ED 03/14 Der Preis des Holzes (S.16/17)

Holzpellets

Pellets: Mehr als 90 Prozent CO2-Reduktion

Holzpelletheizungen sind weiter auf dem Vormarsch. Sie können helfen, richtig viel CO2 einzusparen. Insbesondere wer eine alte Ölheizung hat, sollte einen Austausch vornehmen. Aber Pellets sind auch für Neubauten interessant, ob mit einem Pelletofen als Ergänzung oder statt einer Wärmepumpe.
Ein Beitrag von Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer.

(25. Januar 2019) Holzpellets sind „gepresstes Sägemehl“. Mit ihnen ist es möglich, in speziellen Heizkesseln und Pelletöfen einen automatischen Nachschub des Brennstoffs „Holz“ zu realisieren. Damit das reibungslos funktioniert, sind in der Norm ISO 17829 Qualitätsansprüche an Holzpellets definiert. Werden sie nach dieser Norm hergestellt und in den Handel gebracht, haben sie verschiedene definierte Eigenschaften, die für eine reibungslose und saubere Verbrennung wichtig sind.

532 Holzpellets im Feuer / Foto: BillionPhotos.com / stock.adobe.com

Pellets aus Sägeabfällen

Hergestellt werden Holzpellets unter hohem Druck zu rund 88 Prozent aus Säge-Nebenprodukten und zu rund 10 Prozent aus Industrieholz. Hinzu kommen maximal 2 Prozent Presshilfsmittel. In Deutschland werden pro Jahr nach Angaben des Deutschen Energieholz- und Pelletverbands etwa 2 bis 2,5 Mio. Tonnen Holzpellets produziert und davon ca. 1,85 Mio. Tonnen verbraucht. Der Überschuss geht in den Export. An Sägenebenprodukten stehen in Deutschland für die Pelletproduktion mindestens weitere 6 bis 7 Mio. Tonnen jährlich zur Verfügung. Es besteht also noch ein erhebliches Potenzial für weitere Pelletheizungen.

Pellets deutlich billiger als Heizöl

Der Energiegehalt genormter Holzpellets beträgt pro Kilogramm etwa so viel wie in einem halben Liter Heizöl. Aber anders als Heizöl verbrennen Pellets fast CO2-neutral. Sie sind deutlich billiger als Heizöl und kommen überwiegend aus Deutschland oder Nachbarstaaten wie Österreich.

390 532 Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer

Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer war früher tätig für das Bremer Energie Institut und forscht derzeit am IFAM Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik Bremen.

Heizöl ist aktuell wieder deutlich teurer geworden. Ende Oktober 2018 kostete HEL etwa 73 Euro pro 100 Liter; eine Lieferung von 3.000 Litern also ca. 2.190 Euro. Eine vergleichbare Menge an Holzpellets kostete zum gleichen Zeitpunkt jedoch nur ca. 1.625 Euro. Ersparnis: ca. 565 Euro beziehungsweise 26 Prozent. Vorteilhaft an Holzpellets ist ferner, dass ihr Preis bei weitem nicht so stark schwankt wie der Heizölpreis. Heizkosten sind so planbarer.

Anschaffung der Öfen teuer

Nicht so toll an Pelletheizungen ist, dass sie etwa zwei- bis dreimal mehr kosten als Ölheizungen. Da Pelletheizungen jedoch ökologisch vorteilhaft sind, fördert der Staat sie über das Marktanreizprogramm. Einige Kommunen geben noch zusätzlich etwas dazu: Zum Beispiel zahlt die Stadt Stuttgart in bestimmten Stadtbezirken mindestens 5.000 Euro für den Ersatz einer alten Heizölheizung durch eine moderne Pelletheizung. Eine Pelletheizung lässt sich übrigens sehr gut mit einer thermischen Solaranlage verbinden!

Pellets auch für Wohnsiedlungen

Entgegen der Annahme vieler Wohnungsunternehmen sind Pelletheizungen nicht nur etwas für Einfamilienhäuser! Ein positives Beispiel ist die Klimaschutzsiedlung der Porzer Wohnungsbaugenossenschaft Gewog aus Köln mit ihrem Projekt „Westhoven“: 84 Wohneinheiten wurden dort zwischen 2011 und 2016 neu errichtet. Sie werden durch Holzpellets und Solarthermie versorgt.

Pelletofen fürs Wohnzimmer

Wer ein Haus mit einer Wärmepumpe ausstatten möchte, sollte auch über einen Pelletofen nachdenken. Wärmepumpen und Pelletöfen ergänzen sich. Erstens wird die Wärmepumpe entlastet, wenn es wirklich kalt ist – zumal Wärmepumpen gerade dann nicht sehr effizient arbeiten. Zweitens holt man sich etwas für den Wohlfühleffekt und die Lebensfreude ins Haus. Oder schauen Sie gern einer Wärmepumpe beim Heizen zu? Und wer einen alten Kaminofen hat, sollte ebenfalls über einen Pelletofen nachdenken. Die Verbrennung darin ist wesentlich umweltfreundlicher und komfortabler. Da muss man nicht alle ein bis zwei Stunden Holz nachlegen.

Holzpellets statt Heizöl

Viele klagen, dass die Klimaschutzziele 2020 und wohl auch 2030 nicht erreicht werden. Doch gerade im Heizungsbereich lässt sich viel CO2 reduzieren. Hier sind wir Verbraucher und Hauseigentümer gefordert. Aber auch Bund, Länder und Kommunen sind am Zug. Der Einsatz von Heizöl für die Herstellung von Raumwärme muss deutlich und schnell reduziert werden. Allein die Substitution von hochbetagten Heizölkesseln könnte Millionen Tonnen CO2 ein-sparen – siehe Tabelle.

CO2-Einsparung
(Heizwert-) Ölheizungen – älter als 25 Jahre
2016 vorhanden ca. 862.000 Anlagen
zugehörige CO2-Emissionen ca. 8,1 Mio. t pro Jahr Bei 3.000 Liter Heizöl pro Anlage/Jahr,
einem Heizwert von 10 kWh pro Liter und
0,313 kg CO2 pro kWh
Umstellung auf Erdgas (40 % der Anlagen), auf Holzpellets, Holzhackschnitzel, Scheitholz und
Solarthermie (60 % der Anlagen) sowie 15 % verbesserte Energieeffizienz
verbleibende CO2-Emissionen verbleibende CO2-Emissionen ca. 1,6 Mio. Tonnen pro Jahr
CO2-Reduktion ca. 6,5 Mio. Tonnen pro Jahr

Um dieses große CO2-Reduktionspotenzial zu erschließen, wären zwei Dinge hilfreich:

  1. Eine zusätzliche Förderung von 3.000 Euro für die Substitution einer Heizölheizung durch eine Pelletheizung. Oder alternativ ein Verbot neuer Heizölanlagen; das käme den Staat billiger.
  2. Eine geförderte Beratung, ob ein Pelletkessel für das jeweilige Haus machbar wäre („Pellets-Check“).
Pellets-Check

In einem von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums geförderten Projekt der Fraunhofer-Gesellschaft wurde in den Jahren 2017 und 2018 ein Pellets-Check entwickelt. Mit diesem können Fachleute wie Heizungsbauer, Schornsteinfeger und andere Energieberater vor Ort feststellen, inwieweit ein Haus für eine Beheizung mit Holzpellets geeignet ist oder nicht. Um die Kosten in Höhe von rund 150 Euro für die Hauseigentümer zu reduzieren, wäre es hilfreich, wenn Länder oder Kommunen diesen Check fördern würden. Ein Musterförderprogramm ist derzeit in Arbeit.

