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ED 03/2023 Schritt für Schritt zur eigenen Photovoltaikanlage (S.20/21)

Checkliste für den Kauf

Checkliste für den Kauf von der VZ NRW

Strom ernten leicht gemacht

Was ist zu beachten, wenn man eine kleine Photovoltaikanlage auf seinem Haus errichten möchte? Die Energiedepesche hat die zehn wichtigsten Schritte für Sie zusammengestellt.
Von Martin Frey

(5. Juni 2011)

1. Die Idee

Solarstrom vom eigenen Dach oder Grundstück ernten – wäre das nicht eine wunderbare Sache? Ein Beitrag zum Umweltschutz und zudem eine kleine Einnahmequelle. Doch wie kommt diese Anlage auf Ihr Haus, und an was müssen Sie alles denken? Wir erklären in zehn Schritten, was Sie beachten müssen. Bitte bedenken Sie aber, dass alle Angaben nur der Orientierung dienen und keine auf den Einzelfall zugeschnittene Fachberatung ersetzen können.

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Martin Frey, der Autor ist freier Fachjournalist in Mainz. www.agenturfrey.de . Alle Angaben ohne Gewähr. Dieser Text ersetzt keine Fachberatung.

2. Informationsbeschaffung

Zunächst sollten Sie sich die Frage stellen, ob es derzeit der richtige Zeitpunkt ist, sich für eine solche Investition zu entscheiden. Wenn beispielsweise eine Dachsanierung ansteht, kann die Anlage gleich mitinstalliert werden. Um eine solche Entscheidung zu treffen, brauchen Sie umfassende Informationen. Wo soll die Anlage installiert werden – auf dem Hausdach (Aufdach-Montage) oder soll sie sogar Teile des Hausdaches ersetzen (Indach-Montage)? Soll sie an der Fassade, auf einem Flachdach oder etwa auf einer Freifläche montiert werden? Soll die Anlage starr montiert oder der Sonne nachgeführt werden, um Mehrerträge zu erzielen?

Ein erster Check, den Sie selbst durchführen können, gibt Ihnen wichtige Informationen darüber, ob Ihr Dach geeignet ist: Wie alt ist die Dachabdeckung, wie ist die Materialbeschaffenheit? Das Dach sollte eine längere Lebensdauer besitzen als die Solaranlage, die mindestens 20 Jahre laufen soll. Dann schauen Sie, welche Dachneigung und Ausrichtung nach Süden es besitzt. Idealerweise ist Ihr Dach um 35 Grad geneigt und weist nach Süden. Kleinere Abweichungen vom Optimum mindern den Ertrag nur unwesentlich, aber ein Dach nach Nordwesten wird Ihnen wenig Freude bereiten.

Wie sich die unterschiedlichen Bedingungen auf den Ertrag auswirken, lässt sich auf dem Informationsportal des Bundesverbandes Solarwirtschaft unter www.solartechnikberater.de anschaulich berechnen. Außerdem sollten Sie überprüfen, ob möglicherweise eine Verschattung der Solarstromanlage droht: Schornsteine, Gauben, noch wachsende Bäume oder Satellitenschüsseln dürfen keine Sonnenstrahlen abhalten – auch nicht bei tief stehender Sonne im Herbst und Winter. Achten Sie auch darauf, ob künftig in Ihrer Nachbarschaft neue Gebäude entstehen könnten!

754 1178 1475 Photovoltaikanlage

Finden Sie als nächstes ein kompetentes Unternehmen, das Ihre Solarstromanlage montieren kann. Das kann Ihr Hauselektriker sein, sofern er über entsprechende Erfahrungen verfügt, oder aber eine spezielle Solarfirma. Die oben genannte Internetseite zeigt unter dem Punkt „Handwerkersuche" eine große Auswahl an Anbietern für Ihren Postleitzahlbereich. Fragen Sie auch Nachbarn, die bereits eine Solaranlage haben, nach ihren Erfahrungen und gegebenenfalls Empfehlungen.

In jedem Fall sollte eine Fachberatung vor Ort erfolgen. Dazu schaut sich ein Mitarbeiter der Solarfirma Ihr Haus genau an und prüft dabei auch Einzelheiten wie die Statik des Daches. Lassen Sie sich ein detailliertes Angebot machen und holen Sie zugleich weitere Vergleichsangebote ein. Achten Sie darauf, dass Sie alle Punkte verstehen. Alle Komponenten der Anlage sowie alle Dienstleistungen müssen aufgeführt und bestenfalls vergleichbar sein mit anderen Angeboten. Ziehen Sie im Zweifelsfall einen Experten hinzu, etwa einen Energieberater.

