ED 04/12 Eine Welt ohne Öl (S.30-31)

Energie und Entwicklung

Auf diesen Seiten wird das Thema "Energie und Entwicklung" beleuchtet. Besonderer Wert wird hierbei auch darauf gelegt, einen Blick über den 'Tellerrand Deutschland' hinauszuwerfen, d.h. wie sieht Energiepolitik in Europa und weltweit aus? - Wie geht man dabei mit der Dritten Welt um?

Licht für Afrika

Neues von der Solarlicht-Aktion

Licht für Afrika: Neues von der Solarlicht-Aktion

Von Thomas Ricke

(3. März 2021) Am 4. November 2020 hat der Bund der Energieverbraucher 3.885 Euro an das Solarlicht-Unternehmen Villageboom überwiesen. Von diesem Geld wurden 259 LED-Solarlampen mit USB-Ladeanschluss für Frauengruppen in Tansania hergestellt. Im Dezember wurden anlässlich der Weihnachtszeit nochmals 3.230 Euro von LeserInnen der Energiedepesche und Mitgliedern im Bund der Energieverbraucher für 224 weitere Solarlampen gespendet, die jetzt hergestellt werden – das ist überwältigend!

446 Frauen in Tansania mit ihren Solarlichtern  / Foto: Thomas Ricke / Villageboom

Villageboom hat im August 2020 einen neuen Trainer eingestellt, der die selbstständigen Solar Scouts ausbildet und vor Ort betreut. Seit August wurden über 80 Frauengruppen in Tansania besucht und unter den Frauen Solarleuchten für 1.350 Haushalte verteilt, die jetzt erstmals in den Genuss von elektrischem LED-Licht aus Sonnenstrom kommen. Nach spätestens einem halben Jahr müssen sich die Haushalte entscheiden, ob sie die Leuchte zurückgegeben oder in kleinen Raten abbezahlen, wobei von diesem Geld weitere Solarleuchten für weitere Haushalte angeschafft werden, denen dann das gleiche Angebot gemacht wird. Dieses Konzept wird seit mehr als vier Jahren praktiziert und hat sich bewährt: Inzwischen haben 540.595 Menschen ein Solarlicht über die Aktion erhalten.

446 Frauen in Tansania mit ihren Solarlichtern  / Foto: Thomas Ricke / Villageboom

Was mich persönlich an diesen Ergebnissen besonders erfreut, ist, dass wir mit der Frauengruppen-Kampagne einen Ansatz gefunden haben, mit dem sich auch die Allerärmsten das helle Solarlicht leisten können und dann weiteren Familien zu einem Solarlicht verhelfen.

350 zusätzliche Solarlichter

Von Louis-F. Stahl

(30. März 2020) In der Dezemberausgabe der Energiedepesche berichteten wir über die aktuellen Fortschritte der Solarlichtaktion des Vereins. Bisher wurden im Rahmen der Aktion dank Ihrer Zuwendungen 1.170 Solarleuchten an rund 50 Frauengruppen in Benin, Ghana sowie Nigeria ausgeliefert und vor Ort acht Mitarbeiter angestellt, die die Aktion betreuen.

446 Solarleuchte im Dunkeln / Foto: Thomas Ricke

Über die Weihnachtsfeiertage haben Vereinsmitglieder zusätzlich 5.080 Euro auf das Spendenkonto vom Bund der Energieverbraucher überwiesen. Von diesem Geld werden derzeit 350 zusätzliche Solarleuchten durch Villageboom gefertigt und im April nach Tansania gesendet, um auch dort neue Frauengruppen-Kampagnen zu starten.

Neues von der Spendenaktion

Solarlichtaktion wächst

Neues von der Spendenaktion: Solarlichtaktion wächst

Von Aribert Peters

(10. Januar 2020) Viele Dörfer in Afrika haben kein Stromnetz. Um auch diese Menschen mit Licht zu versorgen, hat Thomas Ricke vom sozialen Unternehmen Villageboom im Jahr 2015 ein Solardorfprojekt ins Leben gerufen: Im Rahmen der „Solarlicht Frauengruppen-Kampagne“ erhalten Familien kostenlos über einen Zeitraum von rund drei Monaten eine Solarleuchte, bestehend aus einer PV-Zelle, einem Akku und einer LED-Leuchte. Während dieser drei Monate sparen sie das Geld, das sie unter normalen Umständen für Petroleum, Einwegbatterien und das Aufladen ihrer Handys ausgeben. Außerdem erfahren sie, wie groß die Vorteile von hellem Solarlicht sind und wie gut sich damit die Abendstunden viel effektiver nutzen lassen. Nach Ablauf der Leihphase können die Leuchten zurückgegeben oder gekauft werden. Der Kaufpreis kann in 8 bis zu 12 Monatsraten geleistet werden. Von dem zurückfließenden Geld wird eine neue Leuchte angeschafft, die dann an eine weitere Familie geht.

