Öl oder Gas?
Die günstigsten Heizungen
Gas, Öl, Pellets – oder doch lieber ein Mini-Blockheizkraftwerk? Etwa 600.000 Heizungsbesitzer stehen jährlich vor dieser Frage, weil ihre Heizung erneuert werden muss. Dabei unterscheiden sich die Kosten der verschiedenen Systeme kaum. Investitionen in die Wärmedämmung rechnen sich dagegen in jedem Fall
(6. September 2012) Hilfe bei der Entscheidung bietet die Stiftung Warentest, die unterschiedliche Heizsysteme verglichen hat (test 6/2012). Dabei spielen die Preise für die Anschaffung ebenso eine Rolle wie die laufenden Brennstoffkosten, Raumbedarf und Versorgungssicherheit.
Abschied vom günstigen Öl
Bis zum Jahr 2007 war Heizöl ständig deutlich günstiger als Erdgas (siehe obige Grafik).
Das hat sich aus zahlreichen Gründen geändert: Verbraucher können den Gasversorger frei wählen und profitieren überdies von einem Überangebot auf dem Markt. Zudem wurden die Gaspreise vom Ölpreis abgekoppelt. Darüber hinaus haben Verbraucher die Möglichkeit, gegen unbillig erhöhte Gaspreise zu protestieren. Noch deutlich preiswerter als Öl und Gas sind Pellets als Brennstoff.
Flüssiggas und Fernwärme sind noch teurer als Gas und Öl. Der Strom für Wärmepumpe und Stromheizung liegt preislich noch spürbar darüber, bei über 14 Cent. Am höchsten liegen die Preise für den normalen Haushaltsstrom – fürs Heizen viel zu teuer.
Fünf Systeme im Vergleich
Die Tester verglichen fünf Systeme miteinander. Drei davon waren mit einer thermischen Solaranlage zur Heizungsunterstützung kombiniert, die Wärmepumpe und Heizkraftwerk erhielten von der Solaranlage nur Warmwasser.
- Leise und platzsparende Gas-Brennwertkessel sind die am häufigsten installierten Heizsysteme.
- Dagegen eignen sich Öl-Brennwertkessel vor allem dann, wenn ein veralteter Öl-Heizkessel ausgetauscht werden muss.
- Moderne Holz-Pelletkessel arbeiten vollautomatisch.
- Wärmepumpen mit Erdwärmenutzung funktionieren umgekehrt wie ein Kühlschrank:
Die warme Rückseite des Kühlschranks dient dazu, das Haus zu heizen. Die Kälte entsteht außerhalb des Hauses in der Erde. - Mikro-Heizkraftwerke erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme. Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Die Warentester verglichen für ihre Analyse die Gesamtkosten, berücksichtigten also die Investitions- und Betriebskosten über einen Zeitraum von 15 Jahren hinweg. Dabei gingen die Warentester davon aus, dass sich in den kommenden Jahren Öl um sieben Prozent, Gas und Strom um fünf Prozent und Pellets um 3,5 Prozent verteuern. Sie berechneten Kosten und Nutzen der Heizsysteme jeweils für ein ungedämmtes Haus und für ein Haus mit gutem Wärmeschutz.
Kaum Unterschiede
Die Heizkosten der fünf Systeme unterscheiden sich erstaunlich wenig: Am teuersten heizt man mit Öl – entsprechend den unterstellten hohen jährlichen Preissteigerungen (siehe Grafik). Am günstigsten lässt sich der Wärmebedarf im ungedämmten Haus mit Pellets decken, weil die Brennstoffkosten insgesamt niedrig liegen und kaum ansteigen. Im gedämmten Haus erwies sich das Mikro-Blockheizkraftwerk als günstigste Alternative.
Die Ergebnisse hängen sehr stark von den Berechnungsdetails ab. Auch RWE hat einen Heizkostenvergleich für ein im Jahr 2010 komplett saniertes Einfamilienhaus errechnet. Dabei hat die Gas-Brennwertheizung am günstigsten abgeschnitten, während die Wärmepumpe am teuersten war.
Wärmeschutz spart am meisten
Wer die Heizungsanlage erneuert, sollte auch über eine Verbesserung der Wärmedämmung nachdenken. Dadurch lassen sich rund 40 Prozent der Heizkosten einsparen, so die Stiftung Warentest. Statt 32 Euro je Quadratmeter und Jahr braucht man nur noch rund 20 Euro zu zahlen. Je nach Hausgröße spart man 100 bis 200 Euro jährlich. Allerdings schlägt die Wärmedämmung mit rund 100 Euro netto je Quadratmeter Wandfläche zu Buche. Doch selbst Investitionen in der Größenordnung von mehreren Zehntausend Euro rentieren sich bei weiter steigenden Energiepreisen. Eine gute Wärmedämmung minimiert Wärmeverluste und ermöglicht es, die Vor- und Rücklauftemperaturen der Heizung zu reduzieren. Dadurch steigt der Wirkungsgrad der Heizung. Auch der Wohnkomfort steigt durch wärmere Wände, Schimmel hat keine Chance mehr.
