125 Martin Jensen. Foto: obs/Peter Jensen GmbH/Angerer, Krafft

Brennwert

Effizienzwunder Brennwertheizung

Niedertemperaturkessel kommen in die Jahre. Viel zu viele alte Heizkessel werden nicht erneuert, weil sie schlicht funktionieren und die vorgeschriebenen Abgasverluste einhalten. Dabei könnten Hausbesitzer mit Brennwertheizungen oft leicht rund ein Drittel Energie einsparen.
Von Aribert Peters und Louis-F. Stahl

(15. März 2018) Der Abgasverlust alter atmosphärischer Heizungen ist auf den ersten Blick oft erfreulich niedrig. Scheinbar phänomenale Werte von nur 5 bis 10 Prozent Abgasverlust sind keine Seltenheit und wiegen Hausbesitzer in dem falschen Glauben, eine gute und effiziente Heizung zu besitzen. Denn wer denkt, mehr als diese 5 bis 10 Prozent Abgasverlust ließen sich durch einen neuen Brennwertkessel nicht einsparen, der liegt vollkommen falsch. Darauf weist ein Fachartikel von Steffen Riedel in der Zeitschrift Schornsteinfeger hin (Heft 12/2017).

Richtig ist, dass sich die Gesamteffizienz oft um dramatische 30 Prozent erhöhen lässt, wenn ein Niedertemperaturkessel durch eine Brennwertheizung ersetzt wird. Denn neben dem trügerischen Wert des Abgasverlustes kann ein Brennwertkessel über die Abgaskondensation dem Brennstoff zusätzliche Energie entziehen, hat deutlich niedrigere Bereitstellungsverluste und kann seine Brennerleistung dynamisch anpassen. Es sind also mehrere Faktoren, die den Effizienzgewinn einer Brennwertheizung ausmachen.

289 Grafik Brennwerttechnik bringt zusätzlichen Wärmegewinn / Quelle Institut für Wärme und Öltechnik e.V.

Geringere Abgasverluste

Der maximal zulässige Abgasverlust für mittelgroße alte Gas- und Heizölheizungen beträgt 10 Prozent. Doch bereits „niedrige“ 6 Prozent Abgasverlust bedeuten bei einem Ölkessel satte 180 °C Abgastemperatur (bei einer Lufttemperatur von 15 °C und einem Sauerstoffgehalt von 4 Prozent). Dass hierbei eine erhebliche Menge Heizenergie ungenutzt in die Umwelt entlassen wird, liegt auf der Hand. Bei einer Brennwertheizung liegen die Abgasverluste hingegen typischerweise unter 1 bis 2 Prozent. Die Temperatur des Abgases folgt direkt der Heizungswassertemperatur: Je niedriger die Heizwassertemperatur eingestellt wird, desto kühler wird das Abgas. Mit einer Fußbodenheizung sind daher Brennwert-Abgastemperaturen von nur noch 40 °C statt vorher 130 bis 180 °C keine Seltenheit.

Geringere Stillstandsverluste

Wenn der Kessel nicht heizt, dann kühlt er aus: Er gibt Wärme an die Raumluft ab und heizt damit unnötig die Kellerräume. Hat der Kessel zudem keine automatische Abgasklappe oder einen Gebläsebrenner, zieht die warme Luft aufgrund des Kamineffektes wie Abgas direkt durch den Schornstein nach draußen und kalte Außenluft strömt nach.

Allein dieser Wärmeverlust und das dadurch notwendige Nachheizen führen zu rund 10 bis 20 Prozent Stillstandsverlusten. Bei einer Brennwertheizung erfolgt die Luftzufuhr hingegen stets kontrolliert und dosiert durch einen Ventilator. Der Verlust warmer Luft durch den Schornstein, wenn die Heizung gerade nicht heizt, wird verhindert.

Brennwertkessel haben auch keinen Stop-Go-Betrieb mit entsprechenden Abgasverlusten, weil die Brennluftzufuhr die Leistung moduliert. Mit einem sogenannten „raumluftunabhängigen Betrieb“ können moderne Brennwertheizungen zudem die benötigte Zuluft für die Verbrennung über das Abgasrohr (LAS) oder ein separates Zuluftrohr ansaugen, so dass die Raumluft im Heizungsraum nicht durch die Zuluft auskühlt. Dabei handelt es sich um eine Brennwertheizungs-Sonderausstattung, welche die Effizienz nochmal deutlich steigert und sich schon nach kurzer Zeit lohnt!

Abgaskondensation

Schließlich nutzt die Abgaskondensation, der sogenannte „Brennwerteffekt“, eines Brennwertkessels die Energie des Erdgases, Flüssiggases oder Heizöls besser aus. Das macht einen weiteren Effizienzgewinn von theoretisch bis zu 11 Prozent bei Erdgas aus. Die Menge des kondensierten Wassers, bis zu 1,5 Liter je Kubikmeter Gas, erlaubt eine einfache Abschätzung, ob die Abgase wirklich kondensieren. Zwei Drittel aller untersuchten Anlagen arbeiten jedoch nicht optimal. Denn die Brennwertnutzung setzt niedrige Rücklauftemperaturen voraus! Hier lohnt sich eine Absenkung der Heizungswassertemperatur auf das wirklich notwendige Maß. So wird beispielsweise bei einer Rücklauftemperatur aus den Heizkörpern beziehungsweise der Fußbodenheizung von 20 °C eine Kondensation von 80 Prozent des theoretischen Maximalwertes erreicht. Bei 50 °C Rücklauftemperatur sinkt der Kondensationsgrad bereits auf nur noch 5 Prozent. Aus diesem Grund sind ein hydraulischer Abgleich und die niedrige Einstellung der Heizungswasservorlauftemperatur wichtige Effizienzfaktoren beim Betrieb einer Brennwertheizung. Beim Brennwertcheck der Verbraucherzentrale kann man das für 30 Euro prüfen lassen.