446 Afrikaprojekt Solarleuchten / Foto: Thomas Ricke

So verhilft eine einzige gespendete Solarleuchte im Laufe der Jahre immer mehr Menschen zu Solarlicht. Im Jahr 2017 erhielt ich den Bundespreis Verbraucherschutz und stiftete das Preisgeld für die Anschaffung von Solarleuchten (siehe „Solarlicht gegen Armut“). Seither sind durch die Leser der Energiedepesche viele weitere Spenden hinzugekommen, sodass bisher 1.170 Solarleuchten angeschafft werden konnten. Die Leuchten sind mittlerweile in Benin, in Ghana und in Nigeria im Einsatz. Vor drei Monaten eröffnete das Solarlicht-Unternehmen von Peter Ricke im Mamprusi-Distrikt ein neues Büro. Es wurden inzwischen 5 Mitarbeiter eingestellt, die 38 Frauengruppen betreuen. Weitere 40 Gruppen sollen in den nächsten 8 Wochen starten. Auch in Benin konnten 3 neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Weitere Spenden für die „Solarlicht- Aktion“ sind willkommen. Die IBAN des Spendenkontos vom Bund der Energieverbraucher e.V. lautet: DE82 5746 0117 0005 8137 72

Mehr Solarlichter für Afrika

Immer mehr Spenden gehen von Vereinsmitgliedern ein und werden nach Afrika weitergeleitet. Thomas Ricke von unserem Projektpartner Villageboom berichtet über die aktuelle Entwicklung.

Mehr Solarlichter für Afrika

Von Aribert Peters

(2. Mai 2019) Immer mehr Spenden gehen von Vereinsmitgliedern ein und werden nach Afrika weitergeleitet. Thomas Ricke von unserem Projektpartner Villageboom berichtet über die aktuelle Entwicklung:

Im August 2018 erhielten wir die Genehmigung der Gemeindeverwaltung des East Mamprusi Distriktes in Ghana, um die Solar-Frauengruppen-Kampagne zusammen mit der Village Savings and Loan Association durchzuführen. Zur Erinnerung: Die Village Savings and Loan Association ist ein Zusammenschluss von etwa 2.000 Frauengruppen im Norden Ghanas, nahe der Grenze zu Burkina Faso, wo viele Dörfer noch keinen Stromzugang besitzen. Der Distrikt wies uns fünf Frauengruppen für einen Pilotversuch zu, so dass sich die örtliche Gemeindeverwaltung selbst von der Wirkungsweise der Solarkampagne überzeugen kann. Die feierliche Lampenübergabe mit zahlreichen Vertretern der Gemeindeverwaltung sowie das Training der Mitglieder der Frauengruppen fand am 21. und 22. September 2018 statt. Insgesamt wurden 126 Lampen übergeben.

446 Frauengruppe mit Solarleuchten / Foto: Thomas Ricke

Zum 1. November 2018 haben wir einen neuen Mitarbeiter in Tamale eingestellt, der sich um die Implementierung kümmert. Die bisherigen Ergebnisse sind sehr ermutigend: 96 Prozent der Teilnehmer, die eine kostenlose Leihleuchte erhalten haben, haben sich inzwischen für den Kauf entschieden, damit sie auch langfristig die Vorteile des Solarlichtes nutzen können. Die Teilnehmer haben berichtet, dass ihre Leuchten gut funktionieren, die Leuchtdauer ausreichend ist und sie alle Handys gut aufladen können. Entsprechend gut funktioniert auch das Einsammeln der monatlichen Raten. 90 Prozent der Zahlungen sind pünktlich.

Anfang Februar 2019 gab es ein weiteres Treffen mit der Gemeindeverwaltung des Distriktes East Mamprusi, bei der diese Ergebnisse besprochen wurden. Die Gemeindevertreter waren positiv überrascht. Uns wurde zugesagt, dass uns jetzt weitere Frauengruppen zugeteilt werden, so dass es dort weitergeht. Darüber hinaus haben wir von einem zweiten Distrikt die Anfrage bekommen, auch dort einen Pilotversuch zu starten.

Da die Skalierung über die Savings and Loan Association bisher länger gedauert hat, als ursprünglich erwartet, haben wir inzwischen auch weitere der gespendeten Lampen nach Benin und Nigeria gesendet. Die Lampen sind nun vor Ort und die Verteilung beginnt dort im März 2019. In der nächsten Ausgabe werde ich hierüber berichten.

