Archiv

Wieviel Energie (ver-)braucht der Mensch?


Wie teuer ist Energie?

4.200 Euro jährlich

Wie teuer ist Energie?

(12. Juni 2013) 4.200 Euro gibt ein Musterhaushalt jährlich für Energie aus (Erdgasheizung: 23.260 kWh, Stromverbrauch: 3.500 kWh, Auto mit 13.000 km jährlich). Davon entfallen 41  Prozent auf Sprit, 37 Prozent auf Heizung und 22 Prozent auf die Stromrechnung. Gegenüber 2011 verteuerte sich die Energierechnung um 273 Euro oder sieben Prozent.

Die Energieeffizienz stieg im Jahr 2011 um 3,4 Prozent und lag im langjährigen Mittel bei 1,8 Prozent. Im Jahr 2012 hat sich die gesamtwirtschaftliche Effizienz geringfügig verschlechtert (Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen).

Neue Daten zum Energieverbrauch

Im Rahmen der Studie nahmen rund 8.000 private Haushalte an einer Befragung zu verschiedenen Aspekten ihres Energieverbrauchs teil.

Daten zum Energieverbrauch

Jeder fünfte Haushalt heizt mit Holz. Jeder 25. Haushalt hat eine thermische Solaranlage auf dem Dach. Das hat eine Studie herausgefunden, die rund 8.000 Verbraucher befragte.

(14. September 2006) - Jeder fünfte Haushalt in Deutschland setzt Brennholz ein, 4,4 Prozent nutzen Solarkollektoren, 2,1 Prozent verfügen über eine Wärmepumpe und 0,9 Prozent sind mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Erhebung des Energieverbrauchs der privaten Haushalte für das Jahr 2003" vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI Essen) und forsa im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Studie aktualisiert eine ähnliche Befragung durch das ISI-Institut für das Jahr 2001 (ED 3/2004, Seite 13).

Im Rahmen der Studie nahmen rund 8.000 private Haushalte an einer Befragung zu verschiedenen Aspekten ihres Energieverbrauchs teil. Die Ergebnisse wurden anschließend auf alle deutschen Haushalte hochgerechnet. Danach leisten Heizöl und Erdgas den größten Beitrag zur Energieversorgung der Haushalte. Mit einigem Abstand folgen Fernwärme und Strom. Die Studie zeigt auch auf, dass Haushalte in Ostdeutschland im Schnitt rund acht Prozent weniger Strom verbrauchen als westdeutsche Haushalte.

Nach Ansicht der Autoren liegt dies zum Teil in der umfangreicheren Ausstattung mit Elektrogeräten und zum Teil im Verhalten der Verbaucher begründet. So ist Kochen mit Strom in ostdeutschen Haushalten etwas weniger verbreitet (87 Prozent) als in westdeutschen (99 Prozent). Bei den Geräten sind es vor allem Nachtspeicherheizungen (Mehrverbrauch von 9.800 Kilowattstunden beziehungsweise 2.000 Euro) und Klimaanlagen (1.100 Kilowattstunden beziehungsweise 200 Euro), die den Stromverbrauch eines Haushalts in die Höhe treiben. Insgesamt nutzt knapp ein Drittel der Haushalte Strom zumindest gelegentlich zu Heizzwecken.

1389 Verbrauchskennziffern der Haushalte (2006)

Autos: 8,3 Liter Durchschnittsverbrauch

In der Erhebung wurden auch Daten zur PKW-Nutzung der privaten Haushalte erhoben. 80 Prozent der von den Haushalten genutzten Fahrzeuge werden mit Benzin betrieben; der durchschnittliche Verbrauch pro 100 km liegt hier bei 8,3 Litern. Dieselfahrzeuge, die etwa 20 Prozent des PKW-Bestandes stellen, verbrauchen mit 7,1 Liter pro 100 Kilometer deutlich weniger. Die durchschnittliche jährliche Fahrleistung zu privaten Zwecken liegt bei 10.600 Kilometern (Benzin) beziehungsweise 14.400 Kilometern (Diesel). Die Erhebung dient dazu, die unzureichende Datenbasis zum Energieverbrauch der privaten Haushalte zu verbessern. Sie soll künftig in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.

Der Energieverbrauch im Überblick

Wofür verbrauchen wir wie viel Energie? Was kostet das? Wo lässt sich Energie einsparen?