Näheres zum Pellets-Check unter www.heicepece.de

Zertifizierte Pellets

Eine schlechte Qualität von Pellets kann Probleme verursachen. Eines dieser Probleme ist die Bildung von Schlacke, ein anderes die Verstopfung des Transportwegs der Pellets zum Kessel. Um gute Qualität zu erhalten, sollte man nur Pellets kaufen, die entweder das Zeichen „DINplus“ oder das Qualitätssiegel „ENplus A1“ tragen. Die Zertifizierung nach „ENplus“ ist umfassender als die von DIN certco. Beispielsweise wird auch die Nachhaltigkeit der Rohstoffe geprüft. „A1“ ist die höchste Klasse. Die Hersteller vieler Pelletöfen und Pelletkessel empfehlen den Einsatz ebendieser Pellets. Wer auf der sicheren und umweltbewussteren Seite sein will, sollte ENplus A1-Pellets verlangen. Dem Deutschen Energieholz- und Pellets-Verband zufolge wird mehr als 80 Prozent der Pelletsproduktion mit dem ENplus-Zeichen vermarktet.

Pellets nach ENplus A1 unterliegen einem umfassenden Zertifizierungsprozess. Die Anforderungen zielen vor allem auf eine einwandfreie Logistik ab. Kontrolliert wird die gesamte Kette von der Herstellung der Pellets bis zum Einblasen in den Lagerraum beim Endverbraucher. Die Anforderungen haben unter anderem Auswirkungen auf den Komfort (wie Geruch, Staub, Verstopfungen) und die Verbesserung der Verbrennungseigenschaften (Energieeffizienz, CO, Feinstaub).

Hintergrund der Zertifizierung ist auch, dass die Pelletsbranche enttäuschte Endverbraucher vermeiden will. Negative Meldungen verbreiten sich bekanntlich weitaus stärker als positive. Noch vor 10 Jahren haben Meldungen über verschlackte Kessel ein großes Echo gehabt. Das ist inzwischen bedeutend seltener geworden. Wenn man nach ENplus A1 zertifizierte Pellets kauft, sind Probleme, die dem Brennstoff bis zur Anlieferung in den eigenen Lagerraum anzulasten wären, nicht zu erwarten. Treten sie dennoch mal auf, gibt es bei ENplus-zertifizierten Pellets ein geregeltes Reklamationsmanagement. Auch der Bund der Energieverbraucher hilft seinen Mitgliedern.

Vorteile von Holzpellets:

– besonders gegenüber Heizöl –

  • Preisstabiler und billigerer Brennstoff
  • Natürlich, nachwachsend, heimisch
  • Kaum CO2-Emissionen
Nachteile von Holzpellets:

– gegenüber Heizöl –

  • Höherer Platzbedarf
  • Höherer Investitionsbetrag für die Heizungsanlage nötig
Ölheizung in Pelletheizung verwandeln

Statt der Anschaffung eines neuen Pelletheizkessels lassen sich auch viele bestehende Öl- und Gasheizungen durch einen wesentlich günstigeren Brennereinsatz in eine Pelletheizung umwandeln.

Ölheizung in Pelletheizung verwandeln

Statt der Anschaffung eines neuen Pelletheizkessels lassen sich auch viele bestehende Öl- und Gasheizungen durch einen wesentlich günstigeren Brennereinsatz in eine Pelletheizung umwandeln. Dies ist hierzulande leider noch kaum bekannt.

(13. September 2016) Viele alte Öl- und Gaskessel lassen sich nachträglich in eine Pelletheizung umwandeln. Das ist sinnvoll, denn Pellets sind sogar bei den derzeit niedrigen Gas- und Ölpreisen noch günstiger und auch umweltfreundlicher. Die Umrüstsätze verkaufen sich gut in ganz Europa, sind in Deutschland jedoch noch kaum bekannt. Der Marktführer Nordland Heizgeräte aus Cuxhaven hat weltweit schon 1.050 Pelletbrenner verkauft, die Firma Axiom bereits fast 400 Nachrüstbrenner.

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So wird umgerüstet

Der Pelletbrenner wird am Brennerflansch des Kessels an Stelle des bisherigen Öl- oder Gasbrenners befestigt. Diese Montage ist in rund zwei Stunden erledigt. Es sind keine größeren Umbauarbeiten notwendig. Man spart dadurch die Kosten für einen komplett neuen Heizkessel. Der Pelletbrenner von Nordland ist ein High-Tech-Produkt, das in Estland hergestellt wird. Er arbeitet vollautomatisch, wie der bisherige Öl- oder Gaskessel. Jedoch muss man alle ein bis drei Wochen die Asche aus dem Kessel entfernen. Außerdem braucht man einen Pelletvorratsbehälter im Keller.

Tipp

Mitglieder im Bund der Energieverbraucher e. V. bekommen beim Kauf eines Pelleteinsatzes einen deutlichen Rabatt eingeräumt. Bitte geben Sie bei der Bestellung Ihre Mitgliedsnummer im Verein an oder wenden Sie sich an den Verein.

Voraussetzung ist, das der Feuerraum im bisherigen Kessel groß genug ist, damit die Flammenspitzen der Pellets ausbrennen können, und es muss auch noch genügend Platz für die Aufnahme der Asche vorhanden sein. Der Pelletbrenner wird von einem der Partnerbetriebe des Brennerherstellers montiert. Kostenpunkt für den Pelletbrenner: 2.500 Euro zuzüglich Einbaukosten und Pelletlager.

Durch den Tausch des Brenners entsteht ein neuer Kessel, der vom Hersteller auch mit einem neuen Typenschild versehen wird. Der Hersteller des neuen Brenners übernimmt auch die Garantie und die Wartung. Die Brenner halten die vorgeschriebenen Feinstaubwerte ein und sind in Deutschland geprüft und zugelassen. Die Brenner sind kompatibel mit den meisten Gas- oder Ölkesselbefestigungen für Standkessel mit horizontalem Feuerraum und deren elektronischen Anschlüssen.

Die Umrüstung geht in folgenden Schritten vonstatten:
  • Foto von Typenschild sowie Heizung machen und an den Hersteller senden.
  • Wenn der Hersteller sein Okay gibt, dann Schornsteinfeger fragen und Pelletlagerung abklären.
  • Brenner sowie Lager bestellen und installieren lassen. In etwa zwei Stunden ist der alte Öl- oder Gasbrenner gegen einen vollautomatischen Pelletbrenner ausgetauscht.