Solarlicht: Spenden zeigen Wirkung

Die Hilfsbereitschaft unserer Vereinsmitglieder für die Solarlicht-Aktion ist überwältigend!

Solarlicht: Spenden zeigen Wirkung

Die Hilfsbereitschaft unserer Vereinsmitglieder für die Solarlicht-Aktion ist überwältigend! Nach der ersten Spende des Vereins hat sich die Spendensumme verzehnfacht. Damit werden nun auch Solarlampen in Ghana finanziert.
Von Aribert Peters

(5. Juli 2018) Zahlreiche Mitglieder haben für die Solarlicht-Aktion gespendet. 15.000 Euro sind dadurch zusammengekommen. Die Berichte über die Fortschritte in Afrika und die Verwendung der Gelder von Thomas Ricke, dem Initiator der Aktion, haben wir für Sie zusammengefasst.

446 Spenden Solarlicht, Thomas Ricke u.a.

Von rechts: Thomas Ricke, Joe Osei (Villageboom Vertreter für Nordnigeria), Celestine Asuke (Solarscout), Francis Asuke (Ehemann von Celestine und zuständig für Reparaturen), eine Vertreterin der Christian Mothers und Edward Osew (Sunhut Enterprise).

Frauengruppen-Solarkampagne

Das Konzept der Frauengruppen-Solarkampagne ist einfach: Mit Spendenmitteln werden Solarleuchten gekauft. Diese werden aber nicht einfach verschenkt, sondern für den Zeitraum von drei bis sechs Monaten an die Familien der Frauengruppen verliehen. Während der Leihphase sparen die Familien das Geld, das sie normalerweise für den Erwerb von Petroleum oder Einwegbatterien verwenden würden. Mit diesem Betrag erwerben sie nach und nach die Solarleuchten. Nach Ablauf der Leih- und Sparphase gehören den Familien die Solarleuchten. Mit dem Geld können Solarleuchten für die nächste Frauengruppe gekauft werden. Auf diese Weise vervielfachen sich die Spenden um das Acht- bis Zehnfache. Dieses durch Thomas Ricke vom „Social Enterprise“ Villageboom aus Münster entwickelte Konzept bewährt sich seit Jahren in Bangladesch, Benin und Ghana.

Skalierung in Ghana

Villageboom konnte mit den Spenden des Bundes der Energieverbraucher in Ghana die „Village Loan and Savings Association“ aus Tamale als Partner gewinnen. Diese Organisation ist ein landesweiter Zusammenschluss von rund 2.000 Frauengruppen, die größtenteils in Dörfern ansässig sind, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Das erste Projekt soll nach Zustimmung der Mamprusi District Assembly im Norden Ghanas starten. Die Chancen für einen kurzfristigen Projektstart stehen gut.

Stetiger Fortschritt in Ajibade

Ein Teil der Spenden wird auch weiter nach Ajibade in der Nähe von Ibadan fließen. Beim nigerianischen Ajibade handelt es sich um eine extrem arme Region ohne Stromnetz. Die Menschen bewirtschaften zumeist als Selbstversorger ein kleines Stück Land und ernähren so ihre Familien. Die Menschen in Ajibade sind nicht nur ärmer als in Ghana. Es fehlen auch wichtige soziale und infrastrukturelle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Frauengruppen-Kampagne. So war der Ort mangels befestigter Straßen und Regen über Wochen nicht erreichbar. Die Vermittlung des Ansparprinzips war schwieriger als bei den anderen Projekten. Die Vorstellung für den Zeithorizont fehlte und die Menschen kauften trotz des Angebots lieber kleinste Mengen Petroleum oder nur ein paar billige Einwegbatterien. Auch waren in der muslimisch geprägten Region die Ehemänner teilweise nicht damit einverstanden, dass die Frauen ein so großes Projekt in die Hand nehmen wollten.

Für die Vermittlung des Prinzips und der Technik wurde daher vor Ort der Techniker Hameed angestellt (siehe Energiedepesche 4/2017, S. 37). Dieser „Solarscout“ arbeitet seit mehreren Monaten erfolgreich an der Umsetzung der Kampagne: Die Menschen in Ajibade konnten 10-Watt-Panele, eine helle Leuchte und einen Akku kostenlos ausprobieren. Der Solarscout besucht die Menschen in Ajibade im Wochenturnus, beantwortet ihre Fragen, installiert neue Systeme und leistet technischen Support. Besonders wichtig ist aber auch, dass er die Kaufpreise der Lampen in kleinen Raten einsammelt, damit das Ansparprinzip dort überhaupt gelingt. Mittlerweile sind in Ajibade und den umliegenden Dörfern bereits 50 Systeme installiert; keines davon wurde bisher zurückgegeben. Das Zahlverhalten verbesserte sich mit dem wachsenden Vertrauen der Menschen in die Kampagne und die Technik.

