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Wer heut kein Passivhaus baut …

Frankfurt am Main darf sich mit gutem Gewissen -Passivhaus-Hauptstadt- nennen:

Wer heut kein Passivhaus baut …

Frankfurt am Main darf sich mit gutem Gewissen "Passivhaus-Hauptstadt" nennen: Dort entstanden in den vergangenen zehn Jahren über 800 neue Wohnungen und zwei Schulen in Passivhaus-Bauweise - so viele wie sonst nirgends in Deutschland. Während andernorts noch Bedenken herrschen, folgen die Frankfurter konsequent der Devise: "Wer heute kein Passivhaus baut, ist selbst dran schuld" - und wird sich in wenigen Jahren angesichts steigender Energiepreise ärgern.

(5. Dezember 2008) - Schon länger hat sich Frankfurt in der Klimaschutzpolitik einen Namen gemacht. So birgt die Main-Metropole über 120 dezentrale Blockheizkraftwerke. Nun ist die Bankenstadt zur Hauptstadt der Passivhausbauweise in Deutschland avanciert: Mit über 100.000 Quadratmetern Nutzfläche in verschiedensten Gebäuden in Passivhaus-Bauweise liegen die Hessen weltweit an der Spitze.

Dr. Werner Neumann

Gleich mehrere politische Grundsatz-beschlüsse ermöglichten, dass Frankfurt die Passivhaus-Bauweise zur Standardbauweise erhob. Das Erfolgsmodell beruht auf bewährten, wirtschaftlichen Techniken, attraktiven Wohnungen und Gebäuden und vor allem auf der Motivation und dem Engagement von Architekten, Bautechnikern, Vorständen von Baugesellschaften und der kommunalen Politik. Die Frage lautet daher nicht: Wie schwierig ist es, Passivhäuser zu bauen, sondern umgekehrt: Passivhaus - was denn sonst? Wer städtischem Gebäude mit höherem Energieverbrauch bauen will, muss dies nun begründen - nicht umgekehrt.

Erst fangen sie ganz langsam an …

Die ersten Passivhäuser stehen seit 1995 in Frankfurt. Es handelte sich dabei um Einzelobjekte, die oft genug vor allem dank des Pioniergeists der Hauseigen- tümer entstanden. Günstig war (und ist) in jedem Fall die Nähe zum Passivhausinstitut in Darmstadt und zum "Entdecker" des Passivhauses, Professor Wolfgang Feist. Schon die ersten realen Passivhäuser zeigten, dass das Prinzip funktioniert, denn Passivhäuser verknüpfen niedrigsten Energieverbrauch mit exzellenter Bau-qualität. So titelte die begeisterte "Bild"- Zeitung im Jahr 1998: "Frau Dörnemann hat 100 DM Heizkosten - nicht im Monat, sondern im Jahr!"

Schule in Passivhaus-Bauweise

Eine Keimzelle für den späteren Durchbruch der Passivhaus-Bauweise war im Jahr 1998 das Projekt "Wohnen bei St. Jakob - Grempstraße". Dort baute die Frankfurter Aufbau AG (FAAG), eine der Gesellschaften der Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding, die zu 100 Prozent der Stadt gehört. Zunächst unterstellte Mehrkosten sollte das damalige Förderprogramm "Energie" der Stadt Frankfurt und der PreussenElektra übernehmen. Später zeigte sich, dass die Baukosten eher niedriger als üblich lagen: Typische Baukosten (DIN 276, 300 + 400) liegen bei netto 1.100 bis 1.200 Euro pro Quadratmeter. Auch aufgrund der attraktiven Wohnlage und einer sehr praktischen Architektur entpuppte sich das Projekt "faktor 10" von Bauingenieur Folkmer Rasch und seinem Büro als absoluter Renner: Die Eigentumswohnungen mussten versteigert werden.