Der Energieverbrauch im Überblick

Wofür verbrauchen wir wie viel Energie? Was kostet das? Wo lässt sich Energie einsparen? Auf diese einfachen Fragen soll hier eine Antwort gegeben werden. Es zeigt sich, dass vor allem das Auto die Energiekosten bestimmt.

Der deutsche Durchschnittshaushalt umfasst zwischen zwei und drei Personen. Er wohnt in einem Zwischending zwischen einer Wohnung und einem Einzelhaus. Für Einfamilienhausbewohner liegen die Heizverbräuche deshalb höher als hier angegeben. Wohnungsmieter verbrauchen entsprechend weniger Energie für die Heizung. Zu den hier betrachteten direkten Verbräuchen im Haushalt und Verkehr kommen pro Person noch 140 Prozent Energieverbrauch in Industrie, Handel und Gewerbe hinzu.

1389 Energieverbrauch eines Durchnitthaushalts

Der gesamte jährliche Primärenergieverbrauch Deutschlands ergibt umgelegt auf die Einwohnerzahl 48.000 Kilowattstunden pro Nase.

Die Zahlen in der Tabelle basieren auf der Untersuchung von forsa/RWI für das Jahr 2003. Die Energiepreise wurden auf das Niveau von 2006 aktualisiert.

Die Heizung ist ganz ohne Zweifel der größte Energieverbraucher: Sie verbraucht 52 Prozent der Energie. Das Auto aber ist der teuerste Energieverbraucher. Die Jahresfahrleistung eines Zweipersonenhaushalts liegt bei 11.300 Kilometern. Wegen der relativ hohen Benzinpreise ist das Auto für einen großen Teil der Energiekosten eines Haushalts verantwortlich. Sind zwei Autos im Haushalt, dann werden die Autos sogar zum größten Energieverbraucher. In dieser Rechnung sind nur die reinen Benzinkosten berücksichtigt. Wertverlust, Reparaturen, Steuern und Versicherung wurden hier ausgeklammert und würden den Kostenanteil noch deutlich erhöhen.

Bei den Einsparungen wurden bei der Heizung die Zusatzinvestitionen einer energetischen Dämmung von Dach, Wand und Fenster sowie eine Heizungserneuerung für ein Einfamilienhaus angenommen (vergleiche Cost Effective Climate Protection, Ecofys 2005).

Die Kosten/Nutzen-Relation ist beim sparsamen Auto am höchsten, gefolgt von sparsamen Hausgeräten. Beim Heizen und Warmwasser sind die Amortisationszeiten zwar lang. Bei steigenden Energiepreisen und einer dynamischen Wirtschaftlichkeitsberechnung ergibt sich durchaus eine Rentabilität.

Wieviel Energie (ver)braucht der Mensch?

20.000 Haushalte wurden eingehend über ihren Energieverbrauch befragt. Die Ergebnisse sind überaus überraschend und aufschlussreich.

Wieviel Energie (ver)braucht der Mensch?

20.000 Haushalte wurden eingehend über ihren Energieverbrauch befragt. Die Ergebnisse sind überaus überraschend und aufschlussreich. Erstmals liegen tragfähige empirische Daten über den Energieverbrauch von Haushalten und ihre Einflussfaktoren vor. Wir berichten über die wichtigsten Ergebnisse.

(14. September 2004) - Daten sind Mangelware wenn es um den Energieverbrauch geht. Die amtlichen Statistiken geben wenig her. Licht ins Datendunkel bringt ein großes Forschungsprojekt im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums, das im April 2004 unter Leitung des Fraunhofer-Instituts ISI abgeschlossen wurde. Es sollte durch Erhebung die wesentlichen Struktur- und Energieverbrauchsdaten für Haushalte sowie Gewerbe und Dienstleistungen für das Jahr 2001 gewinnen. 20.000 Haushalte wurden durch das GfK-Institut mit einem zweiseitigen Fragenbogen befragt und die Antworten mit anderen Statistiken abgeglichen sowie bereinigt und plausibilisiert.

Die Heizsysteme im Vergleich

Heizsysteme können nach dem absoluten Energieverbrauch je Wohnung, dem Energieverbrauch je Quadratmeter Wohnfläche, dem Energiepreis je Kilowattstunde und dem Energiepreis je Quadratmeter Wohnfläche untereinander verglichen werden.