Sofern Ihr Haus unter Denkmalschutz steht, sollten Sie eine Genehmigung für Ihr Vorhaben einholen.

3. Finanzierung sicherstellen

In der Regel finanziert man seine Solarstromanlage dadurch, dass man den erzeugten Strom ins öffentliche Netz einspeist und dafür – abgesichert durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – 20 Jahre lang eine über diese Dauer festgelegte Vergütung vom lokalen Netzbetreiber erhält. Derzeit liegt die Vergütung für Dachanlagen bis 30 kWp, die ab Januar 2011 ans Netz gehen, bei 28,74 Cent pro Kilowattstunde und wird möglicherweise am 1. Juli 2011 weiter gesenkt – sie kann bis auf 24,43 Cent sinken.

Wer möchte, kann zumindest einen Teil des erzeugten Stroms selbst verbrauchen. Dann spart man die Stromkosten und erhält zusätzlich eine alternative Vergütung (Eigenverbrauchsregelung). Bei einem Anteil bis 30 Prozent erhält man pro Kilowattstunde 12,36 Cent (Anlage bis 30 kWp). Damit schafft der Staat einen Anreiz, möglichst dann Strom zu verbrauchen, wenn die Sonne scheint. Mit jeder Strompreiserhöhung gewinnt dieses Modell an Attraktivität.

754 1178 Haus mit PV-Modulen auf Dach

Berechnen Sie nun den Ertrag Ihrer künftigen Anlage: Der Menüpunkt „Technikberatung" unter www.solartechnikberater.de hilft Ihnen dabei. Wenn Sie 20 Quadratmeter Platz auf Ihrem Dach haben, können Sie diesen Wert einsetzen, alternativ auch die gewünschte Leistung oder den geplanten Ertrag. Sie erfahren mit einem Klick, wie viel Sie mit Ihrer Anlage in einem und in 20 Jahren erwirtschaften. In der Regel macht sich eine Anlage nach etwa 15 Jahren bezahlt. Ab diesem Zeitpunkt können Sie noch fünf Jahre lang nach EEG-Bedingungen Gewinne erwirtschaften. Welche Regelungen der Staat für die Zeit danach vorsieht, ist heute noch nicht absehbar. Hält die Anlage länger, können Sie den Strom selbst verbrauchen und zumindest eingesparte Stromkosten gegen rechnen.

Sie sollten die Frage klären, welchen Anteil der Anlagenkosten Sie selbst finanzieren können. Wer für die gesamte Investition einen Kredit aufnehmen muss, wird kaum Gewinne erwirtschaften können. Dann sollten Sie mögliche weitere Geldquellen prüfen. Besonders günstige Kredite gibt es bei der KfW-Bankengruppe (www.kfw.de). Entsprechende Anträge müssen Sie über Ihre Hausbank einreichen, und zwar, bevor Sie den Auftrag an den Handwerker vergeben und die Installation beginnt. Auch bei anderen Spezialbanken wie der GLS-Bank lohnt eine Anfrage, da diese häufig keinen Grundbucheintrag verlangen. Seltener geben die lokalen Energieversorger oder auch die jeweiligen Bundesländer Zuschüsse. Einen aktuellen Überblick über mögliche Geldgeber bietet die Funktion „Förderberatung" auf www.solartechnikberater.de. Warten Sie nun gegebenenfalls die Bewilligung ihres Kreditantrages ab.

4. Rund um den Auftrag

Nun dürften die Angebote der angefragten Unternehmen bei Ihnen eintreffen. Nehmen Sie sich ausgiebig Zeit dafür, sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Achten Sie zum Beispiel darauf, dass alle angeforderten Leistungen wieder im Angebot erscheinen – auch dass Garantieleistungen ausgewiesen sind und dass Arbeitsstunden und andere schwer kalkulierbare Kosten angemessen berücksichtigt werden. Sie können für die Prüfung der Angebote auch Experten einschalten, müssen diese allerdings für die Prüfung auch bezahlen. Nun können Sie grünes Licht geben: Vergeben Sie den Auftrag und fordern Sie den Kredit an. Bezahlen Sie die Materialkosten bei Ihrem Lieferanten, damit er die Komponenten der Solaranlage einkaufen kann: In der Regel handelt es sich dabei nämlich um beträchtliche Summen, für die der Montagebetrieb nicht in Vorleistung tritt.