Wohnungen in Passivhaus-Bauweise

Passivhäuser gehen weg wie die "warme Semmeln", wenn man gut baut und dies kommuniziert. Andere schrecken dagegen mit falschen Argumenten ab: "Wohnen in der Thermoskanne" titelte etwa eine Frankfurter Tageszeitung. Dennoch entschied der Geschäftsführer der ABG Holding Frankfurt, Frank Junker: "Wir bauen nur noch Passivhäuser - im Neubau und soweit möglich auch in der Sanierung". Zuvor besuchte er Mieter in einem Passivhaus-Mehrfamilienhaus in Kassel. Diese waren nicht nur von den geringen Heizkosten begeistert, sondern waren auch mit dem hervorragenden Lärmschutz und der exzellenten Luft- qualität rundum zufrieden. Die Botschaft lautete nun: Passivhäuser können zur "Leitkultur" einer zukunftsfähigen Bauweise werden, ohne Risiken von Schimmel, Bauschäden, Klagen von Käufern oder Mietern einzugehen.

… aber dann!

Sodann folgte bei der ABG Holding Frankfurt (Bauträger FAAG, Projekt- entwicker Urbane Projekte GmBH) ein Passivhaus-Projekt nach dem anderen. Neben diversen Neubauprojekten verwandelten sich zwei Baublöcke aus den 50er-Jahren in der Tevesstraße in attrak-tive Passivhäuser mit hoher Wärmedämmung, Lüftungswärmerückgewinnung, Solaranlage etc. Bauingenieure von "faktor10" und Handwerker entwickelten neue Methoden und optimierten die Anbringung von speziellen Bauteilen. Störten die ersten Lüftungsanlagen die Bewohner noch durch nervige Brummgeräusche, gelang es dem Hersteller, diesen Mangel abzustellen. Dies sei bewusst erwähnt, weil es landläufig oftmals heißt, das Passivhäuser nur Probleme bescheren. Für die Akteure in Frankfurt gilt dagegen: Aus der Lösung von Problemen entwickeln wir neue Standards.

Was ist ein Passivhaus?

Umgerechnet in Heizöl kommt ein Passivhaus im Jahr mit weniger als 1,5 Liter pro Quadratmeter Wohnfläche aus. Ein Durchschnittsgebäude verbraucht 20 Liter, also 13 mal mehr.

Die sensationelle Einsparung erreicht das Passivhaus durch ein Grundprinzip: Wärmegewinne erhalten und optimieren.

Wie funktioniert das?

Eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle mit Dämmstärken von 30 bis 40 Zentimetern und Fenster mit Dreifach-Wärmeschutz-Verglasung bewirken, dass die Wärme im Haus bleibt. Für Frischluft sorgt eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Mehr als 80 Prozent der fühlbaren Raumwärme werden über diese Technik zurück gewonnen, ohne dass dafür eine Heizung aktiv werden muss.

Neuester Clou der hessischen Passivhaus-Fans ist eine Sanierung, die mittels Ausnahmegenehmigung auf die bei Passivhäusern unsinnige und teure Heizkostenverteilung verzichtet. Die Bewohner zahlen einfach eine "Warmmiete". "Wesentlich für den Erfolg ist eine gute Architektur und Bauausführung und dies ohne Subventionen", betont Frank Junker. "Wenn die Leute zugreifen, erklären wir ihnen, warum sie komfortabel ohne Heizkörper wohnen können - und ab unserem neuesten Projekt Campo sogar mit raumweiser Regelung der Temperatur über die Lüftungsanlage".

Damit ist die AGB Holding Frankfurt nunmehr "Weltmeister" als Wohnungsbaugesellschaft mit den meisten Wohnungen in Passivhaus-Bauweise. Und die Hessen wollen noch mehr: Von aktuell 300 wollen sie sich bis 2013 auf 2.300 Passivhaus-Wohnungen steigern. Die Stadtverwaltung Frankfurt ist kommunaler Spitzenreiter mit zwei Schulen, zwei Kinder-tagesstätten und 25 weiteren Passivhaus- Neubauten sowie zwölf Sanierungen mit Passivhaus-Elementen in der Planung.