289 Montage Brennwertheizung / Foto: Alex/stock.adobe.com

Schornsteinanpassung

Bei Altbauten muss beim erstmaligen Einbau einer Brennwertheizung allerdings auch der Schornstein angepasst beziehungsweise erneuert werden. Denn durch die niedrigeren Abgastemperaturen fehlt der thermische Auftrieb und es entsteht saures Kondensat im Schornstein. Die Modernisierung des Schornsteins ist aber oft sehr einfach: Es werden von oben druckdichte Kunststoffrohre in den bisherigen Kaminzug herabgelassen und im Keller mit der Heizung verbunden.

Zudem muss die Heizung an das Abwassersystem angeschlossen werden, um das Kondensatwasser abzuführen. Hat man keinen Ablauf im Heizraum, kann das Wasser mit einer kleinen Kondensat-Hebepumpe für rund 100 Euro zum nächsten Abfluss gepumpt werden.

Überalterung der Heizungen

Zwei Drittel aller 21 Millionen Heizungen in Deutschland sind älter als 20 Jahre. Nur drei Prozent aller Gasheizungen werden jährlich erneuert. Bei Ölheizungen sogar nur ein Prozent. Die Heizung muss also im Schnitt 33 Jahre halten. Sie wird in der Regel erst dann erneuert, wenn sie kaputt und nicht mehr zu reparieren ist. Das ist angesichts der knappen Finanzdecke der meisten Haushalte nicht wirklich verwunderlich. Allerdings sind dadurch die Heizungen überaltert, unnötig ineffizient und verursachen hohe Brennstoffkosten. Sie entsprechen damit nicht mehr dem Stand der Technik.

Kostenproblem

Die Ersetzung alter Heizungen mit modernen Brennwertheizungen macht sich aus den oben genannten Gründen und dadurch einer im Ergebnis deutlich höheren Effizienz schnell bezahlt. Steht eine Heizungserneuerung an, dann ist auf jeden Fall eine Brennwertheizung angesagt! Immerhin: Hat man aktuell Brennstoffkosten von etwa 1.200 Euro und nimmt man eine Einsparung von 30 Prozent sowie Heizungsmodernisierungskosten von 9.000 Euro an, dauert es 25 Jahre, bis sich die neue Heizung „bezahlt“ macht. Aber: Bei steigenden Brennstoffkosten verkürzt sich die Amortisationszeit deutlich und man tut in jedem Fall etwas Gutes für die Umwelt.

Staatliche Förderung

Auch Fördergelder können eine ganz entscheidende Rolle spielen. Diese müssen frühzeitig und in jedem Fall vor der Bestellung einer neuen Heizung beantragt werden. Oft ist auch eine zinsgünstige Finanzierung mit öffentlichen Krediten möglich. Für die Kombination einer Brennwertheizung mit einem hydraulischen Abgleich oder einer Solarthermieanlage winken besonders hohe Förderungen! Allerdings ändern sich die Förderbedingungen leider von Jahr zu Jahr und sind zudem vom Gebäude und dem Antragsteller abhängig. Folgende Programme und deren Kombinierbarkeit sollten Sie prüfen: KfW 151, 152, 167, 430 sowie 431 und die BAFA-Förderungen.

Rechtzeitig planen!

Durch geschickte Kombinationen können im Einzelfall schnell 3.000 Euro Fördergeld zusammenkommen. Fachleute empfehlen, frühzeitig zu planen und nicht bis zum Exitus der Heizanlage zu warten, denn wenn es kalt ist, Not besteht und es schnell gehen muss, sind die Anlagenpreise immer besonders hoch. Zudem braucht die Beantragung von Fördermitteln immer viel Zeit und die meisten Förderungen werden ohnehin nicht gewährt, wenn es sich um „Reparaturen“ handelt.

Brennwert plus: Auch für Altbauten

Auch mäßig gedämmte Altbauten brauchen auf Brennwerttechnik nicht zu verzichten. Durch die sogenannte Voll-Brennwerttechnik lässt sich zehn Prozent mehr Nutzen aus dem Brennstoff herausholen.
Von Aribert Peters

(23. September 2013) Die Brennwerttechnik hat mittlerweile die deutschen Heizungskeller erobert. Ein Viertel aller Gas- und sieben Prozent aller Ölheizungen sind Brennwertheizungen. Und nahezu jede dritte neue Ölheizung nutzt den Brennwert. Das hat seinen Grund. Denn Brennwertheizungen nutzen den Brennstoff besser aus und sparen damit Energie. Damit hat sich in den vergangenen Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen.