Kampagne mit Hebelwirkung

Die Menschen schätzen mittlerweile die Vorteile des hellen LED-Lichts für die Nachtstunden. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda werden inzwischen auch Nachbardörfer aufmerksam und möchten ebenfalls teilnehmen. So werden jetzt in den nächsten Wochen weitere 50 Systeme installiert. Derzeit werden Gespräche mit den Dorfvorstehern geführt, um auszuloten, in welchem Umfang diese bei der Umsetzung der Kampagne helfen können. Durch das Engagement der Dorfvorsteher erhält die Kampagne bei den Menschen eine zusätzliche Referenz, die das Vertrauen in das für sie unbekannte Produkt „Solarlicht“ stärkt. Der Weg ins Solarzeitalter ist in Ajibade beschwerlicher als andernorts – aber das Engagement lohnt sich dort aus diesem Grund besonders, meint Thomas Ricke.

Weitere Spenden für die „Solarlicht-Aktion“ sind willkommen. Die IBAN des Spendenkontos vom Bund der Energieverbraucher e.V. lautet: DE82 5746 0117 0005 8137 72.

Verein bringt Licht nach Afrika

Der Verein spendete 1.500 Euro für das Projekt und rief alle Leser zum Mitmachen auf.

Verein bringt Licht nach Afrika

Solarlampen verbessern das Leben afrikanischer Familien. Der Verein spendete 1.500 Euro für das Projekt und rief alle Leser zum Mitmachen auf. Völlig überraschend gingen auf dem Spendenkonto innerhalb kurzer Zeit über 4.700 Euro ein.

(19. Dezember 2017) Das Villageboom-Konzept hat sich bereits seit einigen Jahren in Bangladesch, in Benin und in Ghana bewährt: eine Frauengruppe bekommt Solarleuchten kostenlos für 3 bis 6 Monate geliehen und jede Teilnehmerin kann während dieser Zeit in kleinen Monatsbeträgen eine eigene Leuchte erwerben, so dass die Leihlampen für eine neue Gruppe freiwerden.

446 Familie Villageboom

Dieser Ansatz wird nun erstmalig im nigerianischen Ajibade getestet, wo die Menschen noch deutlich ärmer sind als in Ghana und Benin. Da Villageboom hier erst vor kurzer Zeit gestartet ist, müssen noch Erfahrungen gesammelt und Strukturen aufgebaut werden.

Thomas Ricke, der das Projekt in Deutschland leitet, war von unseren Spenden begeistert: „Durch Ihren Verein wird das Projekt in Ajibade richtig groß und wir können jetzt sogar die Nachbardörfer mit einbeziehen.“ Um sicher zu gehen, dass wir nicht einer gut erzählten Geschichte aufsitzen, haben wir um Namen, Telefonnummern und Fotos gebeten. Alles wurde uns prompt übermittelt und steht auch Ihnen auf Nachfrage zur Verfügung.

Aufbau in Nigeria

In unserem Zielgebiet Ajibade, Nigeria, und seinen Nachbardörfern leben rund 2.000 Einwohner. Sie sind 30 km von der nächsten großen Stadt Ibadan entfernt. Dies entspricht mindestens einer Stunde Fahrt mit dem Auto oder Motorrad. Doch immer wieder ist die Straße nach Ajibade durch Regenfälle für Tage unpassierbar. Vor kurzer Zeit sind mit unserer finanziellen Unterstützung 500 Solarlampen in Ibadan angekommen, die nun schrittweise in den Dörfern in mehreren Phasen verteilt werden. Die dazugehörigen Solarpanele werden auf den Dächern fest installiert, um eine optimale Einstrahlung zu gewährleisten. Einige der Lampen sind mit Wandschalter ausgestattet, die ebenfalls durch das Projekt installiert werden.

446 Straße nach Regenfällen - Villageboom

Ein junger Techniker ist vor kurzem für das Villageboom-Projekt eingestellt worden. Er bekommt monatlich einen Lohn von 85 Euro. Die ersten 30 Solarlampen nebst Solarmodulen und Akkupacks sind in Ajibade vor etwa einem Monat installiert worden. Demnächst wird mit den Frauen besprochen, ob sie die Lampen behalten wollen. Entscheiden sie sich nur für das Akkupack mit einem 2-Watt-Solarpanel, so müssten sie hierfür rund 2 Euro monatlich bezahlen – etwa der Betrag, der ansonsten für Petroleum und Batterien bezahlt wird. Dann wäre das Set in fünf Monaten abbezahlt.