Ein produktiver Wettbewerb

Bevor die ABG Holding ihren Grundsatz verkündete, hatte das Hochbauamt der Stadt Frankfurt schon die erste Passivhaus-Schule (übrigens die erste "kom- plette" Passivhaus-Schule Deutschlands) realisiert. Die Mehrkosten von fünf Prozent sinken mit steigendem technischen Standard auf drei Prozent. Damit war die Passivhaus-Schule am Riedberg schon wirtschaftlich, als das Barrel Öl noch 30 US-Dollar kostete.

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Wichtig ist es, divergierende Vorstellungen transparent zu vergleichen. Der "Leitfaden für wirtschaftliches Bauen" (Energiemanagement des Hochbauamts Frankfurt am Main) und ein Schema zur Vollkostenberechnung erlauben klare Vergleiche im gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Dabei zeigt sich oft, dass Menschen, die glauben, dass eine Passivhaus-Bauweise zu teuer ist, schlichtweg davon ausgehen, dass Energie auch noch in den kommenden 30 Jahren günstig ist.

Energieversorger fördert Qualitätssicherung

Auf Initiative des Frankfurter Energiereferats, der örtlichen Energie- und Klimaschutzagentur, nahm die Frank- furter Mainova AG die Förderung der Qualitätssicherung von Passivhäusern in ihr "Klima Partner Förderprogramm" auf. Dies gilt nur für Passivhäuser mit elektrisch betriebener Lüftungswärmepumpe und nicht in Fernwärmegebieten. In diesen Neubaugebieten hatte zudem die Stadt Frankfurt (zweimal) eine Satzung erlassen, die einen Anschluss an die Fernwärme mit Kraft-Wärme-Kopplung vorschreibt. Passivhäuser sind davon befreit.

So passte schließlich alles zusammen: der "Zwang" zum Passivhaus ist eine Pflicht für besseren Komfort bei geringeren Gesamtkosten.

Der politische Durchbruch

Nachdem nun - auch mit öffentlicher Unterstützung der Oberbürgermeisterin Dr. Petra Roth (CDU) - die ABG Holding zum Spitzenreiter ihrer Passivhaus-Wohnungen wurde und die Passivhaus-Schule Riedberg sich als "Wallfahrtsort" für Delegationen deutscher Politiker und europäischer Minister entpuppte, sprang der Funke auf die Politik über. CDU und Grüne verankerten die Passivhaus-Bauweise 2007 in ihrer Koalitionsvereinbarung und in den städtischen Leitlinien für wirtschaftliches Bauen: "Neue städtische Gebäude (Schulen, Kindergärten, Turnhallen, … ) haben dem PH-Standard zu genügen".

Ausnahmen mit Mindestenergieeffizienz ENEV minus 30 Prozent müssen begründet werden. Mit weiteren Beschlüssen des Stadtparlaments im Römer wurde die Passivhaus-Bauweise verpflichtend für Neubauten auf städtischen Grundstücken mit Bindung im Kaufvertrag und für den Kauf und die Anmietung von Büroraum. Auf letzterem Gebiet sammelt der Frankfurter Stadtrat derzeit noch Erfahrungen. So gibt es noch kein Beispiel, bei dem mit einem Vermieter vereinbart wurde, dass dieser sein Haus vor oder nach dem Einzug in ein Passivhaus umbaut.

Interessant ist die Reaktion auf die Passivhaus-Pflicht beim Kauf städtischer Grundstücke. Die Investoren müssen gegenüber dem Liegenschaftsamt und dem Energiereferat der Stadt technisch und wirtschaftlich begründen, warum in ihrem Fall der Bau eines Passivhauses nicht möglich ist. Umgekehrt bietet dies die Möglichkeit zu einem konstruktiven Dialog und zur Fortbildung von Architekten in Sachen Qualitätssicherung. Inzwischen strahlen die Erfolge aus: Weitere Bauträger schlossen sich an und es entstand ein erstes Studentenwohnheim in Passivhaus-Bauweise.

