Folie statt Klimaanlage: Passive Wohnraumkühlung
Von Louis-F. Stahl
(15. September 2021) Gleichwohl sich der Sommer dieses Jahr durch andere Extremwetterereignisse als Hitze auszeichnet, sorgt der Trend zu immer höheren Temperaturen und stärker ausgeprägten Hitzewellen für eine steigende Nachfrage nach Klimaanlagen – eine Entwicklung, die auch im Rahmen der Beratungsangebote vom Bund der Energieverbraucher seit Jahren zu beobachten ist. Die Stiftung Warentest hat in Heft 6/2021 eine Alternative zu energieverbrauchenden Klimaanlagen untersucht: Sonnenschutzfolien, die von außen an Fensterscheiben angebracht bis zu 87 Prozent der Sonnenenergie reflektieren und damit den Anstieg der Innenraumtemperatur deutlich mindern. Im Test konnte bei einem Wohnraum im Dachgeschoss mit einer solchen Folie die Anzahl der Stunden mit Raumtemperaturen über 26 °C um 70 Prozent reduziert werden. Von 11 getesteten Folien schnitten 10 Folien mit dem Gesamtergebnis „gut“ ab. Nur die Folie des Online-Anbieters Velken erreichte aufgrund einer lediglich befriedigenden Haltbarkeit auch nur das Gesamtergebnis „befriedigend“.
Zu den günstigsten für „gut“ befundenen Folien mit Preisen unter 25 Euro pro Quadratmeter zählen Bruxsafol, Ifoha, Opalfilm und Prosafe. Zu beachten sei, so die Warentester, dass die Folien mit einer Haltbarkeit von 3 bis 7 Jahren regelmäßig getauscht werden müssen und die Verdunklungswirkung auch im Winterhalbjahr das einfallende Sonnenlicht reduziert. Dafür seien unauffällige, nicht stark verspiegelte und rückstandsfrei entfernbare Folien auch in Mietwohnungen grundsätzlich zulässig. Als sehr effektiv haben sich in der Beratungspraxis vom Bund der Energieverbraucher zudem einfach nachrüstbare Vorbaurollladen und in verschiedenen Lichtdurchlässigkeitsstufen erhältliche Außenrollos erwiesen. Diese Lösungen haben zudem den Vorteil, dass die bei Folien nachteilige dauerhafte Verdunklung auch in den düsteren Jahreszeiten entfällt.