289 Vollbrennwertheizung

Eine Vollbrennwertheizung

Brennwerttechnik: Grundlagen

Bei der Verbrennung von Öl und Gas entsteht Wasserdampf im Abgas. Wenn dieser Wasserdampf im Abgas kondensiert, also flüssig wird, dann wird genausoviel Energie frei, wie für das Verdunsten des Wassers benötigt wurde. Das sind immerhin etwa elf Prozent der im Erdgas enthaltenen Energie, bei Heizöl acht Prozent. Damit dieser Wasserdampf an einem Wärmetauscher kondensiert, muss dieser Wärmetauscher kalt genug sein, ähnlich wie sich nur an einer kalten Fensterscheibe Wasser niederschlägt.

Wärmeabgabe an das Heizwasser

In einem Edelstahlwärmetauscher wird das Verbrennungsgas von etwa 1.000 Grad auf circa 65 Grad heruntergekühlt und erwärmt dabei das von den Heizungen kommende Wasser. Zusätzlich gibt der im Abgas enthaltene Wasserdampf seine Kondensationswärme an das Wasser ab, das den Wärmetauscher durchläuft.

Rücklauf kalt genug?

Die spannende Frage ist nun: Ist das Rücklaufwasser kalt genug, um den Wasserdampf kondensieren zu lassen? Dafür darf es nicht wärmer als 57 Grad bei Gasheizungen und 48 Grad bei Ölheizungen sein. Der Wärmetauscher verschluckt zusätzlich 12 Grad, um die der Rücklauf unter der Kondensationstemperatur liegen muss. Ist das Rücklaufwasser wärmer als 36 Grad bei Gas, dann kann der Wasserdampf nicht kondensieren. Er entweicht dann still mit dem übrigen Abgas im Schornstein. Der Heizungsbetreiber merkt davon gar nichts, weil die Heizung nach wie vor normal heizt. Aber der Verbrauch ist höher, weil der Wasserdampf eben nicht kondensiert. Früher waren Vorlauf/Rücklauftemperaturen von 90/70 Grad üblich. Die Niedertemperaturtechnik arbeitet mit 50/30 Grad. Je nach Witterung und Heizungsauslegung wird es also knapp.

Zwei Drittel der Brennwertheizungen sind verbesserungsbedürftig

Im Auftrag der Verbraucherzentrale wurden im Jahr 2011 tausend Brennwertheizungen untersucht. Die Brennwertnutzung war nur bei einem Drittel der Geräte akzeptabel, bei einem Drittel ungenügend und beim Rest der Heizungen verbesserungsbedürftig.

Ein Liter Heizöl lässt einen ganzen Liter Wasser Wasserdampf kondensieren. Wenn man also das Abwasser der Heizung für einen Tag abfängt, dann kann man schnell sehen, ob der Wasserdampf kondensiert. Wenig Kondensat heißt schlechter Brennerbetrieb. Wer dagegen viel Wasser misst, hat die im Wasserdampf enthaltene Energie gut ausgenutzt. Das Versprechen aus dem Werbeprospekt wird dort wohl eingehalten. Wer Mängel feststellt, sollte den Fehler jedoch nicht sofort beim Hersteller suchen, sondern
zunächst die Einstellungen prüfen. Lesen Sie Details zur Prüfung: Brennwertkessel einfach kontrollieren

Warum keine Brennwertnutzung?

Wenn der Heizungsrücklauf zu warm ist, funktioniert die Brennwertnutzung nicht. Das passiert oft im Winter, wenn es draußen sehr kalt ist. Damit die Räume dann noch gemütlich warm werden, wird die Heizung hochgedreht. Der Rücklauf ist dann auch entsprechend wärmer. Wenn die Heizkörper zu klein bemessen sind, dann muss auch höher geheizt werden, damit es warm wird. Auch eine falsche hydraulische Einstellung führt dazu, dass Wasser zu schnell durch den Heizkörper fließt (zu hohe Pumpenleistung, falsch voreingestellte Thermostatventile, Vorlaufmischung).

Besonders in Altbauten mit schlechter Wärmedämmung gibt es einen hohen Heizbedarf. In diesen Häusern sind auch die Heizkörper oft zu klein und es fehlt ein hydraulischer Abgleich.

Vollbrennwertnutzung: Die Vetter-Story

Der Handwerksmeister und Erfinder Richard Vetter hatte die Idee, den im Abgas enthaltenen Wasserdampf in einem separaten Kunststoffwärmeübertrager kondensieren zu lassen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Abgase bereits auf rund 65 Grad abgekühlt wurden.

Im Kunststoffwärmeübertrager werden dann die Abgase weiter abgekühlt. So wird die für Kondensation nötige Temperatur unterschritten.

Die Kühlung übernimmt hierbei die für den Verbrennungsvorgang benötigte Frischluft auf ihrem Weg zum Brenner. Die Wärmeenergie wird auf diese Weise im System zurückgehalten und geht nicht mit dem Abgas verloren. Je kälter die einströmende Frischluft ist (zum Beispiel im Winter), desto besser wird der Wirkungsgrad. Denn dann werden die Abgase effektiver abgekühlt.