Die Erfahrungen der Anwender sind positiv. Allerdings muss man bereit sein, sich in regelmäßigen Abständen um die Heizung zu kümmern, Pellets nachzuschütten oder Asche zu entfernen. Belohnt wird man durch geringe Brennstoffpreise, ein gutes Umweltgewissen und geringe Umrüstkosten.

Blog über das Nachrüsten: www.pelletbrenner-nachrüsten.info

Infos über Holzpellets

Pellets werden zu über 90 Prozent aus Sägenebenprodukten wie Sägespänen hergestellt, die beim Einschnitt im Sägewerk anfallen. Das heißt, für Pellets werden keine Bäume gefällt. Zudem nimmt der Holzvorrat in Deutschland kontinuierlich zu, da weniger Holz genutzt wird als nachwächst. Das ist vielen Verbrauchern jedoch nicht bewusst.

Ebenfalls oft vergessen wird die Tatsache, dass hierzulande europaweit die meisten Pellets produziert werden und Pelletimporte daher nicht gebraucht werden. Mit dem heimischen Energieträger lassen sich zudem Heizkosten sparen: In den letzten zehn Jahren waren Pellets durchschnittlich 30 Prozent günstiger als Heizöl. Die Presslinge verbrennen dank des automatischen Betriebs effizient und emissionsarm. Dadurch sind Pelletheizungen – abgesehen von gelegentlichen Brennerreinigungen – komfortabel und klimafreundlich zugleich.

Kohlenmonoxid im Lagerraum für Holzpellets

In Immobilienbroschüren wird über Probleme in Pelletlagerräumen berichtet.

Kohlenmonoxid im Lagerraum für Holzpellets

(1. Oktober 2015) 

Frage: In Immobilienbroschüren wird über Probleme in Pelletlagerräumen berichtet. Wir haben vor mehreren Jahren auf Pellets umgerüstet. Um ganz sicher zu gehen, haben wir einen Kohlenstoffmonoxid-Melder gekauft für rund 40 Euro. Er zeigt keinerlei Belastung an. Was ist von dieser Diskussion zu halten?
Reinhard Hartmann, Leinach

Antwort des Deutschen Energieholz- und Pelletverbands:

Es besteht das Risiko, dass Pellets ausgasen und sich gefährliche Konzentrationen von Kohlenstoffmonoxid bilden – wie stark, das hängt von verschiedenen Faktoren ab: von der bei der Pressung eingesetzten Holzart bis zur Lagerdauer. Grund hierfür ist, dass ungesättigte Fettsäuren im Holz oxidieren und in gasförmigen Zustand übergehen. Je „frischer“ die Pellets sind, desto stärker ist die Ausgasung.

Zur Vermeidung dieses Risikos reichen bei gewöhnlichen Verbraucherlagern einfache Maßnahmen aus, idealerweise das Anbringen von belüftenden Deckeln auf den Einblasstutzen. Das allmählich austretende Kohlenstoffmonoxid wird dann über den Luftaustausch aus dem Lager abgeführt, so dass sich keine gefährlichen Konzentrationen mehr ansammeln können. Vor dem Betreten sollte eine ausreichende, mindestens 15-minütige Belüftung durch das Öffnen der Türe erfolgen. Der von Ihnen installierte Warnmelder bietet darüber hinaus eine zusätzliche Sicherheit. Auf fast zwei Drittel der Pelletlager in Deutschland sind zudem von Heizungsbauern, Schornstein­fegern und Energiehändlern Aufkleber mit Sicherheitshinweisen angebracht worden. Ein erhöhtes Risiko, wie auch die bislang bekannten Unfälle, sind vor allem dort aufgetreten, wo große Mengen an Pellets gelagert werden oder wo eine Fehlfunktion der Heizung mit Rückströmung der Rauchgase erfolgt ist.

Enplus

Neue Pelletnorm

Enplus

(26. Februar 2010) Die neue Qualitätsnorm für Holzpellets heißt Enplus. Sie ist strenger als die bisherige Norm DINplus, denn die Zertifizierung umfasst die gesamte Lieferkette, nicht mehr nur das Endprodukt. Eine Identifkationsnummer erlaubt es, den Weg jeder Charge zurück zuverfolgen. Das Zertifikat gibt es nur, wenn jeder Akteur der Lieferkette die Anforderungen erfüllt.

532 Pellets / Foto Pixelio.de/Rainer Sturm

Die Einzelanforderungen sind bei der alten Norm strenger. Beim Heizwert fordert die Enplus mindestens 4,6 Kilowattstunden je Kilo, die DINplus fünf Kilowattstunden pro Kilo. Auch beim Aschegehalt ist die DINplus anspruchsvoller. Die Enplus wurde vom Deutschen Pelletinstitut ausgearbeitet und setzt die entsprechende EU-Norm (EN 14961-2) um.

Die neue Norm gibt es in drei Qualitätsstufen: Enplus A1, Enplus A2 und En B als Industrienorm. Ob und wann sich die neue Norm am Markt durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.

Pellets bestehen "Test“"

Emissionsarme Verbrennung

Pellets bestehen "Test"“

(07 . September 2009) Die Stiftung Warentest hat Marken-Holzpellets von zehn Herstellern untersucht (test Spezial Energie, Mai 2009). Die Produkte erhielten durchgängig das Gesamturteil "gut". Die getesteten Pellets lieferten laut Stiftung Warentest nicht nur weitgehend CO2-neutrale und damit umweltschonende Heizwärme, sondern schnitten auch in Bezug auf die Umwelteigenschaften sehr gut ab.

Es habe keinerlei Anhaltspunkte für die Verwendung unsauberer Holzreste gegeben. Damit sei eine emissionsarme Verbrennung gewährleistet.

Heizkosten sparen mit Pellets

Ein Überblick über die Möglichkeiten der Pelletheiztechnik

Heizkosten sparen mit Pellets

Ein Überblick über die Möglichkeiten der Pelletheiztechnik
von Claudia Hilgers

(10. März 2009) Hohe Heizölpreise im vergangenen Jahr, die Versorgungsunsicherheit beim Erdgas Anfang 2009 und die Pflicht beim Neubau mit erneuerbaren Wärmequellen zu heizen, veranlassen immer mehr Hausbesitzer zum Wechsel auf alternative Brennstoffe wie Pellets und Holz. 2008 haben die Heizungsinstallateure 22.000 Pelletkessel installiert, damit stieg die Zahl der Pelletheizungen in Deutschland auf 105.000 Anlagen. Für 2009 wird mit 35.000 Neuanlagen gerechnet. Das Heizen mit nachwachsendem Brennmaterial gibt die Sicherheit, auch ohne Gas oder Öl nicht im Kalten zu sitzen. Das ist nicht nur klimafreundlich sondern auch preiswerter. Die durchschnittlichen Kosten für eine Tonne Pellets lagen 2008 im Durchschnitt bei 200 Euro die Tonne (Quelle CARMEN e.V auf Basis einer 5-Tonnen-Lieferung im 50-km-Umkreis).

