ED 01/2022 Einspeisevergütung: Hoher „Marktwert Solar“ (S. 29)
ED 03/2023 Schritt für Schritt zur eigenen Photovoltaikanlage (S.20/21)

Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik

399 BSW Preisindex Stand: 17.05.11 - Kostenentwicklung

Quelle: Erhebung des Preisindex für Photovoltaik vom BSW (Stand 17.05.11)

Wirtschaftlichkeitsrechner der Stiftung Warentest

Lohnt sich PV noch?

(18. März 2016) Ob sich eine PV-Anlage heute noch rechnet, kann man relativ einfach selbst abschätzen. Die Kosten für die Anlage einschließlich Montage lassen sich aus Marktuntersuchungen im Internet ablesen, derzeit etwa 1.600 Euro je Kilowatt Peak (ohne Umsatzsteuer) einschließlich Montage für Anlagen unter zehn Kilowatt Leistung.

Für den eingespeisten Strom bekommt man derzeit 12,31 Cent pro Kilowattstunde für 20 Jahre garantiert. Je Kilowatt installierter Leistung rechnet man mit einem Ertrag von 800 bis 900 Kilowattstunden bei Südausrichtung der Anlage. Es ergeben sich unter dem Strich Renditen zwischen drei und sechs Prozent auf das eingesetzte Kapital – deutlich mehr, als es Zinsen bei der Bank gibt. Wer es genau wissen will, kann im Internet auf zahlreiche PV-Ertragsrechner zurückgreifen. Beispielsweise wird vom Wechselrichterhersteller SMA ein kostenloses Tool „sunny design“ angeboten.

Agora sieht Strommarkt sonnig

Solarenergie liefert in wenigen Jahren in vielen Teilen der Welt den günstigsten Strom.

Agora sieht Strommarkt sonnig

(31. März 2015) Solarenergie liefert in wenigen Jahren in vielen Teilen der Welt den günstigsten Strom. Das berechnete eine Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) im Auftrag des Beratungsunternehmens Agora Energiewende. Bis 2025 würden sich die Erzeugungskosten in Mittel- und Südeuropa auf vier bis sechs Cent pro kWh verringern, hieß es, bis 2050 sogar auf zwei bis vier Cent. Im Wüstenstaat Dubai sei vor Kurzem ein langfristiger Solarstromvertrag für fünf Cent pro kWh abgeschlossen worden, in Deutschland könnten große PV-Kraftwerke Strom für unter neun Cent pro kWh liefern. Strom aus neuen Kohlen- und Gaskraftwerken koste aktuell zwischen fünf bis zehn Cent pro kWh, Strom aus neuen Atomkraftwerken bis zu elf Cent.

399 754 Haus mit PV-Anlage auf Dach

Solarenergie sei viel schneller billig geworden und werde auch weiter billiger als bisher prognostiziert, so Agora. Solarstrom solle neben der Windenergie daher eine wichtigere Rolle spielen. Um die Kosten von PV-Strom weiter zu senken, müsse die Politik günstige Finanzierungsbedingungen und stabile gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen und erhalten.

In erneuerbare Energien investieren mit gesunden Zinsen

Die Firma greenXmoney hat sich etwas Innovatives einfallen lassen.

In erneuerbare Energien investieren mit gesunden Zinsen

Unsere Leserschaft wie auch die Einwohner Deutschlands gehören entweder zur millionenstarken Minderheit, die in erneuerbare Energien investiert oder zu denjenigen, die das nicht getan haben. Die Grenze zwischen beiden Gruppen abzutragen und bisherige Nichtinvestoren an den Renditen der Energiewende teilhaben zu lassen, dazu hat sich die Firma greenXmoney etwas Innovatives einfallen lassen.

(18. Dezember 2014) Die Investoren haben ihr Geld gewagt und werden durch eine meist gute Rendite über 20 Jahre belohnt. Sie haben dafür auch ihr Geld und Zeit investiert, sind über viele bürokratische Hürden geklettert und sind ein Risiko eingegangen. Manchen dieser Investoren wäre es mittlerweile vielleicht lieber, sie hätten ein wenig mehr Bares auf dem Konto, um in neue Projekte zu investieren oder ihren Kindern zu helfen. Dafür wären sie bereit, auf einen Teil ihrer Rendite zu verzichten.

