Archiv

Archiv: News zum Thema Heizen 2004 bis 2009

Hier finden Sie ältere News

Archiv2-web

Zu den aktuellen Meldungen

Der Heizungs-Check

Mit Förderung

Der Heizungs-Check

(09. September 2009) Ein ausgebildeter Installateur oder Schornsteinfeger prüft anhand einer Checkliste den Zustand von Heizkessel und Regelung, Pumpe und Heizungsrohren sowie die Regelung der Heizkörper.

2620 Heizungsinstallateur Georg Thom

Heizungsinstallateur Georg Thom arbeitet die Checkliste ab.

Der Check dauert etwa eine Stunde und schlägt für den Kunden mit etwa 100 Euro zu Buche. Am Ende steht ein kurzer Bericht mit einer Farbskala ähnlich wie beim Gebäude-Energiepass. Jeder der Prüfpunkte hat Verbesserungspotenzial: ein zu warmer Heizkessel zum Beispiel schlägt mit acht Punkten zu Buche. Ist alles bestens, ergeben sich null Punkte.

2620 Checkprotokoll für Heizung

Völlig veraltete Anlagen, die zu viel Energie vergeuden, erhalten ein Maximum von 100 Punkten. Darüber hinaus gibt es Modernisierungsempfehlungen, etwa den Austausch von Thermostaten oder den Kauf einer neuen Zirkulationspumpe. Die Wärmedämmung des Gebäudes bleibt jedoch unberücksichtigt.

2620 Heizungsinstallateur Georg Thom

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bezuschusst seit April 2009 im Rahmen ihrer Sonderförderung 431 unter anderem auch den Heizungs-Check und anstehende Modernisierungen: Für Investitionen unter 400 Euro (also zum Beispiel den Check) gibt es 100 Euro. An teureren Maßnahmen beteiligt sich die KfW mit 25 Prozent.

Heizung

Deutsche drosseln Verbrauch

Heizung - Deutsche drosseln Verbrauch

(28. Februar 2009) Während zwischen 1995 und 2000 für Raumwärme noch ein Anstieg des Energieverbrauchs zu verzeichnen war, ist dieser von 2000 bis 2006 um 11,2 Prozent deutlich gefallen. Dies geht aus der Umweltökonomischen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes hervor. "Ursachen dieses bemerkenswerten Rückgangs sind eine effizientere Nutzung der Energie durch Verbesserungen der Heiztechnik und Wärmedämmung, aber auch Verhaltensänderungen der privaten Haushalte", sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler.

Der Energieverbrauch für Raumwärme beträgt etwa Dreiviertel der gesamten Wohnenergie. Insgesamt verbrauchen die privaten Haushalte in Deutschland heute etwas weniger Energie als vor zwölf Jahren. Der direkte Energieverbrauch sei zwischen 1995 und 2006 trotz stark gestiegener Energiepreise mit 0,7 Prozent nur leicht zurückgegangen, erläuterte Engler.

Der direkte Energieverbrauch setzt sich zusammen aus Wohnenergie (Brennstoffe, Fernwärme und Elektrizität), deren Verbrauch insgesamt nahezu gleich blieb, und Kraftstoffen, deren Verbrauch um rund 1,4 Milliarden Liter oder 3,7 Prozent abgenommen habe.

Der Rückgang beim Sprit sei hauptsächlich auf einen niedrigeren Durchschnittsverbrauch der Fahrzeuge zurückzuführen. Neben Verbesserungen moderner Fahrzeuge haben dazu auch Fahrer einen Beitrag geleistet, die auf vergleichsweise verbrauchsgünstigere Diesel-Pkw umstiegen. Mehr Fahrleistung sowie "eine Tendenz zu größeren Hubraumklassen" hätten allerdings einen weiteren Rückgang des Kraftstoffverbrauchs verhindert, erklärte Engler.

Neben dem direkten Energieverbrauch bei Wohnen und Individualverkehr verursachen die privaten Haushalte durch die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen einen weiteren -- indirekten -- Energieeinsatz: 2006 machte dies den Angaben zufolge rund das 1,5-fache des direkten Energieverbrauchs aus. Gegenüber 1995 ist der indirekte Energieverbrauch der privaten Haushalte allerdings um 6,3 Prozent zurückgegangen, während die Konsumausgaben der privaten Haushalte im gleichen Zeitraum um 13 Prozent zugelegt haben. Diese "Entkopplung" von Konsum und Energieeinsatz resultiere in erster Linie aus einem effizienteren Einsatz von Energie bei der Herstellung von Konsumgütern.

Neues Angebot: Energieverbrauch im Blick

Den eigenen Energieverbrauch online auswerten und nachverfolgen!