Weitere Informationen zur Passivhausbauweise in Frankfurt am Main

IWU Institut fordert Passivhaus als Standardbauweise

Mittelfristig - innerhalb der nächsten zehn Jahre

IWU Institut fordert Passivhaus als Standardbauweise

(14. Januar 2008) Mittelfristig - innerhalb der nächsten zehn Jahre - empfiehlt das Darmstädter IWU-Institut eine schrittweise Einführung des Passivhauses als Standardbauweise im Neubau. In solchen Gebäuden lässt sich der Primärenergiebedarf für Heizung und Warmwasserbereitung auf ca. ein Drittel des Wertes heute üblicher Neubauten reduzieren.

Erreicht wird dies durch eine ca. 25 - 40 cm dicke Wärmedämmung, Fenster mit Drei-Scheiben-Verglasung und gedämmtem Rahmen sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine generelle Erhöhung des Tempos bei Energieeffizienz und Klimaschutz sowohl im Neubau als auch bei Altbauten ist aus Sicht des IWU absolut notwendig.

Hamburger Senat verschärft Wärmeschutzstandards

um 30% gegenüber EnEV

Hamburger Senat verschärft Wärmeschutzstandards um 30% gegenüber EnEV

(13. Januar 2008) Der Hamburger Senat hat am 11. Dezember 2007 eine Klimaschutzverordnung beschlossen, die am 1. Juli 2008 in Kraft treten wird. Damit legt Hamburg als erstes Bundesland überhaupt energetische Standards für Baumaßnahmen flächendeckend fest, die über die bundeseinheitliche Energieeinsparverordnung hinaus gehen.

Die Klimaschutzverordnung setzt dabei auf eine Kombination von Energieeinsparung, effizienter Energieumwandlung und der Nutzung erneuerbarer Energie. Ziel des Senats ist es, zukunftsgerichtete Standards bei Neubauten zu etablieren. Ein neu gebautes Haus kommt heute mit etwa 1/3 der Energiemenge eines durchschnittlichen Altbaus aus. Im Rahmen der Bauplanung heißt das vor allem, die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle und die Lüftung zu minimieren. Der vom Bundesgesetzgeber durch die Energieeinsparverordnung geforderte energetische Standard ist dabei durch die Energiepreisentwicklung der letzten Jahre überholt.

Ein-Liter Haus mit Heizkosten Flatrate

Die Firma Danhaus zahlt Ihnen 5 Jahre Ihre Heizkosten...

Ein-Liter Haus mit Heizkosten Flatrate

(31. Januar 2007) "Die Firma Danhaus zahlt Ihnen 5 Jahre Ihre Heizkosten", wenn Sie sich bis zum 30. April 2007 für den Neubau eines Danhaus Energiesparhauses der Polarserie entscheiden. Vorbildlich wird eine Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung als Gratisleistung im Fertighaus-Paket mit eingebunden. Die Bauherrin oder der Bauherr können außerdem frei entscheiden, welches Heizsystem in ihrem Danhaus Polar-Energiesparhaus installiert wird, zum Beispiel: eine Gas-Brennwert-Technik, Erdwärmepumpe oder Pelletheizung.

Das am Polarkreis erprobte Wärmedämmungskonzept, sorgt iunabhängig von der eingebauten Heiztechnik immer für einen extrem niedrigen Energieverbrauchswert.

Jedes Fertighaus der Polar-Serie ist vom Fundament bis zum Dach ein vorbildliches, hochisoliertes Energiesparhaus mit einer Holzständerkonstruktion (U-Wert Außenwand: 0,148 W/qmK), das dauerhaft niedrige Heizkosten für die Zukunft sichert.

Das Haus vom Typ Grunewald zum Beispiel bietet 158 Quadratmeter Wohnfläche und kostet schüsselfertig 210.000 Euro.