399 Torsten Blumenthal und Murat Sahin

Die Firmengründer Torsten Blumenthal und Murat Sahin

Die Nichtinvestoren würden vielleicht gerne jetzt noch ins Geschäft einsteigen, nicht mit großen sondern mit kleinen Beträgen, die sie bar auf dem Konto haben und derzeit nicht brauchen, wenn sie dafür mehr als die kärglichen Zinsen auf dem Festgeldkonto bekämen und damit auch in erneuerbare Energien investieren würden. Sie wären auch bereit, ein überschaubares Risiko einzugehen, wenn sie im Fall des Falles auch wieder rasch Bargeld in die Hand bekommen könnten.

Ein sehr innovatives Konzept führt diese beide Gruppen zum beiderseitigen Nutzen zusammen: Die neue Internetplattform greenXmoney. Das Konzept ist völlig neu.

Der Anlagenbesitzer hat eine Anlage errichtet und besitzt einen gesetzlich garantierten Anspruch gegenüber dem Netzbetreiber, 20 Jahre lang Strom ins Netz liefern zu dürfen und dafür einen festgelegten Vergütungsvertrag zu erhalten. Er trägt dafür auch das Risiko: Bei technischen Defekten erhält er entsprechend geringere Vergütungsbeträge.

Das Wattpapier als Forderungsabtretung

Diesen Vergütungsanspruch (Forderung gegen dem Netzbetreiber) bietet der Anlagenbesitzer nun häppchenweise unter dem Namen „Wattpapier“ über die Internetplattform greenXmoney zum Verkauf an. Der Käufer des Wattpapiers zahlt dem Anlagenbesitzer einen Barbetrag von beispielsweise tausend oder zehntausend Euro. Der Anlagenbesitzer liefert weiter Strom ins Netz. Die Vergütung für eine vorher fest vereinbarte Strommenge fließt aber nun nicht mehr an den Anlagenbesitzer sondern über ein Treuhandkonto an den Erwerber des Wattpapiers als Rückzahlung des Barbetrags. Es können monatliche, halbjährliche oder jährliche Raten vereinbart werden. Am Ende der Laufzeit hat der Käufer des Wattpapiers sein Geld vollständig zurückerhalten und zusätzlich eine Verzinsung von Beispielsweise vier Prozent. Das Risiko des Anlagenbetriebs trägt weiter der Anlagenbesitzer. Mehrerträge  verbleiben beim Anlagenbesitzer. Bleibt der gelieferte Strom unter der vereinbarten Menge, muss der Anlagenbetreiber trotzdem den vereinbarten Betrag an den Käufer des Wattpapiers zahlen.

Handel von Wattpapieren

Braucht der Käufer des Wattpapiers schnelle Liquidität, dann kann er das Wattpapier über greenXmoney zum Kauf anbieten. Der Käufer zahlt dann den noch nicht zurückgezahlten Restbetrag an den Verkäufer und einen frei vereinbarten Zu- oder Abschlag auf diesen Betrag.

Auf der Plattform kann man wählen, ob man sich für Kilowattstunden aus Windkraft oder PV interessiert. Dann bekommt man Angebote von Anlagenbetreibern zu sehen und kann sich ein Bild von den jeweiligen Anlagen und auch Betreibern machen.

Es empfiehlt sich, in mehrere Anlagen zu investieren, um das auch hier unvermeidliche Risiko zu streuen und damit zu optimieren. Die Plattform verlangt bankübliche Aufwandspesen und betreibt Treuhandkonten für die Zahlungen der Netzbetreiber, die an die jeweiligen Forderungsinhaber weitergeleitet werden. 

Fazit

Das System ist von Nutzen sowohl für Anlagenbesitzer, die Liquidität brauchen, als auch für Verbraucher, die in erneuerbare Energien investieren wollen und sich darüber freuen, mit guter Rendite Strom ins Netz zu speisen.

Die Plattform zeigt auf Wunsch, welche Strommengen der jeweilige Besitzer eines Wattpapiers einspeist. Natürlich entsteht durch diese Art von Handel keine neue Anlage. Dennoch kann das Konzept als Unterstützung der Energiewende gesehen werden. Denn die Unterschiede zwischen der Klasse Menschen, die selbst Anlagen besitzen und daran gut verdienen und der Restmenschheit wird abgetragen, ohne dass der Allgemeinheit neue Kosten aufgebürdet werden. Auch dieses Konzept birgt für die Investoren Risiken, die sich zwar klein halten, jedoch nicht ganz vermeiden lassen und genau betrachtet sowie abgewogen sein sollten.

Solarstrom lohnt noch immer

Die Stimmung ist schlechter als die Faktenlage, meint PV-Experte Thomas Seltmann.