Neues Angebot: Energieverbrauch im Blick

Den eigenen Energieverbrauch online auswerten und nachverfolgen: Das ermöglicht die Internetplattform Energiesparkonto). Für Mitglieder des Bund der Energieverbraucher ist die Auswertung kostenlos. Dafür muss man folgendes Passwort angeben: GTPM-1PEX

Wärmepumpen für alle

Unter dem Markennamen

Wärmepumpen für alle

(2. Dezember 2008) - Unter dem Markennamen "Altherma" will der japanische Hersteller Daikin künftig jährlich 60.000 Wärmepumpen in Europa absetzen: Handwerker erhalten das komplette Gerät einschließlich Regelung und Wärmespeicher für 3.500 Euro, also in etwa für den Preis, den eine wandhängende Gas-Brennwertheizung kostet. Zum 1. Oktober 2008 hatten die Japaner das deutsche Traditionsunternehmen Rotex erworben.

"IWU-Gradtagszahlen für Deutschland"

Update der sehr beliebten Gradtagszahlen für Deutschland

Update der "IWU-Gradtagszahlen für Deutschland"

(16. Februar 2007) Die sehr beliebten "Gradtagszahlen für Deutschland", mit deren Hilfe auf einfache Weise jährliche Energieverbräuche von Gebäuden bereinigt und mit dem langjährigen Mittelwert verglichen werden können, wurden aktualisiert.

Jetzt stehen für den Zeitraum von 1990 bis Dezember 2006 die Gradtagszahlen sowie die Heizgradtage von 42 deutschen Wetterstationen zur Verfügung.

Flox-Brenner: Flammlose Verbrennung

Bereits seit den 90er Jahren gibt es flammlose Brenner, FLOX genannt.

Flox-Brenner: Flammlose Verbrennung

(2. Januar 2007) - Bereits seit den 90er Jahren gibt es flammlose Brenner, FLOX genannt. Brenngas und Verbrennungsluft strömen dabei unvermischt mit hoher Geschwindigkeit in die Brennkammer. Durch die starke Zirkulation der Abgase in der Brennkammer verzögert sich die Vermischung von Luft und Brenngas, wodurch sich keine Flammenfront mehr ausbildet. Der Brennstoff oxidiert deshalb im gesamten Brennraum und es stellen sich homogene Temperaturen ein.

2620 Grafik FLOX-Betrieb

Weil die extrem hohen Temperaturen an der Flammenfront wegfallen, bilden sich bei der Flox-Verbrennung weniger Stickoxide. Die mittlere Brennraumtemperatur ist dagegen bei Flox-Brennern höher. Flox-Brenner kommen besser mit schwankender Brennstoffqualität zurecht. Sie sind deshalb geeignet für die Nutzung bisher wenig genutzter Gase, zum Beispiel Deponiegas.

Zweifelhafte Optimierung

Ein neuer Datenschieber der Firmen Wilo und Danfoss ermöglichen die schnelle Bestandsaufnahme und Optimierung von Heizanlagen.

Zweifelhafte Optimierung

(2. Juni 2006) - Ein neuer Datenschieber der Firmen Wilo und Danfoss ermöglichen die schnelle Bestandsaufnahme und Optimierung von Heizanlagen.

Der kleine Rechenschieber kann scheinbar alles im Handumdrehen ausrechnen: Heizleistung ermitteln, Pumpendimensionierung berechnen und den hydraulischen Abgleich aller Heizkörper vornehmen. Die einfache Handhabung ist bestechend. So kann aus der Länge und der Tiefe eines Heizkörpers seine Heizleistung ermittelt werden. Eine Bauhöhe von 66 Zentimetern wird unterstellt. Der Einstellwert des Ventils lässt sich wie durch Zauberei auch gleich ablesen.

So faszinierend die Schieberei ist: Es wird eine Optimierung vorgegaukelt, die in Wirklichkeit gar keine ist. Somit ist der Schieber wohl mehr ein Gag als ein nützliches Tool. Er kann konsequenterweise kostenlos unter Telefon (069) 47 86 86 21 bestellt werden.

Heizkosten in diesem Winter ein Drittel teurer

Dieser Winter wird teuer für Deutschlands Haushalte.

Heizkosten in diesem Winter ein Drittel teurer

(23. März 2006) Dieser Winter wird teuer für Deutschlands Haushalte: Die Energiepreise haben kräftig angezogen und die kalte Witterung hat den Verbrauch nach oben getrieben. Der Bund der Energieverbraucher schätzt, dass die Heizkosten um ein Drittel höher ausfallen als im Vorjahr. Die Mehrkosten liegen also für jeden Haushalt jährlich zwischen 200 Euro und 300 Euro je nach Wohnungsgröße und Verbrauch. Nur gute Dämmung und sparsames Heizen hilft gegen die hohen Kosten.