Nach Benin sind vor vier Wochen 1.200 Villageboom-Leuchten aus China geliefert worden. In beiden Ländern gibt es funktionierende Frauengruppen, die sich nach dem Villageboom-Prinzip ständig erweitern. Bei der nächsten Lieferung wird auch das Geld vom Bund der Energieverbraucher e.V. und seinen Mitgliedern dort eingesetzt, um zusätzliche Solarlampen zu beschaffen.

446 Frauengruppe Villageboom

Auch in Bangladesch gibt es Frauengruppen nach dem Villageboom-Prinzip. Das Geld vom Bund der Energieverbraucher e.V. soll auch dort zur Beschaffung weiterer Lampenlieferungen eingesetzt werden.

Wir werden Sie genau informieren, wo Ihr Geld geblieben ist und was damit erreicht wurde. 

Weitere Spenden sind willkommen auf das Spendenkonto vom Bund der Energieverbraucher mit der IBAN DE82 5746 0117 0005 8137 72 unter dem Stichwort „Solarlicht“.

Folgende Vereinsmitglieder haben für die Solarlicht-Aktion Geld gespendet:

  • Peter Becker
  • Lothar Borchel
  • Norbert Ebenthal
  • Josef Foglszinger
  • Steffen Gnendiger
  • Wolfgang Göde
  • Günter Heimann
  • Bernhard Heying
  • Peggy Hirschwald
  • Matthias Jansen
  • Martin Klenert
  • Gotthard Klinnert
  • Gerhard Klöppel
  • Stefan Lieberodt
  • Rainer Lipfert
  • Karl-Heinz Lüder
  • Wolfgang Marre
  • Heinrich Martens
  • Uwe Matthies
  • Markus Mayer
  • Michael Molitor
  • T. Joey Müller
  • Axel Otto
  • Jürgen Pudill
  • Bernd Puhl
  • Thomas Runzheimer
  • Matthias Schieber
  • Adolf Schütz
  • Michael Seiler
  • Hans-Eckart Sengler
  • Jürgen Störch
  • Hans-Dieter Tauer
  • Gerhard Voss
  • Rainer Weber
  • Harald Weinert
  • Karl-Friedrich Winterhager
  • Klaus Witkiewicz
  • Alfred Wöllmer
  • Johannes Zelzner
  • Andreas Zink
Solarlicht gegen Armut

Solarenergie eröffnet den Menschen große Chancen, ihr Leben entscheidend zu verändern und zu verbessern. Der Verein hilft durch eine Spende.

Solarlicht gegen Armut

Jeder sechste Mensch lebt ohne elektrischen Strom. Die meisten von ihnen sind sehr arm. Ihnen fehlt es an vielem. Nur Sonnenlicht, das gibt es reichlich. Solarenergie eröffnet den Menschen große Chancen, ihr Leben entscheidend zu verändern und zu verbessern. Der Verein hilft durch eine Spende.
Von Thomas Ricke

(22. September 2017) Mit Solarenergie kann praktisch jedes elektrische Gerät betrieben werden: Mobiltelefone, Radios, Fernseher und Computer. Den wichtigsten Impuls, dass Leben der Ärmsten zu verändern, setzt aber eindeutig elektrisches Licht. Denn ohne künstliches Licht endet der Tag zwangsläufig mit dem Sonnenuntergang.

Gesellschaftlicher Wandel durch Solarlicht

In Äquatornähe geht die Sonne während des ganzen Jahres gegen 19:00 Uhr unter. Für die Menschen beginnt mit Einbruch der Dunkelheit die Nacht. Sie können den Tag nicht – so wie wir – durch einfaches Einschalten einer Lampe beliebig verlängern und ihr Tagesgeschäft womöglich bis weit in die Nacht fortsetzen. Mit Sonnenuntergang ist diesen Menschen die Möglichkeit verwehrt, nach Sonnenuntergang kreativ zu sein, produktiv zu sein, zu lesen oder zu lernen.

Wir in der westlichen Welt können uns kaum vorstellen, was es bedeutet, täglich alle Tätigkeiten um 19:00 Uhr einzustellen und ins Bett zu gehen. Die Konsequenzen für das Fortkommen des Einzelnen, aber auch einer ganzen Gesellschaft, sind immens. Ein kaum auszugleichender Wettbewerbsnachteil.