Da der Kunststoffwärmeübertrager unempfindlich gegenüber der im Kondensat enthaltenen Schwefelsäure ist, spielt der im Brennstoff enthaltene Schwefelanteil keine Rolle. Es können deshalb auch schwefelhaltige Heizöle verfeuert werden.

289 Funktionsschema einer Vollbrennwertheizung

Durch diese Anordnung ist bei diesen Voll-Brennwertkesseln der Brennwert weder last- noch rücklauftemperaturabhängig und sie können auch dort eingesetzt werden, wo sich die Vor- und Rücklauftemperaturen zwischen 90 und 60 Grad bewegen müssen. Man spricht deshalb auch von Hochtemperatur-Brennwertkesseln beziehungsweise „Voll-Brennwertkesseln“.

Vetter hatte seine Erfindung schon 1982 fertig. Seither sieht sich der cholerische Tüftler von „Banditen, verfluchten“, ja, von einer „ganzen Teufelsgesellschaft“ verfolgt, in Gestalt von renitenten Bezirksschornsteinfegermeistern, TÜV-Ingenieuren und Behördenvertretern.

Kern seiner Erfindung ist der Einbau eines zweiten Wärmetauschers im Kesselraum. Vetter hat verfügt, dass seine Erfindung nur von kleinen Heizungsfirmen genutzt werden darf.

Inzwischen ist die Vollbrennwerttechnik seit vielen Jahren erfolgreich am Markt. Sie ist also den Kinderschuhen entwachsen. Dennoch ist sie selbst bei Heizungsexperten kaum bekannt.

Luft-Abgas-System (LAS)

Das Abgas von Brennwertgeräten ist kühler als das aus üblichen Heizkesseln. Deshalb fehlt den Abgasen der Auftrieb. Zudem kondensiert das Restwasser im Abgas leicht innen im Schornstein und durchfeuchtet ihn dabei. Deshalb brauchen Brennwertgeräte eine feuchte und säureunempfindliche Abgasanlage. Das kann einfach und kostengünstig durch den Einzug eines Edelstahl- oder Kunststoffrohrs geschehen. Die Abgase werden mit einem Ventilator ins Freie gebracht.

Vorteilhaft ist auch ein Luft-Abgas-System (LAS). Dabei wird im Abgasrohr ein kleineres Rohr nach unten geführt für die Zuluft zur Heizung. Faktisch wirkt das LAS auch wie ein Wärmetauscher. Das nach oben abströmende Abgas erwärmt auf seinem Weg die in Gegenrichtung strömende Frischluft. Das dabei kondensierende Wasser fließt nach unten in die Heizung und wird dort aufgefangen und abgeführt.

Firmen am deutschen Markt

Die Vollbrennwerttechnik ist ausgereift und seit vielen Jahren und in vielen tausenden Geräten im Einsatz. Die Preise liegen kaum über dem Niveau von anderen Heizungen. Jedoch muss der jeweilige Heizungsinstallateur direkt beim Hersteller bestellen. Die branchenüblichen Provisionen sind auch hier im Preis einkalkuliert. Am deutschen Markt wird die Voll-Brennwerttechnik derzeit von vier Firmen angeboten: Der Firma Götz Heiztechnik (ProCondens, die in großen Stückzahlen in Deutschland und in der Schweiz vertreibt), der Firma von Richard Vetter: Veritherm, der Firma Zink aus dem Allgäu (bietet auch -Öl- und Gasbrennwerttechnik bis hinunter
zu 7,5 kW) und der Firma Kroll aus Kirchberg an der Murr.

Wann ist diese Technik für Sie interessant?

Wenn Sie Ihre alte Heizungsanlage (im Altbau) gegen eine neue Öl- oder Gasheizung auswechseln und auch bei Heizkörper- und Warmwasserbetrieb höchste Effizienz bei der Wärmeerzeugung verlangen, ist Vollbrennwert angesagt.

Vorteil: Bei diesem System können Sie im Brennwertbereich heizen, ohne dass sie auf niedrige Rücklauftemperaturen angewiesen sind. Außerdem brauchen Sie Ihre Heizflächen nicht zu vergrößern. Voll-Brennwertkessel können circa zehn Prozent mehr Energie aus der gleichen Menge Brennstoff schöpfen wie moderne Niedertemperaturheizungen. 

 

Brennwert schwächelt

1000 Anlagen untersucht.

Brennwert schwächelt

(22. Juni 2011) Nur ein Drittel der Brennwertheizungen arbeite gut, so das Fazit der "Aktion Brennwertcheck" der Energieberatung der Verbraucherzentralen, in zwei Drittel bestünde z. T. erheblicher Optimierungsbedarf.

Die Energieberater haben im Februar und März bundesweit 1000 Brennwertgeräte unter die Lupe genommen. Etwa die Hälfte der Heizungsanlagen seien überdimensioniert, was höhere Grundkosten beim Gaslieferanten, höheren Geräteverschleiß und höhere Emissionen zur Folge habe.

Heizkurven seien nicht ordentlich angepasst, Nachtabsenkungen funktionierten nicht. Bei der Mehrzahl seien Leitungen und Armaturen ungenügend gedämmt, einigen Regelungen fehle ein Außentemperaturfühler. Hocheffizienzpumpen seien nur bei jeder sechsten Anlage im Betrieb.