Der Bund der Energieverbraucher rät zu einer laufenden Beobachtung des Verbrauchs durch regelmäßiges Ablesen der Zählerstände. Auch sollte man die Jahresabrechnung kritisch unter die Lupe nehmen. Viele Rechnungen sind falsch. Auch hier hilft der Bund der Energieverbraucher (www.energieverbraucher.de).

Die Energieversorger haben darüber hinaus in den vergangenen Monaten den Verbrauchern zusätzlich kräftig in die Taschen gelangt. Die Gewinne der Ölkonzerne sind so hoch wie nie zuvor in der Geschichte. Aber auch Strom- und Gasversorger melden Spitzengewinne. Dagegen können sich Verbraucher allerdings wehren. Der Bund der Energieverbraucher hält dafür auch konkrete Tipps bereit (www.energiepreise-runter.de). Damit lässt sich konkret Geld einsparen.

Zwischen Januar 2005 und Januar 2006 ist das Erdgas um gut einen Cent je Kilowattstunde teurer geworden. Die Importpreise sind nur um 0,58 Cent je Kilowattstunde gestiegen.

Eine Kilowattstunde Erdgas kostet derzeit für Haushaltskunden im Durchschnitt etwa sechs Cent, eine Kilowattstunde Heizöl 5,2 Cent und eine Kilowattstunde Strom knapp 20 Cent. Immer noch ist Heizöl um 16 Prozent günstiger als Erdgas.

Bundesweiter Heizspiegel

Die meiste Energie verbrauchen Haushalte für das Heizen. Viele Einsparmöglichkeiten sind unbekannt oder bleiben ungenutzt. Der Heizspiegel hilft, den eigenen Verbrauch richtig einzuordnen.

Bundesweiter Heizspiegel

Die meiste Energie verbrauchen Haushalte für das Heizen. Viele Einsparmöglichkeiten sind unbekannt oder bleiben ungenutzt. Der Heizspiegel hilft, den eigenen Verbrauch richtig einzuordnen.

(9. September 2005) - Für viele Verbraucher ist die diesjährige Heizkostenabrechnung ein Schock. Neben den höheren Preisen für Öl, Gas und Strom hängt die Höhe der Heizkosten auch vom eigenen Verbrauch ab. "Jeder zweite Haushalt in Deutschland verbraucht doppelt so viel wie nötig, weil Heiz- und Dämmtechnik hoffnungslos veraltert sind und durch undichte Türen und Fenster der Wind pfeift", unterstreicht Johannes Hengstenberg von co2online, Projektträger der vom Bundesumweltministerium geförderten Klimaschutzkampagne www.klima-sucht-schutz.de.

2620 Logo CO2Online

Ein bundesweiter Heizspiegel erlaubt Mietern und Hauseigentümern eine erste Einschätzung des angemessenen Heizenergieverbrauchs. In übersichtlichen Tabellen sind Energieverbrauch und Heizkosten pro Quadratmeter zusammengestellt. Damit lassen sich schnell und unkompliziert die Gebäude identifizieren, deren Verbrauch jenseits von Gut und Böse liegt. In diesen Fällen sind Modernisierungsmaßnahmen besonders rentabel. Der bundesweite Heizspiegel wurde gemeinsam vom Bund der Energieverbraucher und der Klimaschutzkampagne entwickelt. Ein Exemplar finden Sie dieser Energiedepesche beigefügt.

Als Datenbasis dienen anonymisierte Daten von Heizkostenabrechnungsfirmen. Für bundesweit etwa 40 Städte wurden daraus regionale Heizkostenspiegel erstellt. Deren Durchschnittswerte ergeben den bundesweiten Heizkostenspiegel.

Kostenloses Gutachten

Für alle, die mehr über ihre Heizkosten und ihre Verbräuche wissen wollen, enthält das Faltblatt einen Gutschein für ein kostenloses Heizkosten-Gutachten, das normalerweise 50 Euro kostet. Gegen Einsendung des ausgefüllten Gutscheins und einer Kopie der letzten Heizkostenabrechnung erstellt co2online in wenigen Wochen eine detaillierte Analyse. Das circa zwölfseitige Gutachten bewertet den Verbrauch, benennt Ursachen und mögliche Modernisierungsmaßnahmen sowie Förderprogramme.

2620 Titelbild Bundesweite Heizspiegel

Verbräuche und Heizkosten

 Download Bundesweiter Heizspiegel 2005 

Wenig Beanstandungen

Die Schornsteinfeger haben weniger auszusetzen als im Vorjahr.

