Archiv: Erdgas - Preise aus 2008
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Der Bund der Energieverbraucher sieht ein bestürzendesAuseinanderklaffen zwischen den Gasimportpreisen, die sogargesunken sind und den steil gestiegenen Gaspreisen fürVerbraucher.
Erdgasimporte im Zwölfmonatszeitraum um 0,8 Prozent billiger!
(17. Juni 2008) Nach Berechnungen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) lagen die deutschen Erdgasimporte im April 2008 mit 322.524 Terajoule (TJ) um 31,0% über der entsprechenden Menge des Vorjahresmonats.
Der Grenzübergangspreis pro TJ lag mit 6805,64 Euro bzw. 2,45 Cent pro kWh um 2,9% über dem Preis im März 2008 und um 25,5% über dem von April 2007. Im Berichtszeitraum Mai 2007 bis April 2008 lagen die Erdgasimporte mit 3,64 Mio TJ um 17,8% über der entsprechenden Menge der Referenzperiode Mai 2006 bis April 2007.
Die drei wichtigsten Lieferländer in den letzten zwölf Monaten waren die Russische Föderation mit 1,6 Mio TJ, Norwegen mit 1,1 Mio TJ und die Niederlande mit 817.735 TJ. Der durchschnittliche Grenzübergangspreis sank im betrachteten zwölfmonatigen Zeitraum im Vergleich zur Referenzperiode um 0,8% auf 5872,63 Euro pro TJ.
Der Bund der Energieverbraucher sieht ein bestürzendes Auseinanderklaffen zwischen den Gasimportpreisen, die sogar gesunken sind und den steil gestiegenen Gaspreisen für Verbraucher.
Ölpreisbindung der Gaspreise abschaffen
Kommentar von Aribert Peters
(14. Juni 2008) In den Gasbezugsverträgen der Gasimporteure, der Gasverteilunternehmen und der Gasgroßkunden ist der Gaspreis oft an den Ölpreis gekoppelt. Diese Klauseln sind wettbewerbsfremd, weil sie den Gaspreis an eine Größe binden, die auf dem Gasmarkt keine Rolle spielt. Die Gaspreise laufen deshalb den rasch steigenden Ölpreisen hinterher. Die Gaskunden müssen die Zeche in Milliardenhöhe zahlen.
Die Ölpreisbindung hat deshalb den Charakter einer unerlaubten Preisabsprache und sollte von den Kartellbehörden untersagt werden.
Es gibt auf dem Gasmarkt durchaus auch schon heute Gas, das ohne Ölpreisbindung bezogen werden kann - deutlich günstiger als Gas mit Ölpreisbindung.
Hinzu kommt, dass sich der Gaspreis bei steigenden Ölpreisen um höchst unterschiedliche Beträge erhöht: Am geringsten bei den Gasimporten und am stärksten bei den Endkundenpreisen. Das lässt sich einfach empirisch beweisen und wird durch die unterschiedlichen verwendeten Preisformeln bestätigt.
Die Ölpreisbindung wird also zusätzlich mißbraucht, um entlang der Lieferkette mit steigenden Ölpreisen die Gewinne zu erhöhen. Selbst bei sinkenden Ölpreisen brauchen die Gasanbieter nichts zu befürchten, denn das Absinken der Gaspreise ist durch Vertragsklauseln gebremst ("Ersatzarbeitspreis").
Die Gasbranche ist jedoch bereits dabei, sich von den überhöhten ölpreisgebundenen Citygate-Arbeitspreisen von E.on Ruhrgas zu befreien. Es ist zu hoffen, dass der Wettbewerb um Gaskunden dazu führt, dass die Ölpreisbindung dort landet, wo sie hingehört: In den Papierkorb.
Durch einen Wechsel zum jeweils günstigsten externen Versorgerkönnen Verbraucher durchschnittlich 159 Euro pro Jahr sparen.
Über zweitausend Euro jährlich für Strom und Gas
(31. März 2008) Die durchschnittlichen Kosten für Strom und Gas beim örtlichen Grundversorger für einen Musterhaushalt belaufen sich auf 2217 Euro, wobei es regionale Schwankungen von bis zu 24 Prozent gibt. Durch einen Wechsel zum jeweils günstigsten externen Versorger können Verbraucher durchschnittlich 159 Euro pro Jahr sparen. Das hat der Preisrechner Verivox ermittelt.
