Tipp 47: Kochen mit Gas
In immer mehr Wohnungen ist ein Gasanschluss vorhanden. Köche schätzen die gute Regulierbarkeit, und die Energiekosten sind im Vergleich zum Kochen mit Strom nur halb so hoch.
Der Topfboden darf sogar uneben sein, wichtig ist aber das Material. Gut geeignet sind Töpfe aus Aluminium. Sie müssen aber groß genug sein. Bei drei Zentimeter Abstand von der Flammenspitze bis zum äußeren Topfbodenrand wird die Flammenwärme gut genutzt. Dieser Tipp spart 50 Euro pro Jahr !
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Die genannte Einsparung errechnet sich übrigens folgendermaßen: Ein durchschnittlicher Vierpersonen-Haushalt verbraucht jährlich 4300 Kilowattstunden Strom. 10 Prozent davon benötigt man, wenn man täglich einfache warme Gerichte kocht und an Wochenenden aufwändigere Gerichte inklusive Backofennutzung. Statt den Strompreis von 30 Cent werden für Gas nur etwa 15 Cent für die gleiche Wärmeausbeute fällig. Das macht 65 Euro pro Jahr. (= 4300 kWh pro Jahr x 0,10 x (0,30 - 0,15) Euro pro kWh).
Wer aufs Kochen mit Gas umsteigt, kann gegenüber dem Elektroherd bis zu 90% Energie einsparen (bezogen auf die im Kraftwerk eingesetzte Primärenergie). Das Kochen geht schneller, lässt sich sofort wirkend regeln, und es gibt keine langen Aufheizzeiten und keine verlorene Nachwärme mehr.
Das früher giftige Stadtgas gibt es schon lange nicht mehr. Und wer keinen Gasanschluss in der Wohnung hat: Auch jeder Mieter darf sich neben dem E-Herd z.B. einen 2-flammigen Propankocher aufstellen. Die niedrigen Betriebskosten überzeugen schnell. Aber aufgepasst: Nur der richtige Topf und die richtige Flamme bringen auch den Spareffekt!
Edelstahl erhöht Verbrauch
Die meisten Edelstahltöpfe sind, auch wenn die Reklame etwas anderes behauptete, nur für Elektroherde gut, für Gasherde aber ungeeignet, denn sie nehmen die Wärmestrahlung der Gasflamme nur sehr schlecht an.
Naja, irgendwann mal wird jeder Topf auf der Gasflamme heiß, aber das kann den Gasverbrauch gegenüber dem geeigneten Topf leicht verdreifachen. Für Gasherde besonders günstig sind gerade die Töpfe, die man nicht teuer kaufen muss, sondern z.B. gut erhalten für einen Euro auf dem Flohmarkt bekommt, nämlich: Omas alte Alutöpfe (die für die Speisen besser sind, als heute so behauptet wird) und außen schwarze (oder wenigstens dunkle) Emailtöpfe.
Große Flamme - große Verluste
Ganz wichtig für die Flammengröße: Größer = schneller stimmt meistens nicht, sondern treibt nur den Gasverbrauch in die Höhe. Großer Brenner = großer kalter Kreis unter dem Topf, denn die Flammen sind nur am Rand und sorgen für heiße Henkel.
Kleinstmöglichen Brenner wählen! Für schnelles Aufkochen nicht einfach auf "Groß" drehen, sondern nachschauen und richtig einstellen. Die Flammenspitzen sollen cirka 3 cm vor dem Topfrand enden. Denn die Hitze der Flammen reicht noch viel weiter nach außen als die sichtbare Flamme. Reichen die Flammen bis zum Topfrand (siehe Foto), geht das Aufkochen höchstens um 20% schneller, aber der Gasverbrauch verdoppelt sich. Die verschwendete Hitze sorgt bestenfalls noch für verbrannte Finger an den heißen Topfhenkeln. Die richtige Einstellung ist also je nach Topfgröße verschieden. Merkt man sich die richtige Einstellung, lässt sich der Gasverbrauch leicht halbieren. Wer's genau prüfen will, füllt 1 Liter Wasser in einen Topf, stoppt die Zeit bis zum Koche und liest den Gaszähler ab.
(Beitrag von Christian Kuhtz, Energieanlagenbauer und Autor der Bauanleitungen "Einfälle statt Abfälle")