5. Formalitäten regeln

Bevor die Montage beginnt, müssen Sie den Netzanschluss beantragen. Dies macht in der Regel der Installateur. Außerdem muss die Baumaßnahme gegebenenfalls genehmigt werden. Da Baurecht Ländersache und damit uneinheitlich geregelt ist, empfiehlt es sich, vor Baubeginn schriftlich beim örtlichen Bauamt anzufragen, ob die geplante Solaranlage baugenehmigungspflichtig ist.

1178 Solarstromföderung sinkt schneller

Ähnlich verhält es sich mit der Gewerbemeldepflicht. Erkundigen Sie sich beim örtlichen Gewerbemeldeamt, ob eine Meldung nötig ist. Als Kleinunternehmer – das ist in der Regel jeder private Solarstromanlagen-Besitzer – kann man vom Vorsteuerabzug Gebrauch machen. Der große Vorteil liegt darin, dass das Finanzamt die Mehrwertsteuer der Anschaffungskosten zurückerstattet. Eine Anlage kann zudem über 20 Jahre abgeschrieben werden, was sich steuermindernd auf andere Einkünfte auswirkt.

Tipp: Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. brachte im Februar 2011 ein Steuermerkblatt heraus, das sämtliche Möglichkeiten und Facetten behandelt. In allen steuerrelevanten Fragen sollten Sie unbedingt Ihren Steuerberater und das Finanzamt hinzuziehen.

6. Anlagenmontage

Nun ist der große Tag gekommen: Mehrere Lieferwagen Ihres Montagebetriebs fahren vor. Darin befinden sich die Baugerüste, aber auch sämtliche Materialien, allen voran die Solarmodule mit den blau glitzernden Solarzellen. Nun kann es mehrere Tage dauern, bis die Anlage fertig gestellt ist. Etwas Lärm und Schmutz gehören dazu, denn die notwendigen Kabel führen durch Etagendecken und Wände. Üblicherweise verschlingt die Arbeit innerhalb des Hauses die meiste Zeit. Auf dem Dach geht es relativ fix zu: Die Handwerker verschrauben Dachanker am Gebälk und befestigen daran die Montageschienen. Dann hieven sie die Module hoch, fixieren diese und schließen die notwendigen Kabel an. Den notwendigen Wechselrichter montieren die meisten Unternehmen im Keller beim Zählerkasten, wo sie auch die Verbindung zum Stromnetz herstellen.

7. Inbetriebnahme

Bald darauf lernen Sie auch einen Mitarbeiter Ihres Netzbetreibers kennen. Er installiert neben Ihrem bisherigen Zähler, mit dem der Bezug des Hausstroms gemessen wird, einen Einspeisezähler. Falls Sie den selbst erzeugten Strom teilweise selbst verbrauchen, benötigen Sie einen dritten Zähler. Entweder mieten Sie dazu einen Zähler vom Netzbetreiber oder aber Sie kaufen sich selbst einen Zähler bei einem Elektronikhändler, den der Netzbetreiber lediglich verplombt. Sprechen Sie das im Vorfeld im Detail ab. In den meisten Fällen fahren Sie mit dem eigenen Zähler günstiger. Zu Beginn ist der Zähler „auf Null" gestellt und die Sonnenstromerzeugung aus Ihrer Solaranlage beginnt.

Ganz wichtig: Neue Anlagen müssen seit einiger Zeit bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Wer dies vergisst, geht womöglich bei der Vergütung nach dem EEG leer aus.

8. Unmittelbar nach Inbetriebnahme

Das Rädchen am Zähler dreht sich, und Sie freuen sich doppelt über jeden Sonnenstrahl. Denken Sie nun aber auch daran, den Rest der Rechnung zu bezahlen. Und schon bald kommt eine weitere Aufgabe auf Sie zu: Der Stromnetzbetreiber wird Sie auffordern, einen Einspeisevertrag zu unterschreiben. Dieser regelt, unter welchen Bedingungen Sie Ihren Strom abgeben. Doch noch ist strittig, ob ein solcher Vertrag überhaupt notwendig ist, denn das EEG regelt alle Rahmenbedingungen ausreichend. Manche Einspeiseverträge bergen zudem Fußangeln wie eine Klausel, nach der die Einspeisung nur solange geregelt ist, solange das EEG Bestand hat. Hier könnten unnötige Gefahren lauern. Es hat sich gezeigt, dass in den meisten Fällen gar nichts passiert, wenn man den Vertrag ohne Unterschrift einfach ad acta legt. Bereiten Sie anschließend die Abrechnung mit Ihrem Netzbetreiber vor. Berechnen Sie dazu den durchschnittlichen monatlichen Ertrag und fordern Sie monatliche Abschlagszahlungen ein.