Worauf sollten Sie beim Pelletheizungsvergleich achten?
  • Der Kesselwirkungsgrad gibt Auskunft, wie effektiv die Pellets im Kessel verbrennen. Wählen Sie einen Kessel mit einem Wirkungsgrad über 90 Prozent. Nur diese Kessel und Öfen werden staatlich durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Die aktuelle Liste der förderfähigen Geräte ist im Internet unter www.bafa.de veröffentlicht.
  • Die Emissionswerte für Staub und Kohlenmonoxid sind ein Maß für die Umweltfreundlichkeit des Pelletkessels. Niedrige Emissionen sind bei kleinster geprüfter Leistung wichtig, da der Kessel (ohne Pufferspeicher) nur an den kältesten Tagen mit voller Leistung heizt.
  • Moderne Kessel besitzen eine automatische oder zumindest eine mechanische Reinigung des Rauchgaswärmetauschers. Das stellt sicher, dass der Kessel immer optimal arbeitet.
  • Vergleichen Sie auch den Stromverbrauch des Kessels oder Ofens im Heizbetrieb und im Stand-by-Betrieb. Günstig ist, wenn der Hilfsstrombedarf bei Nennwärmeleistung ein Prozent der erzeugten thermischen Leistung nicht überschreitet.
  • Wenn der Pelletkessel mit einer Solaranlage kombiniert wird, ist es günstig, wenn er im Sommer abgeschaltet werden kann und so der Stand-by-Verlust vermieden wird.

Holzpellets sind ein aus Sägespänen gepresster und naturbelassener Brennstoff. Erfunden hat das Heizen mit den Holzpresslingen ein US-amerikanischer Ingenieur in den 70er Jahren. Während in den USA heute noch die Pelletheizung als exotisch gilt, verbreitete sich die Heizungstechnologie in Skandinavien in den 80er Jahren und fand auch in Österreich viele Liebhaber. Mittlerweile haben sich die Österreicher neben den Schweden, Deutschen und Italienern als führende Anbieter von Pelletheiztechnik etabliert. Von Österreich aus breitete sich das Pelletheizen in den 90ern nach Deutschland aus. Seit 1996 sind Pellets hierzulande gesetzlich als Brennstoff zugelassen. Über hundert Hersteller bieten heute moderne Öfen mit ausgereifter Heiztechnik in verschiedenen Varianten an. Eine Holzpelletheizung kann sowohl Wärme für die Raumheizung als auch für die Warmwasseraufbereitung erzeugen. Weil die Pelletheizung mit vollautomatischer Brennstoffzufuhr arbeitet, bietet sie den gleichen Komfort wie eine Öl- oder Gasheizung.

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Die einem Liter Heizöl entsprechende Pelletmenge kostet im Februar 2009 46,5 Cent.

Pelletöfen

Die kleinste Pelletheizungen sind die sogenannten Luftgeräte. Das sind Einzelöfen, die als Zusatzheizung ihre Wärme an die Umgebungsluft im Raum abgeben. Der Unterschied zum Holzkamin besteht in der automatischen Pelletzufuhr in den Brennraum und dass diese Öfen ein Saugzuggebläse unterstützt. Es sorgt für Sauerstoffzufuhr für die Verbrennung und für den Rauchgastransport über Dach. Im Ofen befindet sich ein eingebauter Pellettank, den der Ofenbesitzer per Hand mit losen Pellets aus Säcken befüllt. So ein Vorrat reicht bis zu 100 Stunden Brenndauer je nach Ofenmodell und Wärmebedarf.

Bei tiefen Außentemperaturen wie in diesem Winter muss der Nutzer also öfter nachfüllen. Bei intensiver Ofennutzung liegt der durchschnittliche Brennstoffverbrauch bei drei bis vier Säcken Pellets pro Woche. Das Zünden der Pellets erfolgt automatisch per Knopfdruck am Gerät. Die Regelung der Ofentemperatur der Luftöfen erfolgt über ein Raumthermostat. Die meisten Pelletöfen verfügen heute über eine Fernbedienung per Infrarot oder Handy. Wegen des Saugzuggebläses und der Ofenregelung benötigt der Pelletofen anders als ein Holzkamin einen Stromanschluss.

Es gibt nur wenige Pelletofenmodelle, die ohne Strom funktionieren. Das Anzünden der Pellets erfolgt hier per Hand und die Rauchgase strömen über Naturzug in den Schornstein. Wegen technischer Probleme sind allerdings die meisten der stromlosen Geräte wieder vom Markt genommen worden. Pelletöfen gibt es auf dem Baumarkt, beim Heizungsbauer oder in Kaminofenstudios. Die Kosten für einen Einzelofen liegen ca. bei 2.000 bis 5.000 Euro mit Installation. Der Aufstellraum des Ofens sollte ausreichend groß sein, um ein Überhitzen zu vermeiden. Ein raumluftunabhängiges Ofenmodell mit einer geschlossenen Verbrennungsluftzufuhr von außen ist dann notwendig, wenn im Aufstellraum des Pelletofens eine Zwangslüftung besteht. Das kann zum Beispiel eine Küchenablufthaube mit Außenanschluss oder eine Zentrallüftung sein.

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Behagliche und sparsame Wärme durch Pellets

Zentralheizung im Wohnzimmer

Pelletöfen können auch als Zentralheizung arbeiten. Diese Öfen besitzen eine eingebaute Wassertasche. So wird der kleine Wärmetauscher bezeichnet, der einen Wasserkreislauf erwärmt, der an die Zentralheizung und die Brauchwassererwärmung angeschlossen ist. Die meisten Ofentypen heizen und erzeugen warmes Wasser mit 80 Prozent der Ofenwärme. Die restlichen 20 Prozent gehen an den Raum über die große Sichtglasscheibe und die Ofenoberfläche.

Eine Wärme, die im Winter willkommen ist, aber im Sommer bei reinem Brauchwasserbetrieb unerwünscht. Deshalb funktionieren die wassergeführten Zentralöfen nur mit einem Zusatzheizsystem wie zum Beispiel mit einer solarthermischen Anlage. Wie bei den Einzelöfen erfolgt das Befüllen des internen Vorratsbehälters per Hand. Es ist aber je nach Ofenmodell der Einbau einer automatischen Pelletförderanlage mit angebundenem Lagerraum möglich.

Eine oft angebotene Möglichkeit des Pellettransports vom Lager zum Ofen, ist die per Schwerkraft. Dafür muss der Pellet-Tank über dem Ofen angeordnet sein wie zum Beispiel in einem ungenutzten Dachraum. Ähnliche Pelletheizsysteme wie für Öfen gibt es auch als Einbaumodul für Kachelöfen, meist im bivalenten Betrieb mit Scheitholz. Die Kosten für wassergeführte Pelletöfen liegen ca. bei 4.000 bis 6.000 Euro mit Montage. Wer sehr geräuschempfindlich ist, der sollte seine Zentralheizung nicht im Wohnzimmer, sondern im Keller aufstellen.