Bei geringerem Energieverbrauch verlieren die Preisunterschiede zwischen den Energiearten an wirtschaftlicher Bedeutung: Die Investitionskosten dominieren die Heizkosten. Deshalb lohnt es sich in gut gedämmten Häusern kaum, teure Systeme mit geringen Brennstoffkosten wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen anzuschaffen.
Saubere Gasheizung
Aus ökologischer Sicht am saubersten arbeiten Gas-Brennwertkessel. Pelletkessel emittieren am meisten Feinstaub, Kohlenmonoxid und Stickoxide. Wärmepumpen stoßen vor Ort zwar keine Schadstoffe aus, brauchen aber Strom, der im Kraftwerk unter Umweltbelastungen erzeugt wird. In der Umweltbilanz schneiden Holzfeuerungen am besten ab, weil sie nur das CO2 emittieren, das sie zuvor der Atmosphäre entzogen haben. Mikro-Heizkraftwerke ersetzen mit der Stromeinspeisung umweltbelastend erzeugten Strom und erhalten dadurch sogar eine Umweltgutschrift.
Marktpreise: Heizöl teurer als Erdgas
(12. Dezember 2011) In den vergangenen Jahrzehnten war bis auf wenige Monate Heizöl stets dramatisch günstiger als Erdgas. Das hat sich geändert: Ende September 2011 kosteten 3.000 Liter Heizöl 2.550 Euro, die gleiche Energiemenge Erdgas dagegen nur 2.200 Euro. Der Wettbewerb auf dem Gasmarkt, den die Gasbranche erbittert bekämpfte und um Jahre hinausgezögert hat, beginnt zu greifen.
Heizöl günstiger als Gas
(22. Juni 2010) Haushalte mit einer Ölheizung mussten im Jahr 2009 deutlich weniger Geld für ihren Brennstoff ausgeben als Verbraucher, die mit Gas heizten. Im Jahresmittel kosteten 3.000 Liter Heizöl 1.622 Euro. Für die vergleichbare Menge Gas mussten Haushaltskunden hingegen 623 Euro mehr berappen.
Besonders krass war der Preisunterschied im ersten Quartal 2009: Für eine Kilowattstunde Heizöl waren 4,38 Cent zu zahlen, für eine Kilowattstunde Gas jedoch 7,56 Cent. Auch im ersten Quartal 2010 lag der Kilowattstundenpreis von Gas bei 6,04 Cent, für Heizöl bei 5,3 Cent. Fernwärmekunden mussten noch tiefer in die Tasche greifen: Der Fernwärmepreis lag im Januar 2010 im Bundesdurchschnitt gar bei 8,1 Cent je Kilowattstunde.
Wie heizen?
(14. September 2004) Die Auswahl des richtigen Heizsystems ist nicht einfach. Denn es gibt eine Reihe wichtiger Dinge dabei zu beachten wie Kosten, Verfügbarkeit, Raumbedarf, Komfort, Unabhängigkeit und Umweltfreundlichkeit.
Das Energieinstitut Voralberg (Österreich) hat für Verbraucher eine Checkliste zusammengestellt, die gemeinsam mit den Energieträgervertretern erarbeitet wurde. Auch wenn in Deutschland die Wertung anders aussehen mag, gibt die Tabelle einen interessanten Anhaltspunkt, worauf zu achten ist und wie die Heizungsarten dabei abschneiden.
(05.02.04) Welche Heizsysteme sind nach Kosten- und Umweltaspekten die besten?
Vergleich von Heizsystemen unter Kosten- und Umweltaspekten
(5. Februar 2004) - Welche Heizsysteme sind nach Kosten- und Umweltaspekten die besten? Nach der Ökoeffizienz-Analyse, einer vom TÜV geprüften und anerkannten Methode, haben die Ludwigshafener BASF AG und die Kasseler Wingas GmbH jetzt typische Heizsysteme untersucht.
Dazu wurde die Ökoeffizienz-Analyse auf übliche Systeme zur Wärmeversorgung eines Einfamilienhauses angewandt: Erdgas-Brennwertkessel (mit/ohne Solarkollektor), Erdgas-Niedertemperaturkessel, Heizölkessel, Strom-Speicherheizung, Wärmepumpe (Strom) sowie Holzpellet- und Scheitholz-Zentralkessel.