Wenig Beanstandungen

(5. September 2005) - Die Schornsteinfeger haben 2004 die Abgaswerte von 6,4 Millionen Öl- und 8,5 Millionen Gasheizungen gemessen. Ergebnis: 2,2 Prozent der Ölheizungen überschritten die zulässige Rußzahl. 4,8 Prozent der Öl- und drei Prozent der Gasheizungen hatten zu hohe Abgaswerte. 19 Prozent oder 2,1 Millionen Ölheizungen sind älter als 21 Jahre. Die Beanstandungen sind im Vergleich zum Vorjahr etwa gleich geblieben. Die verschärften Abgasgrenzwerte werden von den meisten Anlagen bereits eingehalten.

Projekt Optimus: Hohe Energieverluste sind vermeidbar

Endbericht liegt vor

Projekt Optimus: Hohe Energieverluste sind vermeidbar

(30. Juni 2005) Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungs- und Qualifizierungsprojekts OPTIMUS befassten sich Experten mit der Optimierung von Heizungsanlagen im Bestand. Auf der Abschlussveranstaltung wurden die Ergebnisse des OPTIMUS-Projekt vorgestellt

Für die Studie wurden 92 Referenzobjekten auf dem Bestand ausgewählt. Bei einem Teil dieser Gebäude wurde - nach einer ersten Heizperiode, in der eine Verbrauchsmessung durchgeführt wurde - eine Optimierung der Heizungsanlage durchgeführt. Nach einer weiteren Verbrauchsmessung wurden die Messergebnisse miteinander verglichen.

Wissenschaftler der Forschungsgruppe Praxisnahe Berufsbildung (FPB) der Universität Bremen kamen zu dem Ergebnis, dass 80 Prozent der Heizungsanlagen Energiefresser sind. Das Bremer Team um Manfred Hoppe und Werner Müller stellte in seiner dreijährigen Arbeit fest, dass die vorhandenen Heizungsanlagen in den meisten Fällen deutlich sparsamer arbeiten könnten, wenn die verschiedenen Anlagenkomponenten besser aufeinander abgestimmt und eingestellt würden. Die Einsparungen sind gerade bei neueren Gebäuden oder solchen, die bereits energetisch saniert wurden, besonders hoch. "Das liegt daran, dass bei energetisch guten Gebäudehüllen die Anlagen häufig ein relativ großes Überangebot an Wärme und damit ein erhebliches Verschwendungspotenzial erzeugen", so Müller. Erst wenn die Heizungsanlagen genau auf den Wärmebedarf abgestimmt sind, werden mögliche Einsparungen in vollem Umfang erreicht.

An der Berufsbildenden Schule II in Aurich (Ostfriesland) beschäftigte man sich zudem damit, wie man Auszubildenden des Berufes Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik am besten die komplizierte Materie des Hydraulischen Abgleichs vermitteln kann.

Ausgangspunkt für den Unterricht ist ein realitätsnaher Kundenauftrag: Der Mangel in der bedarfsgerechten Wärmeverteilung einer Heizungsanlage soll beseitigt werden. Das konzipierte Unterrichtsmodell führt die Schüler handlungsorientiert zur Problemlösung. Die komplizierten mathematisch-technischen Inhalte wurden didaktisch so reduziert, dass sie dem Bildungsniveau von Auszubildenden im Handwerk entsprechen. Dafür wurde von der Arbeitsgruppe eigens ein Experimentierstand, der eine Heizungsanlage repräsentiert, entwickelt. Als besondere methodische Unterrichtshilfe wurde ebenfalls eine Computersimulation entwickelt, die den Experimentierstand photorealistisch wiedergibt und ohne großen apparativen Aufwand die Einstellübungen ermöglicht. Das neuartige methodische Zusammenspiel von realen Bauteilen des Experimentiermodells, die die Schüler aus ihrer Berufspraxis kennen und der Einsatz der darauf abgestimmten Computersimulationssoftware ermöglicht dem Lehrer einen effizienten, zielgruppengerechten Unterricht. Das Unterrichtsgeschehen führt bei den Schülern zügig zu Erfolgserlebnissen und motiviert sie, die erlernte Technik des Energiesparens durch "Regulation mit dem Schlüssel" in ihre Berufspraxis zu übertragen!

Die abschließenden Projektergebnisse finden Sie in umfangreicher Form auf www.optimus-online.de

Irritationen hinsichtlich der Heizungserneuerung: Was muss wirklich getan werden?