Ein hydraulischer Abgleich, der Rohrnetze, Heizkörper und Pumpen aufeinander abstimmt, habe nur bei jedem fünften Heizungssystem stattgefunden. Besitzer von Brennwertanlagen sollten die Effizienz ihrer Heizungsanlage überprüfen und optimieren lassen, idealerweise noch in der Gewährleistungsfrist, so die Empfehlung.

In einem typischen Einfamilienhaus könnten mit wenig Aufwand Heizkosten von 150 Euro oder mehr pro Jahr eingespart werden. Nötig seien auch folgende Schritte: Das Thema Energieeinsparung müsse in der Handwerkeraus- und -fortbildung eine zentrale Stellung einnehmen, Handwerker müssten verpflichtet werden, das Heizungssystem nicht mit Werkseinstellungen zu betreiben, sondern ans jeweilige Gebäude anzupassen.

Die Geräteindustrie müsse die Heizungsregelungen so gestalten, dass sie leicht bedienbar seien. Der Bund müsse seine Förderprogramme für Energieeffizienz daran koppeln, dass die Einsparziele auch tatsächlich erreicht würden. Dass die Bundesförderung von Heizkesseln den Nachweis des hydraulischen Abgleichs verlange, sei ein erster wichtiger Schritt.

Grundsätzlich sei die Brennwerttechnik eine lohnenswerte Sache, wenn man auf fossile Brennstoffe nicht verzichten könne. Gegenüber herkömmlichen Heizkesseln spare sie bei richtiger Installation und Einstellung rund 10% Energie ein.

Der Bund der Energieverbraucher e.V. hat ein einfaches Verfahren veröffentlicht, mit dem sich einfach überprüfen lässt, ob die Brennwertheizung wirklich funktioniert.

Brennwertkessel einfach kontrollieren

Wie wirtschaftlich läuft Ihr Brennwertkessel wirklich? Mit einer simplen Methode können Sie den Wirkungsgrad selbst überprüfen.

Brennwertkessel einfach kontrollieren

Wie wirtschaftlich läuft Ihr Brennwertkessel wirklich? Mit einer simplen Methode können Sie den Wirkungsgrad selbst überprüfen. Brennwertkessel haben einen guten Ruf. Zu Recht: Durch die Abkühlung der Abgase nutzen sie den Energiegehalt des Brennstoffs um etwa 15 Prozent besser aus als herkömmliche Brenner. Diese Technik ist heute längst Standard bei Neuinstallationen. Doch hängt der neue Kessel erst im Keller, kann der Betreiber kaum kontrollieren, ob er tatsächlich hält, was der Hersteller versprochen hat.
Von Oliver Stens

08. September 2008

Energie im Wasserdampf

Bei der Verbrennung entsteht neben Kohlendioxid auch Wasser - pro Kubikmeter Erdgas etwa 1,6 Liter. Bei konventionellen Brennern verlässt das Wasser den Kamin als unsichtbarer Wasserdampf. Gleichzeitig verpufft eine Menge ungenutzter Energie - nämlich der Betrag, der nötig war, um das Wasser bis zum Siedepunkt zu erhitzen und zu verdampfen. Die Brennwerttechnik stellt diese Verschwendung ab: Sie kühlt die Abgase so weit ab, dass der Wasserdampf kondensiert und flüssig in den Abfluss tropft.

So weit die Theorie, doch die Praxis sieht oft anders aus. Ein Beispiel: Der Heizungsbrenner ist auf eine hohe Temperatur eingestellt und heizt die Wohnung zügig auf. Alles in Ordnung? Weit gefehlt, denn bei milder Witterung nehmen Heizkörper mit Themostatventil nur wenig Wärme aus dem Heizkreislauf ab. Der Rücklauf von den Heizkörpern ist daher zu warm, um die Abgase bis zum Kondensationspunkt abzukühlen. Die im Wasser enthaltene Energie entweicht ungenutzt.

Ein einfacher, aber genialer Test

Wer einen Brennwertkessel hat, kann mit geringem Aufwand selbst eine Kontrolle über den wirtschaftlichen Betrieb durchführen: Statt das Kondensat unbesehen in den Abfluss zu leiten, kann man es einfach auffangen und seine Menge messen. Daran zeigt sich, ob der Kessel optimal arbeitet.

Wenig Kondensat heißt schlechter Brennerbetrieb. Wer dagegen viel Wasser misst, hat die im Wasserdampf enthaltene Energie gut ausgenutzt. Das Versprechen aus dem Werbeprospekt ist dort wohl eingehalten. Wer Mängel feststellt, sollte den Fehler jedoch nicht beim Hersteller suchen, sondern zunächst die Einstellungen prüfen.