Die geringsten jährlichen Energiekosten fallen in München (2004 Euro), Frankfurt a.M. (2053 Euro), Oldenburg (2083 Euro), Hamm (2091 Euro) und Regensburg (2092 Euro) an. Am tiefsten in die Tasche greifen muss man in den neuen Bundesländern. In Leipzig liegen die jährlichen Kosten für Strom und Gas bei 2483 Euro, gefolgt von Gera (2440 Euro), Zwickau (2439 Euro) und Dresden (2396 Euro). Aber auch in Saarbrücken muss man mit 2453 Euro ungewöhnlich viel für Strom und Gas bezahlen.
In Saarbrücken lassen sich durch einen Wechsel des Strom- und Gasversorgers auch die größten jährlichen Einsparungen erzielen (330 Euro). Auch in Leipzig (311 Euro), Marl (289 Euro), Düren (274 Euro) und Nürnberg (272 Euro) kann sehr viel Geld durch einen Anbieterwechsel gespart werden.
Der Wechsel des Strom- und des Gasanbieters ist einfach und völlig risikofrei. Da die Belieferung gesetzlich geregelt ist, kann es bei einem Anbieterwechsel niemals zu einer Unterbrechung der Versorgung kommen. Der günstigste Anbieter ist mit Hilfe unseres Strom- und Gasrechners schnell ermittelt. Die Anmeldung ist einfach und braucht wenig Zeit. Alles weitere, beispielsweise die Kündigung beim alten Versorger, erledigt der neue Anbieter.
Für den Vergleich der Strompreise wurde ein Musterhaushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4000 kWh zugrundegelegt. Gegenübergestellt wurde der jeweilige Grundversorgungstarif des lokalen Anbieters und der günstigste Tarif eines externen Versorgers. Angebote mit Vorauskasse, Anzahlung oder Paketangebote wurden nicht berücksichtigt. Die Preise beziehen sich auf das jeweils erste Jahr, Freieinheiten und Rabatte wurden mit einberechnet.
Bei den Gaspreisen wurde von einem Musterhaushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 kWh und einer Heizleistung von 15 kW ausgegangen. Verglichen wurde das jeweils beste Angebot des örtlichen Grundversorgers und das beste verfügbare Angebot eines externen Versorgers. Angebote mit Vorauskasse, Anzahlung oder Paketangebote wurden nicht berücksichtigt. Die Preise beziehen sich auf das jeweils erste Jahr, Freieinheiten und Rabatte wurden mit einberechnet. Da es in Flensburg keine Grundversorger für Gas gibt, konnte hier kein Vergleich angestellt werden.
Seit dem 1. April 2007 hätten 475 der 741 Gasversorger inDeutschland ihre Preise um bis zu 24% erhöht,
Gas 24% teurer, weitere Anstiege zu erwarten
(11. März 2008) Seit dem 1. April 2007 hätten 475 der 741 Gasversorger in Deutschland ihre Preise um bis zu 24% erhöht, meldet die "Bild am Sonntag". 102 Versorger hätten ihre Preise seit dem 1. April 2007 unverändert gelassen, 162 ihre Preise um bis zu 8,7% gesenkt.
Besonders günstig sei das Gas der niedersächsischen Stadtwerke Buxtehude, wo ein Vier-Personen-Musterhaushalt für 20.000 kWh pro Jahr bei 15 kW Heizleistung im Wahltarif "SWB Gas plus" 1104 Euro zahle, bei den Stadtwerken Stade mit 1122 Euro, den Stadtwerken Pforzheim mit 1150 Euro sowie Stadtwerken Lippstadt und Rinteln mit je 1154 Euro.
Am teuersten sei das Gas nach den Stadtwerken Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern mit 1648 Euro bei den Stadtwerken Weißwasser mit 1640 und den Stadtwerken Weißenburg mit 1604 Euro. Der Unterschied zwischen Buxtehude und Pasewalk liege bei 49,3%.
Die Gaskunden in Deutschland müssen sich trotz der jüngsten Tariferhöhungen auf eine weitere Preisrunde in den nächsten Monaten einstellen. Der Gaspreis werde wegen des hohen Ölpreises bis Ende des Sommers noch einmal um 10% steigen, so das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin.