Neue Vorschriften zum Austausch alter Heizungen sorgen derzeit bei den Betreibern für Irritationen. Nicht immer muss gleich der Heizkessel erneuert werden. Auch mit kostengünstigeren Maßnahmen ist es möglich, die neuen gesetzlichen Vo

Irritationen hinsichtlich der Heizungserneuerung: Was muss wirklich getan werden?

(15. Oktober 2004) Neue Vorschriften zum Austausch alter Heizungen sorgen derzeit bei den Betreibern für Irritationen. Nicht immer muss gleich der Heizkessel erneuert werden. Auch mit kostengünstigeren Maßnahmen ist es möglich, die neuen gesetzlichen Vorschriften einzuhalten.

Richtig ist folgendes: Laut Bundesimmissionsschutzverordnung darf ab 01.11.2004 der Abgasverlust von Öl- und Gasheizungen bis 25 kW Leistung nur noch 11 Prozent und bei Anlagen bis 50 kW Leistung nur noch 10 % betragen. Nach der Energieeinsparverordnung müssen bis Dezember 2006 alle Heizkessel ausgetauscht werden, die vor Oktober 1978 eingebaut wurden, soweit sie nicht in selbstgenutzten Ein- oder Zweifamilienhäusern stehen. Damit sollen der Schadstoffausstoß bei der Wärmeerzeugung gesenkt und die Energiekosten für die Nutzer verringert werden.

Falsch ist, dass deshalb - wie viele Kesselhersteller, Verbände des Heizungsbaugewerbes und kreditgebende Banken gern behaupten - alle betroffenen Anlagen mit neuen Heizkesseln ausgestattet werden müssen. Die geforderten Abgasverluste sind in vielen Fällen auch zu erreichen wenn bei den Kesseln nur eine neue Regelanlage eingebaut oder die Brennerleistung reduziert wird. Manchmal reicht auch schon eine Reinigung oder eine Veränderung der Brennereinstellung aus um die geforderten Werte einzuhalten. Zusätzlich können alte Kessel eine nachträgliche Dämmung erhalten.

Ob die Abgasverluste eines Kessels zu hoch sind, geht aus dem Messprotokoll des Schornsteinfegers hervor. Der Schornsteinfegergilde kommt damit eine große Verantwortung zu, und es steht die Frage, ob diese Ihrer Verantwortung auch gerecht wird. Wenn zu hohe Abgasverluste eingetragen werden, so sollte - insbesondere wenn eine große Abweichung zu den Messungen der vergangenen Jahre festgestellt wird - eine Nachprüfung der Messung veranlaßt werden.

Fazit: Maßnahmen, mit denen der Schadstoffausstoß gesenkt und die Energiekosten verringert werden können sind außerordentlich wichtig. Doch es muß wirtschaftlich sinnvoll sein. Ein neuer Heizkessel kostet viel Geld und fördert den Umsatz der Anbieter. Für die Betreiber von Heizungsanlagen ist es deshalb wichtig zu wissen, dass es auch mit kostengünstigeren Maßnahmen möglich ist, die neuen gesetzlichen Vorschriften einzuhalten.

Heizung: Erneuerung mit Augenmaß spart Kosten

Der Bund der Energieverbraucher informiert: Jedes Jahr Kesselverjüngung spart ein Prozent Heizkosten

Heizung: Erneuerung mit Augenmaß spart Kosten

Der Bund der Energieverbraucher informiert: Jedes Jahr Kesselverjüngung spart ein Prozent Heizkosten

(11. August 2004) - Am 1. November 2004 laufen die Übergangsfristen füe Heizkessel endgültig aus. Das ist angesichts steigender Öl- und Gaspreise eine gute Gelegenheit, sich über die eigene Heizung Gedanken zu machen. Die Bußelddrohung für Heizungs-Abgasssünder von maximal 1.000 Euro ist dabei weniger bedrohlich als über Jahre zu hohen Energiekosten einer energiefressenden Heizung.

Eine aktuelle Befragung von 20.000 Haushalten ergab: Das Baujahr des Heizkessels erhöht den Energieverbrauch um ein Prozent pro Jahr des Heizungsalters. So können zehn bis 20 Prozent Heizenergie ungenutzt verlorengehen.

Nach Wartung und Einstellung durch einen Fachbetrieb erfüllen selbst alte Heizungen die geforderten Abgasverlustwerte von maximal elf Prozent. Das kann aber noch sehr weit weg sein von einer sparsamen Heizung.

Ist die Heizung älter als 25 Jahre (eingebaut vor dem 1.10.1978) dann verlangt die Energieeinsparverordnung ab 2006 eine Heizungserneuerung in nicht selbstbewohnten Ein- und Zweifamilienhäusern. In diesen Fällen lohnt es sich, schon in diesem Jahr über eine Erneuerung nachzudenken.