So funktioniert die Messung

Sinnvolle Auswerte-Zeiträume sind ein Jahr, eine Heizperiode oder ein Sommer. Da dabei große Wassermengen anfallen, beginnt man zunächst mit einer Kurzzeitmessung. Dazu benötigt man einen Zehn- oder besser 20-Liter-Eimer. Dann gilt es, den Kondenswasserschlauch des Brenners zu suchen und ihn zu lösen. Meist ist die Seite am Siphon besser zugänglich als am Brenner. Der Schlauch wird nun so platziert, dass das Wasser in den leeren Eimer läuft. Nun liest man den Zählerstand des Gaszählers mit einer Nachkommastelle ab. Nach ein bis zwei Tagen schließt man den Schlauch wieder normal an den Siphon an und liest erneut den Gasstand ab. Aus dem Unterschied der Zählerstände berechnet man den Gasverbrauch. Die Wassermenge ermittelt man an der Eimerskala oder besser durch Abwiegen auf der Personenwaage. Mit Hilfe dieser beiden Angaben lässt sich ermitteln, um wie viel Prozent der Brennwertkessel die Energie besser genutzt hat als ein herkömmlicher Kessel. Entweder man nutzt folgende Faustformel,

Brennwertgewinn = 13,5 % x (Kondensatmenge in Liter) / (1,6 x Gasmenge in Kubikmeter)

die auch die erniedrigte Abgastemperatur berücksichtigt, oder orientiert sich anhand der nebenstehenden Grafik: Wer bei einem Gasverbrauch von sieben Kubikmeter eine Kondensatmenge von zehn Litern misst, hatte einen Brennwertgewinn von zwölf Prozent (siehe Grafik). Ein solcher Wert liegt in der Spitzenklasse, maximal sind 13,5 Prozent möglich. Bleibt der Eimer leer, war der Brennwertbetrieb wirkungslos. Es ist sinnvoll, die Messung öfters oder über einen längeren Zeitraum zu wiederholen.

Für Öl-Brennwertkessel eignet sich das Verfahren nur bedingt: Zwar entstehen auch hier pro Liter Heizöl bis zu einem Liter Kondensat. Für eine Auswertung entpuppen sich die Tankanzeigen allerdings meist als zu ungenau.

Patentschrift G. Luther: "Messverfahren zur Bestimmung des Abgasverlustes von Brennwert-Feuerungsanlagen" DE 10 2004 058 520 B3 und DE 10 2006 025 048 A1

Einsparungen bei Heizungen: Ein Prozent spart 9 Euro

(27.07.07) Also spart die Lüftung mit Wärmerückgewinnung 24 Prozent Heizenergie oder rund 200 Euro.

Einsparungen bei Heizungen: Ein Prozent spart 9 Euro

(27. Juli 2007) Eine Untersuchung an Gasbrennwertgeräten im Auftrag der Firma Junkers zeigt, wo Energie gespart werden kann. Die Leistung moderner Brennwertkessel lässt sich an den Wärmebedarf des Hauses anpassen und meist auf ein Drittel bis ein Viertel der Maximalleistung herunterdrosseln. Eine noch stärkere Drosselung der Leistung bringt keine weiteren Einsparungen mehr, so die Studie.

Bei einem "gängigen" Gebäude mit 10 kW Heizleistung und einem Jahresenergieverbrauch von 16.500 kWh

  • erbringt eine Einsparung von einem Prozent eine Kostenersparnis von 8,75 Euro.
  • Wenn durch falsche Anlagenplanung kein Brennwertbetrieb möglich ist (Kessel zu gross dimensioniert), dann sind Verluste von 11 Prozent möglich, also Mehrkosten von jährlich 96 Euro.
  • Steht eine Pumpe auf Stufe 3 statt auf Stufe 2, dann werden 30 Watt verschwendet. Bei jährlich 4.000 Betriebsstunden erhöht das den Stromverbrauch um 120 kWh und die Kosten um 19 Euro.
  • Die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung kann in einem luftdichten Gebäude die Energieverluste durch die Lüftung um 80 Prozent vermindern. Die Lüftung hat einen Anteil von 30 Prozent am Heizenergieverbrauch. Also spart die Lüftung mit Wärmerückgewinnung 24 Prozent Heizenergie oder rund 200 Euro.

Quelle: IKZ Haustechnik 9/2007, S. 38.

Brennwert im Test

(14.09.06) Angesichts steigender Gaspreise sollte jeder Verbraucher versuchen, jeden Kubikmeter Gas optimal zu nutzen.

Brennwert im Test

(14. September 2006) - Angesichts steigender Gaspreise sollte jeder Verbraucher versuchen, jeden Kubikmeter Gas optimal zu nutzen. Hilfe bietet ein aktueller Test von Gas-Brennwertkesseln der Stiftung Warentest.

Die Tester nahmen elf Gas-Brennwertkessel unter die Lupe (test 6/2006). Alle Kessel schnitten mit der Note "gut" ab. Die Preise liegen zwischen 3.400 und 5.020 Euro einschließlich Speicher und Regelung. Der Heizungsbauer räumt auf diesen Listenpreis meist noch fünf bis 20 Prozent Rabatt ein.

Weitere Kosten entstehen durch die notwendige Anpassung des Schornsteins. Die Brennwerttechnik erfordert ein feuchteunempfindliches Abgassystem. Die Kessel arbeiten unabhängig von der Raumluft. Die Verbrennungsluft wird also nicht dem Heizraum entnommen, sondern direkt von außen zugeführt. LAS-Systeme (Luft-Abgas-System) saugen im äußeren Rohr die Frischluft an und führen im inneren Rohr die Abgase nach außen.