446 Thomas Ricke in Afrika / Foto: Schoolforests for West Africa e.V.

Thomas Ricke ist Initiator und Gründer von Villageboom. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Bereits als Student faszinierten ihn die ungeheuren Potenziale der wirtschaftlich nicht oder kaum entwickelten Länder. Aufgrund dieser Affinität ging er mit 34 Jahren für seinen damaligen Arbeitgeber, Procter & Gamble, als Manager nach Afrika und blieb dort an den Standorten Sanaa, Kairo und Lagos insgesamt 8 Jahre. Im Alter von 44 Jahren gab Ricke seinen Job als CFO bei P&G für Westafrika auf, um sich ausschließlich der Armutsbekämpfung durch nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu widmen.

Licht als Lebenselixier

Licht stimuliert die Gehirnzellen. Je heller das Licht, umso aktiver ist auch das Gehirn. Licht schafft Raum für Aktion, Motivation und Kreativität. Haben die Menschen Licht, ändert sich fast alles. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass viele Erwachsene, insbesondere Frauen, die Abendstunden für handwerkliche Tätigkeiten nutzen: sie nähen, weben, flechten und verkaufen ihre Produkte anschließend auf den regionalen Märkten. Sie erhöhen so das Familieneinkommen oft um 50 Prozent und mehr. Die Mehreinnahmen werden häufig wieder investiert in Nutzvieh wie Hühner und Ziegen. Ihre Produkte wie Eier, Milch und Käse werden wiederum verkauft oder ernähren direkt die Familie.

Kinder hingegen nutzen die Abendstunden zum Lernen und verbessern dadurch ihre Schulnoten und gleichzeitig ihre Chancen, eine weiterführende Schule zu besuchen, einen Berufsabschluss zu erlangen oder eventuell zu studieren. Bereits diese Beispiele zeigen: Licht setzt Impulse, die geeignet sind, strukturellen Wandel herbeizuführen.

Menschen können sich Licht nicht leisten

Einfach so können sich die wenigsten Bewohner von Ghana oder Nigeria den Kauf einer Solarleuchte leisten, denn sie leben von umgerechnet weniger als zwei Euro pro Tag. Die Menschen kaufen sich daher für einen Euro Petroleum oder für 20 Cent Batterien. Für den Erwerb einer Solarleuchte, die etwa 20 Euro kostet, haben die Wenigsten das Geld.

Tilgung ersetzt Petroleumkauf

Die Lösung liegt eigentlich auf der Hand: Der Kaufpreis wird in kleinen Raten getilgt. Da LED-Solarlicht nicht nur 10 bis 20 mal heller als Petroleumlicht ist, sondern gleichzeitig auch 80 Prozent günstiger, zahlt sich die Anschaffung schnell aus. Das Problem: Das Einsammeln der Raten ist aufwendig, damit teuer und die Ausfallraten der Mikrokredite sind hoch. Um sie zu reduzieren, haben sich vielerorts sogenannte „Pay-As-You-Go-Modelle“ etabliert. Hier wird täglich per Mobile Money über das Mobiltelefon eine Kaufpreisrate von wenigen Cent überwiesen. Bleibt die Zahlung aus, ermöglicht ein GSM-Chip die Deaktivierung der Leuchte aus der Ferne. Dieses Prinzip funktioniert, allerdings verteuert sich durch die Mobilfunktechnik und die Transaktionskosten das Solarlicht um mehr als 300 Prozent.

Solarleuchten von Villageboom

Villageboom, ein „Social Enterprise“ aus Münster, arbeitet seit acht Jahren an der Entwicklung nachhaltiger Solarleuchten, deren robuste Qualität und günstige Kostenstruktur den Bedürfnissen der ärmsten Menschen entspricht. Das Ergebnis ist eine einfach gebaute, aber besonders helle und sehr robuste Leuchte, genannt „VB High Power“. Mit 170 Lumen ist sie rund 17 mal heller als Petroleumlicht und stellt zudem einen Ladeanschluss für Mobiltelefone bereit. Sie kostet je nach Land zwischen 20 und 25 Euro einschließlich vier Watt Photovoltaikzelle, Akku und sechs Meter Kabel. Die Leuchte verlängert den Tag für jedes einzelne Familienmitglied um drei bis vier Stunden. Einer fünfköpfigen Familie stehen somit rund 5.500 Stunden pro Jahr zusätzlich zur Verfügung (5 Personen x 3 Stunden pro Tag x 365 Tage = 5.475 Stunden).

