ZeroFlame: Sauberere Holzheizungen
Von Louis-F. Stahl
(1. September 2021) Holzheizungen werden gemeinhin als erneuerbare und auch ökologisch sinnvolle Technik wahrgenommen. Sowohl im Internet als auch in der Beratung vom Bund der Energieverbraucher sind jedoch seit Jahren zunehmend Beschwerden über die Emissionen von Holzheizungen wahrzunehmen. Rauch, Staub und ein beißender Geruch stehen ganz oben auf den Beschwerdelisten und belasten nachbarschaftliche Verhältnisse. Die Emissionsprobleme sind auch dem Gesetzgeber nicht entgangen. Über die Bundesimmissionsschutz-Verordnung wurden bereits jeweils zum 1. Januar 2015, 2018 und 2021 unzählige alte Einzelraumfeuerungsanlagen durch die Schornsteinfeger stillgelegt. Eine Nachrüstung von Filtern ist meist nicht möglich. Als Nächstes werden zum 1. Januar 2025 Anlagen mit Zulassungsdaten vor dem 22. März 2010 durch strengere Abgasvorschriften aus dem Verkehr gezogen. Erstmals werden zu diesem Termin voraussichtlich neben den Einzelraumöfen auch in einem größeren Umfang Pelletheizungen betroffen sein.
Verbraucher, die sich für eine Pelletheizung interessieren, sollten vor der Investitionsentscheidung ein besonderes Augenmerk auf die Abgaswerte legen. Einen guten Vergleich erlaubt die „Liste der förderfähigen automatisch beschickten Biomasseanlagen“ auf der Webseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Im Rahmen der vom BAFA administrierten „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) erhalten besonders schadstoffarme Pelletheizungen zudem höhere Zuschüsse, sodass sich der Mehrpreis sauberer Pelletheizungen nicht nur durch eine voraussichtlich längere Betriebserlaubnis lohnt, sondern sich dank des „Innovationsbonus“ in den meisten Fällen sofort bezahlt macht.
Eine besondere Innovation für sauberere Holzheizungsabgase hat der für seine Pelletheizungen mit Brennwerttechnik bekannte österreichische Pelletkesselhersteller Ökofen kürzlich vorgestellt: Durch einen neuartigen „Zero Flame“ Brennkammeraufbau erfolgt die Verbrennung ohne offene Flamme. Die Verbesserung der Abgaswerte ist erstaunlich: 75 Prozent Kohlenstoffmonoxid-Reduktion (CO) und satte 87 Prozent weniger Staubemissionen im Vergleich zur konventionellen Verbrennung. Der Aufpreis für die Zero-Flame-Brennkammer soll laut Hersteller 690 Euro betragen – der staatliche Innovationszuschuss bis zu 3.000 Euro.