Der Test berücksichtigte allerdings nicht den Stromverbrauch. Die Leistungsaufnahme ist sehr unterschiedlich und liegt zwischen 53 Watt (Brötje EcoCondens) und 101 Watt (Buderus Logamax plus). Der Energie-Nutzungsgrad aller Geräten war sehr gut. Das preisgünstigste Gerät Elco Thision Compact (3.400 Euro) hatte allerdings kleine Schwächen in der Verarbeitung.

Gas-Brennwertkessel im Test

(01.10.03) Der Spareffekt eines Gas-Brennwert-Kessels ist enorm. Deshalb sind die Testergebnisse der Stiftung Warentest besonders interessant.

Gas-Brennwertkessel im Test

Der Spareffekt eines Gas-Brennwertkessels samt Speicher ist enorm. Fragt sich nur: Warum hängen bloß so viele Hausbesitzer an ihren alten Energieverschwendern? Deshalb sind die Testergebnisse der Stiftung Warentest (test-Heft 8/2003) besonders interessant.

(01. Oktober 2003) Mit einer Ausnahme zeichnen sich die zehn getesteten Gas-Brennwertkessel durch eine "sehr gute" Energieausnutzung aus. Die besten Nutzungsgrade für Heizung und Warmwasser haben Buderus Logamax plus und MAN Micromat. Sie sind mit 4.780 und 4.970 Euro aber auch am teuersten. Deutlich preiswerter sind die ebenfalls "guten" Junkers Cerasmart (3.770 Euro) und Vaillant ecotec classic (4.000 Euro). Wegen eines relativ hohen Stromverbrauchs schafften alle Kessel nur "befriedigend" in punkto Umwelt.

Kaufen Sie Ihren neuen Heizkessel ohne Regelung. Und erwerben Sie für das gesparte Geld eine Regelung von Bajorath. Sie können dadurch jährlich zwischen 15 und 35 Prozent an Energiekosten sparen. (Bajorath-Regelung)

Größere Unterschiede zeigten sich bei Verarbeitung und Umwelt. Nur Liebhaber von Oldtimern fahren heute noch Autos, die zwanzig Jahre alt sind. Die Erhebung der Schornsteinfeger 2002 hat ergeben, dass 1,5 Millionen Ölheizungen und eine Millionen Gasheizungen älter als 20 Jahre alt sind (Quelle: Erhebung des Schornsteinfegerhandwerks für 2002). Laut Stiftung Warentest sparen neue Gas-Brennwertkessel gegenüber dem 20 Jahre alten Vorgänger zehn bis 15 Prozent Energie und Heizkosten ein.

Bei Öl- und Gaskesseln gibt es neben den modernen Niedertemperaturkesseln auch die besonders energiesparenden Brennwertgeräte. Sie nutzen die im Wasserdampf der Abgase enthaltene Kondensationswärme aus und wärmen damit das Haus. Dadurch steigt der Nutzungsgrad um gut zehn Prozent bei Gas und sechs Prozent bei Heizöl. Brennwertgeräte sind heute Stand der Technik. Anfangschwierigkeiten sind längst behoben. Die Preise für Gas-Brennwertkessel liegen etwas höher, dafür ist die Energienutzung viel besser. Im Test waren Gas-Brennwertgeräte.

Durchflussbegrenzer an Dusche und Wasserhahn verringern den Wasserfluss von 20 auf acht Liter pro Minute und kosten zwischen fünf und zehn Euro.
Schornstein

Ein Brennwertkessel darf nur mit eine feuchteunempfindlichen Abgassystem betrieben werden. Der Schornstein muss mit zugelassenen Rohren aus Kunststoff, Keramik oder Glas ausgekleidet werden, damit das im Schornstein entstehende Kondensat ohne Schaden anzurichten abfließen kann.

Warmwasserbereitung im Sommer

Die zentrale Warmwasserbereitung hat energetische Vorteile. Jedoch kann man ohne Solaranlage in der heizfreien Zeit den Kessel nicht ganz abschalten, weil man den Kessel für das Warmwasser braucht. Moderne Kessel haben für den reinen Warmwasserbetrieb beachtliche Nutzungsgrade zwischen 63 und 70 Prozent. Zwei Fabrikate schafften im Test sogar 78 (Buderus) und 86 Prozent (MAN). In einem Test von Ölkesseln und Speichern 1998 lagen diese Werte noch bei durchschnittlich 50 Prozent.

Stromverbrauch zu hoch

Beim Strom schnitten die Gas-Heizkessel im Test schlecht ab: Sie erfüllten nicht einmal die Kriterien des Blauen Engel. Die Grenze liegt bei 80 Watt. DeDietrich verbraucht sogar 113 Watt. Brötje und Buderus haben mit 75 und 77 Watt die niedrigste Leistung. Im Standby-Betrieb verbraucht nur die Regelung Strom. Hier liegen alle Kessel mit Werten zwischen fünf und 14 Watt im grünen Bereich.

Kondensatproblematik

(01.10.03) Beim Betrieb eines Brennwertgeräts fällt schwach saures Kondenswasser an.