Solarstrom lohnt noch immer

Die Installationszahlen auch bei kleinen Photovoltaikanlagen sind in den letzten zwei Jahren deutlich gesunken. Doch gerade die kleineren Anlagen für privaten Eigenverbrauch bleiben nach wie vor lukrativ. Die Stimmung ist schlechter als die Faktenlage, meint PV-Experte Thomas Seltmann.

(17. Dezember 2014) „Das Solardach lohnt sich weiterhin. Besser noch: Jeder dort investierte Euro verzinst sich nämlich deutlich besser als auf einem Tagesgeldkonto oder mit einer Bundesanleihe. Renditen von vier Prozent sind gut möglich“, schrieb der Wirtschaftsjournalist Dyrk Scherff Anfang August 2014 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

399 1475 Thomas Seltmann

Thomas Seltmann | Der Autor ist unabhängiger Experte und Autor für Photovoltaik und hat bei der Stiftung Warentest den Ratgeber „Photovoltaik – Solarstrom vom Dach“ veröffentlicht.

Zwar wurden die Vergütungssätze für Photovoltaikeinspeiser in den letzten Jahren drastisch gekürzt. Bekam man Anfang 2010 mit 39 Cent pro Kilowattstunde noch mehr, als der Strombezug aus dem Netz kostet, liegt die Vergütung für jetzt neu installierte Anlagen bei weniger als einem Drittel: Im Dezember 2014 installierte Anlagen bekommen 20 Jahre lang 12,59 Cent pro eingespeister Kilowattstunde (siehe Tabelle).

Strom aus dem Netz kostet dagegen netto mit rund 22 Cent schon fast das doppelte. Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms ist deshalb oberstes Gebot und bringt finanziell mehr als die Einspeisung. Geboten ist der Eigenverbrauch auch, weil die Anlagenkosten nicht so stark gefallen sind wie die Einspeisevergütung, seit 2010 nur um knapp die Hälfte. Laut Preisindex des Bundesverbandes Solarwirtschaft stagnieren die Anlagenpreise sogar seit zwei Jahren bei den Anlagen bis zehn Kilowatt.

Ein Kilowatt Anlagenleistung kostet demnach rund 1.600 Euro. Anlagen mit mehr als zehn Kilowatt Leistung, die oft im gewerblichen Bereich und mit höherem Eigenverbrauch installiert werden, gibt es auch schon für 1.300 Euro pro Kilowatt. Ganz ohne Eigenverbrauch lohnen sich viele Anlagen also gar nicht mehr.

Mehr als ein Drittel des Solarstroms lässt sich im normalen Haushalt ohne Batteriespeicher kaum direkt nutzen und in sparsamen Haushalten eher weniger.

399 PV-Haus / Foto: Pixelio.de/Uwe Steinbrich

Für kühle Rechner bietet das Internet schlaue Tools zur Wirtschaftlichkeitsrechnung und Renditeanalyse, wie beispielsweise die Photovoltaikkampagne der EnergieAgentur-NRW oder der Solarrechner der Stiftung Warentest (siehe Weblinks).

Spielt man mit den Eingabewerten, stellt man fest, dass sich rechnerisch alle möglichen Ergebnisse erzielen lassen und eine Photovoltaikanlage eben doch keine so fix kalkulierbare Geldanlage wie ein Sparbuch oder Festgeld zu sein scheint. Eine einfach nachvollziehbare Überschlagsrechnung macht das deutlich: Nehmen wir eine sechs Kilowatt-Anlage auf einem Einfamilienhaus mit 4.000 Kilowattstunden Stromverbrauch. Die Anlage soll 5.400 Kilowattstunden pro Jahr liefern (900 kWh pro kWp).

Wesentliche Faktoren für die Wirtschaftlichkeit sind die Investitionskosten, die Betriebskosten und der Eigenverbrauchsanteil (im Beispiel 25 Prozent).