446 Solarleuchten von Villageboom / Foto: Schoolforests for West Africa e.V.

Eine gute Leuchte zu entwickeln, reicht alleine nicht aus. Die Leuchte muss so günstig sein, dass es selbst für die Ärmsten eine Möglichkeit zum Erwerb gibt. Und es muss auch ein Service- und Garantiesystem geben. Villageboom setzt hier auf eine extrem schlanke Unternehmensstruktur und eine hocheffiziente Distribution. Insgesamt wurden bereits 100.000 Leuchten geliefert, jedes Jahr rund 12.500 Stück.

Villageboom kooperiert hierzu überwiegend mit gemeinnützigen Organisationen wie Vereinen, Kirchengemeinden, Stiftungen und in der Entwicklungshilfe engagierten Privatinitiativen, die alle bereits vor Ort engagiert sind, wo die ärmsten Menschen ohne Strom leben. Mit ihrer Unterstützung setzt Villageboom seit zwei Jahren in Ghana, Nigeria, Bangladesch und im Kongo die sogenannte „Frauengruppen Solar-Kampagne“ um.

Frauengruppen Solar-Kampagne

Hinter diesem Stichwort verbirgt sich ein besonders attraktives Ansparmodell, das es auch den ärmsten Menschen ermöglicht, eine Solarleuchte zu erwerben. Genau genommen handelt es sich um eine Kombination aus Erwerb und unentgeltlicher Leihe.

Meist spendet eine gemeinnützige Organisation aus Deutschland eine gewisse Anzahl Solarleuchten an ihre jeweilige Partnerorganisation in Afrika oder Asien. Die Partnerorganisation identifiziert eine geeignete Frauengruppe vor Ort und leiht ihr über einen Zeitraum von drei Monaten unentgeltlich eine gewisse Anzahl an Leihleuchten.

446 Frauengruppe Solar-Kampagne / Foto: Schoolforests for West Africa e.V.

Die Leiterin der Frauengruppe verteilt die Leihleuchten an die Gruppenmitglieder, die die Leuchten unentgeltlich für drei Monate nutzen können. Während der Leihphase sparen die Mitglieder rund 8 bis 16 Euro, da die sonst anfallenden Kosten für Petroleum, für Batterien und für das Aufladen der Mobiltelefone entfallen. Anschließend geben die Mitglieder der Gruppe die Leuchten wieder zurück. Die Familien können anschließend ihre Ersparnisse aus der Leihphase zum Erwerb einer eigenen Solarleuchte einsetzen. Die Leihleuchten werden an die nächste Frauengruppe weitergegeben, die ebenso verfährt. So kann eine einzige Leihleuchte innerhalb von drei Jahren an zehn bis zwölf Familien verliehen werden.

Der Erfolg spricht für sich: 80 Prozent aller Teilnehmer einer Frauengruppen Solar-Kampagne haben eine eigene Solarleuchte erworben. Zuvor besaßen weniger als 5 Prozent eine Solarleuchte. In wenigen Jahren entstehen so ganze Solardörfer.

Weitere Informationen unter www.villageboom.com. Bei Fragen: info@villageboom.com.

Unterstützung durch den Bund der Energieverbraucher

Der Bund der Energieverbraucher e.V. hat 1.500 Euro des Preisgeldes des Verbraucherpreises genutzt, um 70 zusätzliche Solarleuchten für ein gerade in Nigeria gestartetes Frauenprojekt anzuschaffen: Im Dorf Ajibade in der Nähe von Ibadan. Wir werden über das Projekt selbstverständlich in Zukunft weiter berichten.

Wir bitten alle Vereinsmitglieder um zusätzliche Spenden für das Projekt. Für jeweils 20 Euro kann eine zusätzliche Leuchte angeschafft werden. Überweisen Sie bitte auf das Vereinskonto DE82 5746 0117 0005 8137 72 unter dem Stichwort „Solarlicht“ und überzeugen Sie Ihren Sportverein, Ihre Kirchengemeinde oder Ihren Kegelklub zu einer sinnvollen Spende.

Wir haben uns die Villageboom-Leuchten angesehen und sie ausprobiert. Sie machen einen sehr überzeugenden Eindruck: robust, helles Licht und einfach zu bedienen.

Globaler Klimaschutzfonds

Die dänische Regierung wird sich mit rund 5 Mio Euro an der Risikotranche des globalen Klimaschutzfonds beteiligen, der 2009 gegründet wurde.

Globaler Klimaschutzfonds

(16. Dezember 2010) Die dänische Regierung wird sich mit rund 5 Mio Euro an der Risikotranche des globalen Klimaschutzfonds beteiligen, der 2009 gegründet wurde. Das Fondsvolumen beträgt zwölf Monate nach Gründung des Fonds bereits rund 250 Mio US-Dollar (USD).