9. Versicherungen

Von Ihrer Anlage können auch Gefahren ausgehen, etwa wenn sich Teile lösen und herunterfallen. Aber auch Unwetter oder schlechte Erträge können Ihr Projekt belasten. Für all das gibt es Versicherungen. Vor allem eine Haftpflichtversicherung ist empfehlenswert. Gegebenenfalls müssen Sie auch Ihre Hausratsversicherung erhöhen oder eine eigene Solarversicherung abschließen. Diese enthält meist auch eine Hagel- und Blitz-Versicherung, die mögliche Brände abdeckt. Bei großen Anlagen lohnt eine Ertragsversicherung, die Ihre Finanzierung auch bei verregneten Sommern sicherstellt.

10. In der Zeit danach

Allgemein bereitet die Solaranlage mehr Freude als Arbeit. Dennoch kommt man auch um letztere nicht herum: Sie müssen an den Monatsenden den Zählerstand ablesen und darauf achten, dass der Netzbetreiber die Abschläge überweist. Jährlich müssen Sie eine Jahresabrechnung erstellen. Alle paar Jahre sollten Sie zudem die Anlage von Verunreinigungen mit klarem Wasser reinigen und auf Defekte hin untersuchen. Vergessen Sie nicht, Rückstellungen zu bilden, um eventuell auftretende Reparaturen bezahlen zu können, sofern die Garantie abgelaufen ist.

Ansonsten werden Sie hin und wieder im Gartenstuhl sitzen, den Blick nach oben schweifen lassen und ein Lächeln wird über Ihre Mundwinkel huschen. Denn Solarstrom ernten macht vor allem viel Freude! Doch wem all diese Schritte zuvor viel zu umständlich erscheinen: Gibt es einen Anbieter, der alle Schritte aus einer Hand macht? Die Antwort lautet hier eher „Jain!". Montagefirmen bieten zwar Serviceverträge, aber es wird Ihnen keiner die süße Last abnehmen, sich in das Thema mehr oder weniger tief einzuarbeiten.

Service

Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) e. V., Berlin
www.solarwirtschaft.de
www.solartechnikberater.de
Tel.: 0 30 / 2 97 77 88-0

KfW-Bankengruppe, Frankfurt/Main,
www.kfw.de, Tel.: 0 69 / 74 31-0

Einkauf - Der Weg zur guten PV-Anlage

Beim Kauf einer Solaranlage, die ein Vielfaches kostet und 20 Jahre halten soll, gestaltet sich ein Preisvergleich schwierig.

Einkauf - Der Weg zur guten PV-Anlage

(10. März 2009) Steht eine Urlaubsreise an, gilt es, Prospekte zu wälzen und Preise zu vergleichen. Beim Kauf einer Solaranlage, die ein Vielfaches kostet und 20 Jahre halten soll, gestaltet sich ein Preisvergleich schwierig. Viele Verbraucher sind überfordert, denn nur ein jeweils geringer Anteil der Angebote eignet sich für ihre Bedürfnisse. Andere vermeintliche Schnäppchen passen womöglich gar nicht auf das eigene Dach.

2677 PV Module auf Dach  / Foto: Klaus-Uwe-Gerhardt/Pixelio.de
Umlagen für erneuerbare Energien steigen künftig nur gering an

Wer clever ist, ruft eine Solarfachfirma an. Entsprechende Kontakte finden sich im Branchenbuch. Auch spezialisierte Elektriker, Dachdecker oder Heizungsbauer helfen bei Planung und Durchführung vor Ort. Bei einem Ortstermin entwickelt der Fachmann eine erste Planung: Wo kommen die Module hin, wie sollen die Leitungen geführt werden? Der künftige Besitzer der Solaranlage lernt dabei viel. Ist es ihm möglich, sollte er drei oder vier unterschiedliche Fachleute beauftragen und die Angebote und die Fachkompetenz vergleichen. Dabei gilt: Nicht unbedingt ist der Billigste auch der Beste - eine fachlich gute Firma rechtfertigt auch einen höheren Preis.