  • Investitionskosten: 1.600 Euro pro kWp x 6 kWp = 9.600 Euro ergibt eine jährliche Abschreibung von 480 Euro.
  • Betriebskosten: Kalkuliert man knapp (und optimistisch), nimmt man für Versicherung und Zähler 100 Euro jährlich und kalkuliert in 20 Jahren mit vier Wartungen à 250 Euro (ergibt jährlich 50 Euro), also zusammen 150 Euro pro Jahr.
  • Nicht berücksichtigt bleiben Reparaturen und ein Wechselrichtertausch, der auch bei guten Anlagen innerhalb von 20 Jahren nicht auszuschließen ist.
  • Den Kosten stehen diese jährlichen Einnahmen gegenüber: Einspeisevergütung für 75 Prozent des erzeugten Stroms in Höhe von 12,59 Cent, 4.050 kWh x 0,1259 Euro = 510 Euro
  • Eingesparter Strombezug von 1.350 kWh zu anfangs 22 Cent (bei 3 Prozent Preissteigerung sind das nach 20 Jahren 40 Cent, nehmen wir den Durchschnittswert von 31 Cent), 1.350 x 0,31 Euro = 419 Euro
  • Ausgaben pro Jahr: 480 + 150 Euro = 630 Euro
  • Einnahmen pro Jahr: 510 + 419 Euro = 929 Euro (im ersten Jahr 807 Euro, im 20. Jahr 1.050 Euro)
  • Ergebnis durchschnittlich pro Jahr: 299 Euro. Der Investition von 9.600 Euro steht nach 20 Jahren ein Überschuss von 5.980 Euro gegenüber. Das entspricht einer Verzinsung von rund 2,5 Prozent.
  • Nicht berücksichtigt sind in dieser einfachen Rechnung Zinseffekte, Inflation und das Risiko von Defekten und Reparaturen an der Anlage.
  • Rechnet man aus, was die selbst erzeugte Kilowattstunde kostet, kommt man auf: 630 Euro / 5.400 kWh =11,7 Cent. Das liegt nur knapp unter der Einspeisevergütung, weshalb klar ist, warum der Eigenverbrauch für die Wirtschaftlichkeit so wichtig ist.
Hinweis der Redaktion:

Der Artikel enthält lediglich eine realistische Beispielrechnung. Die Erträge hängen im Einzelfall stark vom Standort und der möglichen Ausrichtung einer Anlage ab. Es gibt darüber hinaus Ertragsunterschiede abhängig vom den eingesetzten technischen Bauteilen und den sich möglicherweise ändernden rechtlichen Rahmenbedingungen.

Die nicht prognostizierbaren wetterbedingten jährlichen Ertragsschwankungen betragen bis zu zehn Prozent, gleichen sich aber über mehrere Jahre betrachtet aus. Darüber hinaus sind die Kosten einer Anlage auch von den baulichen Gegebenheiten und der Anlagengröße abhängig. Anlagen kleiner fünf kWp sind aufgrund der hohen Installationsgrundkosten verhältnismäßig teuer.

Weblinks:

www.photovoltaikratgeber.info

PV-Rechner im Internet:

Einspeisevergütung und EEG-Umlage für Solarstrom in Eurocent
Inbetriebnahme November 2014 Dezember 2014 Januar 2015 Februar 2015 März 2015
Anlagen bis 10 kWp 12,62 12,59 12,56 12,53 12,50
Anlagen > 10 bis 40 kWp 12,28 12,25 12,22 12,19 12,16
EEG-Umlage auf Eigenverbrauch1 1,872 1,872 1,851 1,851 1,851
EEG-Umlage auf Stromlieferung2 6,24 6,24 6,17 6,17 6,17

Quelle: Bundesnetzagentur / eigene Prognose

Die Vergütungssätze ab Januar werden Ende Dezember von der Bundesnetzagentur veröffentlicht. Aufgrund des Marktvolumens sind die hier genannten Sätze sehr wahrscheinlich. Vollständige Übersicht aller Vergütungssätze beim Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV)

Die EEG-Umlage ist unabhängig vom Inbetriebnahmezeitpunkt immer zum jeweils aktuellen Satz zu zahlen.

1 EEG-Umlage auf Eigenverbrauch von Solarstrom bei Neuanlagen ab August 2014, sowie Altanlagen die erst nach diesem Zeitpunkt auf Eigenverbrauch umgestellt wurden, wenn der Eigenverbrauch durch den Anlagenbetreiber selbt erfolgt. Aber: Für Kleinanlagen bis 10 kWp besteht eine Freimenge von 10.000 kWh.

2 EEG-Umlage auf Eigenverbrauch durch Dritte, wie beispielsweise an Mieter gelieferter Strom.

Eigenverbrauch richtig versteuern

Das Bundesfinanzministerium (BMF) veröffentlichte am 19. September 2014 ein lange erwartetes Schreiben zur Umsatzsteuer bei neuen Photovoltaikanlagen ab April 2012 (und für BKHWs).  Relevant ist die Information für Anlagenbetreiber, die sich umsatzsteuerpflichtig erklären, um die beim Kauf bezahlte Umsatzsteuer vom Finanzamt erstattet zu bekommen. Das lohnt sich in den meisten Fällen und wird deshalb häufig praktiziert. Die Photovoltaikanlage wird damit steuerlich zum Unternehmen und privat verbrauchter Solarstrom muss versteuert werden.