Energiesparhaus vom Discounter

Der Discounter Plus, Mülheim/Ruhr, bietet ab 1. Februar ein Drei-Liter-Energiesparhaus an

Energiesparhaus vom Discounter

(30. Januar 2007) Der Discounter Plus, Mülheim/Ruhr, bietet ab 1. Februar ein Drei-Liter-Energiesparhaus an. Zum Einsatz kommen Wärmepumpen mit Wärmerückgewinnung, eine wärmebrückenfreie Bauweise mit besonderen Dämmungen, eine Drei-Scheiben-Thermoverglasung und eine Markenküche mit Geräten der Energieeffizienzklasse A. Alles zusammen führt zu Einsparungen von bis zu 70% Heizenergie gegenüber konventionell gebauten Häusern. Jährlich werden für Heizenergie und Lüften pro m2 rund 34 kWh Primärenergie verbraucht, das entspricht dem Energiegehalt von drei Liter Heizöl.

Das Haus wird bezugsfertig errichtet, den Innenausbau mit Malerarbeiten, Fliesen und Bodenbelägen übernehmen die Bauherrn. Das Haus mit 140 m2 Nutzfläche ist ab 159 900 Euro zu haben, 36 000 Euro billiger als die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers Libella-Haus, eines Unternehmen der Kampa-Gruppe.

Energieeinsparverordnung (EnEV):

Neue Verpflichtungen für Hausbesitzer ab 31.12.2006

Energieeinsparverordnung (EnEV): Neue Verpflichtungen für Hausbesitzer ab 31.12.2006

(01. Dezember 2006) Mit dem Stichtag 31. Dezember 2006 müssen die Nachrüstverpflichtungen der Energieeinsparverordnung für Gebäude umgesetzt werden. Diese reichen von der Dämmung von Heizungs- und Warmwasserleitungen in nicht beheizten Räumen über die Dämmung der obersten Geschossdecke bis hin zum Austausch alter Heizungsanlagen.

Der Bund der Energieverbraucher gibt nachfolgende Hinweise für Verbraucher:

Selbstgenutzte Ein- und Zweifamilienhäuser sind in der Regel nicht betroffen

Die Nachrüstverpflichtung der EnEV gilt grundsätzlich für alle Gebäude mit mehr als zwei Wohneinheiten. Das sind Büro- und Verwaltungsgebäude ("Nicht-Wohngebäude") ebenso, wie Mehrfamilienhäuser. Ein- oder Zweifamilienhäuser sind daher in der Regel nicht betroffen. Bedingung ist aber, dass der Eigentümer mindestens eine Wohnung selbst bewohnt. Ist dies nicht der Fall, muss die Nachrüstverpflichtung umgesetzt werden. Ebenso sind alle Ein- und Zweifamilienhausbesitzer betroffen, die ihr Eigentum nach dem 1. Februar 2002 erworben haben; unabhängig von der Frage, ob der Eigentümer darin wohnt oder nicht.

1.) Heizungs- und Warmwasserleitungen

Heizungs- und Warmwasserleitungen müssen, wenn sie sich "in nicht beheizten Räumen befinden und zugänglich sind", gedämmt werden. Was kompliziert klingt, ist einfach gemeint. In den meisten Fällen sind es die Heizungsrohre, die an Wänden und Decken ungedämmt verlegt sind und so zur Energieverschwendung beitragen. Diese müssen ab Januar nun gedämmt sein. Dies gilt auch für Armaturen, die in ungeheizten Räumen angebracht sind.

Als Faustformel gilt: Dämmstärke gleich Rohr-Innendurchmesser. In der EnEV ist diese Vorgabe genau definiert: Bei Leitungen mit einem Innendurchmesser bis zu 22 mm, ist eine Mindestdicke der Dämmschicht von mindestens 20 mm (Innendurchmesser bis 35 mm, Mindestdicke 30 mm) vorgeschrieben. Diese Arbeiten können ohne Schwierigkeit auch in Eigenleistung erbracht werden. Für Fachleute: Die Dämmstärke ist abhängig von der Wärmeleitfähigkeit eines Dämmmaterials. Je kleiner der so genannte Lambda-Wert, desto besser die Dämmwirkung. Das heißt, ein besserer, also kleinerer Lambda-Wert bedeutet eine geringere Dämmstärke bei gleicher Dämmwirkung. Die oben beschriebene Dämmstärke bezieht sich auf eine übliche Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m·K) (WLG035).