Je mehr Rendite ein Handwerker verspricht, umso eher kauft der Kunde. Darum schönen viele Fachleute die Erträge. Sie rechnen mit einem Ertrag von 950 kWh/kWp, obwohl sie genau wissen, dass die Vergütung des Versorgers im ersten Jahr höchstens 850 kWh/kWp ausmacht. Nun ist es durchaus möglich einen Ertrag von 950 oder 1.000 kWh/kWp zu erzielen. Da man bei Modulen von einer Degradation von mindestens zehn Prozent binnen Jahren ausgeht, und man das Wetter auf 20 Jahre nicht voraussagen kann, sind die Aussichten auf 950 kWh/kWp unseriös. Ein guter Solateur sollte es nicht nötig haben, seine Kalkulation auf diese Art zu schönen. Rechnen Sie mit weniger und bleiben Sie auf der sicheren Seite. Fällt der Ertrag doch besser aus als erwartet, können Sie immer noch ein Fläschchen aufmachen.

Folgendes Vorgehen ist zu empfehlen beim Kauf einer PV-Anlage:
  • Mehrere Angebote einholen. Bei der Anfrage deutlich machen, dass man Einzelpreise und Detailangaben wünscht für Module (Hersteller, Modultyp, Nennleistung, Leistungstoleranz, Schutzklasse, Garantie, Datenblatt), Wechselrichter (Hersteller, Typ, Nenn- und maximale Leistung, Netzüberwachung, Europäischer Wirkungsgrad, Produktgarantie, Gehäuseschutzart, Datenblatt), Montagesystem (Hersteller, Typ, Statik, Montage gemäß DIN 1055 oder DIN EN 1991), Kabel (Hersteller, Typ, Querschnitt, Steckverbinder, Typ, Hersteller), Ertragsüberwachung, Blitzschutz, Zählerschrank, Einspeisezähler, Montage, Gesamtpreis, Gültigkeit des Angebots, Liefertermin (verbindlich?), Installationsdauer, Termin der Inbetriebnahme (verbindlich?).
  • Referenzadressen geben lassen und sich mit diesen Kunden über deren Erfahrung austauschen.
  • Vergleich der Angebote durch einen neutralen Fachmann.
    Auf www.solarpruefer.energieverbraucher.de findet man eine Liste von Beratungsstellen und Ingenieurbüros, die gegen einen Obolus Angebote vergleichen und bewerten. Das Geld ist gut angelegt. Hilfe und Informationen über Hersteller und Modultypen gibt es auch unter www.photovoltaikforum.com.
  • Vergabe des Auftrags. Im Kaufvertrag sollte der Liefertermin festgelegt sein und auch, was passiert, wenn dieser überschritten wird. Empfehlenswert ist es, bei Überschreitung des Liefertermins um mehr als zehn Tage eine Vertragsstrafe zu vereinbaren oder die Möglichkeit eines Vertragsausstiegs.
Augen auf beim Modulkauf

Welches Modul ist das beste? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten.

Augen auf beim Modulkauf

Welches Modul ist das beste? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Die Energiedepesche analysiert, weshalb selbst Brancheninsider zu dieser Frage beharrlich schweigen, und gibt Tipps für die Suche nach dem optimalen System.

(12. September 2006) - Die Leistung eines Solarmoduls ist eine Produkteigenschaft, die der Hersteller beim Kauf garantiert. Viele Module haben jedoch nicht die vertraglich zugesicherte Leistung (vgl. ED 3/2005, Seite 20). Die Leistung lässt sich relativ leicht messen und überprüfen.

Entscheidend jedoch ist, wie viel Stromertrag eine Solaranlage erzeugt. Der Ertrag hängt ab von

  • der Leistung der Module und deren Wirkungsgrad bei Volllast und auch bei Teillast
  • der Sonneneinstrahlung sowie der spektralen Lichtverteilung am Standort
  • der Orientierung der Module zur Sonne
  • der Verschattung der Module
  • der Temperatur der Module sowie dem Temperaturkoeffizienten der Modulleistung (technologieabhängig)
  • dem eingesetzten Wechselrichter
  • der Qualität der Module.