Durch die nicht mehr zeitgemäße Ölpreisbindung sei Gas heute schon fast doppelt so teuer wie angemessen, so das DIW. Das Gasangebot sei so groß, dass der Preis bei einem Handel an der Börse 40% niedriger liegen könne.
Auch Strom werde in den nächsten Monaten noch einmal um durchschnittlich 5% teurer. Benzin, Heizen und Strom seien teilweise schon heute vor allem für einkommensschwache Haushalte ein Luxusgut.
Die Versorger sollten sich schämen, ihre Kunden derart übers Ohr zu hauen. Die Konzerne sollten das zu unrecht kassierte Geld schnellstens per Gutschrift zurück erstatten.
Gasverbraucher fordern acht Milliarden zurück!
(6. März 2008) Nach Berechnungen des Bundes der Energieverbraucher haben die 17 Mio. Gasverbraucher seit 2004 rund acht Milliarden Euro zu viel bezahlt - das sind rund 120 Euro pro Haushalt und Jahr. Vereinssprecher Aribert Peters: "Die Versorger sollten sich schämen, ihre Kunden derart übers Ohr zu hauen. Die Konzerne sollten das zu unrecht kassierte Geld schnellstens per Gutschrift zurück erstatten."
Die Gasimportpreise sind seit dem Jahr 2004 weit weniger stark gestiegen, als die Gaspreise der Haushaltskunden. Hinzu kommt, dass die Netzentgelte weit überhöht sind, wie die Kürzung durch die Bundesnetzagentur belegen, dass die Branche einen jährlichen Produktivitätsfortschritt in der Größenordnung von drei Prozent hat, der kostensenkend wirkt und dass bereits im Jahr 2004 die Preise deutlich überhöht waren. Allein im Jahr 2007 wurden die Gewinne um drei Milliarden Euro erhöht, wie der Verbraucherverein gezeigt hat.
Der Verein hat auch gezeigt, dass die Gaspreise im Jahr 2006 im Vergleich zum Jahr 1995 um 1,1 Cent je Kilowattstunde überhöht sind. Ausführliche Statistiken hat der Verein im Internet bereitgestellt. Download aktuelle Rohölpreise und Gaspreise
Hochauflösende Grafik hier. Download Gaspreisgrafik hochaufl
Während die Gasimportpreise im Vergleich zum Vorjahr um 2,7Prozent gesunken sind, heben die Gasversorger erneut dreist ihrePreise an.
Weitere Gaspreiserhöhungen unbegründet
(19. Februar 2008, geändert 27. Februar 2008) Während die Gasimportpreise im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent gesunken sind (letzte verfügbare Statistik: Dezember 2007 im Vergleich zu Dezember 2006), heben die Gasversorger erneut dreist ihre Preise an. Dagegen hat der Bund der Energieverbraucher in Unkel entschieden protestiert. "Es ist unerfindlich, warum Verbraucher mehr bezahlen sollen für Gas, dessen Bezugspreis aus dem Ausland zurückgeht. Die angebliche Ölpreisbindung dient dazu, den riesigen Reibach zu vertuschen. Mit den tatsächlichen Kosten hat sie nicht das geringste zu tun" moniert der Vereinsvorsitzende Dr. Aribert Peters. Die örtlichen Gasversorger hätten schon lange die Pflicht und auch die Möglichkeit gehabt, sich aus den kartellrechtswidrigen langfristigen Bezugsverträgen mit ihren Vorlieferanten zu verabschieden, um günstigere Bezugsmöglichkeiten zu erschließen.
Die Spanne, die im Inland am Erdgas verdient wird, ist in den vergangenen sechs Jahren um fast einen Cent je Kilowattstunde gestiegen (November 2007 gegenüber November 2002, Importpreise lt. BAFA, Verbraucherpreise laut Stat. Bundesamt). In diesem Zeitraum gab einen zusätzlichen Produktivitätsfortschritt von 16 Prozent und die Netzentgelte sanken deutlich. Steuererhöhungen (Erdgas- und Mehrwertsteuer) in diesem Zeitraum summieren sich nur auf rund 0,35 Cent je Kilowattstunde.
Grafik hochauflösend hierDownload Gaspreisgrafik hochaufl
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