Basis: Heizkostenabrechnung
(14. August 2002) Der Deutsche Mieterbund, Köln, und die ArbeitsGruppe Energie, München, haben im Auftrag des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums Heizspiegel für die Städte Kiel, Hamburg, Dortmund, Naumburg, Dresden, Wiesbaden und Esslingen erstellt. Durch die Unterstützung mehrerer Heizkostenfirmen, die ihre Daten anonymisiert zur Verfügung stellten, stand eine große Datenmenge zur Verfügung. Außerdem reichten viele Mieter und Hausbesitzer im Tausch gegen ein kostenloses Kurzgutachten über den energetischen Zustand des jeweiligen Gebäudes ihre Heizkostenabrechnung ein.
Vorteile für alle
In vielen Fällen bringt eine energetische Sanierung neben positiven Umwelteffekten auch wirtschaftliche Vorteile für die Beteiligten. Die Vermieter profitieren, weil sich die Gebäude besser vermieten lassen und einen höheren Verkaufswert haben. Zudem könne die Sanierung über eine Erhöhung der Kaltmiete finanzien werden. Viele Mieter können trotz erhöhter Kaltmiete durch sinkende Nebenkosten mit gleichbleibender oder sogar sinkender Warmmiete rechnen, während gleichzeitig der Komfon steigt. Nicht zuletzt profitiere auch der Arbeitsmarkt von einer verstärkten Sanierungstätigkeit. Es ist sinnvoller, das Geld in das Baugewerbe zu investieren als in Energie, die durch Wände und Fenster nach draußen verschwindet. Der Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg Rips, betonte das Ziel des Verbandes, eine flächendeckende Transparenz bei Heizenergieverbrauch und Heizkosten in Deutschland zu schaffen. "Das wird ein Schwerpunkt bei der Fortsetzung des Projekts sein, da nur so eine Verknüpfung von sozialen, ökonomischen und ökologischen Komponenten der Nachhaltigkeit möglich ist."
Die Studie gibt auch Tipps zur Energieeinsparung.
Die Raumtemperatur sollte im Wohnbereich nicht mehr als 20 Grad Celsius betragen. Jedes Grad weniger spart etwa sechs Prozent Heizkosten. Auch eine nächtliche Senkung der Temperatur um fünf Grad trägt zum Sparen bei. Bei längerer Abwesenheit reicht eine Temperatur von zwölf Grad. Dauerlüfter heizen buchstäblich zum Fenster hinaus. Lieber öfter kurz (maximal zehn Minuten) und kräftig stoßlüften. Um "heimliches" Dauerlüften zu vermeiden, Fenster gut abdichten. Einfachscheiben können kostengünstig mit Isolierfolie versehen werden. Nachts Rolläden und Vorhänge schließen. Heizkörpernischen stellen oft Kältebrücken nach außen dar. Nachträgliche Isolierung, bei Platzmangel notfalls mit dünner Aluminiumdämmfolie, schafft Abhilfe. Warmwasserleitungen sollten isoliert werden, um Wärmeverluste und unerwünschte Aufheizung von Kellerräumen zu vermeiden. Regelmäßige Überprüfungen der Heizanlage durch den Fachmann am besten zu Beginn der Heizperiode gewährleisten einen effektiven und wirtschaftlichen Betrieb. Auch sollte darauf geachtet werden, dass Heizkörper in ungenutzten Räumen heruntergeregelt werden, die Temperatursenkung während der Nacht richtig eingestellt ist, der Druck im Heizsystem stimmt und die Warmwassertemperatur nicht mehr als 60 Grad beträgt. Elektrische Zusatzheizungen wie Heizlüfter und Radiatoren sollten nur im Notfall benutzt werden. Ein Dauerbetrieb dieser Geräte ist reine Energie- und Geldverschwendung! Heizungsanlagen, die älter als zehn Jahre sind, sollten baldmöglichst erneuert und durch moderne Anlagen, zum Beispiel Brennwertkessel, ersetzt werden. Geräte mit geringem Energieverbrauch und Umweltbelastung erkennt man zuverlässig am Umeltzeichen "Blauer Engel".
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