Nach dem neuen BMF-Schreiben wird privat verbrauchter Strom als „unentgeltliche Wertabgabe“ erfasst. Bemessungsgrundlage dafür ist der Einkaufspreis für Strom aus dem Netz einschließlich Grundgebühr.

Rechenbeispiel für einen Gesamt-Stromverbrauch von 4.000 kWh (monatliche Grundgebühr netto 5,50 Euro): 21 Cent + (12 Monate x 5,50 Euro / 4.000) = 21 + 1,65 =22,65 Cent Bemessungsgrundlage pro kWh
Umsatzsteuer auf Eigenverbrauch: 1.100 kWh zu 22,65 Cent = 249,15 Euro, darauf 19 % USt. = 47,34 Euro (zu zahlen an das Finanzamt)

Hinweis: In dem Berechnungsbeispiel im BMF-Schreiben wird die Grundgebühr voll auf die eigenverbrauchten Solar-Kilowattstunden umgelegt. Eine Nachfrage beim Bundesfinanzministerium hat ergeben, dass stattdessen auch die hier dargestellte anteilige Berechnung korrekt sei.

Laut BMF-Schreiben soll nicht beanstandet werden, wenn die PV-Betreiber bis Ende 2014 bei der Umsatzsteuer auf Eigenverbrauch nur die Selbstkosten ansetzen. Diese sind übrigens auch für die ertragssteuerliche Behandlung die Bemessungsgrundlage, wenn für den Betreiber der mögliche Verkaufspreis (also beispielsweise die Einspeisevergütung) nicht günstiger ist.

Sonnige Aussichten für 2010

Experten rechnen mit einem drastischen Kostenverfall für Solarstrom.

Sonnige Aussichten für 2010

Experten rechnen mit einem drastischen Kostenverfall für Solarstrom. So könnte die Photovoltaik bereits 2010 von der Kostenseite her mit Strom aus Braunkohle konkurrieren, ergab eine internationale Studie von Photon Consulting.

(14. Juli 2007) - Die Vorstände großer Solarunternehmen bestätigten bereits die Stichhaltigkeit der Analyse. Danach wird Solarstrom in drei Jahren in Spanien für zehn Cent, in Süddeutschland für 15 Cent und in Kalifornien für elf Cent pro Kilowattstunde zu produzieren sein. Die Branchenführer werden Solarstrom in Spanien sogar für acht Cent pro Kilowattstunde herstellen. Das entspricht den Stromproduktionskosten aus neuen Braunkohlekraftwerken.

Im Jahr 2006 kostete die Produktion von Solarstrom aus einer üblichen Vier-Kilowatt-Dachanlage in Süddeutschland noch 24 Cent pro Kilowattstunde, in Spanien 15 Cent und in Kalifornien 18 Cent.

Nur Kosten - keine Preise

Die Studie betrachtet dabei nur die reinen Kosten. Natürlich müssen Unternehmen aber auch Gewinne machen, sonst können sie keine Investitionen tätigen. Auch gehen die Analysten der Studie "The True Cost of Solar Power" von Solarkonzernen aus, welche die komplette Wertschöpfungskette in sich vereinen (Silizium-, Zell- und Modulproduktion bis zum Betrieb des Solarkraftwerks in Eigenregie). Die Studie nennt zudem 13 Unternehmen, die sich in diese Richtung entwickeln, darunter die amerikanische Sunpower Corp., die deutsche Solarworld AG und die chinesische Suntech Power Co. Ltd. Allerdings handelt es sich in der Praxis der Solarbranche meist noch um viele Firmen auf unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette, die sich oft durch langfristige Verträge aneinander gebunden haben - auf Basis der bekannten EEG-Vergütung.

China auf der Überholspur

Weltweit könnten Solarunternehmen von einem massiven Wachstum der Solarbranche profitieren. Führend in der Solarzellenproduktion ist seit vielen Jahren Japan. Gemäß einer Marktanalyse der Zeitschrift Photon International stammten im Jahr 2006 rund 36 Prozent aller weltweit hergestellten Solarzellen aus japanischer, 20 Prozent aus deutscher und 15 Prozent aus chinesischer Produktion. Die deutschen Hersteller dürften ihren Weltmarktanteil im Jahr 2007 wahrscheinlich leicht ausbauen. Da die chinesische Solarindustrie weitaus schneller wächst, dürfte sie Deutschland auf den dritten Platz der Zellhersteller verdrängen.