Marktübersichten für Pelletkessel im Internet
  • EcoTopTen-Produkte Holzpelletöfen und Holzpelletheizungen
  • Marktübersicht Pellet-Zentralheizungen und Pelletöfen (2007) und Marktübersicht Scheitholzvergaserkessel/ Scheitholz-Pellet-Kombinationskessel (2007) als kostenfreie PDF-Broschüre unter: www.fnr.de im Menüpunkt Publikationen
  • Die Stiftung Warentest wird im Sommer 2009 eine neue Übersicht über Pelletkessel veröffentlichen: www.test.de
Pelletkessel

Die Kesseltechnik der vollautomatischen Pelletanlagen ist den Kinderschuhen lange entwachsen und steht im Komfort und Bedienung den anderen (fossilen) Kesselkollegen in nichts nach.

Die Zentralheizkessel beginnen mit einer Wärmeleistung ab vier Kilowatt. Sie gibt es genau wie die Öfen für den raumluftabhängigen und raumluftunabhängigen Betrieb. Etwas aufwendiger ist die Lagerhaltung der Pellets. Aber dafür stehen dem Kesselbesitzer für jede Einbausituation eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, vom Gewebesilo bis hin zum ober- oder unterirdischen Außentank.

Die Pellets transportiert entweder eine mechanische Förderschnecke oder ein Sauggerät vollautomatisch in den Vorratstank im Pelletkessel. Ist der Aufstellraum nicht unmittelbar neben dem Lager, kommt die Saugaustragung oder flexible Förderspiralen zum Einsatz. Lagersysteme bieten die meisten Kesselhersteller als Komplettsystem zusammen mit dem Kessel an.

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Pelletkessel und Lagersystem kosten rund 10.000 bis 15.000 Euro einschließlich Mehrwertsteuer und Montage.

Kostengünstiger ist es oft, wenn der Kesselinteressent das Lagersystem direkt beim Hersteller bezieht. Hier muss er aber darauf achten, dass er sich mit seinem Heizungsbauer abstimmt, ob das Lagersystem mit dem Pelletkessel kompatibel ist. Die Kesselregelung erfolgt wie bei herkömmlichen Heizungen temperaturabhängig. Bei Wärmebedarf werden die Pellets vom Innentank im Kessel in den Brennraum in der exakt bemessenen Menge befördert. Angezündet werden sie über einen Glühstab oder ein Heißluftgebläse.

Geregelte Verbrennung

Die Verbrennungsluftzufuhr und der Feuerraum sind so konzipiert, dass die Pellets kontrolliert und emissionsarm verbrennen. Pelletkessel können zwischen 30 und 100 Prozent ihrer Heizleistung abgeben und so wie ein Öl- oder Gaskessel auf unterschiedliche Außentemperaturen reagieren.

Auf dem Markt sind unterschiedliche Brennertypen, die alle zuverlässig arbeiten, wenn sie DINplus-Pellets und höhere Pelletqualitäten verbrennen. Bei wenigen Verbrauchern gab es im Winter 2007 auf 2008 unabhängig vom Kesseltyp Ärger mit Brennerverkrustungen, der sogenannten Versinterung oder Verschlackung von Pellets.

Die Branche hat lange nach den Ursachen dafür geforscht, die wahrscheinlich an einer Fehlmarge bei einem Pelletproduzenten lagen, aber eine eindeutige Ursache konnten sie nicht feststellen. Einige Kesselproduzenten haben darauf mit einer Konstruktionsänderung des Brenners reagiert. Eine Art Messer fährt über den Brennteller, um eventuelle Verbrennungsrückstände zu entfernen.

Der Deutsche Energie-Pellet-Verband hat zusammen mit den Kesselherstellern, Pelletproduzenten und Pellethändlern eine Vereinbarung beschlossen, die betroffenen Kunden ein kostenfreies Entleeren des Pelletlagers und eine Neulieferung garantiert. In diesem Winter sind allerdings bisher keine Störungen bekannt. Branchenkenner sprechen im Allgemeinen davon, dass skandinavische Kesselfabrikate unempfindlicher auf Brennstoffqualitäten reagieren, dafür aber nicht die Top-Schadstoffemissionswerte aufweisen wie die österreichischen Pelletkessel.

Kombinierter Pellet-Scheitholzbetrieb

Eine weitere Variante mit Pellets zu heizen, sind zentrale Kombikessel, die der Nutzer wahlweise mit Pellets oder Stückholz betreiben kann. Mit wenigen Handgriffen oder automatisch lassen sich diese Kessel vom automatischen Pelletbetrieb auf Handbetrieb umstellen und manuell mit Stückholz befeuern.

Die Kombikessel gibt es in der Ausführung als Kessel mit angebautem Pelletbrenner, der für den Betrieb mit Stückholz abgebaut wird oder mit Wechselrost. Die Kessel besitzen entweder getrennte Brennkammern mit einem gemeinsamen Wärmetauscher oder einen gemeinsamen Feuerraum für beide Brennstoffe.

Ebenfalls auf dem Markt sind Pelletkessel, die im Notbetrieb bei Stromausfall mit Stückholz arbeiten. Wer sich für das kombinierte Heizen mit Holz entscheidet, muss auch die zusätzliche Arbeit des Holzlagerns, Holzhackens und Scheitetragens in Kauf nehmen.

In unserem Zeitalter, wo der Run auf die Biomasse erst beginnt, muss mit der Abhängigkeit der Holz- von den Pelletpreisen gerechnet werden. Wer aber Waldbesitzer ist, kann sein Brennholz kostengünstig beziehen und unabhängig von Brennstoffpreisen heizen.

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Pelletfeuer im Wohnzimmer

Klein, aber oho: Pellets als Alternative

Wer vor dem Kauf einer Heizungsanlage steht, ist gut beraten, sicheine Pellet- Feuerungsanlage anzuschaffen. Alle Vorteile auf einenBlick.

Klein, aber oho: Pellets als Alternative

Wer vor dem Kauf einer Heizungsanlage steht, ist gut beraten, sich eine Pellet- Feuerungsanlage anzuschaffen. Alle Vorteile auf einen Blick.

(05. Juli 2008)

Leserfrage: Wir besitzen seit 13 Jahren eine Gasheizung. In absehbarer Zeit steht eine Neuanschaffung an. Sollen wir bei Gas bleiben oder raten Sie zu einem grundsätzlich günstigeren Heizungssystem? Für Tipps wäre ich Ihnen dankbar.

Hans-Walter Euhus, Buchholz

Der Bund der Energieverbraucher antwortet:

Sehr geehrter Herr Euhus, beim Austausch einer Zentralheizung sprechen heute mehrere Gründe für einen Wechsel von einer fossilen auf eine erneuerbare Wärmequelle. Im Vordergrund stehen angesichts der Öl- und Gaspreisentwicklung zumeist die Kosten. Selbst die höheren Anschaffungskosten für regenerative Heizungsvarianten machen sich dadurch relativ schnell bezahlt.