Stromheizung ist bezogen auf die Wohnfläche das mit Abstand teuerste Heizsystem. Das erstaunt insofern, als die verheizte Strommenge deutlich geringer ist als die in den anderen Heizsystemen eingesetzten Energiemengen. Bezieht man allerdings die verlustreiche Stromerzeugung in die Betrachtung ein, dann liegt der Energieverbrauch der Stromheizung über dem der anderen Systeme. Heizstrom ist zwar mit fast 11 Cent je Kilowattstunde deutlich teurer als Gas (5,8 Cent) und Heizöl (3,6 Cent), jedoch deutlich günstiger als normaler Haushaltsstrom (circa 17 Cent).

542 1192 1389 Brennstoffkosten und Verbräuche

Offensichtlich wird mit teueren Energiearten sparsamer umgegangen.

Fernwärme ist bezogen auf die Quadratmeter nach der Stromheizung das zweitteuerste System. Erstaunlich sind die niedrigen Kosten der Pelletheizung von 1,59 Euro je Quadratmeter fast zehnmal günstiger als Stromheizung. Nur die Heizung mit Stückholz und Hackschnitzeln ist noch günstiger. Die zugrundeliegenden Fallzahlen sind allerdings sehr gering.

Bemerkenswert ist der deutlich geringere Brennstoffpreis von Heizöl (3,6 Cent/ Kilowattstunde) gegenüber Erdgas (5,8 Cent/Kilowattstunde). Durch die höheren spezifischen Verbräuche ist der Kostenvorteil von Heizöl je Quadratmeter gegenüber Erdgas viel geringer als der Kostenvorteil bei den Brennstoffkosten. Systeme mit hohen Brennstoffkosten haben insgesamt geringere spezifische Verbräuche je Quadratmeter Wohnfläche (Bild).

Stromverbrauch

Äußerst aufschlussreich sind die Stromverbräuche. Je Haushalt beträgt der Stromverbrauch durchschnittlich 3.100 Kilowattstunden. In den alten Ländern liegt der Durchschnittsverbrauch mit 3.400 Kilowattstunden ein Drittel über dem Verbrauch in den neuen Ländern (2.300 Kilowattstunden). Der Verbrauch hängt stark ab von der Personenzahl im Haushalt und von der Wohnfläche.

Wovon der Heizenergieverbrauch abhängt

Die Befragungsergebnisse erlauben auch Rückschlüsse darauf, von welchen Faktoren der Energieverbrauch abhängt. Denn von jedem einzelnen Befragten sind zahlreiche Daten zum Beispiel über seine Wohnung, über seine Verbrauchsgewohnheiten und so weiter bekannt. Der Energieverbrauch von Einfamilienhäusern nimmt seit der ersten Ölkrise 1973 deutlich ab. Seit den sechziger Jahren hat sich der spezifische Energieverbrauch halbiert (Bild).

In Einfamilienhäusern nimmt der spezifische Brennstoffverbrauch mit dem Alter des Heizkessels zu: Bei Mehrfamilienhäusern gilt dieser Zusammenhang nicht. Die Untersuchung isolierte folgende Einflussfaktoren für den spezifischen Brennstoffverbrauch (kWh/qm, jeweils im Vergleich zum Einfamilienhaus):

  • Gebäudebaujahr: je Jahr 0,3 Prozent Abnahme,
  • Zweifamilienhaus: + 32 Prozent,
  • Drei- bis Fünffamilienhaus: - 19 Prozent,
  • Sechs- bis Zehnfamilienhaus: - 64 Prozent,
  • Wohnzimmer-Temperatur je Grad: sechs Prozent,
  • Isolierung (je Kategorie zwischen sehr gut bis sehr schlecht): + 16 Prozent,
  • Baujahr des Kessels (pro Jahr): ein Prozent,
  • Lüftungsverhalten (je Kategorie kurz mittel lang): sieben Prozent,
  • Beheiztes Schwimmbad: 38 Prozent.

Kompaktere Gebäude haben geringere Verbräuche. Zentrale Beheizung erhöht den spezifischen Energieverbrauch um zehn bis 20 Prozent.

Energiesparlampen Im Mittel sind in jedem Haushalt 25 Lampen zu finden. Davon sind 3,6 Energiesparlampen. Das entspricht einem Anteil von 17 Prozent. Ein gutes Drittel der Befragten (36 Prozent) hat überhaupt keine Energiesparlampen. Bei 13 Prozent sind mehr als 40 Prozent der Lampen Energiesparlampen.

542 1192 1389 Verbrauchskennziffern der Haushalte

Download ISI Studie Energiedaten 1.13 Mb 18.03.2004

letzte Änderung: 27.06.2013