Das Auto gemeinsam nutzen

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Carsharing schiebt Elektromobilität

(27. August 2014) Die Unternehmensberatung Roland Berger legte die Marktstudie „Shared Mobility – Wie neue Geschäftsmodelle die Spielregeln für den Personenverkehr ändern“ vor. Mobilität gehöre zu den am schnellsten wachsenden Bereichen dieser Art von Ökonomie, bei der es ums Nutzen und nicht mehr ums Besitzen geht, so die Studie. Dank der intelligenten Verknüpfung von Mobilitätsangeboten nehme der Trend in den Großstädten weltweit stark zu. In den in neuen Geschäftsbereichen rund um Autos, Fahrräder, Mitfahrgelegenheiten und Parkplatzdiensten seien bis 2020 jährliche Wachstumsraten bis zu 35% zu erwarten.

Neben Start-ups drängten immer mehr etablierte Unternehmen wie Automobilhersteller, Transport- und Logistikfirmen sowie Fluggesellschaften auf den Markt. 2025 mache der Bereich in den Metropolregionen in Nordamerika, Europa und Asien um die 10% des Personenverkehrs aus, heute seien es unter 1%. Zudem sei „Shared Mobility“ der lang erwartete Schub in der Elektromobilität, so die Studie. Haupttreiber für das rasante Wachstum seien steigende Benzinpreise, Parkplatzmieten und sonstige Kosten beim Autofahren. 44% der Nutzer von Carpooling-Angeboten geben an, damit Geld sparen zu wollen.

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Pendler allein im Auto

Laut einer GfK-Umfrage bilden in Deutschland nur 6% aller Autofahrer Fahrgemeinschaften weiter lesen

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Ein Auto für alle Fälle

Egal, ob es um den wöchentlichen Einkauf, die Fahrt in den Familienurlaub oder einen Möbeltransport geht: Wer Carsharing betreibt, fährt jederzeit das richtige Auto und schont gleichzeitig die Umwelt. Organisiertes und privates Autoteilen kommt in Fahrt.
Von Catrin Krueger

(5. September 2012) Durchschnittlich 23 Stunden am Tag steht ein privater PKW nur herum – eine ziemlich schlechte Bilanz für ein Fortbewegungsmittel, das hohe Anschaffungs- und Unterhaltungskosten verursacht. Organisiertes Autoteilen – Carsharing – ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative. Viele Menschen teilen sich mehrere Autos, die von einer Zentrale verwaltet werden. Unterschiedliche Wagen parken an verschiedenen Orten und stehen je nach Bedarf für Stunden, Tage oder ganze Wochen zur Verfügung. Die Kosten berechnen sich nach Fahrleistung und Mietdauer. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mietwagen fallen darüber hinaus keine zusätzlichen Spritkosten an, denn die sind bereits im Tarif berücksichtigt. Der Nutzer muss sich nicht um Versicherung, Steuer und Wartung kümmern, das tut die Carsharing-Organisation.

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Neueste Fahrzeugflotte

Egal ob Stadtflitzer, Van oder Kombi, es handelt sich in der Regel um gewartete und vollkaskoversicherte Fahrzeuge. Carsharing lohnt sich finanziell für Kunden, die nicht jeden Tag ein Auto benötigen und höchstens 10.000 Kilometer pro Jahr fahren. Es eignet sich vor allem für Menschen, deren Bedarf an Autos sehr unterschiedlich ist, und kann eine interessante Alternative zum Zweitwagen darstellen.

Nach Angaben des Bundesverbandes CarSharing e.V. (bsc) ersetzt ein Carsharing-Auto im Durchschnitt vier bis zehn Privat-Pkw. Das reduziert auch die für private Autos benötigte Parkfläche. Die intensive Nutzung erfordert eine ständige Erneuerung der Fahrzeuge, so dass die Wagen in der Regel dem neuesten Stand der Technik entsprechen.

Buchen per Handy-App

Der Nutzer registriert sich bei einem Carsharing-Anbieter und zahlt eine einmalige Anmeldegebühr, die je nach Anbieter zwischen 20 und 50 Euro liegt. Manche Unternehmen kassieren zudem eine Jahres- oder Monatsgebühr. Bei den meisten Carsharing-Firmen kann man sich online registrieren. Daraufhin erhält der Nutzer eine  Karte, einen Chip oder ein Siegel zur Identifikation. Wer ein Fahrzeug benötigt, kann dies einfach online, per Handy-App oder telefonisch buchen. Die Autos stehen an bestimmten Parkplätzen bereit und werden ebenso an vereinbarte Stationen zurückgegeben.