Dieser Trend wird sich bei einer realistisch prognostizierten Entwicklung der Öl- und Gaspreise weiter verstärken. Dazu muss man für die Zukunft verstärkt mit umweltpolitischen Maßnahmen rechnen, die den sparsamen Umgang mit CO2 belohnen und den Verbrauch fossiler Energieträger direkt oder indirekt bestrafen. Ein Beispiel dafür ist das heute schon in Baden-Württemberg geltende Wärmegesetz, das künftig in ganz Deutschland in Kraft treten soll.

Für den Austausch einer Gas- oder Ölheizung in einem Gebäude mittlerer Wohnfläche im Bestand würde ich Ihnen eine Pelletheizung empfehlen. Der Austausch ist unkompliziert. Allerdings müssen Sie als Besitzer einer Gasheizung berücksichtigen, dass Sie etwa fünf Quadratmeter zusätzlichen Raum für ein Pelletlager benötigen, am sinnvollsten in unmittelbarer Nähe zum Heizkessel. Beim Austausch einer Ölheizung ersetzt das Pelletlager einfach den Öltank, häufig in Form eines anschlussfertigen Lagerbehälter (Gewebetank). Der elektrische und hydraulische Installationsaufwand für eine Pelletheizung entspricht dem einer neuen Öl- oder Gasheizung.

532 Pelletfeuer

Unter Umweltgesichtspunkten schlägt die Pelletheizung die Wärmepumpe

Teure Anschaffung

Die Investitionskosten für eine Pellet-heizung inklusive Lagerbehälter, Förderanlage, Pufferspeicher und Installation liegen bei rund 17.000 Euro und damit etwa 10.000 Euro höher als für eine moderne Öl- oder Gasheizung. Von diesen Mehrkosten müssen noch die über Förderprogramme möglichen Zuschüsse abgezogen werden. Für Pelletheizungen mit Pufferspeicher beträgt die Fördersumme im Marktanreizprogramm des Bundes (www.bafa.de) 2.500 Euro. Damit reduzieren sich die Mehrkosten für die Investition auf 7.500 Euro.

Bei den heutigen Öl- und Gaspreisen amortisieren sich die höheren Investitionskosten relativ schnell. Pro 1000 Kubikmeter Erdgas oder 1.000 Liter Heizöl (diese Mengen ergeben einen Heizwert von 10.000 Kilowattstunden, das entspricht dem Heizwert von zwei Tonnen Pellets) spart der Kunde 300 bis 350 Euro. Bei einem jährlichen Verbrauch von 3.000 Litern Öl oder 3.000 Kubikmetern Erdgas rechnet sich die Anschaffung einer Pelletheizung bei heutigen Preisen nach etwa sieben Jahren, also einem Drittel der geschätzten Gebrauchsdauer einer Heizung. Noch deutlicher sind die Unterschiede zu einer Nachtspeicherheizung: In diesem Fall spart eine neue Pelletheizung sogar 60 bis 90 Euro pro 1.000 Kilowattstunden, das sind für ein Einfamilienhaus 1.500 bis 3.000 Euro pro Jahr.

532 Pelletssack

Das Öl der Zukunft?

Pellets oder Wärmepumpe?

Viele Verbraucher vergleichen die Rentabilität einer Pelletheizung mit der Installation einer Erdwärmepumpe. Dabei gilt es jedoch zu bedenken, dass die Investitionskosten für eine Wärmepumpe mit rund 20.000 Euro noch höher liegen als bei der Pelletheizung. Selbst wenn man von einer hohen Effizienz der Wärmepumpe ausgeht (die nicht immer gegeben ist), entstehen durch den meist stromintensiven Betrieb und für die Warmwasserheizung in einem älteren Einfamilienhaus leicht jährlich Stromkosten in Höhe von 2.000 Euro.

Zieht man den Umweltaspekt CO2-Emission noch dazu, schneidet die Wärmepumpe noch schlechter ab, da in Deutschland ein Strommix üblich ist, der vergleichsweise viel Elektrizität aus Kohlekraftwerken enthält. Steigt der Verbraucher aber auf CO2-freien Ökostrom um, klettert die Stromrechnung noch einmal deutlich. Pellets sind dagegen als Holzprodukt CO2-neutral, da sie beim Verbrennen nur so viel Klimagas abgeben, wie sie zuvor beim Wachstum des Holzes der Atmosphäre entzogen haben.

Kein Platz für Pelletlager?

Wenn der Platz für ein Pelletlager im Keller des Gebäudes fehlt oder bei stark wärmegedämmten Gebäuden der Innenraum für die Brennstofflagerung zu wertvoll ist, so gibt es die Möglichkeit, die Pellets unterirdisch zu lagern, etwa in einem Erdtank (Hersteller: Fa. Mall, www.mall.info.de). Sie können beispielsweise im Garten eingelassen werden. Alternativ kann man Pellets aber auch wettergeschützt im Garten oder Hof lagern.

532 Energiepreisentwicklung bis März 2006

Pellets unter der Lupe

Die Preisentwicklung für Pellets geriet durch einen starken Anstieg im Winter 2006/2007 in die Kritik: Die Branche musste sich den Vorwurf gefallen lassen, den Verlauf des Ölpreises für eigene Preissteigerungen zu missbrauchen - zu Unrecht: Der Pelletpreis befindet sich seit April 2007 (bis heute) wieder auf einem Niveau von etwa 180 Euro pro Tonne. Über die vergangenen fünf Jahre gesehen waren Holzpellets ein Muster an Preiskonstanz. Der Fachverband DEPV schätzt die heute bestehenden Produktionskapazitäten auf 2,3 Millionen Tonnen. Da die Branche hauptsächlich aus mittelständischen Unternehmen besteht, erscheint es für die Zukunft berechtigt, für Holzpellets stabile Preisverhältnisse anzunehmen. Angesichts stark steigender fossiler Energiepreise wird es zwar auch bei Pellets künftig zu Preissteigerungen kommen. Sie erscheinen aufgrund der großen heimischen Verfügbarkeit, den vielfältigen Strukturen und den beschriebenen Rahmenbedingungen im Gegensatz zu fossilen Energien aber überschaubar.

Zur Rohstoffsicherheit muss der Holzvorrat in Deutschland betrachtet werden, der sich (Bundeswaldinventur 2004) mit 3,4 Milliarden Kubikmeter auf einem Niveau befindet, das kein anderes Land in Mitteleuropa erreicht. Es gibt viele Sägewerke und eine hohe Rundholzproduktion. Da Pellets heute zum überwiegenden Teil aus Sägerestholz hergestellt werden, sind die Grundlagen für ihre Produktion in absehbarer Zeit also gesichert. Darüber hinaus bemühen sich die Produzenten heute schon um eine Erweiterung des Angebots durch Restholz aus dem Wald und durch das Pflanzen von Energiewäldern auf landwirtschaftlicher Fläche.