Jeder Heizungsbesitzer sollte sich fragen:

  • Wie hoch liegt der jährliche Energieverbrauch bezogen auf die Wohnfläche? Werte über 200 oder gar 300 kWh je Quadratmeter sind ein Alarmsignal! Neben schlechter Dämmung ist meist auch die Heizung verantwortlich für hohen Verbrauch.
  • Ist der Heizkeller warm? Das ist ein Hinweis auf eine schlechte Dämmung des Kessels, wenn der Heizkeller unbeheizt ist.
  • Ist die Regelung richtig eingestellt. Durch richtige Einstellung oder Erneuerung der Regelung kann die Heizung wesentlich effizienter arbeiten. Das ist mit keinen oder viel geringeren Kosten behaftet, als eine Heizungserneuerung.

Vorteilhaft ist eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung und eine Holz- oder Pelletheizung. Zur Solar- oder Pelletheizung gehört stets auch ein grosser Wasserspeicher, in dem Wärme gepuffert werden kann. Ein grosser Pufferspeicher ist auch für den Heizungsbetrieb günstig, weil er die Zahl der Brennerstarts deutlich reduziert. Immerhin startet eine normale Heizung 20.000 mal jährlich, wobei wie beim Anfahren eines Autos grosse Verluste auftreten.

Schliesslich gibt es sowohl für Solaranlagen als auch für Holzheizungen staatliche Zuschüsse. Die Heizungserneuerung selbst wird nur im Zusammenhang mit einer Gesamtsanierung durch zinsgünstigte Darlehen der KfW gefördert.

Informationen über die richtige Regelung von Heizungen , staatliche Zuschüsse  oder eine kostenlose Bewertung des Energieverbrauchs sind zu finden auf den Internetseiten des Bundes der Energieverbraucher.

Praxisstudie Brennwertkessel: Wärmeerzeugerverluste so hoch wie der Heizwärmebedarf

Das Trainings- und Weiterbildungszentrum Wolfenbüttel hat unter der Leitung von Prof. Dieter Wolff in einem Forschungsprojekt das Betriebsverhalten von Brennwertgeräten untersucht.

Praxisstudie Brennwertkessel: Wärmeerzeugerverluste so hoch wie der Heizwärmebedarf

Das Trainings- und Weiterbildungszentrum Wolfenbüttel hat unter der Leitung von Prof. Dieter Wolff in einem Forschungsprojekt das Betriebsverhalten von Brennwertgeräten untersucht. Die Ergebnisse sind sehr bemerkenswert. Details stehen für Mitglieder hier zur Verfügung.

(18. Juni 2004) - Die Studie kommt zu folgenden Schlussfolgerungen: "Die Projektergebnisse bestätigen deutlich, dass die häufig angegebenen Normnutzungsgrade von Brennwertkesselanlagen (um 109 %) im Praxisbetrieb unter den in klassischen Heizungsanlagen vorliegenden Randbedingungen nicht zu erreichen sind. Der gemessene Mittelwert des Jahresnutzungsgrades liegt bei 96 % (bezogen auf den unteren Heizwert) bei einer mittleren Anlagenauslastung von 9 %. Die deutlichsten Einflüsse auf die Effizienz von Kesseln haben die Art der hydraulischen Einbindung (mit oder ohne ein Überströmventil) und der Aufstellort des Wärmeerzeugers im beheizten oder unbeheizten Bereich.

Die Projektergebnisse bestätigen deutlich, dass die häufig angegebenen Normnutzungsgrade von Brennwertkesselanlagen (um 109 %) im Praxisbetrieb unter den in klassischen Heizungsanlagen vorliegenden Randbedingungen nicht zu erreichen sind. Der gemessene Mittelwert des Jahresnutzungsgrades liegt bei 96 % (bezogen auf den unteren Heizwert) bei einer mittleren Anlagenauslastung von 9 %. Die deutlichsten Einflüsse auf die Effizienz von Kesseln haben die Art der hydraulischen Einbindung (mit oder ohne ein Überströmventil) und der Aufstellort des Wärmeerzeugers im beheizten oder unbeheizten Bereich.