Deutschland Weltmeister

Bei der Installation von Solarstromanlagen bleibt Deutschland hingegen ganz klar Weltmeister. Nach einer ersten Erhebung wurden im Jahr 2006 mit rund 1.150 Megawatt knapp die Hälfte aller weltweit hergestellten Solarstromanlagen auf deutschen Dächern und Freiflächen installiert. Das ist Ergebnis der auskömmlichen Vergütung in Deutschland. Der Ausbau aller Erneuerbaren Energien kostet jeden Haushalt derzeit jährlich 23 Euro.

Foto: Solar-Fabrik AG, Freiburg

Nullemissionsfabrik in Freiburg

Was eine Solarstromanlage maximal kosten sollte

Eine 2007 auf einem Dach in Betrieb genommene Solarstromanlage erbringt eine Rendite von 7,4 Prozent, wenn sie inklusive Montage und Netzanschluss nicht mehr als zirka 3.900 Euro pro Kilowatt ohne Mehrwertsteuer kostet. Diese Berechnung geht von einem jährlichen Ertrag von durchschnittlich 900 kWh/kW aus. Dieser hängt unter anderem vom Systemwirkungsgrad und von der Sonnenstrahlung am Standort ab. Sorgfältig geplante und installierte Anlagen an guten Standorten erbringen dagegen mehr Ertrag. Allerdings sollten Ergebnisse von über 1.000 kWh/kW in den ersten drei, vier Betriebsjahren nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch eine Solarstromanlage während der Laufzeit von 20 Jahren Effizienz einbüßt.

Im Frühjahr 2007 lagen die Marktpreise für eine Anlage von fünf bis zehn Kilowatt laut dem Solarstrom-Magazins Photon bei netto rund 4.500 Euro und damit über dem für die Anlagenbesitzer rentablen Niveau. Sie liegen damit ungefähr auf gleichem Niveau wie im Frühjahr 2004. Seitdem ist die Einspeisevergütung aber dreimal um jeweils fünf Prozent gesenkt worden. Angesichts der deutlich gesunkenen Produktionskosten der Solarindustrie ist allerdings mit Preissenkungen zurechnen.

Vergütung sinkt

(29. März 2006) - Wer dieses Jahr eine neue Photovoltaikanlage baut, bekommt 20 Jahre lang eine garantierte Vergütung von 51,8 Cent je Kilowattstunde (Aufdachanlage).

Vergütung sinkt

(29. März 2006) - Wer dieses Jahr eine neue Photovoltaikanlage baut, bekommt 20 Jahre lang eine garantierte Vergütung von 51,8 Cent je Kilowattstunde (Aufdachanlage). Vergangenes Jahr betrug dieser Wert noch 54,53 Cent. In den kommenden Jahren sinkt dieser Wert jährlich um fünf Prozent. Für die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage wird es dadurch enger. Denn sie hängt nicht nur von der Vergütung ab, sondern auch vom Ertrag und den Anschaffungskosten. Im vergangenen Jahr kostete laut der Zeitschrift Photon die typische Anlage mit drei bis fünf Kilowatt Leistung meist über 5.000 Euro je Kilowatt.

Finanziert man eine Anlage über einen Bankkredit (7,4 Prozent Effektivzins) mit einem Eigenkapitalanteil von 40 Prozent, dann muss eine Anlage 1.100 Kilowattstunden je Kilowatt jährlich bringen, damit sie bei einem Preis von 5.000 Euro je Kilowatt Leistung wirtschaftlich arbeitet. Diesen Wert erreichen nur absolute Spitzenorte mit sehr hoher Einstrahlung. Finanziert man die Anlage komplett durch ein KfW-Darlehen "Solarstrom erzeugen" zu 3,8 Prozent Effektivzins, dann beginnt die Wirtschaftlichkeit schon bei 830 Kilowattstunden je Kilowatt Leistung. Dieser Wert lässt sich an mittleren Standorten gut erreichen. Kostet die Anlage aber statt 5.000 Euro etwa 6.000 Euro, dann beginnt die Wirtschaftlichkeit erst bei einem unrealistisch hohen Jahresertrag von 1.000 Kilowattstunden je Kilowatt.

Also Vorsicht: Wer eine Photovoltaikanlage baut oder sich am Bau beteiligt, sollte kritisch hinschauen: Gewinn wirft eine Anlage nur ab, wenn sie sehr preiswert gebaut wird, sehr günstig finanziert ist, gute Erträge bringt und auch der Standort nicht allzu schlecht ist. An einem hervorragenden Standort mit hoher Sonneneinstrahlung ist der Gewinn entsprechend besser oder man kommt mit einer üblichen Finanzierung aus. Die Zeiten sicherer und hoher Renditen sind vorbei. Überzogenen Versprechungen sollte man misstrauen.

Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen

Solarstrom wird seit Januar 2004 besser vergütet. Wie hoch die Rendite einer Solaranlage ist, hängt von einigen Faktoren ab.

Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen

Solarstrom wird seit Januar 2004 besser vergütet. Ist dadurch der Kauf einer Solaranlage wirtschaftlich geworden? Oder lässt sich nun damit sogar Geld verdienen? Wie hoch die Rendite eine Solaranlage ist, hängt vom Kaufpreis, von der Finanzierung und vom Ertrag der Anlage ab.

(14. Juni 2004) - Für neue Anlagen bis zu einer Leistung von 30 Kilowatt-Peak (= Maximalleistung, kWp) beträgt die Einspeisevergütung im Jahr 2004 57,4 Cent pro Kilowattstunde, garantiert für 20 Jahre. Für größere Anlagen ist die Vergütung etwas geringer. Gegenüber den 45,7 Cent pro Kilowattstunde, die bis Ende 2003 galten, bedeutet das eine Erhöhung um gut 25 Prozent.

Die Vergütungssätze werden in jedem Folgejahr um fünf Prozent gesenkt. Da die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Umweltinvestitionen auch weiterhin zinsgünstige Darlehen gewährt, haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Photovoltaik-Anlagen deutlich verbessert. Dies soll hier an zwei Beispielen gezeigt werden: einer kleinen Drei-Kilowatt- Anlage und einer großen Photovoltaik-Gemeinschaftsanlage von 150 Kilowatt Leistung.

Ein kleines Excel-Programm des Umweltinstituts München erlaubt die Eingabe eigener Werte .

Drei Kilowatt-Anlage

Für die Beispielrechnung nehmen wir an, dass die etwa 30 Quadratmeter große Anlage 16.500 Euro einschließlich Montage und ohne Mehrwertsteuer kostet (5.500 Euro/kWp) und jährlich 900 Kilowattstunden je kWp Strom erzeugt. Im Norden der Republik liegen die Erträge eher zwischen 800 und 850 Kilowattstunden (vergleiche Karte).

Bei mittleren Einstrahlungsbedingungen lassen sich Erträge zwischen 800 und 850 Kilowattstunden je Kilowatt-Peak erzielen.

Weil eine Photovoltaik-Anlage als unternehmerische Aktivität gilt, wird die Mehrwertsteuer rückerstattet. Weiterer Vorteil: Die Anlage kann über 20 Jahre steuerlich abgeschrieben werden. Die Erträge sind bei der Einkommenssteuer als Einnahmen aus Gewerbebetrieb zu versteuern. Andererseits wirken sich die in den Anfangsjahren auftretenden Verluste steuermindernd aus. Bei einem Steuersatz von 30 Prozent liegt die Rendite der Photovoltaik-Anlage, also die interne Verzinsung für das eingesetzte Kapital, zwischen - 0,6 Prozent und 17,7 Prozent. Dieser interne Zinsfuß hängt vom Preis der Anlage, vom Ertrag und von den Darlehenskonditionen ab.

Für den Wirtschaftlichkeitsvergleich wurde im Beispiel eine zehnjährige Laufzeit des Darlehens angenommen, von denen die ersten zwei Jahre tilgungsfrei sind. Diese Darlehen können über jede Hausbank beantragt werden. Als Sicherheit akzeptieren die meisten Banken die Anlage selbst und die Abtretung der Einspeisevergütung.

Mit diesen Annahmen errechnet sich eine Rendite (interner Zinsfuß) von fünf Prozent pro Jahr. In den ersten beiden tilgungsfreien Jahren fallen positive Erträge an. In den folgenden acht Jahren muss das Darlehen  zurückbezahlt werden. Dafür muss mehr Geld aufgebracht werden, als der Stromerlöß erbringt. Es muss also eigenes Geld in Höhe von 6.700 Euro nachgeschossen werden. In den zehn folgenden Jahren ist der Kredit getilgt und der Stromverkauf führt zu einem positiven Ergebnis. Nach 20 Jahren ist mehr Geld zurückgeflossen als an Eigenmitteln zwischenzeitlich einzusetzen war.