Vielfach werden Pellets in der Öffentlichkeit mit dem Thema Feinstaub in Zusammenhang gebracht. Fakt ist, dass Pellets etwas mehr Feinstaub emittieren als Öl- oder Gasheizungen. Durch moderne Technologie wie Verbrennungsüberwachung, automatische Brennstoffzuführung und -luftregelung, zusammen mit dem genormten (aschearmen), trockenen Brennstoff verfügen Pelletheizungen heute schon über die niedrigsten Emissionswerte aller Holzheizungen und könnten dadurch ohne technische Sekundärmaßnahmen wie Filter die strengen Feinstaubgrenzwerte unterbieten, die gegenwärtig in der Verordnung für kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) diskutiert werden.

Pelletheizung bieten dem Verbraucher einen hervorragenden Komfort. Aber Pellets müssen wie auch Öl regelmäßig geordert werden - die Verbraucher sollten sich daher stets über den Markt auf dem Laufenden halten

Bei Holzverbrennung fällt Asche zur Entsorgung an, allerdings nur etwa 0,5 Prozent der Brennstoffmasse, so dass diese Arbeit bei Pelletheizungen nur zwei- bis viermal pro Jahr ansteht. Pelletkessel funktionieren weitgehend automatisch und erzielen einen Wirkungsgrad von etwa 90 Prozent bei gleichzeitig sehr niedrigen Emissionen. Erste Geräte nutzen den Brennstoff durch Brennwerttechnik bis nahezu 100 Prozent.

Keine schrägen Lösungen

Im klassischen Lagerraum für Pellets sind die Böden schräg, damit sich der Speicher restlos leeren kann.

Keine schrägen Lösungen

(4. Oktober 2007) - Im klassischen Lagerraum für Pellets sind die Böden schräg, damit sich der Speicher restlos leeren kann. Der Raum für den schrägen Boden geht als Speicherplatz verloren. Beim Airbag-System ersetzt ein aufblasbarer Luftsack die Schräge. Leert sich das Lager, bläst ein Kompressor den Sack auf und die Pellets rieseln nach unten (Anbieter: Sanevo Vertriebs GmbH, Bioenegie-Team aus Bruckmühl).

532 Pellet-Airbags

Bei Bedarf kann man auch einfach ein Gewebesilo neben der Heizung aufbauen (Geoplast/ Österreich, Silobau Steinecke Pfaffenhofen) - das dauert nur zwei Stunden. Ein solcher Gewebetank kann auch vor dem Haus aufgestellt werden, wenn im Keller kein Platz ist. Eine andere Möglichkeit, allerdings wesentlich teuerer, ist die Lagerung in Erdtanks (Mall, Geoplast, Kugeltank der Firma Nau). Aus Schweden kommt ein Blechcontainer für Pellets, der im Garten aufgestellt werden kann (Firma Mafa, in Deutschland: Naturwärme GmbH aus Limbach oder Firma Roth Umwelttechnik, Bischofswerda).

Die Pellets gelangen üblicherweise durch eine Förderschnecke vom Lager zum Heizkessel. Ein Sauggebläse transportiert die energiereichen Winzlinge auch über weitere Distanzen. Eine solche Saugförderung ist relativ laut, kommt aber problemlos auch um scharfe Ecken.

Euphorie kühlt sich ab

Der Absatz von Pelletskesseln ist dramatisch eingebrochen.

Euphorie kühlt sich ab

(4. Oktober 2007) - Der Absatz von Pelletskesseln ist dramatisch eingebrochen: Im April 2007 lagen die Absatzzahlen um 67 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch der Verkauf von thermischen Solaranlagen ging um ein Viertel zurück. Umso heftiger fällt der Zuwachs bei den Wärmepumpen aus: Plus 175 Prozent. Die Stiftung Warentest hatte in einem Test (Heft 6/07) herausgestellt, in welchen Fällen sich Wärmepumpen lohnen: für sehr gut gedämmte Neubauten mit Fußbodenheizung und Tiefenbohrung.

Der Preisanstieg für Pellets Ende 2006, Engpässe bei der Versorgung im harten Winter 2005/06 und die Feinstaubdiskussion dämpfte hingegen das Wachstum für Pelletsheizungen. Nun reagiert die Zunft: Die Pelletspreise fielen im Sommer 2007 wieder auf das Niveau des Vorjahressommers. Einige Kesselhersteller bieten eine fünfjährige Preisgarantie für den Brennstoff.

Wirtschaftlichkeit und Wachstum

EEine Pelletheizung ist noch deutlich teurer als eine Öl- oder Gasheizung.

Wirtschaftlichkeit und Wachstum

(12. September 2007) Eine Pelletheizung ist wegen vergleichsweiser geringer Stückzahlen noch deutlich teurer als eine Öl- oder Gasheizung. Durch die geringeren Brennstoffkosten - jährlich für ein Einfamilienhaus etwa 800 Euro für Pellets gegenüber 1.500 Euro für Heizöl - amortisieren sich die höheren Anschaffungskosten in etwa vier Jahren.

532 Energiepreisentwicklung in Deutschland

In den vergangenen fünf Jahren konnte der Pelletmarkt in Deutschland ein stetiges Wachstum auf heute insgesamt fast 40.000 Pelletheizungen verzeichnen. Der dynamische Zuwachs an Holzpelletheizungen bestätigt, dass sich immer mehr Menschen der Vorteile bewusst werden und das viele Verbraucherinnen und Verbraucher, wie auch Unternehmen einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen und sich immer häufiger für diese moderne klimaschonende Heiztechnik entscheiden.

Heizsysteme

Auf dem Markt werden verschiedene Heizungssysteme angeboten, diesich vor allem in Bezug auf ihre Leistung und ihrenBedienungskomfort unterscheiden

Heizsysteme

(12. September 2006) Auf dem Markt werden verschiedene Heizungssysteme angeboten, die sich vor allem in Bezug auf ihre Leistung und ihren Bedienungskomfort unterscheiden:

  • Einzelöfen, die wie Kaminöfen im Wohnraum eines Hauses aufgestellt werden ermöglichen, mit Wassertaschen ausgestattet, einen Anschluss an ein Heizsystem, So kann man die Anlage zu einer Zentralheizungsanlage erweitern. Da ein Teil der erzeugten Wärme als Raumwärme abgegeben wird, bietet sich für die Brauchwassererwärmung im Sommer eine Kombination, etwa mit einer Solaranlage, an.
  • Zentralheizungsanlagen, die wie Öl- oder Gasheizungen in einem Heizraum eines Gebäudes installiert werden. Hier werden halb- und vollautomatische Systeme angeboten. Die beiden Heizungstypen unterscheiden sich lediglich im Arbeitsaufwand bei der Befüllung ihres Vorratsbehälters beziehungsweise des Lagerraums.

Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist die komplette Einlagerung des Jahresbedarfs an Brennmaterial zu empfehlen. Denn die einzelnen Säcke sind spürbar teurer als eine Lieferung als Schüttgut. Durchschnittlich vier bis fünf Tonnen reichen aus, um ein Einfamilienhaus versorgen zu können. Der Preis variiert hier je nach Region, Abnahmemenge und Anbieter und liegt zwischen 150 und 180 Euro pro Tonne. (180 Euro pro Tonne entspricht einem Heizölpreis von 36 Cent. Aktueller Ölpreis: 62 Cent).