Kondensatproblematik

(01. Oktober 2003) Beim Betrieb eines Brennwertgeräts fällt schwach saures Kondenswasser mit einem pH-Wert von 3,2 bis 4,5 an. Die Einleitung dieses Wassers in das Abwassernetz ist unproblematisch. Jedoch sollte man sich bei der zuständigen Behörde (meist Tiefbauamt) vergewissern. Die Abwassertechnische Vereinigung empfiehlt in ihrem Merkblatt M 251 für Kleinanlagen bis 25 kW die direkte Einleitung ohne Neutralisation. 

(Peter Alteheld)

Kompakter, preiswerter und leistungsfähiger

(24.09.03) Energiesparende Technik im Aufwind

Kompakter, preiswerter und leistungsfähiger

Brennwerttechnik im Aufwind: 1995 wurden 50% mehr Anlagen als 1994 verkauft. Nach zwei Jahren testete die Stiftung Warentest erneut Gasheizkessel. Der Nutzungsgrad der Brennwertgeräte hat sich erhöht, doch der hohe Stromverbrauch ist geblieben.

(24. September 2003) Energiesparen durch moderne Heiztechnologie - das ist die Gas-Brennwerttechnik. Sie entwickelt sich zum Standard: Über 80.000 verkaufte Anlagen im letzten Jahr zeugen davon. Es gibt kaum einen Hersteller, der keine Brennwertgeräte anbietet. Zudem unterstützt der Staat den Einsatz dieser Technik durch kostengünstige Darlehen.

Haben auch Sie noch einen alten Heizkessel?

Für den Verbraucher auf der Suche nach der neuen Gasheizungsanlage stellt sich die Frage, ob sich die Brennwerttechnik lohnt. Und zwar sowohl energetisch als auch finanziell.

Rechnet sich Brennwerttechnik?

(11.09.03) Bei Brennwertgeräten in Einfamilienhäusern fallen die jährlichen Verbrauchskosten um etwa 50 Euro niedriger aus

Rechnet sich Brennwerttechnik?

(11. September 2003) Bei Brennwertgeräten in Einfamilienhäusern fallen die jährlichen Verbrauchskosten für Gas und Strom um etwa 50 Euro niedriger aus (Gaspreis ca. 3 Cent/kWh-Heizwert, Strompreis 15 Cent/kWh). Dagegen sind die durchschnittlichen Anschaffungskosten der getesteten Geräte um 750 Euro höher als die der Niedertemperaturkessel. Aber es gibt auch sehr kostengünstige Brennwertgeräte.

Rechnet sich Brennwerttechnik? - Ja!

Für eine Kostensenkung im Neubau sorgt die Installation des Brennwertgeräts im Dachgeschoss, da auf den Bau eines Schornsteins verzichtet werden kann. Aber selbst im Altbau können die Kosten für eine Brennwertabgasanlage günstiger als eine Kaminsanierung ausfallen. Da in der Abgasleitung Kondenswasser anfällt, muss das Abgassystem aus feuchtigkeitsunempfindlichem und korrosionsbeständigem Material bestehen. Ferner müssen aufgrund der Ventilation die Rohre druckdicht ausgeführt sein. Als Rohrmaterialien kommen Glas, Kunststoff, Edelstahl- und Aluminiumlegierungen sowie Keramik in Frage. Für eine raumluftunabhängige Verbrennung können doppelwandige Rohre verwendet werden, durch die die Verbrennungsluft von außen angesaugt wird.

Nur individuell zu beziffern sind die Kostenunterschiede für Installation, Wartung und Instandhaltung. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit gehen daher die Meinungen auseinander. Soviel zumindest ist sicher: Brennwerttechnik ist nicht deutlich billiger, aber auch nicht deutlich teurer als herkömmliche Gasheiztechnik. Und dafür gibt es 10% Energieersparnis!

Brennwerttechnik nutzt Wärme der Verbrennungsgase

(17.09.02) Dadurch wird bis zu 15% weniger Gas benötigt als bei herkömmlichen Niedertemperaturkesseln

Brennwerttechnik nutzt Wärme der Verbrennungsgase

(17. September 2002) Die Brennwerttechnik nutzt zusätzlich die in den Verbrennungsabgasen enthaltene Wärme. Dadurch wird bis zu 15% weniger Gas benötigt als bei herkömmlichen Niedertemperaturkesseln. Die Energieersparnis in absoluten Zahlen ist abhängig vom Heizwärmebedarf. Beim durchschnittlichen Einfamilienhaus bewegt sich die Ersparnis in der Größenordnung von 200 m3 Gas entsprechend etwa 2.000 kWh Primärenergie pro Jahr.

Brennwertgerät mit nachgeschaltetem Kondensations-Wärmetauscher

Weil die gekühlten Abgase wenig Auftrieb haben und daher durch einen Abgasventilator aus dem Schornstein gedrückt werden müssen, verbrauchen Brennwertgeräte mehr Strom. Die Höhe des Stromverbrauchs wurde von der Stiftung Warentest in ihrem test-Bericht nicht genannt, obwohl die Leistungsaufnahme der getesteten Brennwertkessel im Schnitt doppelt so hoch ist wie bei den konventionellen Gasheizkesseln! In der Summe reduzieren sich die Einsparungen durch die Brennwerttechnik auf ca. 10% Primärenergie.

letzte Änderung: 23.12.2018