Die KfW bietet auch eine Darlehensvariante mit einer Rückzahlung über 20 Jahre an. Durch die langsamere Tilgung braucht man keine Eigenmittel mehr einzusetzen. Allerdings sinkt die Rentabilität, weil die Zinsen höher liegen. Die Banken bieten diese Variante den Kunden selten an. Fazit: Bei guten Einstrahlungsbedingungen und günstigen Anlagenpreisen lassen sich selbst für kleine Photovoltaik-Anlagen gute Renditen erwirtschaften. Bei schlechteren Einstrahlungswerten oder teuren Modulen sind auch Verluste möglich. Für eine kleine Photovoltaik-Anlage errechnet sich bei einem mittleren Standort in Deutschland und mittleren Kosten der Anlage ein positiver Ertrag. Sie ist damit wirtschaftlich.

Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie Juli 2003.

PV-Gemeinschaftsanlagen

Noch günstiger sind die Verhältnisse bei so genannten Gemeinschaftsanlagen. Das sind größere Solarstromanlagen, bei denen sich die Käufer zu einer Betreibergemeinschaft - zum Beispiel einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) - zusammenschließen.

Große Anlagen haben einerseits geringere spezifische Investitionskosten, erfordern aber andererseits Anlaufkosten für Planung, Prospekterstellung, Kapitalakquisition et cetera. Sie führen außerdem zu höheren laufenden Ausgaben als kleine Anlagen auf dem eigenen Hausdach, da zusätzliche Kosten für Verwaltung und Dachmiete anfallen.

Der folgenden Rechnung wird eine Anlage mit einer Leistung von 150 kWp zu Grunde gelegt. Die Gesamtkosten der Anlage betragen 700.000 Euro, entsprechend 4.667 Euro pro kWp. Der spezifische Stromertrag der Anlage wird mit 950 Kilowattstunden pro kWp und Jahr etwas höher angesetzt als oben bei kleinen, privat betriebenen Anlagen, weil Gemeinschaftsanlagen bevorzugt im sonnenreichen Süden Deutschlands errichtet werden.

Die Anlage wird über ein KfW-Darlehen über 550.000 Euro mit einer Laufzeit von 20 Jahren (drei Jahre tilgungsfrei) und mit einem über die gesamte Laufzeit konstanten Zinssatz von 5,1 Prozent pro Jahr bei 96 Prozent Auszahlung finanziert. Der Eigenkapitalanteil betrage 172.000 Euro. Es wird eine Sonderabschreibung von 20 Prozent im ersten Jahr berücksichtigt. Schon nach circa drei Jahren ist das investierte Beteiligungskapital über Ausschüttungen und steuerliche Verlustzuweisungen wieder hereingekommen. In den Jahren danach beträgt das jährliche Ergebnis nach Steuer vier Prozent bis 13 Prozent der Beteiligungshöhe.

Während Gemeinschaftsanlagen bei dieser Beispielrechnung vor der Novellierung eine negative Rendite von - 0,8 Prozent nach Steuer erzielten, ergeben sich mit der neuen Einspeisevergütung unter sonst gleichen Bedingungen ein positives Ergebnis von circa 14 Prozent pro Jahr. Die kumulierten Ausschüttungen betragen 242 Prozent des investierten Kapitals gegenüber 99 Prozent im Jahr 2003. In einer zusätzlichen Rechnung werden ungünstigere Annahmen gemacht, um die Bandbreite des Ergebnisses für die Rendite abzuschätzen.

Der spezifische Solarertrag wird mit 900 kWh/kWp pro Jahr angenommen. Die Sonderabschreibung von 20 Prozent im ersten Jahr bleibt ebenso unberücksichtigt wie ein möglicher Restwert der Anlage nach 20 Betriebsjahren. Damit errechnet sich eine immer noch sehr gute Rendite von 6,9 Prozent pro Jahr (vergleiche Tabelle).

Fazit: Photovoltaik-Gemeinschaftsanlagen sind also durch die Novellierung des EEG zu attraktiven Geldanlagen geworden.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag von Alfred Körblein für die Umweltnachrichten.

Neue Vergütungssätze

Wirtschaftlichkeit möglich (Voraussetzungen)

Neue Vergütungssätze: Wirtschaftlichkeit möglich

Ob eine PV-Anlage wirtschaftlich ist, hängt auch bei erhöhter Vergütung davon ab, wie teuer die Anschaffung ist, wieviel Ertrag die Anlage erbringt und wie die Anlage finanziert wird. Die Zeitschrift Photon hat in einem Spezial zusammengestellt, wieviel eine Anlage kosten darf bei verschiedenen Kombinationen aus Kaufpreis und Ertrag.

letzte Änderung: 18.03.2016