Die Tarife variieren zwischen den einzelnen Anbietern, nach Tageszeit und danach, ob der Mieter das Auto fährt oder ob es parkt. Abgerechnet wird im Minuten- oder Stundentakt. Meist ist ein Betrag für die gefahrene Zeit und eine Kilometer-Pauschale fällig, die die Kraftstoffkosten beinhaltet. Die Preise sind häufig günstiger als eine vergleichbare Taxifahrt. Zur besseren Orientierung bieten die meisten Carsharing-Organisationen einen Tarifrechner für unterschiedliche Fahrzeug- und Zeit-Optionen auf ihren Internetseiten oder als Handy-App an.

738 Auto

Anmietung und Abrechnung werden im Zeitalter von Smartphones und Mikrochips immer unkomplizierter: Einige Anbieter kleben einen Mikrochip auf den Führerschein. Ein Blick auf das Smartphone zeigt, wo der nächste freie Wagen parkt. Verfügbare Fahrzeuge können auch einfach am Straßenrand mitgenommen werden. Der Mikrochip öffnet die Autotür. Der Schlüssel liegt im Handschuhfach – schon kann es losgehen. Nach der Fahrt stellt der Nutzer den Wagen an zuvor definierten Stationen oder auf dem nächstbesten Parkplatz in der Stadt ab – ein großes Plus in überfüllten Städten mit Parkplatzmangel. Allerdings muss die Rückgabe meistens auch innerhalb der Innenstadt erfolgen, sonst werden Strafgebühren fällig.

Ein Netz von Carsharern

Über 100 Carsharing-Unternehmen bieten Mietautos in rund 270 deutschen Städten an. Viele operieren nur lokal oder in mehreren Städten, andere werben mit einem bundesweiten Angebot.  Dabei vernetzen sich die Organisationen zunehmend und ermöglichen Quernutzungen; Wer zum Beispiel mit der Bahn in eine andere Stadt reist, kann dort vor Ort ein Auto der dortigen Carsharing-Organisation in Anspruch nehmen. In vielen Städten gibt es bereits Kooperationen zwischen Carsharing-Anbietern und Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs: Mitglieder der Carsharing-Organisationen erhalten beispielsweise verbilligte Zeitkarten für den ÖPNV. Kooperationen mit den Anbietern von Leihfahrrädern erweitern zusätzlich das Mobilitätsangebot: Jedes Mitglied hat so jederzeit und für jeden Fahrzweck das optimale Fahrzeug zur Verfügung.

Die ständig aktualisierte Ortsliste des Bundesverbandes CarSharing e. V., des Dachverbandes der deutschen Carsharing-Anbieter, listet alle Mitgliedsunternehmen auf. Ein Vergleich der zehn größten Anbieter findet sich unter: www.mobil.org, Rubrik Magazin/Winter 2011.

Boom für Carsharing

Beim Carsharing gehen die Branchenverbände bis 2020 in den deutschsprachigen Ländern von einer weiteren Verzehnfachung oder mehr aus: Innerhalb der kommenden acht Jahre könnte die Zahl der Carsharing-Nutzer auf zwei bis vier Milionen wachsen. Laut dem Bundesverband CarSharing e.V. (bsc) sind 2012 insgesamt 220.000 Deutsche als Autoteiler registriert. Das sind 30.000 mehr als ein Jahr zuvor.

Bei 5600 verfügbaren Wagen kommen somit 39 Nutzer auf ein Auto. Jedes Teil-Auto ersetzt nach Rechnung der Experten vier bis acht private PKW. Wer weniger als 12.000 Kilometer jährlich mit dem Auto zurücklegt, fährt mit einem Teilzeitwagen günstiger als mit einem eigenen Auto, hat der Verkehrsclub Österreich errechnet. Carsharing-Flottenanbieter setzten vermehrt auf sehr sparsame Modelle oder auf Elektroautos.

Die größte Fuhrpark-Flotte mit bundesweiter Präsenz bietet Flinkster, das Angebot der Deutschen Bahn. In mehr als 100 Städten stehen über 2.500 Autos an Bahnhöfen und in den Zentren bereit. BahnCard-Kunden erhalten besondere Konditionen. Außerdem hat die Bahn Leihfahrräder im Angebot (www.flinkster.de). Stadtmobil (www.stadtmobil.de) bietet in über 63 Städten rund 1.450 Autos, Cambio etwa 900 Fahrzeuge (www.cambio-carsharing.com).