Mit zunehmenden Dämmstandard neuer und nachträglich modernisierter Gebäude differiert in immer stärkerem Maße die Leistungsanforderung an die minimale und maximale Kesselleistung einerseits für die Raumheizung (im Einfamilienhaus 2 - 6 kW) und für die Trinkwassererwärmung (mindestens 10 - 12 kW beim Speicherprinzip, 18 - 24 kW beim Durchflussprinzip). Der geringe Kesselwasserinhalt typischer untersuchter Geräte bewirkt:

  • hohe hydraulische Widerstände und als Folge hohe Gerätedruckverluste,
  • die Notwendigkeit eines Kesselmindestumlaufstroms,
  • den Einbau integrierter, für die nachgeschalteten Heizkreise im Regelfall viel zu großer Pumpen, den Einbau von Überströmventilen oder sogar
  • den Einsatz von hydraulischen Weichen, die zur Rücklauftemperaturanhebung und damit zu verminderter Brennwertnutzung führen.

Da heute überwiegend die Trinkwassererwärmung nach dem Speicherprinzip erfolgt, sollten die hierfür eingesetzten Brennwertkesselkonstruktionen einen so hohen Kesselwasserinhalt aufweisen, dass der hydraulische Widerstand des Gerätes vernachlässigbar wird und somit auf eine Kesselpumpe verzichtet werden kann. An diese Geräte könnten heizseitig die kleinsten heute verfügbaren Pumpen mit einer elektrischen Leistungsaufnahme zwischen 8 W bis max. 25 W eingesetzt werden. Parallel sind möglichst hohe Modulationsbereiche der eingesetzten Gasbrenner (Optimum 1:15) zu fordern, um eine Anpassung an verschiedene Auslegungslasten und Teillastbereiche zu ermöglichen.

Aus den Messwerten lässt sich klar ableiten, dass der Jahresnutzungsgrad bei sinkendem Wärmeverbrauch der Gebäude kleiner wird, obwohl die absoluten Wärmeverluste des Erzeugers sinken. Als Folge erreicht die gleiche Kesselanlage in einem Niedrigenergiehaus einen niedrigeren Jahresnutzungsgrad als in einem Altbau. Die aus Monatsmesswerten ermittelten Effizienzmerkmale der Kessel (mittlerer Umwandlungswirkungsgrad im Betrieb etwa 90 % und mittlere Bereitschaftswärmeverluste 0,5 % - beide bezogen auf den oberen Heizwert, d.h. Brennwert) lassen eine vom Nutzen unabhängige Bewertung des Kessels zu und sind unmittelbar mit Herstellerwerten vergleichbar. In Zukunft sollten sie zur Bewertung der Effizienz herangezogen werden.

Alternativ bzw. zusätzlich sind flächenbezogene Verlustkennwerte anstelle von Nutzungsgraden und Aufwandzahlen sinnvoll. Die mittleren, auf die beheizte Wohnfläche bezogenen Wärmeerzeugerverluste der untersuchten Gebäude liegen mit ca. 15 kWhHo/(m²× a) in der gleichen Größenordnung wie der gesamte Raumheizwärmebedarf eines Passivhauses. Die Wärmeabgabe von Trinkwarmwasserzirkulationsleitungen und von Heizwasserleitungen liegt mindestens noch einmal in der gleichen Größenordnung.

Ausblick

Aus der vorliegenden Untersuchung geht hervor, dass es nicht ausreicht, den Wärmeerzeuger oder andere Komponenten der Heizungsanlage einzeln zu betrachten und zu bewerten. Nur die Optimierung der Gesamtanlage im Zusammenspiel mit Gebäudedämmstandard und Nutzerprofil kann zu einer besseren Energieausnutzung und einwandfreien Funktion der Heizungsanlage führen. Dabei liegen die größten Einsparpotentiale im Bestand.

Das stilisierte Wunder

800.000 Heizungen müssten kurzfristig erneuert werden, sonst drohten Hausbesitzern Bußgelder. Angeblich machen sich neue Kessel im Handumdrehen bezahlt, sagt die Heizungwirtschaft. Das stimmt so nicht. Ein kritischer Kommentar.

Das stilisierte Wunder

800.000 Heizungen müssten kurzfristig erneuert werden, sonst drohten Hausbesitzern Bußgelder. Angeblich machen sich neue Kessel im Handumdrehen bezahlt. Diese Nachrichten werden seit Monaten sehr intensiv von der Heizungswirtschaft und nahestehenden Institutionen verbreitet. Die Wirklichkeit sieht etwas anders aus. 99 Prozent aller Heizungen sind in Ordnung.
Ein kritischer Kommentar von Dietrich Beitzke

(aus ED 02/2004)

Behauptung 1

"Die Anschaffung eines neuen Heizkessels macht sich schnell bezahlt."

Die Kessel haben sich seit den 60ern kaum verändert - sie sind immer noch nur ein eisernes Loch vor dem Kamin. Zugegeben: die Heizflächenbelastungen sind ein wenig zurückgenommen worden, um niedrigerere Abgastemperaturen zu erreichen, aber sonst: unverändert!