Pelletpreise

Der Preis für Holzpellets ist seit Jahren stabil und sinkt tendenziell eher.

Pelletpreise

(12. September 2006) Der Preis für Holzpellets ist seit Jahren stabil und sinkt tendenziell eher. Dafür sorgt auch das wachsende Angebot. Die kleinen Presslinge werden zurzeit an 28 Standorten in Deutschland produziert. Dennoch war der Pelletsmarkt im Frühjahr 2006 lergefegt - Warten war angesagt. Der Aufbau weiterer 14 Produktionen in Deutschland ist für die nächsten Jahre geplant.

Und auch der Nachschub für die Pelletproduktion ist ebenfalls gewährleistet. In Deutschland wachsen etwa 80 Millionen Festmeter Holz jedes Jahr nach, von denen jedoch nur 50 Millionen genutzt werden.

Auch wenn sich der Markt schwerpunktmäßig auf den Endverbraucher stützt, können Pelletanlagen neben dem Ein- und Mehrfamilienhaus auch für Betriebe und öffentliche Einrichtungen genutzt werden, da größere Anlagen bis 800 Kilowatt angeboten werden.

Förderung

Der Einbau von Holzpelletheizungen finanziell gefördert.

Förderung

(12. September 2006) Auf Grund der derzeit noch höheren Anfangsinvestition gegenüber fossilen Heizanlagen wird der Einbau von Holzpelletheizungen finanziell gefördert. Das wichtigste Förderprogramm ist das Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Es fördert bundesweit einheitlich den Einbau von Pelletanlagen zur Zeit mit 60 Euro je Kilowatt installierter Leistung mindestens jedoch 1.700 Euro. Wohnraumöfen werden, wenn Sie an das Heizungssystem angeschlossen sind mit 1.000 Euro bezuschusst. Weitere Informationen und Anträge unter www.bafa.de.

Die Förderbedingungen in den einzelnen Bundesländern sind darüber hinaus sehr unterschiedlich. Während einige Bundesländer gar keine Förderung anbieten, stellen andere sehr attraktive, ergänzende Förderprogramme zur Verfügung. So fördert beispielsweise Nordrhein-Westfalen seit dem Jahr 2001 über die Holzabsatzförderrichtlinie des Umweltministeriums die Kleinfeuerungen zusätzlich.

Pellets auf dem Prüfstand

Die Zeitschrift Haus & Energie brachte in der Ausgabe von Januar/Februar 2006 eine ausführliche Marktübersicht über Pelletöfen für den Wohnbereich. Die Stiftung Warentest hat in Heft 8/2005 zehn Pelletkessel getestet und kam zu dem Ergebnis, dass bisherige Anlagen "noch wenig effizient" sind.

Scheitholz

Die Preise für Scheitholz liegen etwa gleichauf mit Pellets.

Scheitholz

(12. September 2006) Die Preise für Scheitholz liegen etwa gleichauf mit Pellets, wenn das Holz fertig aufbereitet gekauft wird. Wird Holz dagegen selbst zerkleinert, ergibt sich gegenüber Pellelts eine Kostenreduzierung auf jährlich etwa 200 Euro statt 800 Euro für Pellets und 1.500 Euro für Heizöl. Die Zeitschrift Solarboulevard brachte in Heft 4/05 eine Marktübersicht von 14 Stückholz-Heizkesseln.

Verschlackte Öfen

Die Asche verschlackt und legt die Heizung nach wenigen Tagen lahm.

Verschlackte Öfen

(10. März 2006) Viele Verbraucher haben ein Problem mit ihrer Pelletheizung: Die Asche verschlackt und legt die Heizung nach wenigen Tagen lahm, wenn die Schlacke nicht entfernt wird. Die Pellethersteller schieben die Schuld auf die Kesselhersteller, die wiederum die Pellethersteller in der Verantwortung sehen. Dabei tragen beide Verantwortung: Die Schlacke entsteht als Folge einer Überhitzung des Kessels.

Mögliche Ursache können Sand und Salzbestandteile in den Pellets sein. Sie senken die Ascheerweichungstemperatur und werden in der geltenden Norm nicht berücksichtigt. Die Branche arbeitet laut eigenen Angaben mit Hochdruck an Lösungen, um ihren guten Ruf nicht zu gefährden. Im Gespräch sind eine Überarbeitung der DINplu-Norm und eine Eingrenzung zulässiger Kesseltemperaturen.

Holzpellets - heute schon wirtschaftlich!

Wer die Nase voll hat von steigenden Öl- und Gaspreisen, der muss auf eine Pelletheizung umsteigen.

Holzpellets - heute schon wirtschaftlich!

Wer die Nase voll hat von steigenden Öl- und Gaspreisen und lieber vom deutschen Wald als von saudischen Scheichs versorgt werden will, der muss auf eine Pelletheizung umsteigen. Die Preise fürs umweltfreundliche Heizen liegen mit unter vier Cent je Kilowattstunde schon heute unter den Preisen von Öl und Gas - hier liegen die Preise bei sechs Cent. Weitere Preissteigerungen oder absehbare Lieferengpässe bei Öl und Gas lassen Pelletheizer ebenso kalt, wie der Streit um überhöhte Gaspreise.

(9. März 2006) - Holzpellets sind als Brennstoff nun seit einigen Jahren auch hierzulande bekannt und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die genormten zylindrischen Presslinge werden aus getrocknetem, naturbelassenen Restholz (Sägemehl, Hobelspäne, Waldrestholz) mit einem Durchmesser von sechs bis acht Millimetern und einer Länge von fünf bis 45 Millimetern hergestellt. Sie werden ohne Zugabe von chemischen Bindemitteln unter hohem Druck gepresst und haben einen Energiegehalt von circa fünf Kilowattstunden pro Kilogramm - so viel wie ein halber Liter Heizöl.

532 Holzpellets - Eine Handvoll umweltfreundlicher Wärme

Eine Handvoll umweltfreundlicher Wärme.

Gute Qualität

Die Qualitätsanforderungen für Pellets sind in Deutschland in der DIN 51731 und in Österreich in der ÖNORM M 7135 festgelegt. Seit Frühjahr 2002 ist zusätzlich ein neues Zertifikat, die "DIN Plus" auf dem Markt, das die Vorzüge der beiden vorgenannten Normen vereint.

Die Rieselfähigkeit der Pellets und normierte Größe ermöglichen eine einfache Handhabung, einen leichten Transport sowie den Einsatz automatischer Fördersysteme. Dadurch können die Pellets problemlos mit einem Tankwagen geliefert, in den Vorratskeller gepumpt und von dort automatisch vom Pelletkessel angefordert, gezündet und verbrannt werden. Pelletheizungen stehen damit Ölheizungen in punkto Komfort in keiner Weise nach. Lediglich die anfallende Asche muss vier- bis fünfmal im Jahr entnommen werden und kann dann problemlos im Garten als Dünger verstreut oder im Hausmüll oder der Biotonne entsorgt werden.

letzte Änderung: 25.01.2019