Cabrio oder BMW auf Zeit

Auch die Autohersteller haben in den vergangenen Jahren Carsharing für sich entdeckt und gehen mit auffälligen Modellen auf Kundenfang. So bietet Daimler mit dem Projekt car2go weiß-blaue Smarts nicht nur in Deutschland, sondern auch in weiteren europäischen Großstädten an. BMW schickt bei DriveNow auffällig kolorierte Minis ins Rennen. Audi hat seinen A1 zum Zebramobil verwandelt und Volkswagen startet sein Programm Quicar mit dem Golf, bietet aber auch Cabrios und Transporter an.

Privates Autoteilen

Wer das eigene Auto mit Freunden oder Nachbarn teilt, kann das Fahrzeug häufig deutlich effizienter einsetzen. Darüber hinaus kann man sein eigenes Auto auch privat vermieten oder selbst ein Privatauto mieten. Dabei sollten alle Nutzer einen Vertrag abschließen. Eine Haftpflichtversicherung mit unbegrenzter Deckung sowie eine Vollkaskoversicherung kommen im Schadensfall für die Kosten auf. Empfehlenswert ist zudem eine Verkehrs- und Rechtsschutzversicherung. Informationen zum privaten Carsharing findet man unter www.rent-n-roll.de. Ein Mustervertrag zum privaten Autoteilen ist unter www.vcd.org zu erhalten.

Klassische Fahrgemeinschaften

Noch einfacher sind Fahrgemeinschaften, etwa für den Weg zur Arbeit: So lassen sich Fahrtkosten sparen. Umweltbewusste Arbeitgeber unterstützen Fahrgemeinschaften durch Vermittlungsbörsen, reservierte Parkplätze oder andere Vergünstigungen. Neben der Ersparnis von Kraftstoff, Versicherung und Reparaturen kann jeder Mitfahrer die Entfernungspauschale steuerlich geltend machen. Auf den Internetseiten www.pendlernetz.de, www.pendler-zentrale.de und www.citypendler.de finden sich Menschen, die täglich ähnliche Strecken zurücklegen.

Für längere Fahrten bringen Mitfahrzentralen Fahrer und Mitfahrer zusammen. Im Internet finden sich viele Anbieter, beispielsweise unter www.mitfahrzentrale.de, www.mitfahrgelegenheit.de oder www.pendler-zentrale.de. Auf diesen Seiten gibt es auch Fahrpreisrechner, die die Höhe der Spritkostenbeteiligung bei Mitfahrern berechnen.

Günstiges Taxisharing

Seit Kurzem kann man auch bei Taxifahrten Fahrgemeinschaften bilden. Der Fahrgast gibt seine Daten zur gewünschten Fahrt in eine App auf seinem Smartphone ein, etwa Anfahrt-Adresse und Zielort, gegebenenfalls auch Abholdatum und Uhrzeit. Als maximale Wartezeit kann man zehn oder 20 Minuten angeben. Der Anbieter sucht nach weiteren Nutzern, die eine ähnliche Fahrtroute anfragen. Der kalkulierte Fahrpreis der Sammelfahrt wird dann entsprechend dem Kostenverhältnis der jeweiligen Alleinfahrten unter den Fahrgästen aufgeteilt. Gestartet in München, soll das Modell bald auf andere Städte ausgeweitet werden (www.colexio.de).

Auch wenn die gemeinschaftliche Nutzung von Kraftfahrzeugen die Umwelt entlastet: Autofahren ist per se nicht besonders umweltfreundlich. Vielmehr kommt es auch zukünftig auf den persönlichen Mobilitätsmix an: Wer öfter mal mit Bahn, Bus oder Fahrrad fährt oder Kurzstrecken zu Fuß geht, schont Geldbeutel und Umwelt gleichermaßen.

Genehmigter Nachdruck aus: Verbraucher konkret 2/2012

Die Autorin Catrin Krueger arbeitet als Redakteurin bei der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. | Ein 24-seitiges Themenheft „Nachhaltige Mobilität“ ist für für 4,00 Euro (inkl. Versand) bei der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V., Elsenstr. 106, 12435 Berlin (auch online) erhältlich.

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Carsharing boomt

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