Innerhalb von fünf Jahren sollen es mindestens 500 Mio USD sein. Der Fonds sei ein Musterbeispiel für den intelligenten Einsatz von nur begrenzt zur Verfügung stehenden öffentlichen Mitteln, so Bundesumweltminister Röttgen.

Er ist der weltweit erste strukturierte Fonds, der über Banken in Entwicklungsländern Kreditmittel für Klimainvestitionen zur Verfügung stellt. In den Fonds werden öffentliche Geldgeber, Entwicklungsbanken wie die KfW und die Weltbank, insbesondere aber private Banken, einzahlen.

Im Gegensatz zu vielen üblichen Kreditprogrammen werden die öffentlichen Mittel durch den Fonds nicht aufgezehrt, sondern revolvierend eingesetzt. Dies bedeutet, dass die Mittel aus Kreditrückzahlungen fortlaufend reinvestiert werden. Der Fonds ist privatrechtlich organisiert und wird von der Deutschen Bank verwaltet.

Experten-Empfehlungen der Salim-Kommission weitgehend abgelehnt

Expertengremium forderte radikalen Kurswechsel

Experten-Empfehlungen der Salim-Kommission weitgehend abgelehnt

(28. September 2004) - Der Verwaltungsrat der Weltbank hat im August beschlosssen, die Vorschläge einer Expertenkommission über die zukünftige Kreditvergabe im Energiesektor (EUR 08/09.04, S. 5) nur zum Teil umzusetzen. Bis auf ein paar kosmetische Korrekturen wird alles beim Alten bleiben.

Expertengremium forderte radikalen Kurswechsel

Emil Salim beauftragt, Leitlinien zu erarbeiten, nach denen die Bank künftig Förderprojekte im Bereich Energie auswählt. Der Salim-Bericht empfahl der Weltbank einen radikalen Kurswechsel für die Förderbank und kritisierte die bisherige Praxis der Kreditvergabe durch die Bank scharf: Kein einziges Rohstoffprojekt habe bisher die Armut gemindert. Im Gegenteil sei in den meisten Fällen die Armut in den Projektgebieten noch angestiegen.

446 Emil Salim

Emil Salim

"Erneuerbare Energien statt Öl und Kohle, Menschenrechte achten"
Der Salim-Bericht beinhaltet folgende Punkte:
  • Von 2008 an soll die Bank keine Kredite mehr für die Förderung von Kohle und Öl vergeben.
  • Statt dessen sollen Projekte zum Ausbau von Erneuerbaren Energien (Sonne-, Wasser- und Windkraft) gefördert werden.
  • Projekte sollten nicht mehr gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden.
  • Eine gute Regierungsführung müsse die Vorbedingung für eine Finanzaussagen sein (good governance).
  • Die Menschenrechte müssen in den Weltbank-Richtlinien verankert werden.
Weltbank plant sogar Ausweitung der Öl-Förderung

Die Weltbank hat nun lediglich den Ausbau der Förderung Erneuerbarer Energien in ihre Konzepte aufgenommen. Letztendlich sollen sie aber von einer minimalen Ausgangsbasis (200 Mio. Dollar) um nur 20 Prozent pro Jahr gesteigert werden. Ansonsten ist von Salims Vorgaben nur wenig übrig geblieben. "Zwar macht die Bank jetzt kleine Zugeständnisse, aber im Großen und Ganzen geht es weiter wie hisher", urteilt die Nichtregierungsorganisation Urgewald.

So ist statt eines Ausstiegs aus der Öl- Förderung nun dessen Ausweitung geplant. Der von den Projekten betroffenen Bevölkerung wird lediglich ein Konsulta­tionsrecht zugestanden. Die Betroffenen können damit die Durchführung von Projekten nicht verhindern. Die Frage der Menschenrechte wird auf zukünftige Beratungen verschoben. "Rohstoff-Projekte verursachen immer wieder massive Menschenrechtsverletzungen, besonders gegenüber indigenen Völkern" kritisiert die Menschenrechtsorganisation FIAN. Gute Regierungsführung wird zwar angemahnt, soll aber nicht Voraussetzung für Projekte werden.

Dass der Verzicht auf solche Vorbedingungen enorme Risiken birgt, hatte das Weltbank-Vorzeigeprojekt Tschad-Kamerun-Pipeline zeigt. Die ersten Einnahmen aus dem Ölexport wurden von der Regierung des Tschad zum Waffenkauf benutzt.

letzte Änderung: 03.03.2021