro Jahr 9,3 kg Atommüll, 21 Tonnen Schwefeldioxid und 3.342 Tonnen Kohlendioxid. Damit hat Windenergie schon heute einen 10%-igen Anteil an den Klimaschutzzielen der Bundesrepublik Deutschland. Die Behauptung, dass durch angeblich nötige Regelenergie der Schadstoffausstoß steigen würde, ist falsch. Bei richtigem Lastmanagement unter Einbindung zehntausender Sonnen- und Windkraftwerke und der künftig noch größeren Zahl biomassebetriebener Blockheizkraftwerke oder Brennstoffzellen wird keine Regelenergie aus fossil befeuerten Kraftwerken benötigt.
Lüge 3: Windkraft ist unwirtschaftlich und teuer.
Wahr ist: Der angeblich so billige konventionelle Strom stammt größtenteils aus längst abgeschriebenen Kraftwerken. Seine Erzeugung wurde und wird jährlich mit mehreren Milliarden Euro staatlich subventioniert. Hier nur die bekanntesten Fälle: 3,3 Mrd. EUR Steinkohlesubventionen pro Jahr, etliche Steuermilliarden für Braunkohlerekultivierung, staatliche Kernenergieforschung, Steuerfreiheit für Kraftwerkskohle und Kernbrennstoffe sowie 35 Mrd. Euro für Kernkraft-Entsorgungsrückstellungen. Dazu kommt die preiswerte Möglichkeit der Enteignung von Grund und Boden, die zum Verschwinden ganzer deutscher Kulturlandschaften in den Tagebaugebieten geführt hat und weiter führt. Die konventionelle Energiewirtschaft trägt dabei keine finanzielle Verantwortung für ihre milliardenschweren Umweltschäden. Nichts davon kommt den Erzeugern Erneuerbarer Energien zu Gute, die keinerlei staatliche Subvention erhalten und die für jeden Quadratmeter Bodennutzung massive Ausgleichszahlungen leisten müssen. Solange dieses Ungleichgewicht besteht, verbietet sich jeder Preisvergleich von konventionellem und erneuerbarem Strom. Ohne dieses Ungleichgewicht aber ist Windenergie auch preislich das, was sie heute schon ist: die billigste verfügbare Energie. Übrigens: Selbst die von der Kohlelobby verbreiteten angeblichen Windstrom-Mehrkosten für den Verbraucher belaufen sich auf lediglich einen Euro pro Monat und Haushalt.
Lüge 4: Windkraft wird subventioniert - sogar stärker als die Steinkohle.
Wahr ist: Allein Kohle- und Kernenergie werden in unvorstellbarer Höhe direkt und indirekt durch Steuergeschenke subventioniert. Windkraft erhält dafür keinerlei Subventionen. Das bestätigt selbst Finanzminister Hans Eichel, der sagt: "Wind haben wir gar nicht im Haushalt". Es ist also vollkommen unmöglich, Subventionen für Windenergie abzubauen - es gibt sie gar nicht. Obwohl im Jahr 2002 sogar die EU-Kommission klar und eindeutig feststellte, dass die Vergütungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz keine Subvention darstellen und mit EU-Beihilferecht vereinbar sind, hält sich die Windkraft-Subventionslüge dank unverschämter Wiederholung durch Vertreter der Energiewirtschaft hartnäckig.
Lüge 5: Windkraft schafft keine Arbeit.
Wahr ist: Die Windenergie ist mit derzeit 46.000 Beschäftigten zur Jobmaschine und zum zweitgrößten Stahlabnehmer in Deutschland geworden. Sie bietet Menschen auch in strukturschwachen Gebieten neue Perspektiven und ist eine verlässliche Steuereinnahmequelle. Im gesamten Bereich der Erneuerbaren Energien sind bereits heute sogar 130.000 Menschen beschäftigt - das sind mehr als in der Atomindustrie und stellt Stein- und Braunkohle längst in den Schatten. Technik und Know-how für Erneuerbare Energien sind weltweit gefragt und die größte Chance für Deutschland, die wirtschaftliche Schwäche zu überwinden.
(2. September 2003) - Eine bundesweite Umfrage des SOKO-Instituts, Bielefeld..
Windräder stören nicht
(2. September 2003) - Eine bundesweite Umfrage des SOKO-Instituts, Bielefeld, ergab, dass sich Urlauber in Deutschland deutlich weniger durch Windkraftanlagen im Landschaftsbild gestört fühlen (27%) als durch Kern- oder Kohlekraftwerke (76%), Schornsteine (65%), Hochhäuser (58%), Autobahnen (56%), Sendemasten (44%), Hochspannungsleitungen (41%) und Bahntrassen (37%).
Am wenigsten durch Windkraftwerke beeinträchtigt sehen sich mit 18% die Anhänger von Bündnis 90/Die Grünen und am stärksten die Anhänger der FDP mit 31%.