125 Martin Jensen. Foto: obs/Peter Jensen GmbH/Angerer, Krafft

Regelung der Heizung richtig einstellen

Von Aribert Peters

(24. Januar 2023) Für die Einstellung der Heizung sollten Sie die Bedienungsanleitung zur Hand haben. Wenn sie fehlt – was oft der Fall ist – einfach im Internet nachschauen beim Hersteller oder unter www.bedienungsanleitu.ng.

288 im Heizungskeller / Foto: Gina Sanders / stock.adobe.com

Die Heizung im Keller heizt die Wohnräume nicht direkt, sondern erwärmt Wasser, dass in die Heizkörper gepumpt wird und dort die Wärme an den Raum abgibt. Die Temperatur des von der Heizung erwärmten Wassers nennt man Vorlauftemperatur. Sie muss gerade so hoch sein, dass der Wohnraum die gewünschte Raumtemperatur erreicht, egal ob das 22 oder 18 Grad sind. Ist sie unnötig hoch, dann steigt die Wärmeabgabe in den Leitungen ohne dass damit ein Nutzen verbunden ist.

Die richtige Vorlauftemperatur hängt von der gewünschten Raumtemperatur ab sowie auch von der Größe der Heizkörper, des Wohnraums, der Dämmung des Hauses und der Außentemperatur. Die Kunst der richtigen Einstellung der Regelung besteht darin, die Vorlauftemperatur so gering wie möglich zu halten. Das findet man nur schrittweise durch Probieren auch bei kälteren Außentemperaturen heraus. Es empfiehlt sich, die Werte auf einem Blatt Papier zu notieren: Datum, Aussentemperatur, Raumtemperatur und Vorlauftemperatur sowie Einstellung der Heizkurve.

Reserve kostet

Sparsamer ist es, die Vorlauftemperatur so weit abzusenken, dass gerade die gewünschte Raumtemperatur erreicht wird. Dann verzichtet man auf die Reserve – also auch volles Aufdrehen der Thermostatventile machen den Raum nicht wärmer - und spart dadurch Energie – und Kosten.

Die Heizkennlinie

Die erforderliche Vorlauftemperatur hängt auch von der Außentemperatur ab: Ist es draußen kälter, dann muss die Vorlauftemperatur höher sein, damit es im Wohnraum so warm wie gewünscht wird. Den Zusammenhang zwischen Außentemperatur und Vorlauftemperatur gibt die Heizkennlinie wieder.

Um wieviel Grad muss die Vorlauftemperatur ansteigen, wenn es draußen um ein Grad kälter wird? Ein halbes Grad, 1,5 Grad? Diesen Wert nennt man die Neigung der Heizkennlinie. Sie läge dann bei 0,5 oder 1,5. Die Neigung sollte man einstellen, wenn es draußen deutlich unter Null Grad kalt ist.

288 Grafiken Niveau der Heizkurve verändern

Als Faustregeln gelten folgende Werte: Bei einem gut gedämmten Haus mit Heizkörpern ändert sich je Grad Außentemperatur die Vorlauftemperatur um ein bis 1,2 Grad. Bei einem gut gedämmten Haus mit Fußbodenheizung verläuft die Heizkurve flacher: Je Grad Außentemperaturänderung muss die Vorlauftemperatur nur um 0,3 bis 0,5 Grad variieren. Steiler verläuft die Heizkurve dagegen bei einem älteren Gebäude in freier Lage mit Heizkörpern: In diesem Fall muss die Vorlauftemperatur je Grad Außentemperatur um 1,4 bis 1,6 Grad steigen oder sinken.

Bei welcher Außentemperatur die Heizung anspringt, kann man auch an der Regelung einstellen, die sog. „Heizgrenztemperatur“. Auch diese Temperatur kann man so niedrig wie möglich einstellen und spart damit Energie. Braucht man ab 16 Grad Außentemperatur schon die Heizung, oder erst ab 14 Grad?

Auch kann man die Vorlauftemperaturen für alle Außentemperaturen anheben, und damit das Niveau der Heizkurve. Das Niveau liegt meist bei 3 bis 5 Grad.

Die Heizkurve wird folgendermaßen angepasst:

  • Raumtemperatur generell zu niedrig: Das Niveau der Heizkurve erhöhen
  • Raumtemperatur an kalten Tagen zu gering: Die Neigung der Heizkurve erhöhen.

Selbst wenn Sie mit den Temperaturen in Ihrem Haus stets zufrieden sind, können Sie das Niveau testweise um ein Grad senken. Ist es dann immer noch warm genug, haben die Thermostatventile bisher ein Überangebot an Wärme bekommen. Dadurch wurde Energie verschenkt.

Heizenergie spart man auch durch eine gute Dämmung von Rohrleitungen im Heizkeller.

Heizungspumpe

Viele Heizungspumpen sind viel zu groß und laufen auf zu hoher Stufe. Durch Austausch ihrer bisherigen Heizungspumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe können Sie viel Strom sparen. Statt bisher 500 bis 800 kWh jährlich verbrauchen Sie nur noch 100 kWh. Denn die Pumpe läuft fast das ganze Jahr. Der Austausch kostet etwa 800 Euro und wird mit 30% Zuschuss staatlich gefördert. Der Austausch macht sich auch ohne Förderung durch die Stromeinsparung schnell bezahlt.

letzte Änderung: 24.01.2023