Man sieht, dass die Modulqualität nur einer von vielen Faktoren ist, die den Ertrag wesentlich beeinflussen. Nur wenn alle übrigen Faktoren identisch oder vergleichbar sind, kann man die Qualität von Modulen korrekt vergleichen. Deshalb sind Aussagen über die Modulqualität so schwer zu machen. Da es zudem um sehr sensible Aussagen geht, die von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung für die betroffenen Unternehmen sind, ist das Schweigen der Experten nicht weiter verwunderlich.

Entscheidend: kWh/kWp

Die entscheidende Größe für den Modulvergleich ist die Stromerzeugung je Kilowatt installierter Leistung. Dieser Ertragswert hängt von sehr vielen Faktoren ab. Im Extremfall schwankt er zwischen 250 und 1.300 kWh/kWp, wie das folgende Beispiel zeigt:

Die Paderborner Firma Biohaus hat zehn unterschiedliche Modultypen auf ihrem Bürogebäude montiert und die Erträge des ersten Jahres veröffentlicht ("Sonne Wind & Wärme" 7/2006, Seite 78).

importiertes Content-Bild aus EW_IMAGES
ED 03/2006 Augen auf beim Modulkauf S. 25

Für Paderborn wären bei einer guten Ausrichtung und Bauausführung (30 Grad Neigung, Südorientierung, keine Verschattung, gute Hinterlüftung, etc.) etwa 800 kWh/kWp zu erwarten gewesen. Die Fassadenanlage mit einer extrem ungünstigen Ausrichtung erbrachte 246 kWh/ kWp.

Die Anlage, die sich selbst automatisch zur Sonne hin ausrichtet (Solartracker) erzielte im ersten Jahr dagegen 1.297 kWh/kWp, also den fünfachen Ertrag. Dünnschichtmodule schnitten dabei nicht schlechter ab als kristalline Zellen. Neben einer sorgfältigen Planung der Anlage, der Auswahl der Komponenten sowie der Installation zeigte sich immer wieder, wie wichtig auch eine ständige Überwachung der Anlage ist, um Ertragsminderungen sofort zu entdecken, zu untersuchen und die Ursachen zu beheben.

Kostenlose Ertragsprognose

Vor der Anlagenerrichtung kann man die zu erwartenden Erträge durch eine kostenlose Analyse auf der Internetseite www.pv-calculator.de ausrechnen lassen. Man gibt die Anlagendaten ein. Aufgrund der meteorologischen Verhältnisse basierend auf vielen hundert Wetterstationen berechnet das Programm die Einstrahlung am Anlagenort und leitet daraus der Anlagenertrag ab.

Solarbetriebene Kollektorpumpe

Warum soll die Sonne nicht auch den Strom für die Pumpe einer Sonnenwärme-Pumpe liefern? Der Hersteller Laing hat eine solche Pumpe entwickelt. Das Besondere daran: Die Pumpe sorgt automatisch dafür, dass das PV-Modul stets optimal arbeitet (MPP-Tracking). Ein extra Solarregler ist für die Stromerzeugung nicht notwendig. Die Pumpe läuft direkt mit dem vom PV-Modul gelieferten Strom.

Checkliste

Bevor Sie sich als Bauherr festlegen, was zu Ihrer PV-Anlage gehören muss, ermitteln Sie anhand unserer Checkliste

Checkliste

(07.01.2004) Bevor Sie sich als Bauherr festlegen, was zu Ihrer PV-Anlage gehören muss, ermitteln Sie anhand unserer Checkliste: Was erwarte ich von der Anlage? Welche Fragen sollte ich im Gespräch mit den Anbietern stellen, damit ich bestmöglich bedient werde?

Gebrauchsanleitung zur Checkliste

Die Checkliste Augen auf beim Solarkauf nützt auf dreierlei Weise:

  • Sie ermitteln Ihre eigenen Bedürfnisse treffender, schon bevor Sie mit einem Anbieter ins Gespräch kommen.
  • Und Sie verhandeln mit dem Anbieter auf Augenhöhe: Stellen Sie ihm die Fragen laut Checkliste, die Ihnen am Herzen liegen und schätzen Sie an der Qualität der Antworten ein, mit wem Sie es zu tun haben.
  • Drittens hilft Ihnen die Checkliste, verschiedene Angebote leichter zu vergleichen.

Die Checkliste "Augen auf beim Solarkauf" wurde von der HessenEnergie erstellt.

Download Checkliste Sonnenstrom 77.21 kb 07.01.2004

letzte Änderung: 21.11.2023