2.) Oberste Geschossdecken

Das Dach ("Oberste Geschossdecke") ist dann zu dämmen, wenn der Wärmedurchgangskoeffizient, der so genannte U-Wert, mehr als 0,3 W/(m²K) beträgt und die Decke zugänglich ist. Mit einer Faustformel kann man selbst ermitteln, ob man der neuen Anforderung gerecht wird: Liegt eine 12 cm dicke Wärmedämmung auf ungedämmten Boden (z. Bsp. Rohbetondecke oder Kehlbalkenlage), wird in der Regel der vorgeschriebene Wert erreicht. Ist die Dämmung geringer, muss nachgerüstet werden.

Ausnahme: Ein Dachgeschoß in dem man stehen kann und das daher für einen späteren Ausbau zum Wohnraum geeignet ist. Ein solcher Raum ist von der EnEV ausgenommen, um dem Besitzer eines solchen Daches vor möglichen Doppelkosten - für den Fall des späteren Ausbaus - zu schützen.

Tipp: Wird der Spitzboden als Stauraum genutzt, sollte die Dämmung mit druckstabilem Material ausgeführt werden. Auch diese Dämmung kann in Eigenleistung verlegt werden. Dabei ist aber darauf zu achten, dass es nicht zu einem Luftaustausch zwischen den warmen Wohnräumen und dem kühlen Dachboden kommt. Denn: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Fände dieser Luftaustausch statt, könnte es zu Kondensation also zu Feuchte- bzw. Schimmelschäden im Dachgeschoss kommen. Damit dieser Luftaustausch verhindert wird, sollte bei einer "offene" Holzdecke eine Luftdichtebahn verlegt und an den Anschlüssen sorgfältig verklebt werden. Ist die oberste Geschossdecke aus Beton sind luftdichtende Maßnahmen nicht erforderlich.

3.) Heizkessel

Heizkessel müssen bis zum 31. Dezember 2006 dann ausgetauscht werden, wenn sie vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut wurden. Auch hier macht die EnEV eine Spezifizierung: Ein Austausch muss ausschließlich dann vorgenommen werden, wenn es sich um Heizkessel für flüssige oder gasförmige Brennstoffe handelt (also insbesondere um marktübliche Heizöl- und Gaskessel) und die Nennwärmeleistung zwischen 4 kW und 400 kW liegt. Niedertemperatur- oder Brennwertkessel müssen nicht außer Betrieb genommen werden. Heizkessel, deren Brenner nach dem 1. November 1996 erneuert wurden, müssen erst Ende 2008 ausgetauscht werden.

Quelle: Energieagentur NRW

Entwurf der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2006/2007

Das Bundesbau- und das Bundeswirtschaftsministerium haben anderen Ministerien einen Entwurf der neuen EnEV übermittelt.

Entwurf der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2006/2007

(12. Juni 2006) Das Bundesbau- und das Bundeswirtschaftsministerium haben anderen Ministerien einen Entwurf der neuen EnEV übermittelt. Kernelemente der Novellierung sind die Einführung von Energieausweisen für Gebäude bei Verkauf und Vermietung sowie die Vorschrift der Inspektion von Klimaanlagen.

Der Entwurf zum Download hier: (mehr) ,der Entwurf der Begründung zum Download hier .

Achtung: Es handelt sich noch nicht um den innerhalb der Bundesregierung abgestimmten "Referentenentwurf", der dann Verbänden und Bundesländern zugeleitet wird, sondern lediglich um eine Vorstufe.

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letzte Änderung: 25.04.2017