Wozu dann ein neuer Kessel? Höchstens wegen der besseren Isolierung oder Brennwertnutzung. Wenn Sie aber einen neuen Kessel einbauen, bauen Sie immer eine neue Steuerung mit ein - DAS ist das Element, das Energie einspart! NUR DAS!

Nachgewiesenermaßen spart eine neue Steuerung mit einigen Änderungen an einem uralten 35 Jahre alten Umstellbrandkessel bis zu 45 Prozent Brennstoffkosten. In den kurzen Brennerlaufzeiten von ungefähr 1.500 Stunden jährlich, also bestenfalls während etwa 17 Prozent des Jahres, können auch mit den besten Kessel-Wirkungsgraden von 99,8 Prozent (Procondens) diese Einsparungen gar nicht erreicht werden. Verändert sich der Abgasverlust um etwa sechs Prozent, ändert sich der Kesselwirkungsgrad nur um weniger als ein Prozent.

Die geringere Heizflächenbelastung kann man mit einer Leistungsreduzierung des Brenners weit billiger erreichen - und reduziert damit die verbrauchstreibende Überdimensionierung der Vergangenheit. Eine neue Steuerung für 1.000 Euro amortisiert sich spätestens in zwei Jahren (vergleiche Tipp auf Seite 12), ein neuer Kessel amortisiert sich nie. Betroffen sind vor allem Eigentumswohnanlagen, die in den 80er-Jahren überteuert und schon mit Reparaturrückständen von den Wohnungsgesellschaften verkauft wurden.

Behauptung 2

"... müssen mit einem Bußgeld für das Begehen einer Ordnungswidrigkeit rechnen."

Betroffen sind von der Bauart her Hochtemperaturkessel, nicht aber Niedertemperatur- oder Brennwertkessel. Kleine Änderungen lassen Kessel, denen bisher offiziell jahrzehntelang Umweltverträglichkeit attestiert wurde, die geforderten Werte einhalten. Andernfalls greifen automatisch die übergeordneten Bestimmungen des Energieeinspargesetzes ("Schutz des Eigentums durch das Gebot der Wirtschaftlichkeit") und §16 und § 17 der Energieeinsparverordnung, die Befreiungen ermöglichen.

Betroffen wären vor allem die bußgeld-ausstellenden Kommunen selbst, betreiben sie doch in Schulen und Verwaltungsgebäuden massenhaft öl- und gasfressende Altanlagen. Geld zum Kauf von Brennstoff ist genügend da, zur Erneuerung nicht.

Behauptung 3

800.000 Heizungsanlagen sind betroffen und von Bußgeldern bedroht.

Laut Schornsteinfeger-Statistik "Sonderdruck 2002" (www.schornsteinfeger.de) sind von rund 14 Millionen Kesseln beanstandet worden wegen Abgasverlust und Alter: Ölfeuerungen 84.900 Gasfeuerungen 45.900 Summe 130.800 9,3 Promille aller Anlagen! Das sind also Peanuts!

Die Kesselhersteller wollen sich diesen Schluck aus der Pulle ein wenig aufgepeppt gönnen und erhöhen die Anlagenzahl auf 800.000, die sie gern von Bußgeldern bedroht sähen ...

ENEV § 16 Ausnahmen

"(2) Soweit die Ziele dieser Verordnung durch andere als in dieser Verordnung vorgesehene Maßnahmen im gleichen Umfang erreicht werden, lassen die nach Landesrecht zuständigen Behörden auf Antrag Ausnahmen zu.

ENEV § 17 Befreiungen

"Die nach Landesrecht zuständigen Behörden können auf Antrag von den Anforderungen dieser Verordnung befreien, soweit die Anforderungen im Einzelfall wegen besonderer Umstände durch einen unangemessenen Aufwand oder in sonstiger Weise zu einer unbilligen Härte führen. Eine unbillige Härte liegt insbesondere vor, wenn die erforderlichen Aufwendungen innerhalb der üblichen Nutzungsdauer, bei Anforderungen an bestehenden Gebäuden innerhalb angemessener Frist durch die eintretenden Einsparungen nicht erwirtschaftet werden können."

Optimierung von Heizanlagen im Bestand

Interessantes Skriptum von Jagnow, Halper, Timm und Sobirey.

Optimierung von Heizanlagen im Bestand

(26. Januar 2004) Interessantes Skriptum von Jagnow, Halper, Timm und Sobirey.

 Download Optimierung von Heizanlagen im Bestand (23.10.2003) 

Archiv

Weitere Artikel zu diesem Thema finden Sie in unserem Archiv:

2010 bis 2012  2004 bis 2009 

letzte Änderung: 26.07.2018