Nicht überraschend: Sieger in Sachen Ökoeffizienz sind die mit Erdgas betriebenen Heizkessel. Denn der Erdgas-Brennwertkessel sowie der Erdgas-Niedertemperaturkessel stellen nicht nur die ökoeffizientesten Möglichkeiten der Wärmeversorgung von Gebäuden dar, sondern beide Systeme zählen auch bei den Gesamtkosten zu den günstigsten Lösungen. Biomasseheizgeräte besitzen aufgrund der hohen Kosten eine geringere Ökoeffizienz.
Die Stromheizung ist unter den gegebenen Umständen nicht ökoeffizient, da sie hohe Kohlendioxid-Emissionen sowie einen hohen Energieverbrauch aufweist.
Die elektrische Wärmepumpe ist durch vergleichsweise höhere Kosten weniger ökoeffizient als die Erdgas-Alternativen.
Die Methode der Ökoeffizienz-Analyse wurde von der BASF AG entwickelt und hat sich mittlerweile weltweit etabliert, um Produkte und Verfahren sowohl vom ökologischen als auch vom ökonomischen Standpunkt her zu betrachten. Sie umfasst den gesamten Lebensweg eines Produktes oder eines Verfahrens.
Download Wingas-Studie (PDF, 1,08 MB)
Öl günstiger als Gas
(01. Oktober 2003) "Die Ölheizung hat im Vergleich zur Erdgasheizung Betriebskostenvorteile", stellt eine Untersuchung von Heizkostenabrechnungen durch die Abrechnungsfirma Techem fest.
"Im Bundesdurchschnitt zahlen Haushalte bei Heizöl 338,50 Euro für rund 68 qm Wohnfläche, bei Erdgas 390 Euro". Die Heizkosten variieren regional beträchtlich. Sie lagen im Zeitraum 1999/2000 in Mannheim bei 378,50 Euro, in Augsburg aber nur bei 290 Euro.
(01.10.03) Man kann meist nur in kleinen Grenzen selbst bestimmen, welchen Energieträger man zum Heizen nutzen kann.
Heizt man besser mit Öl oder mit Gas?
(01. Oktober 2003) Man kann meist nur in kleinen Grenzen selbst bestimmen, welchen Energieträger man zum Heizen nutzen kann.
Diese Liste gibt Primärenergieaufwand für die verschiedenen Energieformen bei gleicher Heizleistung an:
- elektrische Widerstandsheizung: 313%
- Ölheizung: 141%
- Gasheizung: 134%
- elektromotorische Wärmepumpe: 104%
- gasmotorische Wärmepumpe: 75%
Je nach Wärmeverlust des Hauses gibt es dann verschiedene Wärmeerzeuger, die sich einsetzen lassen. Bei einem neuen freistehenden Einfamilienhaus sind das heute ca. 40-50 Watt je Quadratmeter, also 5-13 kW Heizleistung.
Alte Häuser benötigen bis zu 200 W/m2, windige Lagen bis zu 25% mehr. Die Mindestwärmeleistung eines heutigen Standard-Ölbrenners kann mit Tricks auf minimal 12 kW reduziert werden.
Gaskessel sind stetig regelbar und gibt es schon ab zwei kW. Gas lässt sich prima regeln. Der Brennwert-Kessel sollte heute immer ein modulLierender sein, d.h. sich dem Verbrauch stetig anpassen können.
Die maximale Leistung wird sowieso nur bei größter Kälte benötigt: In Deutschland sind das im statistischen Mittel etwa zwei Tage pro Jahr. Von den 9 Monaten Heizdauer im Jahr werden 8 Monate 0-50% und nur maximal ein Monat lang mehr als 50% der installierten Heizleistung benötigt.
Extrem kalte Perioden mit -20 °C wie die zwei Wochen im Januar 1997 treten nur ganz selten auf. Im Einfamilienhaus sollte man deshalb lieber einen kleineren Kessel wählen und einen Kachelofen (ca. 3 kW) als Zusatz- und Übergangsheizung nutzen.
Öl und Gas gleichwertig
(11. September 2003) Was die Mineralwirtschaft schon immer gewusst hat und was die Gaswirtschaft heftigst bestreitet, hat jetzt eine Studie von Fichtner bestätigt:
Unter Klimagesichtspunkten ist es egal, ob mit Öl oder mit Gas geheizt wird. Wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis haben die Gasleckagen auf dem Transport zwischen Sibirien und Deutschland. Die Studie rechnet mit 8 %, die Gaswirtschaft mit 1%.